Anzing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | , 11° 51′ O48° 9′ N, 11° 51′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Ebersberg | |
Höhe: | 519 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,18 km2 | |
Einwohner: | 4482 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 277 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 85646, 85570 | |
Vorwahl: | 08121 | |
Kfz-Kennzeichen: | EBE | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 75 111 | |
LOCODE: | DE ANZ | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schulstraße 1 85646 Anzing | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Kathrin Alte (CSU) | |
Lage der Gemeinde Anzing im Landkreis Ebersberg | ||
Die Gemeinde befindet sich im Norden des Landkreises Ebersberg, rund 22 Kilometer östlich der Landeshauptstadt München, 18 Kilometer südlich von Erding und 14 Kilometer von Ebersberg entfernt.
Die Marktgemeinde Markt Schwaben liegt im Norden, im Westen die Gemeinden Poing und Vaterstetten, Forstinning liegt östlich. Im Südosten befindet sich der Ebersberger Forst, dessen nördlicher Teil wird als Anzinger Forst bezeichnet.
Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Mindestens bis 1970 war auch die Anzinger Sauschütt ein Gemeindeteil der Gemeinde. Sie war als Exklave vom gemeindefreien Gebiet Anzinger Forst umgeben. Danach wurde das Gebiet des inzwischen abgerissenen Forsthauses dem Anzinger Forst zugeschlagen. Seit 2011 sind Froschkern, Lindach, Unter- und Oberasbach in unserem Flächennutzungsplan als Dorfgebiet und nicht mehr als Außenbereiche festgelegt.
Das folgende Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:
Ein Hammer aus der Jungsteinzeit ist einer der ältesten Funde auf dem Gebiet von Anzing, der auf eine Besiedlung schließen lässt. 2012 fand man ein Skelett, das auf die Zeit um 2000 vor Christus datiert wurde. Aus der Bronzezeit stammen ein Dolch und ein Armreif. Von den Römern stammt eine Statuette des Bacchus, die man in Obelfing fand.
Am 23. April 812 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung „in loco anzinga“. Die Urkunde ist das Testament des Kirchendieners Suuidhart in dem er eine Schenkung an das Freisinger Hochstift tätigt:
„Da ich, der Diakon Suuidhart, im Namen Gottes nachdenke und auf mein zukünftiges Leben bedacht bin, auf daß meine Seele im ewigen Leben ein wenig Trost verdiente, habe ich deswegen an die allzeit selige Jungfrau Maria mein persönliches Erbgut im Orte Anzing, welches mir meine Mutter Kerlind als mir zugehöriges Erbteil hinterlassen hat, übergeben, das ist: einen Hof mit Haus und allen Gebäulichkeiten sowie den häuslichen Gerätschaften und die Hälfte der abgegrenzten Grundstücke, welche zu ebendiesem Hause dazugehörigen, und auch sechs unfreie im Hause und vier gut zur Dienstleistung ausgestattete Hofstätten.“
Zwei Adelsgeschlechter spielten in Anzing eine Rolle: Die Sonderndorfer und die Höger. Erstmals wurden die Sonderndorfer/Sunderndorfer 1180 in einer Schenkungsurkunde an Ebersberg erwähnt. „Sunderndorf“ bedeutet in etwa „südliches Dorf“ und eben im südlichen Teil Anzings hatten sie vermutlich bis 1621 ihren Sitz. Entsprechend wird der Ortsteil noch heute teilweise als „Unterdorf“ bezeichnet. Die Sunderndorfer gelten als die Bauherrn der ersten Marienkirche Anzings.
1322 war Anzing der Sammelpunkt des Heeres von Ludwig dem Bayern vor der Schlacht bei Mühldorf. Nach der Schlachtkehrte der siegreiche Kaiser nach Anzing zurück. Es ist nicht gesichert, dass der Anzinger Kaiserberg seinen Namen von Ludwig bekam.
1676 wurden die aus einer Münchner Handelsfamilie stammenden Franz Benedikt und Hans Benno Höger vom Kurfürsten Ferdinand Maria in den Adelsstand erhoben. Von 1633 bis 1783 hatte die Familie ihren Sitz in Anzing. Das Högerische Schloss mit Graben und Brücke stand am heutigen Westrand des Ortes. Daneben wurden die Höger-Kapelle errichtet und ein Schlößl am Kaisersberg.
Die heutige katholische Pfarrkirche Mariä Geburt wurde von 1677 bis 1681 erbaut und beherbergt im Turm ein fünfstimmiges Bronzegeläute in Tonfolge cis1 – e1 – fis1 – gis1 – h1.
Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben. Im Zuge der Verwaltungsreformen wurde Anzing 1818 eine selbständige politische Gemeinde im Königreich Bayern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen auch nach Anzing zahlreiche Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Ihre Unterbringung gestaltete sich als schwierig. Die alliierten Besatzungskräfte organisierten die Verteilung der Flüchtlinge auf die einheimischen Familien.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3102 auf 4429 um 1327 Einwohner bzw. um 42,8 %.
Der Gemeinderat besteht aus der ersten Bürgermeisterin und 16 Gemeinderatsmitgliedern. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Stimmenergebnis und der daraus folgenden Sitzverteilung:
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Christlich-Soziale Union (CSU) | 39,17 % | 6 |
Bündnis 90/Die Grünen | 22,30 % | 4 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 15,21 % | 2 |
Unabhängige Bürgergemeinschaft Anzing (UBA) | 23,32 % | 4 |
Wahlbeteiligung: 62,67 % |
Erste Bürgermeisterin ist Kathrin Alte (CSU). Bei der Kommunalwahl 2020 erhielt sie 66,65 % der gültigen Stimmen. Sie ist zusätzliches Mitglied des Gemeinderats.
Blasonierung: „Das Wappen zeigt auf goldenem Grund einen aus dem unteren Schildrand wachsenden, rot bewehrten, schwarzen Löwen, darüber zwei schräg gekreuzte blaue Lilienstäbe.“ | |
Wappenbegründung: Das Anzinger Wappen ist eine Kombination der Wappen der alten Adelsgeschlechter Anzings. Die Lilienstäbe stammen vom Sunderndorfer Wappen, der schwarz-rote Löwe vom Wappen der Höger. Das Wappen wurde erst am 15. März 1967 nach einem Entwurf des Heraldikers C. Blessing vom Bayerischen Innenministerium genehmigt. |
Die A 94 führt durch den Norden des Gemeindegebiets mit der Anschlussstelle AS10 Anzing. Die Kreisstraße EBE 5 (ehemals Bundesstraße 12) führt als Münchener Straße nach Westen über den Neufarner Berg zum Vaterstettener Ortsteil Neufarn. Der Flughafen München liegt etwa 34 Kilometer nördlich.
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