Alpen-Waldrebe: Art der Gattung Waldreben (Clematis)

Die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Waldreben (Clematis) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Alpen-Waldrebe
Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie

Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Anemoneae
Gattung: Waldreben (Clematis)
Art: Alpen-Waldrebe
Wissenschaftlicher Name
Clematis alpina
(L.) Mill.

Beschreibung

Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie 
Illustration aus Atlas der Alpenflora
Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie 
Blüten
Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie 
Früchte mit den haltbaren Griffeln

Vegetative Merkmale

Die Alpen-Waldrebe ist die einzige Liane der Bergwälder der Alpen. Sie ist ein kriechender oder kletternder Schlingstrauch mit verholzten, rankenden Sprossachsen mit Längen von 30 bis 300 Zentimetern.

Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Auch die Blattstiele sind rankend. Die hellgrüne Blattspreite ist dreischnittig.

Generative Merkmale

Die Blütenzeit reicht von Mai bis August. Es sind Blütenstiele vorhanden. Die Blüten sind 2,5 bis 4 Zentimeter groß. Die vier Blütenhüllblätter sind leuchtend blau-violett. Es sind viele freie Staubblätter vorhanden.

Die Früchte wiegen etwa 2,5 mg. Die behaarten, schwanzartig verlängerten Griffel sind etwa 3,5 Zentimeter lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.

Ökologie

Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen“. Die äußeren Staubblätter sind zu Nektarblättern umgewandelt und stellen eine Nektarquelle für Bienen, Wespen und Schmetterlinge dar.

Toxikologie

Die Alpen-Waldrebe ist wie die Aufrechte Waldrebe (Clematis recta) giftig. Hauptwirkstoff ist das hautreizende Protoanemonin. Bei Berührungen mit dem Pflanzensaft kann es durch diesen Inhaltsstoff zu Hautrötungen und Juckreiz kommen.

Standortbedingungen

Die Alpen-Waldrebe wächst meist auf kalkhaltigen Böden. Sie gedeiht oft an Waldrändern, in Gebüschen, Schluchten, aber auch auf Felsen. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Vaccinio-Pinetum cembrae, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Erico-Pinion vor. In den Allgäuer Alpen steigt Clematis alpina subsp. alpina am Mußkopf in Bayern bis in eine Höhenlage von bis zu 1960 Metern auf.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).

Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie 
Clematis alpina subsp. ochotensis

Systematik und Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Clematis alpina subsp. alpina umfasst die Südwest- und Ostalpen, die Pyrenäen, Apennin, Karpaten und das Balkangebirge. Aber mit weiteren Unterarten kommt diese Sippe auch in Nordeuropa und Asien vor.

Je nach Autor umfasst die Art Clematis alpina mehrere Unterarten:

  • Clematis alpina (L.) Mill. subsp. alpina: Sie kommt in europäischen Gebirgen vor.
  • Clematis alpina subsp. ochotensis (Pall.) Kuntze (Syn.: Atragene ochotensis Pall., Clematis ochotensis (Pall.) Poir.): Sie kommt in Ostsibirien, Sachalin, Kamtschatka, Korea und Japan vor.
  • Clematis alpina subsp. sibirica (Mill.) Kuntze (Syn.: Clematis sibirica Mill.): Sie kommt in Nord- und Nordosteuropa sowie in Asien vor.
Alpen-Waldrebe: Beschreibung, Ökologie, Toxikologie 
Die Sorte ‘Tage Lundell’

Trivialnamen

Für die Alpen-Waldrebe bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Grastrauben (Altenau) und Umwund (Altenau).

Literatur

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.

Belege

Commons: Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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