Adriano B. Lucatelli: Schweizer Manager und Unternehmer

Adriano B.

Lucatelli (* 1966) ist ein Schweizer Unternehmer und Investor in der Finanzbranche.

Leben

Adriano Lucatelli, geboren am 23. Februar 1966 in Uster bei Zürich, ist Bürger von Sursee (Schweiz) und Italien. Die Familie väterlicherseits hat den Ursprung in Apulien in Süditalien und war hauptsächlich in der Agrar- und Textilindustrie tätig. Die Familie mütterlicherseits stammt aus der Innerschweiz. Sein Urgrossvater war der Unternehmer und Elektrizitätspionier Zeno Durrer, sein Grossonkel Ludwig von Moos Mitglied der Schweizer Regierung (des Bundesrates).

Ausbildung

Adriano Lucatelli besuchte die Kantonsschule Hottingen in Zürich, wo er die Wirtschaftsmatura im Jahr 1985 als Klassenbester ablegte. Danach absolvierte er die 18-monatige Ausbildung zum Devisenhändler bei der Schweizerischen Bankgesellschaft in Zürich und Bern.

Anschliessend studierte Lucatelli Internationale Beziehungen und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Nevada (BA) sowie an der London School of Economics (MSc). Vor der Promotion an der Universität Zürich machte er eine sechsmonatige Stage im Generalsekretariat von Amnesty International in der Schweiz.

Berufsbegleitend absolvierte Lucatelli ein MBA an der Universität Rochester (New York (Bundesstaat)), ein Advanced Management Program an der Wharton School sowie ein Executive Program an der Singularity University im Silicon Valley.

Karriere

Seine Berufslaufbahn startete Lucatelli 1994 bei der ehemaligen Credit Suisse, für die er verschiedene Führungsfunktionen in Zürich und London besetzte. Zwischen 2002 und 2009 war Lucatelli bei der UBS Schweiz als Managing Director und Mitglied des Management Committee in Lugano und Zürich tätig.

Seit 2009 ist Lucatelli als mehrfacher Unternehmensgründer und Investor in der Finanzindustrie tätig und gilt als Schweizer Fintech-Pionier. Er war der erste externe Aktionär in das Softwareunternehmen Additiv AG, wo er bis zum Verkauf seiner Anteile auch als Verwaltungsratspräsident tätig war.

Im Jahr 2015 lancierte Lucatelli Descartes Finance AG, heute eine FINMA-bewilligte WealthTech-Firma, die hauptsächlich Banking-as-a-Service (BaaS) anbietet. Zu den wichtigsten Kunden zählen die grösste Schweizer Neobank Yuh AG (Joint-Venture zwischen Swissquote und Postfinance), Glarner Regionalbank sowie Investas AG.

Von 2012 bis 2018 war er im Nebenamt Dozent an der Universität Zürich.

Publikationen

Er ist Autor des Buches „Finance and World Order“ (1997), das weithin zitiert wurde, u. a. vom Soziologen Ulrich Beck in seinem Standardwerk „World at Risk“ (2008). Ausserdem ist er Verfasser von Ratgebern für Anleger wie „Von Highflyern, Penalties und Bruchlandungen“ (2012), „The Fine Art of Efficient Investing“ (2015) und (mit Lucienne C. Vaudan) „Eine kurze Reise durch die Finanzmärkte“ (2018).

Forschungsinteresse

Lucatellis Hauptforschungsinteresse liegt in der Bestimmung der wichtigsten Einflussfaktoren für die Steigerung des Firmenwertes. In diesem Zusammenhang hat Lucatelli mit Ernst Fehr erstmals für börsenkotierte Schweizer Firmen den Market Adjusted Performance Indicator (MAPI) errechnet. Ihre Analyse zeigt auf, dass gute Corporate Governance systematisch Mehrwert für Aktionäre erzielt, was sich darin zeigt, dass die Aktien dieser Firmen zum Teil deutlich bessere Ergebnisse erreicht haben als der Marktdurchschnitt gemessen am breit gefassten Swiss Performance Index (SPI).

Würdigungen

Im Jahr 2011 erhielt er vom College of Liberal Arts der Universität Nevada den Distinguished Alumni Award.

Das Schweizer Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ listete ihn unter den Top 100 der einflussreichsten Schweizer Bankern.

Ausserberufliches Engagement

Lucatelli ist Ehrenmitglied der Pi Sigma Alpha, der amerikanischen Gesellschaft für Politikwissenschaften, sowie Mitglied im Athenaeum Club in London. Er interessiert sich für Aviatik und besitzt die Fluglizenz für Hubschrauber (Jet Ranger und Bell 407). Seine Lieblingsfilme sind Forrest Gump (1994) und The Big Short (2015). Im Sport verfolgt er die Fussballvereine Grasshopper Club Zürich und AC Mailand.

Zitate

„Finance stiftet nur dann einen echten Nutzen, wenn sie das Leben von Menschen verbessert.“

„Auch Visionen müssen solide finanziert werden.“

„Was ökonomisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein.“

Einzelnachweise

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