Seislertütsch isch a Schwyzer Mùndart im Kanton Frybùrg.
Dialäkt: Seislertütsch |
Si köört zùm höchstalemannische Spraachrum.
Dä Dyaläkt redt mù fasch im ganze Seisebezirk, aber zùm Tǜu oni d Gmiine Bösinge (aber nume wüu da z'tuusige fa Bärn müesse uf Bösinge cho wohne u sich nit ds Seislerdütsche wii agwöhne z rede), Wünewüu-Flamatt ù Ǜberstorf, wa fasch nùme no Bärntütsch rede. D'Gmiin Gùrmùs, wa früüener as mau a schynnbar wytt verbriiteti, iigeti Spraach namens Gùrmùstütsch ghääbe het ù a Tǜu va de Stadt Frybùrg, chäme o no zùm seislertütsche Spraachrum gnoo. Was o no dezuechùnnt isch, das fasch jedi Gmiin sozsääge a iigeta Dyaläkt het, aber d Ùnterschiide sy seer chlyy, wobyy mù zùm Tǜu i de Stadt Frybùrg as bitzeli andersch redt. Im Greierzbezirk gittes a tütschspraachigi Gmiin, Jùùn (isch ǜbrigens di iinzegi im schǜsch französischspraachige Greierzbezirk), wa ùfgrùnd va de Abgschidehiit a iigeta „Gmiinsdyaläkt“ het, wa „Jùùntütsch“ hiist ù nid zùm Seislertütsche köört.
Seislertütsch köört zùm Höchstalemannische, wa i de Schwyz o no bsùndersch im Kanton Walyss, im Bärner Oberlann, im Kanton Graubǜnde ù im Kanton Obwaude verträtte isch. D Aazaau Sprächer vam Seislertütsche isch unklaar, ma cha aber devaa usgaa das es eppa 30 000 ù mee sy.
Ds Seislertütscha het ùfgrùnd va de Spraachnööchi zùm Französische vǜu französeschi Wörter ufgnoo ù si soozsääge „yygseisleret“. Ma siit z. B. nit „richtig“, sondern „juscht“ (vam französische „juste“). As wyyst wäge däm (zùm Tǜu) o a äänlecha Spraachbuu wy ds Französischa uuf. Im Gägesatz zù andere alemannische Dyaläkt ziichnet sich di seislertütschi Gramatyk dedǜǜr uus, das hüüfig de Dativ bruucht chùnnt, wa mù a Akkusatyyv erwaarteti, z. B. „I gsee dier“.
Wy i andere Schwyzer Dyaläkt bruucht mù o d Perfekt-Form ùs Vùrgangehiit (Preteerytum gittes nid!) ù ds Preesens fer d Gägewart. Uffallend isch o, das es im Seislertütsche a kis Futur gitt, was i andere Schwyzer Dyaläkt o de Fau isch. Ma probyert mit andere Wörter drùf hiizwyyse, das es i de Zuekùnft isch. So z. B.
Seislertütsch | Hochtütsch | Hochtütsch, wörtlech |
„I gange de moor ga yychùùfe.“ | „Ich werde morgen einkaufen.“ | „Ich gehe dann morgen gehen einkaufen.“ |
„Di Spraach chùnnt fasch im ganze Seisebezirk gredt.“ | „Die Sprache wird fast im ganzen Sensebezirk gesprochen.“ | „Die Sprache kommt fast im ganzen Sensebezirk geredet.“ |
Im Seislertütsche gitt es o as paar Lutt, wo mù as bitz andersch usspricht aus im Hochtütsche. Z bemeerke isch o no, das we as Wort mittema Vokau ufhöört ù ds näächschta mittema Vokau aafeet, dezwǜsche no a „n“ yygsetzt chùnnt. So z. B. „I gùgge -n- a Krymy.“ (= „Ich schaue einen Krimi.“). Fougend sy nùme Aagaabe gmacht, we di seislertütschi Usspraach vo de hochtütschi abwyycht:
Seislertütscha Lutt | Byspǜuwort | Hochtütschi Usspraach | IPA |
a | Maa (= Mann/Mond) | wy im engl. „come“ | [a] |
ä | Schnägg (= Schnecke) | wy im engl. „man“ | [æ] |
ch | Chinn (= Kind) | starchs ch (im Haus gsproche) | [x] |
e | See (= See) | wy im hochtütsche „während“ | [e] |
e | Lääbe (= Leben) | wy im hochtütsche Usdrùck „ne?“ | [ə] |
ei | Seisler (= Sensler) | wy im engl. „stay“ | [ei̯] |
i | Gricht (= Gericht) | wy im engl. „think“ | [ɪ] |
k | chrank (= krank) | wy gch (starchs ch; im Haus) | [x] |
o | scho (= schon) | wy im engl. „before“ | [ɔ] |
ö | schöön (= schön) | wy im hochtütsche „Curry“ | [œ] |
q | Quaark (= Quark) | wy gch (starchs ch; im Haus) | [x] |
r | Vortǜu (= Vorteil) | wy franz. r (meerhiitlech) oder o ggrout | [ʁ̞], [r] |
s | Stùùrm (= Sturm) | vorùm t ù p wy sch, schǜsch glyych | [ʃ], [s] |
ù | Lùft (= Luft) | wy im franz. „faux“ | [o] |
ǜ | Mǜtschli (= Brötchen) | wy im franz. „feu“ | [ø] |
y | Yylaadig (= Einladung) | wy im engl. „leave“ | [i] |
Byspǜusatz Hochtütsch - Seislertütsch:
Gùgg o büm alemannische Byspǜusatz.
Wǜus fer Hochtütschspraachegi ù einegi Schwyzer seer schwer gsyy isch, di Spraach z vurstaa, hetr de Christian Schmutz mittùm Walter Haas zäme, im Jaar 2000 as Seislertütsch – Hochtütsches Wörterbuech gmacht (gùgg o ùnder Lyteratur). I däm Wörterbuech ùnterschiidet mù o zwǜsche verschidene Usspraache va nas paarne Wörter i de Gmiine vam Seislertütsche Spraachrum. Ù bü jedùm Wort stiit d Härkùnft ù no z. B. d Synonyym etc. Va däm häär isches fer Laye seer giignet. Ds Wörterbuech chùnnt ständig wytterentwicklet.
Seislertütsch chùnnt vo vǜune Schwyzer gär mittùm Walyssertütsche vurwächslet. Das chönnti o devaa cho, wǜu si beidi zù de höchstalemannesche Spraach gkööre. Aber as cha o voorcho, dass a Seisler (o vǜu anderi Schwyzer) ds Walyssertütscha nid verstììt.
Vǜu Schwyzer nene Seislertütsch mengisch o „Frybùrgertütsch“. Di Beziichnig isch aber suboptimal, wǜu mù Seislertütsch im Kanton Frybùrg fasch nume im Seisebezirk redt. Im Seebezirk (ùsser Gùrmùs) redt mù fasch nùme Bärntütsch ù natüerlech o Französisch.
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