Offizielle Regeln zur Einordnung von Kategorien existieren nicht.
Für die Einordnung von Kategorien mag man aber folgende Leitlinien zur Kenntnis nehmen.
Was Kategorien in der WP sind, das wird auf der Seite Wiki: Kategorien erläutert. Hier nur kurz: Kategorien sind ein Ordnungssystem, in das Artikel und Kategorien eingeordnet werden können. Dabei können mehrfache Einordnungen erfolgen. Die Einordnung eines Artikels in die Kategorie:Mann und in die Kategorie:Autor bedeutet, dass im Artikel ein männlicher Autor beschrieben wird. Als Kriterium, was alles in der Kategorie gesammelt werden soll, dient der Kategorien-Name. Falls dieser nicht eindeutig ist, sollte eine Definition an den Anfang der Kategorie geschrieben werden. Falls diese Kategorie selbst Kategorien enthält, erben diese die Definition der übergeordneten Kategorie und spezifizieren diese.
Durch die Einordnung einer Kategorie in eine andere Kategorie wird erstere zur Unterkategorie von letzterer. Letztere nennt man Oberkategorie. (Beispiel: Kategorie:Mann ist Unterkategorie von Kategorie:Person nach Geschlecht). Im Kategoriesystem der Wikipedia kann jede Kategorie jeder anderen untergeordnet werden. Durch die Möglichkeit der mehrfachen und freien Einordnung entsteht im Kategorisierungssystem der WP keine hierarchische Struktur. Damit eine gewisse Ordnung im Kategoriesystem bestehen bleibt, wurden Einordnungsregeln für Kategorien vereinbart. Danach sollen Kategorien polyhierarchisch eingeordnet werden. Damit ist aber noch keine Aussage darüber getroffen, nach welchem System die Kategorien und ihre Unterkategorien sortiert werden sollen.
Per Meinungsbild wurde 2004 festgelegt, dass das Kategoriensystem der Wikipedia ein System der Fachkategorien ist. Daraus folgt, dass die Kategorienbäume ein für den jeweiligen Fachbereich sinnvolles, themenbezogenes System darstellen sollen. Dementsprechend hat sich die Einordnung der Unterkategorien vorrangig an den Bedürfnissen des Fachbereiches auszurichten. Diese können nicht abstrakt festgelegt werden, daher müssen die Abstimmungen darüber von den Fachleuten im jeweiligen Fachbereich getroffen werden. Die meisten Fachbereiche verfügen über ein ausgefeiltes Kategoriensystem. Wie dies im Einzelnen aussieht, kann man hier einsehen. Es wird darum gebeten, ein bestehendes Kategoriensystem nicht ohne Rücksprache mit dem jeweiligen Fachbereich wesentlich zu ändern. Grundsätzlich gilt das Meinungsbild zur Kategoriewartung von 2006.
Auch wenn den Fachbereichen bei der Strukturierung des jeweiligen Kategoriensystems eine gewisse Freiheit zukommt, sollte aber darauf geachtet werden, dass die Artikel nicht indirekt in völlig falsche Gebiete eingeordnet werden. Es ist daher darauf zu achten, dass einer Oberkategorie keine Unterkategorien zugeordnet werden, die inhaltlich stark in ein anderes Fach oder Thema abdriften. Außerdem dürfen Kategorien nicht gleichzeitig einer ihrer Über- oder Unterkategorien zugeordnet werden. Besonderheiten können mit der Vorlage:Doppelkategorisierung gekennzeichnet werden.
Obwohl die Wikipedia grundsätzlich einen wissenschaftlichen Anspruch hat, gibt es viele Bereiche, die sich nicht direkt einem wissenschaftlichen Fachbereich zuordnen lassen. Hier ist eine Einordnung nach den für Fachbereiche geltenden Maßgaben nicht möglich. Damit kein chaotischer Wildwuchs entsteht, ist es aber auch hier nötig, ein geordnetes System zu entwickeln. Sofern sich nicht auch hier Themen bilden, in denen per Konsens ein sinnvolles System entwickelt wird, können folgende Maßgaben nützlich sein:
Über die Struktur und Verwendung der Kategorien sollen Themenkreise dem Leser erschlossen werden. Allgemein kann man sagen, dass Kategorien hierarchisch eingeordnet werden sollen. Beim Einordnen von Kategorien in andere Kategorien ist darauf zu achten, dass die Kategorien anhand der Eigenschaften aller enthaltenen Artikel einsortiert werden und nicht nach der Eigenschaft der Kategorie selbst. Grundsätzlich wäre man in der Definition frei, welche Relation bei der Einordnung einer Kategorie besteht. Es gibt aber viele Gründe, zwischen untergeordneter und übergeordneter Kategorie eine Teilmengenbeziehung zu fordern.
Nach Wiki: Kategorien soll das Kategoriesystem multihierarchisch sein. Wenn man jedoch assoziative Relationen zulässt, so ergeben sich oft zyklische Strukturen. Eine multihierarchische Struktur kann dann nur durch willkürliches Weglassen von Relationen erreicht werden.
Nach Wiki: Kategorien sollten die Artikel nicht gleichzeitig in übergeordnete Kategorien eingeordnet werden. Dies macht natürlich nur Sinn, wenn man Elemente der untergeordneten Kategorien automatisch auch als Element der übergeordneten Kategorie ansieht. Das würde aber formal zu einem Widerspruch führen, wenn die untergeordneten Kategorien nicht als Teilmengen der übergeordneten Kategorien angesehen werden.
Sowohl zur Kategorisierung von Artikeln als auch für den normalen Leser sollte eine hierarchische Auffindbarkeit der Kategorien gegeben sein. Diese Auffindbarkeit ist bei assoziativer Einordnung von Kategorien nicht gegeben, da für einen Artikel passende Kategorien praktisch an beliebiger Stelle unterhalb von Kategorien auftauchen können, in deren Definition der betreffende Artikel nicht hineinpasst. Dieses Problem wird besonders gravierend, wenn innerhalb eines Pfades im Kategoriensystem mehrfache assoziative Zuordnungen enthalten sind und nicht zumindest ein Pfad mit ausschließlicher Teilmengenrelation von der betreffenden Kategorie bis zur Hauptkategorie vorhanden ist.
Die Funktionalität von Tools wie CatScan leidet erheblich, wenn keine reinen Teilmengenbeziehungen bestehen. Auch das in ersten lauffähigen Versionen [1] bereits verfügbare und bei einigen Wikis auch schon eingesetzte Semantic MediaWiki setzt auf eine automatische rekursive Einbeziehung der Inhalte von Unterkategorien in die übergeordnete Kategorie.
Das Kategoriesystem der Wikipedia legt keinen Typ für eine Kategorie fest. Dieser ergibt sich jedoch aus dem Lemma und der gewünschten Verwendung bzw. der angegebenen Definition. Prinzipiell kann man von folgenden Typen sprechen:
In einer Objektkategorie werden Artikel eingeordnet, die ein Objekt einer Eigenschaft zuordnen. Für die Kategorie:Fluss gilt die Regel, dass eingeordnete Artikel der Eigenschaft „Ist ein Fluss“ entsprechen. Eine Einordnung von Unterkategorien erfordert, dass auch in den Unterkategorien nur Artikel des gleichen Objekttyps eingeordnet sind. Diese Unterkategorien stellen in der Regel Schnittmengen dar. (Beispiel: Kategorie:Fluss in Deutschland stellt die Schnittmenge von Fluss und Deutschland, also alle Flüsse in Deutschland, dar).
Im Gegensatz zur Objektkategorie werden in Themenkategorien alle Artikel eingeordnet, die zu dem Thema der Kategorie gehören. Die Einordnung folgt also der Regel „Gehört zu dem Thema“. In die Kategorie:Donau als Teil der Kategorie:Fluss als Thema gehören also alle Artikel, die sich mit dem Thema Donau befassen („Gehört zur Donau“), also z. B. die Artikel Donaudurchbruch bei Weltenburg und Donauwalzer.
Ein Spezialfall der Themenkategorien sind die Objekt-als-Thema-Kategorien (Themensammelkategorien). In ihnen werden nicht Artikel und Unterkategorien zu einem bestimmten Thema gesammelt, sondern ausschließlich Unterkategorien, die Themenkategorien zu gleichartigen Objekten sind. Das Lemma lautet im Regelfall "XY als Thema" (z. B. Kategorie:Metall als Thema, Kategorie:Fluss als Thema). Wo die Objekte Teil einer vollständig abbildbaren Systematik sind, z. B. bei Verwaltungseinheiten, ist eine Lemmatisierung "AB nach XY" üblich (z. B. Kategorie:Italien nach Region, Kategorie:Rom nach Stadtteil) üblich.
Facettenkategorien dienen dazu, ein Attribut des Artikelgegenstands zu erfassen. Dazu enthalten sie nur direkt eingeordnete Artikel, ohne Unterkategorien. – Facettenkategorien sind entweder Objektkategorien oder Themenkategorien.
Lassen sich Themenkategorien nicht sinnvoll in andere Themenkategorien einordnen, so werden diese in Kategorien eingeordnet, die der Strukturierung des Kategoriesystems dienen. Der Kategoriebaum beginnt mit der Metakategorie Kategorie:!Hauptkategorie. In diese werden ausschließlich Strukturkategorien einsortiert.
In Strukturkategorien werden Themen- und Objektkategorien eingeordnet, aber keine Artikel.
Jede Kategorie, mit Ausnahme der Ausgangskategorie Kategorie:!Hauptkategorie, ist einer anderen Kategorie unterzuordnen. Dabei gilt es folgende Punkte zu beachten:
Eine untergeordnete Kategorie soll nach diesen subsidiären Einordnungsregeln immer Teilmenge der übergeordneten Kategorie sein, da die Elemente der untergeordneten Kategorie automatisch auch als Element der übergeordneten Kategorie angesehen werden. Bei der Einordnung ist immer der gesamte Inhalt der einzuordnenden Kategorie inklusiv aller direkten oder indirekten Unterkategorien zu betrachten. Dieser muss Teilmenge der Artikelmenge sein, die durch die Definition derjenigen Kategorie festgelegt wird, in die eingeordnet werden soll.
Die Einordnung einer Kategorie darf nicht zu einem Zirkelbezug führen. Ein Zirkelbezug liegt vor, wenn eine Oberkategorie direkt oder indirekt einer ihrer Unterkategorien als Unterkategorie zugeordnet ist. Man kann also „im Kreis herum“ durch die Kategorien klicken. Die direkte Einordnung einer Oberkategorie in eine Unterkategorie ist leicht zu erkennen, die indirekte ohne Hilfsmittel jedoch nur schwer. Zu einer derartigen Einordnung kann es kommen, wenn der zuvor genannte Fehler der Einordnung falscher Teilmengen gemacht wurde.
Stand: 6. Mai 2006
Aus dem Beispiel kann man erkennen, dass die Einordnung der Kategorie:Eventkultur in die Kategorie:Feste und Brauchtum zu einem Zirkelbezug führte.
Häufig scheint der Kategoriename der einzuordnenden Kategorie in eine Themen- oder Objektkategorie hineinzupassen. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass der gesamte direkte oder indirekte Inhalt der einzuordnenden Kategorie in die Definition der übergeordneten Kategorie fällt. Wenn letzteres nicht gegeben ist, wäre die Einordnung in diesem Sinne falsch.
Häufig stellt man fest, dass keine echte Teilmengenbeziehung zwischen über- und untergeordneter Kategorie besteht. Ist die Relation zwischen den Kategorien für den Benutzer nicht wichtig und ist die untergeordnete Kategorie zusätzlich in einer anderen Kategorie korrekt eingeordnet, so kann die Einordnung ersatzlos entfallen.
Hält man eine Relation zwischen den Kategorien jedoch aus Benutzersicht für wünschenswert, so kann die Einordnung durch ein- oder beidseitige "siehe auch"-Verweise im editierbaren Teil der Kategorien ersetzt werden.
Gibt es keine einzige geeignete Kategorie, in die die einzuordnende Kategorie passt, kann mit der einzuordnenden Kategorie folgendermaßen verfahren werden:
Insbesondere bei der thematischen Zuordnung lässt sich in manchen Fällen die Maßgabe, dass Unterkategorien Teilmengen sein sollen, nicht umsetzen. Hier werden einige Kriterien genannt, um zu bewerten, ob eine anderweitige Einordnung tolerierbar ist.
Indizien gegen eine Tolerierbarkeit sind:
Eine Themenkategorie zu einem Ort, zum Beispiel Kategorie:Kairo, sammelt alle Artikel zum Thema Kairo. Eine Einordnung unter Kategorie:Ort in Ägypten würde naheliegen, aber da Kategorie:Ort in Ägypten eine Objektkategorie von Orten in Ägypten ist, müssten alle in Kategorie:Kairo enthaltenen Artikel einen Ort beschreiben. Dies ist aber bei einer Themenkategorie Kategorie:Kairo nicht der Fall, so dass sich eine solche Einordnung verbietet. Die Kategorie:Kairo muss also unter eine das Thema umfassende Kategorie eingeordnet werden. Dazu kann dann etwa die Themenkategorie Kategorie:Ägypten genutzt werden.
Betrachten wir die Kategorie:Schlesien, diese könnte man thematisch der Kategorie:Deutschland zuordnen, da ja Schlesien mal ein Teil Deutschlands war. Aber hier liegt jetzt der Fehler, denn man hat jetzt unter Deutschland auch polnische und tschechische Artikel (da Schlesien auch Anteil an diesen Staaten hat), die dort aber nichts zu suchen haben (das haben wir ja bei Kategorie:Deutschland so beschlossen, sonst hätten wir sie nicht so genannt). Der Fehler hier ist also, dass man versucht, die Kategorien genauso einzuordnen wie Artikel, dabei aber vergisst, dass man dann automatisch alle enthaltenen Artikel der Kategorie auch so einordnet. Eine Lösung hier ist es, den Artikel (nicht die Kategorie) Schlesien irgendwo im Kategorienbaum von Kategorie:Deutschland einzuordnen und Kategorie:Schlesien eine Ebene höher, also unter Kategorie:Europa. Man muss also aufpassen, dass man auch echte Teilmengen bzw. Schnittmengen unterordnet - und nicht Mengen, die noch anderes beinhalten.
Vorsicht ist immer dann geboten, wenn ein Artikel und eine gleichnamige Kategorie existieren. So gehört z. B. der Artikel Donau (über mehrere Zwischenstufen) zu der Objektkategorie Kategorie:Fluss, weil die Donau ein Fluss ist. Die gleichnamige Themenkategorie Kategorie:Donau darf aber nicht der Objektkategorie Kategorie:Fluss zugeordnet werden, weil die in dieser Themenkategorie enthaltenen Artikel keine Flüsse sind (Der Donaudurchbruch bei Weltenburg ist kein Fluss, sondern eine Schlucht, und ebenso ist der Donauwalzer kein Fluss, sondern ein Musikstück).
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