Vanessa Vu: Deutsch-vietnamesische Journalistin

Vanessa Vu (* 20.

November">20. November 1991 in Eggenfelden) ist eine deutsche Journalistin.

Vanessa Vu: Leben, Journalismus, Auszeichnungen und Nominierungen
Vanessa Vu (2019)

Leben

Vanessa Vu, geboren als Vũ Hồng Vân, ist Tochter vietnamesischer Einwanderer. Die Familie verbrachte ihre ersten Jahre in Deutschland in einem Asylbewerberheim im niederbayerischen Pfarrkirchen. Diese Zeit und die damit verbundene Angst vor einer Abschiebung thematisierte sie in ihrem Artikel Meine Schrottcontainerkindheit. Später zog die Familie in eine Mietwohnung und lebte dort unter ärmlichen Verhältnissen. In einem Gespräch mit der Münchner Stadtbibliothek beschrieb Vu die Bücherei als einen Zufluchtsort, der sie aus der häuslichen Enge befreite. Im Jahr 2011 ließ sie sich einbürgern und änderte ihren Vornamen zu Vanessa – ein Schritt, den sie rückblickend zwar bedauert, aber nicht bereut.

Nach dem Abitur studierte sie Ethnologie und Völkerrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Sozialwissenschaften an der Universität Paris V und Südostasien-Studien mit Schwerpunkt auf Ethnizität und Konflikt an der SOAS University of London. Anschließend absolvierte sie die Deutsche Journalistenschule in München. Sie war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung, die sie im Programm Medienvielfalt, anders förderte.

Journalismus

Seit 2017 schreibt Vanessa Vu als Redakteurin bei ZEIT ONLINE viel über Rassismus, Diskriminierung und die Geschichten vietnamesischer Menschen.

Sie hatte zunächst im Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vor allem Nachrichten und Nachrichtenhintergründe geschrieben, setzte aber auch eigene Themen. So kommentierte sie den Witz von Horst Seehofer über 69 abgeschobene Afghanen als „eine Entgleisung, die an Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten ist“ und sprach sich nach einem negativen Urteil des Bundesgerichtshofs für mehr geschlechtergerechte Sprache aus. Im Jahr 2018 konzipierte sie außerdem die Serie Alltag Rassismus mit mehreren eigenen Beiträgen, darunter die ideengeschichtliche Einordnung Die Erfindung des Rassismus und die Rekonstruktion des ersten rassistischen Mordanschlags in der BRD, Warum hat Deutschland Do Anh Lan vergessen? Zeitweise moderierte sie den Nachrichtenpodcast „Was Jetzt?“.

2019 wechselte Vanessa Vu in das neu gegründete Ressort X, das vor allem Themenschwerpunkte erstellt, etwa über die Ost-West-Wanderungen nach 1990, über Polizeigewalt oder Vermögensungleichheit. Für das neue Ressort schrieb sie mehrere Reportagen, unter anderem über Schönheitsoperationen in Südkorea (Größer, Glatter, Gangnam), Gender und Mobilität (Die männliche Stadt) oder Wirtschaftsmigration aus Zentralvietnam (Bete für mich). Nach dem Tod von George Floyd veröffentlichte sie einen Essay über die Brutalität des Erstickungstods (20 Dezibel). Eine gekürzte Fassung las sie in einer Online-Serie der Schaubühne Berlin vor.

Neben ihrer Arbeit bei ZEIT ONLINE hostet sie zusammen mit Minh Thu Tran den unabhängigen Podcast Rice and Shine, dem nach Halbe Katoffl zweiten deutschsprachigen Podcast, der sich explizit mit postmigrantischen Lebensrealitäten und Perspektiven auseinandersetzt. Vu und Tran beschäftigen sich darin insbesondere mit der vietdeutschen Diaspora in Form von Gesprächen und Interviews. Es erschienen außerdem zwei aufwändig produzierte Storytelling-Folgen: Boat People und Hamburg 1980: Als der rechte Terror wieder aufflammte. Mit Rice and Shine tourten sie durch Musik- und Kulturfestivals wie dem PULS Open Air bei München, Kosmonaut Festival bei Chemnitz, Fusion Festival in Lärz oder Fluctoplasma in Hamburg.

Zudem tritt Vanessa Vu immer wieder als Speakerin und Moderatorin auf, gibt Workshops rund um Journalismus und Podcasting und spricht sich für vielfältigere Stimmen im deutschen Journalismus aus.

Auszeichnungen und Nominierungen

Einzelnachweise

Tags:

Vanessa Vu LebenVanessa Vu JournalismusVanessa Vu Auszeichnungen und NominierungenVanessa Vu EinzelnachweiseVanessa Vu199120. NovemberEggenfeldenJournalist

🔥 Trending searches on Wiki Deutsch:

DüsseldorfRumänienMarcus Tullius CiceroDjango AsülLars EidingerTV MainfrankenJürgen KloppPetra ReskiDie Flut – Tod am DeichÄgyptenBerlinJulian NagelsmannAlexander der GroßePessachUkraineRainer GrenkowitzMarokkoKeanu ReevesShenzhenXXx – Triple XBogislaw von BoninDonald TrumpMichael Wendler (Sänger)Kirsten DunstElisabeth II.WikipediaShōgun (2024)MoorleicheRussischer Überfall auf die Ukraine seit 2022Nuklearkatastrophe von Tschernobyl2024Fallout (Fernsehserie)Ertrag (Landwirtschaft)Heath LedgerStar WarsAngelina JolieAlice WeidelAlisha LehmannFC Bayern MünchenFreiburg im BreisgauListe von Abkürzungen in der SexarbeitSexBroilersGriechisches AlphabetUEFA Champions League 2024/25Laura Müller (It-Girl)Götz KubitschekMark ForsterMarie-Louise FinckXHamsterJoy DenalaneAbigail (Film, 2024)ANZAC DayNordmazedonienKarl-Theodor zu GuttenbergVeteranenabzeichenJens SpahnRanga YogeshwarCarlo AncelottiCrooks (Fernsehserie)KanadaSansibarSchweizAl PacinoLouis KlamrothIslamTansaniaVereinigte Arabische EmirateListe der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro KopfHugo Egon BalderKauflandWerner CatelAndrew Scott (Schauspieler)Praxis mit MeerblickMercedes-Benz C-KlasseChallengers – RivalenPräsidentschaftswahl in Nordmazedonien 2024KirgisistanSexualpraktik🡆 More