Victoria ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae).
Benannt wurde sie zu Ehren der britischen Königin Victoria. Sie wird aufgrund ihrer enormen Blattgröße im Deutschen Sprachraum auch Riesenseerosen genannt. Die drei Arten sind in Südamerika verbreitet.
Victoria | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Victoria | ||||||||||||
Lindl. |
Victoria-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die kreisrunden Blattspreiten schwimmen auf dem Wasser. Sie besitzen nadelstichfeine Poren (Stomatoden) und je zwei, einander gegenüber liegende Einkerbungen im hochgewölbten Rand, so dass Regenwasser rasch ablaufen kann. Stabilität und Schwimmfähigkeit verdanken sie einem leistenförmigen Stützgewebe auf der Blattunterseite, das dem Adernetz folgt. Die Stützleisten enthalten große, lufterfüllte Interzellularen und sind mit Stacheln besetzt. Größere Stacheln können ebenfalls luftgefüllte Hohlräume besitzen, kleinere sind dagegen massiv. Alle unter Wasser liegenden Pflanzenteile (Unterseite der Blattspreiten, Blütenstiel und die äußeren Blütenhüllblätter) sind mit harten, spitzen Stacheln besetzt, die vermutlich vor Pflanzenfressern schützen sollen.
Es ist ein langer Blütenstiel vorhanden. Die Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Blütenhüllblätter sind in Form und Größe unterschiedlich. Es sind Staminodien und fertile Staubblätter vorhanden. Die radiärsymmetrisch strahlig angeordneten 25 bis 40 Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen.
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet erstreckt sich die Blütezeit über das ganze Jahr. Alle Arten der Gattung blühen ausschließlich in der Nacht und sind zur Thermogenese befähigt. Die Anthese dauert nur etwa zwei Tage. Die Bestäubung erfolgt durch Käfer, die in der ersten Nacht in die offenen Blüten krabbeln, am darauffolgenden Tag in der geschlossenen Blüte gefangen bleiben und erst in der zweiten Nacht wieder freigelassen werden. Während die Blüten tagsüber geschlossen sind, wechseln sie durch die Bildung von Anthocyanen ihre Farbe von weiß in der ersten Nacht zu einem dunklen purpur-rot in der zweiten Nacht.
Die Gattung Victoria gehört zur Unterfamilie Nymphaeoideae innerhalb der Familie der Nymphaeaceae, früher Euryalaceae.
Die drei Arten der Gattung Victoria Lindl. sind:
Die Arten lassen sich miteinander kreuzen, was in botanischen Gärten stattfindet.
Folgendes Kladogramm spiegelt die Verwanschaftsverhältnisse innerhalb der Gattung Victoria wider:
Victoria |
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Entdeckt wurde das erste Victoria-Exemplar vor 1816 von Thaddäus Haenke, dann 1832 von Eduard Friedrich Poeppig, einem in Plauen im Vogtland geborenen Botaniker. Ihren Namen erhielt sie erst fünf Jahre später, als Sir Robert Schomburgk im Auftrag der Königlich Geographischen Gesellschaft von London in Guayana diese „Seerose“ ein weiteres Mal entdeckte und sie – zu Ehren der britischen Königin Victoria (1819–1901) – Nymphaea victoria nannte. John Lindley beschrieb sie dann gültig als Victoria regia.
Die Blätter tragen ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm.
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