Proa: Zweithöchste Basketball-Liga der Herren in Deutschland

Die ProA ist seit ihrer Gründung 2007 die zweithöchste Basketball-Liga der Herren in Deutschland.

Unter der ProA existiert eine ProB-Liga, die offiziell als hierarchisch untergeordnete Staffel ebenfalls zur 2. Basketball-Bundesliga gezählt wird und seit 2010 zudem in die regionalen Gruppen Nord und Süd unterteilt ist.

ProA
Logo BARMER 2. Basketball Bundesliga
Voller Name 2. Basketball-Bundesliga ProA
Aktuelle Saison ProA 2023/24
Sportart Basketball
Abkürzung ProA
Verband DBB, Arge 2. BBL
Ligagründung 2007
Mannschaften 18
Land/Länder Deutschland
Titelträger SC Rasta Vechta
Rekordmeister Mitteldeutscher BC (3)

SC Rasta Vechta (3)

TV-Partner Sportdeutschland.TV
Website 2basketballbundesliga.de
Basketball-Bundesliga (I)
ProB (III)

Verantwortlich für den Spielbetrieb in der ProA ist die 2. Basketball-Bundesliga GmbH. Der Geschäftssitz der 2. Basketball-Bundesliga ist Köln, wo man mit der Basketball-Bundesliga eine gemeinsame Geschäftsstelle unterhält. Der Aufsichtsratsvorsitzende der 2. Basketball-Bundesliga ist der derzeitige Präsident des DBB, Ingo Weiss. Der Sitz des Aufsichtsrats wechselt turnusmäßig alle zwei Jahre zwischen den beiden Gesellschaftern.

Geschichte

Die ProA löste ab der Saison 2007/2008 die bisher zweigleisige 2. Basketball-Bundesliga ab, die vorher in die regionalen Staffeln Nord und Süd aufgeteilt war. Sie wurde geschaffen, um die Vereine zu professionalisieren und um bei Aufstieg den Übergang in die erste Basketball-Bundesliga (BBL) zu erleichtern. Ursprünglich mit einer Sollstärke von 16 Mannschaften ausgestattet, reduzierte sich die Anzahl der Mannschaften in der Saison 2011/12 auf 15, da nach dem Rückzug des UBC Hannover kein Nachrücker mehr gefunden werden konnte. In den folgenden Spielzeiten konnte durch weitere Wildcards die Sollstärke immer erreicht werden.

In der ProA 2010/11 wurde beim Spiel zwischen Gastgeber und Tabellenführer FC Bayern München und dem Tabellenzweiten Würzburg Baskets ein Zuschauerrekord mit 12.200 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle erreicht. Dies gilt als höchster Zuschauerzuspruch für ein Basketballspiel in einer zweithöchsten Spielklasse; als Novum für ein deutsches Basketballspiel der zweithöchsten Spielklasse wurde die Partie auch als Liveübertragung im frei empfangbaren Fernsehen des Bayerischen Rundfunks gezeigt.

Im Bemühen um die weitere Professionalisierung der Liga und ihrer Vereine wurden diverse Bestimmungen verschärft. In der ProA 2014/15 machten dabei die finke baskets Paderborn und die Ligaorganisation sogar international Schlagzeilen, als eine vermeintlich fahrlässig durch eine Computer-Betriebssystem-Aktualisierung herbeigeführte Spielbeginnverzögerung zu Punktabzügen im Duell zweier Abstiegskandidaten führte, welche den sportlichen Kampf um den Klassenerhalt bereits vor dem letzten Spieltag entschieden hätte. Der Eindruck verbesserte sich nicht, als schließlich dem Paderborner Einspruch gegen den Punktabzug stattgegeben wurde und der bereits in einer Medien-Information verkündete Abstieg der Paderborner zurückgenommen wurde.

Bis 2013 fungierte Nicolas Grundmann als Geschäftsführer der 2. Bundesliga, Sein Nachfolger wurde Daniel Müller. Im Februar 2018 übernahm die Krankenkasse Barmer die Namensrechte an der 2. Basketball-Bundesliga. Müller gab Mitte Februar 2019 bekannt, zum Ende der Saison 2018/19 als Geschäftsführer auszuscheiden. Zum 1. August 2019 wurde Christian Krings Nachfolger Müllers als Ligageschäftsführer.

Am 17. März 2020 hat die Liga aufgrund der massiven Covid-19-Ausbreitung den Spielbetrieb für die Saison 2019/2020 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren 29 Spieltage absolviert. Die bis dahin erzielten Ergebnisse ergeben somit die Abschlusstabelle – auf die Play-offs wird verzichtet. Weiter wurde mitgeteilt, dass die Niners Chemnitz und die Eisbären Bremerhaven als erst- und zweitplatzierte Mannschaften das sportliche Aufstiegsrecht in die Basketball-Bundesliga BBL erhalten. In die ProB stieg kein Verein ab. Auch in der Folgesaison gab es keinen Absteiger. Sieger eines modifizierten Playoff-Formats wurden die MLP Academics Heidelberg vor den Bayer Giants Leverkusen.

Modus und Ausrichtung

Spielmodus

Eine ProA-Saison beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni, wobei der Spielbetrieb meist von Ende September bis Anfang Mai läuft. Eine Saison ist in mehrere Teilwettbewerbe gegliedert: Während der Hauptrunde spielen die (regulär) 16 Bundesligisten in einer Hin- und Rückrunde gegeneinander. Die acht bestplatzierten Ligateilnehmer der Hauptrunde (bei Punktgleichheit zählt zuerst der direkte Vergleich, dann das Gesamt-Korbverhältnis) qualifizieren sich für einen Play-off-Abschnitt. Die Play-offs werden im Best-of-Five-Modus ausgetragen, das besserplatzierte Team der Hauptrunde erhält im ersten, dritten und (eventuell stattfindenden) fünften Spiel das Heimrecht. Die Sieger der ersten und zweiten Play-off-Runde ziehen schließlich in die Finalrunde. Das Finale wird in einem Hin- und einem Rückspiel ausgetragen, der Sieger ist der Meister der ProA. Beide Finalteilnehmer erhalten das sportliche Aufstiegsrecht in die Basketball-Bundesliga. Sollte eine oder beide der Finalmannschaften das sportliche Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen (können), gibt es keine Nachzügler und die Bundesliga kann den fehlenden Platz mit einer Wildcard auffüllen. Die beiden letztplatzierten Mannschaften der Hauptrunde stehen als sportliche Absteiger in die ProB fest, während der Meister und der Vizemeister der ProB in die ProA aufsteigen dürfen.

Von der Saison 2007/08 bis einschließlich zur Saison 2010/11 wurden keine Play-offs gespielt und die beiden Hauptrundensieger erhielten das Aufstiegsrecht.

Rahmenbedingungen für die Lizenzerteilung

Zur Teilnahme am Spielbetrieb der ProA müssen die Vereine eine Lizenz beantragen, durch die bestimmte Standards sichergestellt werden sollen. Laut Lizenzstatut müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Nachweis der sportlichen Qualifikation. Diese erfolgt durch Abstieg aus der Basketball-Bundesliga oder dem Aufstieg aus der ProB. Alternativ kann ein ProA-Ligist das Teilnahmerecht durch eine Teilnahmerechtsübertragung oder durch eine Wildcard erhalten.
  • Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Hierzu gehört neben der Erstellung eines ordnungsgemäßen Jahresabschlusses ab der Saison 2022/23 der Nachweis eines positiven Eigenkapitals, bis zur Saison 2024/25 in Höhe von 50.000 €.
  • Nachweis der spieltechnischen Einrichtungen. Es muss in einer Halle gespielt werden, die die Standards der ProA erfüllt. Diese muss u. a. mindestens 1.500 Zuschauer fassen und an mindestens drei Spielfeldseiten Tribünen aufweisen, sowie ein Spielfeld aus Holzparkett und einen VIP- und Presseraum bieten.
  • Nachweis der ordnungsgemäßen kaufmännischen Einrichtung des Geschäftsbetriebes.
  • Nachwuchsförderung. Jeder ProA-Ligist muss mindestens zehn Jugendmannschaften sowie eine Mannschaft in der Jugend-Basketball-Bundesliga betreiben und mindestens vier Grundschul-AGs unterhalten.

Bis 2013 gab es einen Mindestetat von 350.000 €, der von jeder Mannschaft erbracht werden musste. Im Anschluss wurde ein Punktekatalog eingeführt, durch den die Einhaltung der Standards gewährleistet werden sollte. Dadurch konnte ein ProA-Ligist einzelne organisatorische Schwächen durch Stärken in anderen Bereichen ausgleichen. Dieser Punktekatalog galt bis einschließlich zur Saison 2017/18.

Übertragungsrechte

Zur Saison 2014/15 sicherte sich der Online-Streamingdienst Sportdeutschland.TV die Übertragungsrechte einzelner ProA-Spiele. Damit waren zum ersten Mal Spiele der 2. Basketball-Bundesliga live oder on-Demand abrufbar. Während der Saison 2017/18 begann der Streamingdienst airtango damit, alle Partien aller Vereine auszustrahlen. Ab der Saison 2020/21 erhält Sportdeutschland.TV erneut die Übertragungsrechte.

Übertragungen der ProA im Free-TV sind selten. Das erste im Fernsehen übertragene Spiel fand zwischen S.Oliver Würzburg und dem FC Bayern München in der Saison 2010/11 statt. Das Eröffnungsspiel der Saison 2018/19 zwischen den Rostock Seawolves und den RÖMERSTROM Gladiators Trier wurde ebenfalls auf Sport1 übertragen.

Mannschaften der ProA

Mannschaften der Saison 2023/24
Team Heimspielort Bundesland Halle
BBC Bayreuth Bayreuth BYProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  BY Oberfrankenhalle
VfL SparkassenStars Bochum Bochum NWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NW Rundsporthalle Bochum
SG ART Giants Düsseldorf Düsseldorf NWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NW Castello Düsseldorf
Eisbären Bremerhaven Bremerhaven HBProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  HB Stadthalle Bremerhaven
Skyliners Frankfurt Frankfurt am Main HEProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  HE Ballsporthalle Frankfurt
Phoenix Hagen Hagen NWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NW Krollmann-Arena
Science City Jena Jena THProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  TH Sparkassen-Arena
PS Karlsruhe Lions Karlsruhe BWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  BW Lina-Radke-Halle
VfL Kirchheim Knights Kirchheim unter Teck BWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  BW Sporthalle Stadtmitte
EPG Baskets Koblenz Koblenz RPProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  RP CGM Arena
Nürnberg Falcons BC Nürnberg BYProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  BY KIA Metropol Arena
Uni Baskets Paderborn Paderborn NWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NW Sportzentrum Maspernplatz
Artland Dragons Quakenbrück NIProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NI Artland-Arena
RÖMERSTROM Gladiators Trier Trier RPProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  RP SWT-Arena
SC Rasta Vechta II (Farmteam) Vechta NIProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NI Rasta Dome
Uni Baskets Münster Münster NWProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  NW Sporthalle Berg Fidel
JobStairs GIESSEN 46ers Gießen HEProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  HE Sporthalle Gießen-Ost
Dresden Titans Dresden SNProa: Geschichte, Modus und Ausrichtung, Übertragungsrechte  SN Margon Arena

Zuschauerzahlen

Saison Insgesamt Anzahl Spiele im Schnitt (Ø) Ø-Entwicklung Ø-Kapazität
2006/07 251.520 240 1.048 k. A.
2007/08 249.388 240 1.039 0−0,85 % 1.999
2008/09 280.647 240 1.169 +12,53 % 2.210
2009/10 282.566 240 1.177 0+0,68 % 2.178
2010/11 338.373 12371 1.428 +21,27 % 2.685
2011/12 257.372 2210 1.226 −14,16 % 32.539
2012/13 280.560 240 1.169 0−4,62 % 32.419
2013/14 325.106 240 1.355 +15,88 % 32.495
2014/15 398.730 240 1.661 +22,65 % 32.389
2015/16 353.274 240 1.472 −11,40 % 32.454
2016/17 365.689 240 1.524 0+3,51 % 2.454
2017/18 382.527 240 1.594 0+4,58 % 2.622
2018/19 409.986 240 1.708 0+7,15 % 2.582
2019/20 373.294 232 1.609 0−5,80 % 2.821
2020/21 5.503 17 324 2.733
2021/22 217.535 272 800 2.839
2022/23 514.566 306 1.682 2.962
2023/24 3.245

Hinweis: Die dargestellten Zuschauerzahlen beziehen sich auf die Hauptrunde, die seit der Saison 2011/2012 existierenden Play-offs werden hier nicht berücksichtigt.

Meister der ProA

In den ersten vier Spielzeiten der ProA wurden der Meister, beziehungsweise die Aufsteiger, durch das Abschneiden in der Abschlusstabelle nach dem Ligasystem ermittelt. Seit der Saison 2011/12 erfolgt die Ermittlung des Meisters und der Aufsteiger durch Play-off-Spiele, die nach der im Ligasystem durchgeführten Hauptrunde ausgetragen werden.

Saison 1. Platz 2. Platz
2007/08 Giants Nördlingen Cuxhaven BasCats1
2008/09 Mitteldeutscher BC Phoenix Hagen
2009/10 BBC Bayreuth Cuxhaven BasCats1
2010/11 FC Bayern München Würzburg Baskets
Saison Meister Finalist
2011/12 Mitteldeutscher BC VfL Kirchheim Knights1
2012/13 SC Rasta Vechta Düsseldorf Baskets2
2013/14 BG Göttingen Crailsheim Merlins
2014/15 Gießen 46ers s.Oliver Baskets
2015/16 Science City Jena SC Rasta Vechta
2016/17 Mitteldeutscher BC Oettinger Rockets
2017/18 SC Rasta Vechta Crailsheim Merlins
2018/19 Hamburg Towers Nürnberg Falcons BC3
2019/204 Niners Chemnitz Eisbären Bremerhaven5
2020/21 MLP Academics Heidelberg Bayer Giants Leverkusen6
2021/22 Rostock Seawolves Tigers Tübingen7
2022/23 SC Rasta Vechta Tigers Tübingen

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

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