Paul Max Harry Langhans (* 1.
April">1. April 1867 in Hamburg; † 17. Januar 1952 in Gotha) war ein deutscher Geograph, Kartograph und Antisemit.
Paul Langhans, Sohn des Gastwirts Paul Langhans (1838–1922), besuchte von 1878 bis 1886 das Hamburger Realgymnasium. Von 1886 bis 1889 studierte er in Kiel und Leipzig Geographie, Naturwissenschaften und Volkswirtschaft. Während des Studiums trat er dem Verein Deutscher Studenten in Kiel und Leipzig bei.
1889 wurde er Mitarbeiter bei Justus Perthes’ Geographisch-Kartographischen Anstalt in Gotha. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte Langhans zahlreiche Karten und Atlanten, darunter den Deutschen Kolonialatlas (1897). 1902 gründete er die Zeitschrift Deutsche Erde, die dem Alldeutschen Verband nahestand und Thesen der Volks- und Kulturbodenforschung stützte. Langhans gilt als einer der wichtigsten deutschen Vertreter einer ethnozentrischen Geopolitik. Von 1909 bis 1937 war er Herausgeber von Petermanns Geographischen Mitteilungen und seit 1923 Chefredakteur des Gothaischen Hofkalenders.
In seiner Funktion als Mitglied der antisemitischen Deutschsozialen Reformpartei war Langhans von 1896 bis 1907 Herausgeber des Antisemitischen Monatsblatts. Von 1909 bis 1942 war er Bundeswart des Deutschbundes, dessen Mitglieder sich als „rassische Elite“ sahen und eine „Vertiefung des Deutschtums“ anstrebten. 1931 trat Langhans in die NSDAP ein, für die er als Schulungsredner der NSDAP-Kreisschule in Schönau vor dem Walde, Gothaer Ratsherr (ab 1936) und Kulturbeirat (seit 1938) tätig war. Ihm wurde am 1. April 1940 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Gotha verliehen. Im Ehrenbürgerbrief wurde ihm seitens der Stadt in erster Linie „für seinen stets opferbereiten Einsatz im Aufbau der NSDAP, für sein jahrzehntelanges Wirken als Rufer völkischen Erwachens“. gedankt und erst danach „für sein Schaffen von Weltruf als geographischer Wissenschaftler deutscher Art“. Sein Ehrenbürgerbrief wurde ihm 1946 aberkannt, weil er als Antisemit und völkischer Politiker jahrzehntelang Menschenhass verbreitete und nationalsozialistischen Terror unterstützte.
Langhans war mit Rosa Langhans (geb. Rasch, 1870–1960) verheiratet, mit der er eine Tochter hatte, Irmtrud (1907–1998), die mit Paul Magdanz (1901–1988) verheiratet war.
Nach Langhans wurden der Langhans-Vulkan in der Südsee sowie der Gletscher Langhansbreen auf Spitzbergen benannt. Ebenfalls auf ihn geht der Langhans-Preis des Deutschbundes zurück.
Das Grab der Familie Langhans auf dem Hauptfriedhof Gotha (Fam.-Platz Nr. 545) ist bis heute erhalten.
Personendaten | |
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NAME | Langhans, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Langhans, Paul Max Harry (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geograph und Kartograph |
GEBURTSDATUM | 1. April 1867 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 17. Januar 1952 |
STERBEORT | Gotha |
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