Lubin: Stadt in Polen

Lubin , deutsch Lüben, ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Lubin ist Kreisstadt des Powiat Lubiński (Kreis Lubin). Nach 1945 wurde sie zu einem der bedeutendsten Industriestandorte in Niederschlesien.

Lubin
Wappen von Lubin
Lubin (Polen)
Lubin (Polen)
Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde
Lubin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Lubin
Fläche: 40,68 km²
Geographische Lage: , 16° 12′ O51° 24′ 0″ N, 16° 12′ 0″ O
Höhe: 72 m n.p.m.
Einwohner: 71.710
(31. Dez. 2020)
Postleitzahl: 59-300
Telefonvorwahl: (+48) 76
Kfz-Kennzeichen: DLU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E 65 Nowa SólLegnica
Zielona GóraBreslau
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 40,68 km²
Einwohner: 71.710
(31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 1763 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0211011
Verwaltung (Stand: 2015)
Stadtpräsident: Robert Raczyński
Adresse: Rynek 25
59-300 Lubin
Webpräsenz: www.um.lubin.pl



Von 1348 bis 1453 war Lüben Residenzstadt des Herzogtums Lüben. Im 16. Jahrhundert diente es als Leibgedinge von Brieger Herzoginnen.

Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde
Alte Ansicht von Lüben aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde
Lüben nördlich von Liegnitz auf einer Landkarte von 1905

Geographische Lage

Die Stadt liegt am Flüsschen Zimnica (Kalter Bach) in Niederschlesien, etwa 71 km nordwestlich von Breslau, 20 km nördlich von Legnica (Liegnitz) und ca. 84 km südlich von Zielona Góra (Grünberg).

Geschichte

Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde 
Rathaus
Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde 
Glogauer Turm
Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde 
Herz-Jesu-Kirche bei Nacht
Lubin: Geographische Lage, Geschichte, Landgemeinde 
Jadwiga-Kapelle des einstigen Schlosses

Im 12. Jahrhundert war Lubin als befestigter Ort Sitz einer Kastellanei, die erstmals im Jahre 1155 in einer Päpstlichen Bulle erwähnt wurde. Im Jahr 1178 erhielt Lubin das polnische Stadtrecht, das Magdeburger Stadtrecht im Jahre 1289. Zusammen mit dem Herzogtum Liegnitz fiel es 1329 an die Krone Böhmen, die ab 1526 die Habsburger innehatten. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es mit dem größten Teil Schlesiens 1742 an Preußen. Von 1816 bis 1945 war es Sitz des Landkreises Lüben. Von 1936 bis 1945 befand sich hier der Fliegerhorst Lüben, der heutige Flugplatz Lubin.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lüben im Frühjahr 1945 von der Roten Armee eingenommen und bald danach von der sowjetischen Besatzungsmacht mit fast ganz Schlesien unter polnische Verwaltung gestellt. Lüben erhielt den polnischen Namen Lubin. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

In den Nachkriegsjahren forcierte die polnische Regierung den Abbau von Bodenschätzen im besetzten Teil Niederschlesiens. 1957 wurden große Kupfervorkommen entdeckt, was in der Folge zu einer Vergrößerung der Einwohnerzahl der Stadt auf das 33-fache bis 1989 führte (Unternehmen: KGHM Polska Miedź).

Am 31. August 1982 (während des 1981–1983 verhängten Kriegsrechts) schossen Sicherheitskräfte der damaligen kommunistischen Regierung (ZOMO) in der Stadt auf Demonstranten. Drei Menschen wurden dabei getötet, mehr als zehn verletzt. Am 10. Jahrestag dieses Vorfalls wurde ein Denkmal für die Opfer eingeweiht.

Am 15. März 1991 trat der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Kraft, mit welchem die faktische Zugehörigkeit Lubins zu Polen auch völkerrechtlich bestätigt wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Anmerkungen
1748 1.985
1775 1.830
1800 2.292
1810 2.622 davon 2.347 Evangelische, 269 Katholiken und sechs Juden
1831 3.022 davon 2.674 Evangelische, 331 Katholiken und 17 Juden
1858 4.339 davon 3.755 Evangelische, 477 Katholiken, 16 sonstige Christen, 91 Juden
1890 6.131 davon 5.072 Evangelische, 1.006 Katholiken und 51 Juden
1900 6.112 (einschließlich der aus einem Dragonerregiment Nr. 4 bestehenden Garnison) meist Evangelische
1900 8.670 meist Evangelische, 1.350 Katholiken, 30 Israeliten, 160 Sonstige
1933 9.637
1939 9.920 davon 7.939 Evangelische, 1.686 Katholiken, 55 sonstige Christen und 13 Juden

Landgemeinde

Die Landgemeinde Lubin, zu der die Stadtgemeinde selbst nicht gehört, hat 16.521 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020).

Persönlichkeiten

Politik und Verwaltung

Stadtpräsident

An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2002 ist dies Robert Raczyński, der dieses Amt bereits von 1990 bis 1994 innehatte. Nachdem er 1990 noch für die Partia Chrześcijańskich Demokratów und 2002 für die Akcja Wyborcza Solidarność gewählt worden war, tritt er seit 2006 für sein eigenes Wahlkomitee an. Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 führte zu folgenden Ergebnis:

  • Robert Raczyński (Wahlkomitee „Robert Raczyński Lubin 2006“) 58,5 % der Stimmen
  • Krzysztof Kubów (Prawo i Sprawiedliwość) 28,4 % der Stimmen
  • Agnieszka Kubica-Radek (Wahlkomitee „Ja zu Lubin“) 5,0 % der Stimmen
  • Grzegorz Zieliński (Koalicja Obywatelska) 3,3 % der Stimmen
  • Edyta Zawadzka (Wahlkomitee „Die Stadt den Einwohnern“) 3,1 % der Stimmen
  • Übrige 1,5 % der Stimmen

Damit wurde Raczyński bereits im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Stadtrat

Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder, die direkt gewählt werden. Die Wahl im Oktober 2018 führte zu folgendem Ergebnis:

  • Wahlkomitee „Robert Raczyński Lubin 2006“ 43,1 % der Stimmen, 13 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 31,4 % der Stimmen, 9 Sitze
  • Koalicja Obywatelska (KO) 10,7 % der Stimmen, 1 Sitz
  • Wahlkomitee „Janusz Radzikowski für Inowrocław – Ja bitte“ 5,7 % der Stimmen, kein Sitz
  • Wahlkomitee „Die Stadt den Einwohnern“ 4,8 % der Stimmen, kein Sitz
  • Kukiz’15 4,8 % der Stimmen, kein Sitz

Städtepartnerschaften

Lubin unterhält mit den Städten Bad Ems und Böblingen aus Deutschland Städtepartnerschaften.

Weiteres

Sport

Der größte Fußballverein der Stadt ist Zagłębie Lubin, dieser Verein spielt in der höchsten polnischen Liga, der Ekstraklasa.

Literatur

Commons: Lubin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

Lubin Geographische LageLubin GeschichteLubin LandgemeindeLubin PersönlichkeitenLubin Politik und VerwaltungLubin WeiteresLubin SportLubin LiteraturLubin WeblinksLubin EinzelnachweiseLubinDeutsche SpracheListe der IPA-ZeichenPolenPowiat LubińskiWoiwodschaft Niederschlesien

🔥 Trending searches on Wiki Deutsch:

WesterwaldSarah ConnorMethanolJimi Blue OchsenknechtLeonardo DiCaprioXHamsterThe BeatlesFastenzeitJudas PriestFrancis Scott Key BridgeTschechienBelarusEucharistieDune – die erste TrilogieJoaquin PhoenixHarry TreadawayAshley ScottLudwig van BeethovenUnimogLa La Land (Film)Avatar – Der Herr der ElementeDie Brücke (1959)Hauptstadtfrage der Bundesrepublik DeutschlandDer Fall Marianne VossAmanda BynesAnnexion der Krim 2014Schloss KérioletZagrebSulawesiJeffrey DahmerElisabeth II.Srinivasa RamanujanDienstgrade der BundeswehrRoad House (1989)NorwegenSusanne KellermannAnthony HopkinsAustralienAnschlag in KrasnogorskPeter LustigKatja WolfGriechische Staatsschuldenkrise ab 2010James McAvoyJohnny DeppSuchoi Su-35Hannes JaenickeCaroline EllisonPatrick SwayzeBeyoncéUlrich VosgerauKristen StewartMargaret ThatcherJosef StalinChristian FriedelListe der Kfz-Kennzeichen in DeutschlandTuberkuloseIstanbulSam Bankman-FriedLindsay LohanHongkongRaffael TonelloItalienThe Walking Dead (Fernsehserie)SexualpraktikSüdkoreaNissan 300ZXEminemSagrada FamíliaAlf (Fernsehserie)Simon Becketts Die Chemie des TodesUnimog 437.4Radio CarolineDie Chemie des TodesDie Passion ChristiFäröer🡆 More