Klaus Schultze (* 11.
Juli">11. Juli 1927 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Bildhauer, der für seine Arbeiten aus Keramik und Ziegelstein bekannt ist.
Der Sohn des Theaterregisseurs Hermann Schultze und Hilde Frickhoeffer verbrachte, bedingt durch wechselnde Arbeitsstellen des Vaters, seine frühe Kindheit in verschiedenen Städten. Nach der Trennung der Eltern zog Hilde Schultze mit dem Zwölfjährigen 1940 von Berlin nach Überlingen am Bodensee. Durch Vermittlung seines Patenonkels Carl Rothe konnte Schultze, der in Berlin zuletzt ein Gymnasium besucht hatte, in der Schule Schloss Salem seine Schulausbildung fortsetzen. 1944 wurde er nach einem Wehrertüchtigungslager zunächst zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet und noch Anfang 1945 in die Wehrmacht eingezogen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte Schultze im November 1945 an die wiedereröffnete Schule in Salem zurück. Kurz vor den Abiturprüfungen 1948 verließ er Salem und begann in Konstanz eine Töpferlehre, die er 1951 abschloss. In den Jahren von 1952 bis 1955 arbeitete er in verschiedenen Keramikwerkstätten in Paris. Im Jahr darauf richtete er sich ein eigenes Atelier in Gournay-sur-Marne ein. Ab 1960 entstanden erste Keramikskulpturen. 1964 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet. Ein Ruf auf eine Professur für Keramik führte ihn 1979 an die Akademie der Bildenden Künste München. 1993 wurde er emeritiert.
Schultze lebt und arbeitet seit 1992 in Überlingen-Goldbach.
In Paris schuf Schultze zunächst noch Gebrauchskeramik, später folgten Skulpturen in Keramik. Bei einem Aufenthalt in Siena 1969 entdeckte er Backstein – weil vielfältig einsetzbar, bruchsicher und wetterbeständig – als ideales Ausdrucksmittel für sich. Seither entstehen großformatige Backsteinskulpturen, die Schultze international bekannt gemacht haben. Seit 1993 verwendet Schultze in seinen Plastiken Gitter und Moniereisen und fügt keramische, farbig glasierte Bruchstücke, Draht oder farbig ummantelte Kabel intarsienhaft ein.
«Das Archaisch-Statuarische und Kubisch-Rudimentäre mancher Figuren weckt Assoziationen an Formensprachen früherer Kulturen, erinnert in der streng frontalen Ausrichtung und schlichten Reduktion an Idol- oder Kultobjekte längst vergangener Epochen. (...) Die Figuren scheinen verborgene Kräfte zu besitzen und mit bedeutungsvoller Gebärde etwas beschwören zu wollen. (...) Die „Freigabe kindlicher Unbekümmertheit“ nennt er ein Ziel seines Schaffens.» [Dr. Andreas Gabelmann]
«Etwas von dieser Einfalt im besten Sinne, etwas von der schlafwandlerischen bildnerischen Sicherheit kindlichen Gestaltens hat sich Klaus Schultze - auf Umwegen - wieder zurückerobert. Dieser Wiedergewinn des Elementaren, Ursprünglichen, Naiven erfüllt seine gemauerte Kunst mit der Ausstrahlung selbstverständlicher Humanität.» [Peter M. Bode, 1985]
Zahlreiche der großformatigen Backsteinskulpturen von Schultz, darunter Brunnen und gestaltete Mauern, stehen im öffentlichen Raum in Deutschland, Italien, Schweiz und Israel, die meisten jedoch in Frankreich.
Zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.
Personendaten | |
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NAME | Schultze, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1927 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
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