Eschenrod ist ein Stadtteil von Schotten im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Eschenrod Stadt Schotten | |
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Koordinaten: | , 9° 9′ O50° 28′ 38″ N, 9° 9′ 26″ O |
Höhe: | 345 m ü. NHN |
Fläche: | 10,62 km² |
Einwohner: | 583 (31. Dez. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 63679 |
Vorwahl: | 06044 |
Der Ort liegt am Rand des Vogelsberges südöstlich des Hauptortes am Eichelbach. Am östlichen Ortsrand verläuft die Bundesstraße 276, durch den Ort die Landesstraße 3183.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Eschenrod erfolgte im Jahr 1187 unter dem Namen Asechenrode. Der Ortsname endet auf -rod und erklärt sich somit als Rodung. Der Ortsgründer hieß Asicho. Daraus ergab sich der Name Asichorode, woraus sich später der heutige Ortsname bildete. Im Ort gab es sechs Mühlen. Die letzte wurde 1972 stillgelegt.
Am 3. Juni 1826, dem Pfingstsonntag, wurde das Dorf in Folge eines schweren Gewitters mit Starkregen von einer Flutwelle stark in Mitleidenschaft gezogen. 26 Gebäude wurden zerstört, 29 schwer beschädigt. Es gab 27 Tote zu beklagen. Zwei Brücken wurden fortgerissen.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eschenrod:
„Eschenrode (L. Bez. Schotten) evangel. Pfarrdorf; liegt am Fuße des Vogelsbergs, 2 St. von Schotten, hat 111 Häuser und 534 Einw., die außer 2 Kath. evangelisch sind, 4 Mahl- und 3 Oelmühlen. Von den Einwohnern gehören 91 zum Bauern, und 48 zum Gewerbsstand. – Der Ort hatte im 14. Jahrhundert eine Kapelle, die zu Herchenhain gehörte. Den 3. Juni 1826 fiel in der Nähe ein Wolkenbruch, der 4 Wohnhäuser und Oekonomiegebäude von Grund auf zerstörte, 42 andere beschädigte, 21 Menschen das Leben raubte und 30 Fuß tiefe Schluchten riß.“
Am 1. Dezember 1970 wurde Eschenrod im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schotten eingegliedert.
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Eschenrod lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Eschenrod das Amt Lißberg zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Die zweite Instanz für die Patrimonialgerichte waren die standesherrlichen Justizkanzleien. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.
Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821–1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übergingen. Eschenrod viel in den Gerichtsbezirk des „Landgerichts Schotten“.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Schotten“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.
Mit Wirkung zum 1. Juli 1968 erfolgte die Auflösung des Amtsgerichts Schotten und Eschenrod kam zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Nidda. Zum 1. Januar 2012 wurde auch das Amtsgericht Nidda gemäß Beschluss des hessischen Landtags aufgelöst und Eschenrod dem Amtsgericht Büdingen zugeteilt. Die übergeordneten Instanzen sind jetzt das Landgericht Gießen, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.
• 1791: | 561 Einwohner |
• 1800: | 561 Einwohner |
• 1806: | 562 Einwohner, 115 Häuser |
• 1829: | 534 Einwohner, 111 Häuser |
• 1867: | 517 Einwohner, 106 bewohnte Gebäude |
• 1875: | 519 Einwohner, 106 bewohnte Gebäude |
Eschenrod: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2018 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 561 | |||
1800 | 561 | |||
1806 | 562 | |||
1829 | 534 | |||
1834 | 537 | |||
1840 | 553 | |||
1846 | 569 | |||
1852 | 554 | |||
1858 | 550 | |||
1864 | 550 | |||
1871 | 517 | |||
1875 | 519 | |||
1885 | 510 | |||
1895 | 485 | |||
1905 | 489 | |||
1910 | 492 | |||
1925 | 537 | |||
1939 | 549 | |||
1946 | 672 | |||
1950 | 654 | |||
1956 | 561 | |||
1961 | 543 | |||
1967 | 557 | |||
1970 | 548 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2004 | 655 | |||
2010 | 598 | |||
2011 | 582 | |||
2015 | 566 | |||
2018 | 583 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Einwohnerzahlen nach 2000:; Zensus 2011 |
• 1829: | 532 evangelische, 2 katholische Einwohner |
• 1961: | 530 evangelische (= 97,61 %), 12 katholische (= 2,21 %) Einwohner |
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Eschenrod.
Im Ort gibt es
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