Eberhard Holtz (* 5.
Januar">5. Januar 1956 in Rathenow; † 3. März 2016 in Berlin) war ein deutscher Historiker der Geschichte des Mittelalters. Holtz war Leiter der von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eingerichteten Arbeitsstelle Regesta Imperii Regesten Kaiser Friedrichs III.
Holtz wuchs in Potsdam auf, wo er auch die Erweiterte Oberschule besuchte. Nach bestandenem Abitur leistete er zunächst seinen Wehrdienst in der NVA ab. Anschließend begann er ein Geschichtsstudium mit der Spezialisierung Mittelaltergeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 1982 als Diplomhistoriker beenden konnte. Das Thema seiner Diplomarbeit war das Verhältnis von König, Adel und der Städte sowie die Bildung des Parlamentarismus im England des Hochmittelalters. Teile seiner Arbeit veröffentlichte er 1984 mit dem Titel Königtum, Adel und Städte in den Auseinandersetzungen 1258 bis 1267 und die Herausbildung des Parlaments in England in der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin.
Im September 1982 wurde Holtz Mitarbeiter im Bereich Feudalismus am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Dort promovierte er 1987 mit einer Dissertation über die Reichsstädte und die Zentralgewalt unter König Wenzel. Seine Arbeit, die von dem Historiker Bernhard Töpfer betreut wurde, erschien 1993 mit dem Titel Reichsstädte und Zentralgewalt unter König Wenzel 1376–1400 als vierter Band der Monografischen Reihe Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit im Fahlbusch Verlag.
1989 erhielt Holtz ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zur Erforschung der Archive und Bibliotheken über Kaiser Friedrich III. in der Bundesrepublik Deutschland, wobei er auch die Mainzer Arbeitsstelle der Regesta Imperii kennenlernte. Nach der Deutschen Wiedervereinigung konnte dann 1992 eine eigene Arbeitsstelle von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geschaffen werden, deren Leitung Holtz übertragen wurde. 1996 veröffentlichte er seine erste Arbeit mit Urkunden und Briefen von Kaiser Friedrich III. aus den Archiven und Bibliotheken von Thüringen als Band 10 der Gesamtreihe Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Nach Archiven und Bibliotheken geordnet. Es folgte 2002 der 16. Band aus Archiven und Bibliotheken von Sachsen-Anhalt sowie 2006 der 21. Band mit Urkunden und Briefen aus den schlesischen Archiven und Bibliotheken aus Polen und 2012 sein umfangreichster 26. Band mit Briefen und Urkunden aus den Archiven und Bibliotheken aus Tschechien. Der 31. und letzte Band von ihm mit den Urkunden und Briefen Kaiser Friedrichs III. aus den Archiven und Bibliotheken der deutschen Bundesländer Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der skandinavischen Länder erschien 2016 postum. Für den 36. Band der Reihe leistete er wichtige Vorarbeiten. Er war außerdem Mitautor des Handbuchs der historischen Stätten Böhmen und Mähren.
Eberhard Holtz starb am 3. März 2016 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof II der Sophiengemeinde in Berlin-Mitte bestattet.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Holtz, Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mittelalterhistoriker |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1956 |
GEBURTSORT | Rathenow |
STERBEDATUM | 3. März 2016 |
STERBEORT | Berlin |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Eberhard Holtz, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.