Part Two: Film von Denis Villeneuve (2024)

Dune: Part Two ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve und die Fortsetzung des Films Dune (2021).

Der Film kam am 28. Februar 2024 in die österreichischen und am 29. Februar 2024 in die deutschen und deutschschweizer Kinos. Der US-amerikanische Kinostart war am 1. März 2024. Die Handlung basiert auf der zweiten Hälfte des 1965 erschienenen ersten Buches der gleichnamigen Romanreihe von Frank Herbert; das Drehbuch wurde von Villeneuve und Jon Spaihts geschrieben.

Film
Titel Dune: Part Two
Part Two: Handlung, Produktion, Unterschiede zum Buch
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 166 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Denis Villeneuve
Drehbuch Denis Villeneuve,
Jon Spaihts,
Craig Mazin
Produktion Denis Villeneuve,
Mary Parent,
Cale Boyter,
Tanya Lapointe,
Patrick McCormick
Musik Hans Zimmer
Kamera Greig Fraser
Schnitt Joe Walker
Besetzung
Synchronisation
Chronologie
← Dune
Dune 3 →

Handlung

Zusammenfassung

Prinzessin Irulan, Schülerin von Mohiam, Anführerin der Bene Gesserit, zeichnet nach der vermeintlich vollständigen Vernichtung des Hauses Atreides durch ihren Vater Imperator Shaddam IV. Corino eine Botschaft über ihre Vermutung auf, dass Paul Atreides noch am Leben sein könnte.

Tatsächlich ist Paul auf dem Wüstenplaneten Arrakis mit den Fremen im Gebirge unterwegs. Zusammen mit seiner Mutter Lady Jessica fand er nach dem Tod seines Vaters Leto I. Atreides und dem Angriff auf Arrakeen durch die Harkonnen eine Zuflucht bei den Fremen. Einer ihrer Anführer, Stilgar, sieht darin ebenso wie viele in seinem Volk ein Zeichen dafür, dass Paul der „Lisan al-Gaib“ ist, der Messias und Prophet ihrer Religion.

Paul wird bei den Fremen aufgenommen und lernt mit der Zeit deren Bräuche und Lebensgewohnheiten. Er nimmt an einem Initiationsritus teil, bei dem er auf einem Sandwurm reitet, und geht erfolgreich daraus hervor. Seine Mutter Jessica wird von Stilgar vor die Wahl gestellt, zu sterben oder die „Ehrwürdige Mutter“ der Fremen, eine alte Bene Gesserit, die im Sterben liegt, zu ersetzen. Jessica reist in den Süden, um sich mit den Fundamentalisten der Fremen zu vereinen, aber Paul fürchtet seine Visionen, die ihm zeigen, dass ein heiliger Krieg ausbrechen wird, wenn er als Messias in den Süden geht. Jessica wird durch ein Ritual – sie trinkt das Wasser des Lebens, das aus ertränkten Sandwürmern gewonnen wird – zur neuen „Ehrwürdigen Mutter“ und spirituellen Führerin der Fremen. Ihre ungeborene Tochter Alia erlangt durch das Ritual volles Bewusstsein und Jessica kann fortan mit ihr kommunizieren.

Paul und Chani verlieben sich und Jessica beginnt damit, unter den Fremen den Glauben an den Messias zu vertiefen, was Paul viele neue Anhänger einbringt. Indem Paul die Fremen bei Angriffen auf die Harkonnen unterstützt, erlangt er mit der Zeit deren Respekt und wird von diesen als der Messias „Lisan al-Gaib“ erkannt und von nun an wie ein Gott verehrt. Es gelingt ihm, die Fremenanführer unter dem Banner der Atreides zu vereinen. Rabban Harkonnen, dem Verwalter von Arrakis, gelingt es nicht, die Attacken der Fremen zu verhindern. Immer mehr Gewinnungsanlagen und Lagerstätten für Spice werden von ihnen zerstört. Baron Harkonnen ersetzt ihn deshalb durch seinen sadistischen Erben und na-Baron Feyd-Rautha, der von Mohiam als möglicher „Kwisatz Haderach“ angesehen wird und deswegen von Lady Margot Fenring getestet wird, so wie Paul von Mohiam.

Feyd-Rautha greift alle Sietches der Fremen an, woraufhin Paul nun doch die Fremen anführen möchte. Um dies tun zu können, trinkt er das Wasser des Lebens, was für einen Mann normalerweise tödlich endet und verboten ist. Nun kann er die Zukunft sehen und erfährt auch, dass seine Mutter die Tochter von Baron Harkonnen ist. Bei einem Angriff auf einen Spice-Ernter entdeckt Paul, dass Gurney Halleck überlebt hat und sich nun als Schmuggler betätigt. Von Gurney erfährt er von dem Atomwaffen-Arsenal seiner Familie, das er verloren glaubte.

Die Anführer der südlichen Fremen drängen Paul, Stilgar die Führung streitig zu machen, aber er weigert sich und beweist sich stattdessen, indem er die Gedanken von zwei Fremen-Zuschauern rezitiert. Paul erklärt sich zum Lisan al-Gaib und sendet eine Herausforderung an Imperator Shaddam IV. Dieser landet daraufhin mit seiner Tochter Prinzessin Irulan, der Anführerin der Bene Gesserit, Mohiam, und seinen Sardaukar-Truppen nahe der Hauptstadt Arrakeen. Pauls Fremen, unter der Führung von Gurney Halleck und Stilgar, attackieren die Festung, umzingeln Shaddams Truppen und greifen sie mit Atomwaffen und Sandwürmern an. Die Sardaukar werden überwältigt. Imperator Shaddam demütigt währenddessen Baron Harkonnen für sein Versagen auf Arrakis. Paul stellt den Imperator in seinem Thronsaal, offenbart sich dem hilflos am Boden liegenden Baron als sein Enkel und tötet ihn anschließend. Gurney fängt den fliehenden Rabban ab und tötet ihn ebenfalls.

Imperator Shaddam und seine Tochter Prinzessin Irulan werden gefangen genommen. Als Kriegsschiffe der anderen großen Häuser im Orbit von Arrakis erscheinen, droht Paul im Falle derer Einmischung sämtliche Produktionsstätten für Spice mit den verbliebenen Atomwaffen seiner Familie zu zerstören. Paul fordert vom Imperator Blut für den Tod seines Vaters. Feyd-Rautha tritt als dessen Kämpfer an und wird von Paul nur knapp bezwungen. Danach zwingt dieser Imperator Shaddam, sich zu unterwerfen und den Ring seines Vaters zu küssen. Um seinen Anspruch auf die Herrschaft zu sichern, will er darüber hinaus Prinzessin Irulan zur Frau nehmen. Diese stimmt zu, wenn Paul im Gegenzug das Leben ihres Vaters verschont. Chani, der Paul noch kurz zuvor seine Liebe gestanden hat, wendet sich enttäuscht von Paul ab und verschwindet in der Wüste. Nachdem die großen Häuser die Thronübernahme von Paul nicht akzeptieren, befiehlt dieser einen Angriff auf deren Flotten im Orbit von Arrakis. Jessica und Alia sehen darin den Beginn des heiligen Krieges, der nun ins Universum hinausgetragen wird.

Rollen

  • Paul „Muad’Dib Usul“ Atreides, der im Exil lebende Herzog des Hauses Atreides, der sich auf die Seite der Fremen stellt, um das tyrannische Haus Harkonnen zu stürzen
  • Chani, eine junge, rebellische Fremen-Kriegerin und Pauls Geliebte
  • Lady Jessica, Pauls Bene Gesserit-Mutter und Konkubine von Pauls verstorbenem Vater und Vorgänger, Leto Atreides
  • Gurney Halleck, der ehemalige militärische Führer des Hauses Atreides und Pauls Mentor
  • Feyd-Rautha Harkonnen, Baron Wladimir Harkonnens jüngster Neffe und Erbe („na-Baron“) des Hauses Harkonnen
  • Irulan Corrino, Prinzessin und Tochter des Imperators
  • Glossu Rabban Harkonnen, Neffe von Baron Wladimir Harkonnen und älterer Bruder von Feyd-Rautha
  • Shaddam Corrino IV., der Imperator des bekannten Universums und Oberhaupt des Hauses Corrino
  • Lady Margot Fenring, eine Bene Gesserit und enge Freundin des Imperators
  • Shishakli, eine Fremen-Kriegerin und Chanis Freundin
  • Wladimir Harkonnen, Baron, Oberhaupt des Hauses Harkonnen, Onkel von Feyd-Rautha und Glossu Rabban, Erzfeind der Atreiden und ehemaliger Verwalter von Arrakis
  • Gaius Helen Mohiam, eine ehrwürdige Mutter der Bene Gesserit und Wahrsagerin des Imperators
  • Stilgar, Anführer des Fremen-Stammes auf Sietch Tabr

Produktion

Entstehung und Filmstab

Es handelt sich bei Dune: Part Two um den zweiten Film einer Neuadaption des gleichnamigen Science-Fiction-Romans Dune von Frank Herbert, der bereits 1984 mit Der Wüstenplanet von Regisseur David Lynch verfilmt worden war, nachdem zuvor Alejandro Jodorowsky mit seinem Filmprojekt in den 1970er-Jahren scheiterte. 2000 wurde zudem die Miniserie Dune – Der Wüstenplanet veröffentlicht, die mit ihrer Fortsetzung Children of Dune (2003) auch zwei Folgebände der Vorlage umsetzte. Die Fortsetzung Dune: Part Two basiert auf der zweiten Hälfte des ersten Buches, nachdem Dune (2021) bereits die erste Hälfte thematisierte. Bei der Neuauflage führt erneut Denis Villeneuve Regie, der bei den Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2021 zudem deutlich machte, dass er eine Dune-Trilogie plant. Die ersten beiden Spielfilme sollen sich dabei auf den Roman Dune – Der Wüstenplanet und der dritte Teil auf Dune Messiah – Der Herr des Wüstenplaneten beziehen. Die Fortsetzung erhielt am 26. Oktober 2021 grünes Licht.

Das Drehbuch schrieben erneut Villeneuve und Jon Spaihts, als Produzenten sind Mary Parent und Cale Boyter wieder dabei, zusammen mit Tanya Lapointe und Patrick McCormick. Wie beim ersten Teil übernahm Joe Walker den Filmschnitt.

Die Produktionskosten des Films belaufen sich nach Schätzungen der Filmdatenbank IMDb auf 190.000.000 US-Dollar.

Besetzung

Zu den wiederkehrenden Darstellern zählen Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Dave Bautista und Charlotte Rampling. Über Zendayas Figur äußerte sich Regisseur Denis Villeneuve im August 2021, Chanis Rolle werde in Dune: Part Two größer und damit neben Chalamets Paul Atreides die Protagonistin des Films sein. Als Neuzugänge wurden Austin Butler für die Rolle des soziopathischen Harkonnen-Kriegers und neuen Gouverneurs über Arrakis, Feyd-Rautha, Christopher Walken als Imperator Shaddam IV., Florence Pugh als dessen Tochter Prinzessin Irulan, Léa Seydoux als Lady Margot Fenring, Souheila Yacoub und Tim Blake Nelson sowie Anya Taylor-Joy verpflichtet. Letztere ist in einem Flash-Forward als Pauls Schwester Alia Atreides zu sehen.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Tobias Neumann und der Dialogregie von Tobias Meister im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron, Berlin. Da sich Detlef Bierstedt zwischenzeitlich von seiner Tätigkeit als Synchronsprecher zurückzog, erhielt Stellan Skarsgård hier mit Douglas Welbat einen neuen Synchronsprecher.

Darsteller Synchronsprecher Rolle
Haus Atreides
Timothée Chalamet Marco Eßer Paul Atreides
Rebecca Ferguson Berenice Weichert Lady Jessica
Josh Brolin Klaus-Dieter Klebsch Gurney Halleck
Fremen
Zendaya Marcia von Rebay Chani
Javier Bardem Martin Umbach Stilgar
Souheila Yacoub Flavia Vinzens Shishakli
Babs Olusanmokun Torsten Michaelis Jamis
Haus Harkonnen
Stellan Skarsgård Douglas Welbat Baron Wladimir Harkonnen
Austin Butler Patrick Roche Feyd-Rautha Harkonnen
Dave Bautista Tilo Schmitz Glossu Rabban
Haus Corrino
Christopher Walken Axel Lutter Imperator Shaddam IV.
Florence Pugh Ronja Peters Prinzessin Irulan
Weitere Personen
Charlotte Rampling Eva Kryll Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam
Léa Seydoux Yvonne Greitzke Lady Margot Fenring

Dreharbeiten, visuelle Effekte, Szenenbild und Kostüme

Erste Aufnahmen entstanden bereits am 4. und 5. Juli 2022 in Altivole, Italien. Der offizielle Drehbeginn erfolgte mit Kameramann Greig Fraser am 18. Juli 2022 in Budapest. Zu den weiteren Drehorten zählten Abu Dhabi und Jordanien. Am 12. Dezember 2022 wurden die Dreharbeiten abgeschlossen.

Für die visuellen Effekte zeichnete wie beim Vorgänger das Team um den deutschen Spezialeffektkünstler Gerd Nefzer verantwortlich. Auch Szenenbildnerin Patrice Vermette und Kostümbildnerin Jacqueline West sind wieder an Bord.

Unterschiede zum Buch

Im Vergleich zur Vorlage wurden die Ereignisse nach Pauls und Jessicas Flucht und ihrer Aufnahme im Sietch der Fremen stark komprimiert. Während im Buch mehrere Jahre bis zu Pauls Aufstieg zum Führer der Fremen vergehen, sind es im Film nur wenige Monate bis zum finalen Konflikt. Pauls Schwester ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren, obwohl sie im Buch als dann ca. Fünfjährige eine größere Rolle spielt. Ebenso haben Paul und Chani im Buch einen Sohn, der bei einem Sardaukar-Angriff getötet wird. Chani wird im Buch zu Pauls Konkubine, nachdem er aus dynastischen Gründen plant, Prinzessin Irulan zu heiraten. Im Film distanziert Chani sich nach dieser Entscheidung von Paul und kehrt allein in die Wüste zurück, was die Bedeutung ihrer Rolle für eine Neuinterpretation im geplanten dritten Teil der Filmserie offen lässt. Weiter wurden aus dramaturgischen Gründen einige Figuren weggelassen; so zum Beispiel die Geschichte rund um Thufir Hawat, dessen Szenen zwar gedreht, jedoch nicht im endgültigen Schnitt des Films verwendet wurden. Die Bedeutung des Spice für die verschiedenen Machtgruppen des Dune-Kosmos wird nur noch am Rande erwähnt, Villeneuve konzentrierte sich in seiner Interpretation der Geschichte vor allem auf Pauls Aufstieg zum militärischen und religiösen Führer. In der Buchvorlage droht Paul Atreides zwar auch mit der Vernichtung der Spice-Vorkommen auf Dune, aber nicht durch Atomwaffen, sondern durch die Unterbrechung des ökologischen Kreislaufs der Sandwürmer.

Musik

Part Two: Handlung, Produktion, Unterschiede zum Buch 
Hans Zimmer 2022 in der Royal Albert Hall

Als Supervising Sound Editor fungierte Richard King. Auch der Sounddesigner Alan Meyerson, mit dem Villeneuve bereits für Blade Runner 2049 und den ersten Teil von Dune zusammenarbeitete, war wieder beteiligt.

Die Filmmusik komponierte wie bei Dune: Part One Hans Zimmer. Zimmer hatte vor der Ankündigung des Films über 90 Minuten Musik komponiert, um Villeneuve beim Schreiben zu inspirieren. Mitte Februar 2024 veröffentlichte WaterTower Music mit A Time of Quiet Between the Storms und Harvester Attack die ersten beiden Musikstücke aus dem Film. Das vollständige Soundtrack-Album mit insgesamt 24 Musikstücken wurde am 23. Februar 2024 veröffentlicht.

Trackliste

Alle Tracks wurden von Hans Zimmer geschrieben.

Nr. Titel Länge
01. Beginnings Are Such Delicate Times 8:56
02. Eclipse 5:13
03. The Sietch 2:34
04. Water of Life 3:06
05. A Time of Quiet Between the Storms 4:21
06. Harvester Attack 3:40
07. Worm Ride 2:19
08. Ornithopter Attack 2:10
09. Each Man Is a Little War 1:21
10. Harkonnen Arena 5:22
11. Spice 0:37
12. Seduction 2:02
13. Never Lose Me 1:16
14. Travel South 1:10
15. Paul Drinks 1:47
16. Resurrection 2:16
17. Arrival 1:40
18. Southern Messiah 5:22
19. The Emperor 1:38
20. Worm Army 3:33
21. Gurney Battle 2:25
22. You Fought Well 1:42
23. Kiss the Ring 3:12
24. Only I Will Remain 6:44
25. Lisan al Gaib 6:36

Musiker

  • Hans Zimmer – Synthesizer-Programmierung
  • Jake Boring – zusätzliche Programmierung
  • Pipers of the Scottish Session Orchestra – Dudelsäcke
  • Ben Parry – Chorleiter
  • Pedro Eustache – Duduk, Holzbläser, Soloflöte
  • Juan García-Herreros – E-Bass, Solo-Kontrabass
  • Mariko MuranakaTina Guo – elektrisches Cello
  • Guthrie Govanelektrische Gitarre
  • Molly Rogers – elektrische Geige, Bratsche, Geige, Gesang
  • Loire Cotler – Gesangseinlagen
  • Joan Martorell – Nacho Cantalejo – Òscar Senén – Orchestrierung
  • Aicha Djidjelli – Aleksandra Šuklar – Buzz Allan – Holly Madge – Schlagzeug
  • David Fleming – Edie Lehmann Boddicker – Judith Sephuma – Lisa Gerrard – Michael Geiger – Stephanie Olmann – Steven Doar – Suzanne Waters – Gesang

Marketing und Veröffentlichung

Am 3. Mai 2023 veröffentlichte Warner Bros. einen ersten Trailer zu Dune: Part Two; ein zweiter folgte am 29. Juni 2023 sowie ein dritter am 12. Dezember 2023.

Die US-Studios Warner Bros und Legendary teilten ursprünglich mit, dass Dune: Part Two am 20. Oktober 2023 in die US-amerikanischen Kinos kommen solle. Später erfolgten Verschiebungen des US-Kinostarts zunächst auf den 17. November, dann auf den 3. November 2023 und schließlich auf den 15. März 2024, bevor erneut eine Vorverlegung auf den 1. März 2024 verkündet wurde. Am 28. Februar 2024 kam der Film in die österreichischen und am 29. Februar in die deutschen und Deutschschweizer Kinos. In den USA startete er am 1. März. Die Premiere erfolgte bereits am 6. Februar 2024 im Auditorio Nacional in Mexico-Stadt.

Rezeption

Kritiken

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 93 Prozent positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 8,4 von 10 möglichen Punkten. Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 79 von 100 möglichen Punkten. In der Internet Movie Database steht der Film auf Platz 15 der 250 bestbewerteten Filme (Stand 1. April 2024). Insbesondere der Gladiatorenkampf auf Giedi Prime, der an Gladiator von Ridley Scott erinnere, wurde oftmals als einer der Höhepunkte des Films dargestellt. Auch die Kameraarbeit von Greig Fraser, das Sounddesign und die Musik von Hans Zimmer wurden von Kritikern immer wieder positiv hervorgehoben, besonders während Pauls action-reichem Ritt auf dem Sandwurm.

Joana Müller schreibt in ihrer Kritik im online-Portal Filmstarts, wenn die Harkonnen-Krieger in den ersten Minuten von Dune: Part Two Paul und die Fremen im Gebirge von Arrakis überfallen und dabei nacheinander mit so einem Getöse vom Himmel fallen, dass der Kinosessel vibriert, hole Denis Villeneuve die Zuschauer direkt dort wieder ab, wo er sie 2021 aus den Kinos entlassen hat. Müller beschreibt diese Szene als ein audiovisuelles Erlebnis für wirklich fast alle Sinne. Villeneuve erfülle nicht nur die immens hohen Erwartungen, sondern übertreffe sie sogar. Bei Pauls Ritt auf einem der gefährlichen Sandwürmer von Arrakis während seiner Prüfung entfessele Villeneuve ein immersives Action-Spektakel und bringe mit schnellen Schnitten und hautnahen Kameraeinstellungen das Herz einmal mehr zum Rasen. Auch dürfte es nicht nur Fans von Frank Herberts Roman freuen, dass Dune: Part Two viel tiefer in die zahlreichen Themen von Umwelt über Kolonialismus bis hin zu Religion eintaucht. Die eigentlichen Stars des Films seien die Fremen, die in überwältigender Anzahl und ihrer so pragmatisch wie überlebensnahen Ausstattung präsentiert würden. Dass Villeneuve und der ihn erneut beim Drehbuch unterstützende Prometheus-Autor Jon Spaihts die Rolle der von Zendaya verkörperten Fremen-Kriegerin gegenüber der Vorlage deutlich ausgebaut haben, erweise sich als goldrichtige Entscheidung. So würden sie der bereits aus den 1960er Jahren stammenden Geschichte nicht nur eine benötigte Aktualisierung mit deutlich spannenderen Reibungspunkten verschaffen, sie gestalten auch eine der wichtigsten und nahbarsten Figuren des Films. Zendaya spiele diese herausragend und könne mit vielfältigen Emotionen in einem mitreißenden Konflikt nun so richtig glänzen.

Peter Osteried, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, erklärt in seiner Kritik, auch wenn der Film wie schon der Vorgänger mit gigantischen Bildern und prächtigem Sound überzeuge, sei es die Geschichte, die wirklich fasziniere. Wie in Herberts Roman sei Paul Atreides auch im Film als recht ambivalente Figur gezeichnet und verstehe es exzellent, die Wandlung von dem jungen Mann, der nicht nach Macht strebt, hin zu einem Mann, der seiner Bestimmung folgt und zum Machtmensch wird, zu zeigen. Dies mache den zweiten Teil zu einem noch vielschichtigeren Film als den Erstling, und Timothée Chalamet spiele großartig.

Tobias Rapp vom Spiegel bemerkt zu den visuellen Aspekten des Films, seit Stanley Kubrick habe kein Regisseur mehr mit solch detailversessener Präzision einen Film als Welt entworfen: „Die Kleidung der Fremen, die sie wie futuristische Mudschahedin aussehen lässt. Die Wüste, der Villeneuve immer neue Farben gibt. Die Architektur auf Arrakis, eine Mischung aus den Pyramiden des alten Ägypten und dem Beton-Brutalismus der Siebzigerjahre.“

Ron Stoklas schreibt in seiner Kritik für Flux FM, dass dem Film eine noch bessere „Symbiose aus spektakulären Bildern, großartigen Spezialeffekten und dem wuchtigen Score von Komponist Hans Zimmer“ gelingt als beim Vorgänger. Für ihn liefert der Film „Sci-fi-Kino der Extraklasse“ und positioniert sich als der „wohl beste Sci-fi-Blockbuster der jüngeren Vergangenheit“.

Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet. Dabei empfindet es die Jury als bewundernswert „mit welcher Fülle an Themen, Fragen, Kulturen und geschichtlichen Anknüpfungen der Zuschauer konfrontiert wird: Moralische Fragen wie der Umgang mit Macht und die Deformation durch Macht werden angesprochen. Oder der Einsatz von Krieg und Gewalt für hehre Zwecke – bis zum Einsatz von Atomwaffen.“

Richard Roeper bewertete den Film in der US-amerikanische Chicago Sun-Times mit drei von vier Sternen und lobte die technischen und erzählerischen Aspekte: „Selbst wenn wir die atemberaubende und eindringliche und oscarverdächtige Kameraführung, den Schnitt, die Filmmusik, die visuellen Effekte, das Produktionsdesign und den Ton in Denis Villeneuves Dune bewundern, werden wir auf Schritt und Tritt daran erinnert, dass dies eine absolut verrückte Geschichte mit einigen fantastischen, aber auch verrückten und manchmal fast lächerlichen Plot-Elementen ist.“ Laut einer Kritik, des US-amerikanischen Fernsehsenders CNN des Films, von Noah Berlatsky: „Dune: Teil Zwei gibt vor, uns einen Freiheitskampf auf einem exotischen und fernen Planeten zu zeigen. Aber er erzählt die gleiche alte Geschichte der Macht wie immer.“

Nicholas Barber beschrieb den Film in einem Artikel für die BBC als „eines der verblüffendsten und schrägsten Werke der Art-House-Psychedelik, die jemals von einem großen Studio produziert wurden“ und stellte fest, dass die Größe des Films seine Probleme wettmachte. Robbie Collin vom britischen The Daily Telegraph bewertete den Film mit vier von fünf Sternen und lobte die visuellen Aspekte: „Die Unbestimmtheit von Dune ist eine seiner besten Qualitäten: herauszufinden, was passiert, ist sekundär, um zu sehen, wie es sich entfaltet“.

In einer gemischten Kritik stellte Mathieu Macheret in der französischen Zeitung Le Monde fest, dass der Film, der sich sehr eng an Herberts Geschichte hält, in einem ersten Teil „die Grundlagen einer Mythologie legt“ und sich im zweiten Teil auf die „Konstruktion eines Messias“ konzentriert, während der französische Fernsehsender TF1 den Film zwar lobte, ihn aber als „fast zu beschaulich“ beurteilte. Das französische Filmmagazin Première schrieb, Villeneuve habe mit Dune 2 bewiesen, dass er „der beste Erbe von Ridley Scott“ sei.

Die portugiesische Tageszeitung Público stellte fest: „Alles in Dune: Teil Zwei ist ein Duell/Duett zwischen dem Unendlichen und dem Kosmischen, zwischen Schicksal und freiem Willen; so wie es schon Herberts Buch war, und hier auf eine Art und Weise, die in ihrer monumentalen Ernsthaftigkeit eindeutig Villeneuvianisch ist, manchmal sogar feierlich, aber in der Lage, dem Zuschauer etwas zu bieten, an dem er sich festbeißen kann. […] Es ist der sehr seltene Fall, dass ein zweiter Film solider ist als der erste.“

Wie schon beim ersten Film gab es auch hier eine begrenzte Kritik an der Behauptung, der Film habe sich islamische und arabische Elemente angeeignet. Furvah Shah schrieb für Cosmopolitan UK, sie fühle sich „als muslimische Zuschauerin enttäuscht“ und kritisierte den Film für die fehlende Besetzung der Hauptrollen mit Personen aus dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) trotz der Verwendung der Kultur der Region und der oberflächlichen Darstellung des Islam. Hannah Flint von der englisch- und arabischsprachigen The New Arab kritisierte ebenfalls die Verwendung von arabischen und islamischen Kulturelementen und den Mangel an Darstellern aus den MENA-Ländern, lobte jedoch die Besetzung mit der schweizerisch-tunesischen Schauspielerin Souheila Yacoub als „Gewinn für die arabische Darstellung“ Steven D. Greydanus (U.S. Catholic) gibt eine konträre Sicht der religiösen Einflüsse des Films wieder und stellt fest, dass der Film eine Reihe von abrahamitischen Religionen aufgreift, um den Glauben selbst zu kritisieren.

Einspielergebnis

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 697,5 Millionen US-Dollar, davon alleine 277,5 Millionen in Nordamerika. In Deutschland verzeichnet der Film 2.981.062 Besucher und konnte 36,8 Millionen Euro einspielen.

Auszeichnungen

Golden Trailer Awards 2023

  • Nominierung in der Kategorie Fantasy Adventure
  • Nominierung für das Beste Voiceover für den Don LaFontaine Award
Commons: Dune: Part Two – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

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