Dschamal al-Atassi, gelegentlich auch Dschemal el-Atassi (arabisch جمال الأتاسي, DMG Ǧamāl al-Atāsiyy; * April 1922 in Homs, Syrien; † 30.
März">30. März 2000 in Damaskus, Syrien) war ein syrischer Politiker.
al-Atassi studierte an der Universität Damaskus und promovierte 1947 in Psychologie. Unmittelbar darauf trat er der im gleichen Jahr gegründeten Baath-Partei bei und wurde als Chefredakteur der Parteizeitung zunächst deren Chefideologe. Er galt als eifriger Unterstützer des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser und der Ägyptisch-Syrischen Union 1958–1961 bzw. des Versuchs einer Neuauflage der Union von 1963. Unter dem Baath-Gründer und Premier Salah ad-Din al-Bitar wurde al-Atassi im März 1963 Informationsminister, trat jedoch nach dem Scheitern der baathistisch-nasseristischen Allianz schon im Mai 1963 wieder zurück.
al-Atassi gründete stattdessen 1964 einen syrischen Ableger der nasseristischen Arabischen Sozialistischen Union (ASU), während sein Cousin Noureddine al-Atassi im Ergebnis eines innerbaathistischen Putsches gegen Bitar 1966 Präsident wurde. Gegen seinen Cousin unterstützte Dschamal al-Atassi 1970 einen weiteren innerbaathistischen Putsch, in dessen Folge Hafiz al-Assad Präsident wurde. Assad bildete 1972 mit al-Atassis Nasseristen, weiteren Ex-Baathisten und der Syrischen Kommunistischen Partei zunächst eine Koalition in Form der Nationalen Progressiven Front (NPF), doch schon 1973 verließ al-Atassi die NPF wieder.
Während ein Teil der ASU unter dem ursprünglichen Namen und der Führung von Fawzi Kiyali (seit 1984 Safwan al-Qudsi) in der NPF verblieb, gründete al-Atassi mit seinen Anhängern die Demokratische Arabische Sozialistische Union und mit anderen Oppositionsparteien 1980 (u. a. mit Ibrahim Makhous’ Demokratischer Arabischer Sozialistischer Baath-Partei) die Nationale Demokratiewegung als Gegenstück zur NPF. Dennoch wurde er bei seiner Beerdigung offiziell als Patriot geehrt. Anlässlich al-Atassis Tod entstand im Jahr 2000 unter Führung seiner Tochter Souheïr Atassi und Nureddins Sohn Ali al-Atassi eine erneute Demokratiebewegung (Atassi-Forum), die 2001 verboten wurde.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Atassi, Dschamal al- |
ALTERNATIVNAMEN | Atassi, Jamal al- |
KURZBESCHREIBUNG | syrischer Staatsmann |
GEBURTSDATUM | April 1922 |
GEBURTSORT | Homs |
STERBEDATUM | 30. März 2000 |
STERBEORT | Damaskus |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Dschamal al-Atassi, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.