Dieter Krüger (* 8.
Februar">8. Februar 1953 in Konstanz) ist ein deutscher Zeithistoriker und Archivar. Er war Mitarbeiter im Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) und lehrt als außerplanmäßiger Professor Zeitgeschichte an der Universität Potsdam.
Krüger studierte von 1972 bis 1981 Geschichte, Politikwissenschaft, Pädagogik und Philosophie an der Philipps-Universität Marburg und von 1981 bis 1984 als Stipendiat am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. 1977 legte er das erste Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Er wurde 1981 bei Gerd Hardach und Theo Schiller am Fachbereich Geschichtswissenschaft der Universität Marburg mit einer Studie über die Sozialwissenschaften im Kaiserreich zum Dr. phil. promoviert.
Von 1984 bis 1986 war er Staatsarchivreferendar in Detmold. 1986 legte er die archivarische Staatsprüfung ab. Von 1987 bis 1993 war er Referatsleiter an der Abteilung Militärarchiv des Bundesarchives in Freiburg im Breisgau. Dort war er für die Übernahme, Verzeichnung und Benutzung von Akten der Bundeswehr zuständig. 1993/94 war er Leiter des Bundesarchiv-Zwischenarchivs in Dahlwitz-Hoppegarten. Für das Bundesarchiv leitete er von 1994 bis 1996 die Überführung des ehemaligen Berlin Document Center in das Bundesarchiv. Anfängliche Befürchtungen amerikanischer Historiker und Verbände, der Übergang werde mit schlechteren Zugangsmöglichkeiten zu den personenbezogenen Unterlagen aus dem Dritten Reich einhergehen, bewahrheiteten sich nicht. 1997 wechselte Krüger als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das damals so genannte Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Potsdam. Hier war er als Projektleiter für die Geschichte der Nordatlantischen Allianz und der Warschauer Vertragsorganisation zuständig und betreute die Schriftenreihe „Anfänge und Entwicklung der Atlantischen Allianz“ des ehemaligen MGFA. Seit 2014 leitete er die Abteilung Einsatz des ZMSBw mit der Zuständigkeit für die Geschichte der Auslandseinsätze der Bundeswehr, deren sozialwissenschaftliche Begleitung, deren Dokumentation und für neueste Militärgeschichte. Er führte zuletzt die Amtsbezeichnung Leitender Wissenschaftlicher Direktor. Im Oktober 2018 wurde er pensioniert.
Nach Lehraufträgen (seit 2005) an den Universitäten Potsdam, Halle und München (Bundeswehr) habilitierte er sich 2007 für Zeitgeschichte mit einer Studie zur europäischen Integration an der Universität Halle und wurde Privatdozent am dortigen Institut für Geschichte. Seit der Umhabilitation lehrt er an der Professur für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt (Sönke Neitzel, vormals Bernhard R. Kroener) am Historischen Institut der Universität Potsdam.
Überdies war er bis 2021 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Point Alpha Stiftung und ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.
Krüger veröffentlichte Studien zur Geschichte der Sozialwissenschaft und Sozialpolitik im späten Kaiserreich und der Weimarer Republik, des Versicherungs- und Bankenwesens nach 1945, der Wiederbewaffnung Westdeutschlands und den deutschen Geheimdiensten nach 1945, der europäischen Integration, zur Nuklearstrategie, zur Nordatlantischen Allianz und zur Warschauer Vertragsorganisation, zu General Hans Speidel, zur Geschichte und Praxis des Archivwesens sowie zum Archivrecht.
Personendaten | |
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NAME | Krüger, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1953 |
GEBURTSORT | Konstanz |
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