Calatañazor ist ein Ort und eine kleine Gemeinde (municipio) mit nur noch 47 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der nordspanischen Provinz Soria in der autonomen Region Kastilien-León.
Der in der bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica gelegene Ort wurde als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Gemeinde Calatañazor | ||
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Calatañazor – Ortsbild | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Soria | |
Comarca: | Tierras del Burgo | |
Gerichtsbezirk: | Soria | |
Koordinaten: | , 2° 49′ W41° 42′ N, 2° 49′ W | |
Höhe: | 1060 msnm | |
Fläche: | 64,82 km² | |
Einwohner: | 47 (1. Jan. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 1 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 42193 | |
Gemeindenummer (INE): | 42046 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Alfredo Pérez | |
Website: | Calatañazor | |
Lage des Ortes | ||
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Der Ort Calatañazor liegt oberhalb des Flusstals des Río Milanos in einer Höhe von etwa 1060 m. Der nächstgrößere Ort, El Burgo de Osma, ist etwa 33 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt. Bis zur Provinzhauptstadt Soria sind es etwa 36 km (Fahrtstrecke) in östlicher Richtung. Sehenswert ist auch der unter Denkmalschutz stehende Ort Ucero (32 km westlich). Das Klima in Calatañazor ist im Winter rau, im Sommer dagegen gemäßigt bis mild; Regen (ca. 520 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2001 | 2019 |
Einwohner | 514 | 511 | 306 | 75 | 51 |
Infolge zunehmender Trockenheit sowie der Mechanisierung der Landwirtschaft und des daraus resultierenden geringeren Arbeitskräftebedarfs ist die Zahl der Einwohner seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark rückläufig. Zur Gemeinde gehören auch die beiden Weiler (pedanías) Abioncillo de Calatañazor und Aldehuela de Calatañazor mit jeweils nur noch etwa 10 Einwohnern.
Das kleine Bergdorf war und ist in hohem Maße von der Landwirtschaft geprägt. In früheren Zeiten diente der Ort als Handwerks- und Marktzentrum für die – mittlerweile längst aufgegeben – kleineren Einzelgehöfte und Weiler der Umgebung. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spielt der Tourismus (Wandern und Ferienwohnungen) eine wichtige Rolle als Einnahmequelle für die Gemeinde.
Forscher vermuten, dass eine Siedlung mit Namen Voluce des keltischen Stammes der Arevaker in unmittelbarer Nähe lag. Auch die Römer sollen in der Gegend gewesen sein – viele archäologische Spuren gibt es jedoch nicht. Aus westgotischer Zeit stammen vielleicht einige Gräber in den Flanken des Burgbergs. Der heutige Name Calatañazor (arabisch: Qal`at an-Nusur, قلعة النسور) stammt aus islamischer Zeit und bedeutet so viel wie „Adlerburg“; er erinnert an die Zeit der islamischen Herrschaft über weite Teile der Iberischen Halbinsel, die im nördlichen Teil mit einer Niederlage des Feldherrn Almansor im Sommer des Jahres 1002 in der – historisch nicht belegten – Schlacht von Calatañazor endgültig zu Ende ging. Im Mittelalter gehörte die Stadt zur Grundherrschaft (señorio) der Familie Padilla, die wohl auch im 14./15. Jahrhundert die Burg erbauen ließ. Vom 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts stand der Ort unter der Kontrolle der Herzöge von Medinaceli.
Im Jahr 1965 drehte Orson Welles einige Szenen seines Films Falstaff – Glocken um Mitternacht in Calatañazor.
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