Alban Lipp zeigte schon früh große musikalische Begabung. Da seine Eltern wollten, dass er Lehrer werden solle, besuchte er von 1879 bis 1882 die Präparandenschule in Freising und sang gleichzeitig im Chor von St. Benedikt. Anschließend wechselte er auf das Lehrerseminar, das er bis 1884 besuchte und wo er weiterhin Musikunterricht erhielt. Anschließend wurde er Hilfslehrer und Organist in Lechhausen.
1886 veröffentlichte Franz Xaver Witt in einer Beilage zu seinen Fliegenden Blättern für katholische Kirchenmusik erstmals eine Komposition Lipps, ein vierstimmiges Marienlied.
1888 absolvierte Lipp erfolgreich die Anstellungsprüfung, wobei er in Musik mit der Note 1 bewertet wurde. 1890 erhielt er seine erste vollwertige Lehrerstelle in Greifenberg am Ammersee. 1897 wechselte er als Lehrer und Chorregent nach Kolbermoor bei Rosenheim und drei Jahre später schließlich nach Bad Aibling. Dort starb er am 6. September 1903 im Alter von 37 Jahren an Tuberkulose.
Lipp war zweimal verheiratet und hatte aus erster Ehe ein Kind.
Eigene Kompositionen
Lipp veröffentlichte die meisten seiner Kompositionen bei Anton Böhm & Sohn in Augsburg. Bereits zu seinen Lebzeiten erschienen viele davon bereits in 2. oder 3. Auflage.
Seine Werke fanden auch außerhalb Bayerns größere Verbreitung. Einer Statistik zufolge wurden alleine seine lateinischen Messen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in mindestens 175 österreichischen Gotteshäusern aufgeführt.
Für den Verlag Anton Böhm & Sohn war Lipp auch als Herausgeber von Werken anderer Komponisten tätig, und zwar sowohl von einzelnen Werken als auch von Sammelbänden mit Werken verschiedener Komponisten. So enthält etwa sein 1904 postum erschienenes Orgelalbum bayrischer Lehrerkomponisten Kompositionen von insgesamt 23 verschiedenen Personen, darunter dem Titel entsprechend zahlreiche Lehrerkollegen, aber auch so bekannte Namen wie Johann Georg Herzog, Joseph Niedhammer, Max Reger und Joseph Rheinberger.
Orgelalbum bayrischer Lehrerkomponisten. 52 Originalbeiträge: Präludien, Interludien, Postludien, Fughetten, Fugen und Festvorspiele in den gebräuchlichsten Tonarten (1904)
Harmonium-Album. Eine Sammlung von Originalstücken für Harmonium unter Mitwirkung verschiedener Autoren
Feierklänge. Auswahl geistlicher und weltlicher Gesänge für Männerchor. Unter sorgfältiger Berücksichtigung des Stimmenumfanges
Zwölf Herz-Jesu-Lieder. Ein Kranz der schönsten, innigsten Lieder zur Verehrung des heiligsten Herzen Jesu
Offertorien-Sammlung für Landkirchen-Chöre: die wichtigsten Offertorien für das ganze Kirchenjahr
Caspar Aiblinger: Veni Sancte Spiritus und Ave Maria für Sopran und Alt mit Orgelbegleitung
Auszeichnungen
1898: Große silberne Medaille für Kunst und Wissenschaft
In Bad Aibling ist die Alban-Lipp-Straße nach ihm benannt.
Literatur
J. D.: Nachruf auf Alban Lipp. In: Pädagogische Blätter: Organ des Vereins kathol. Lehrer und Schulmänner der Schweiz. Band 10, 1903, Heft 45, S. 717 ff. (e-periodica.ch; PDF).
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