Africa Eco Race

Das Africa Eco Race (AER) ist, nach der Absage der Rallye Dakar im Jahr 2008, ein seit 2009 jährlich stattfindendes internationales Rallye Raid.

Überwiegend findet die Rallye wie früher die Rallye Dakar in Nordafrika statt, sie startet in verschiedenen europäischen Städten und endet immer im senegalesischen Dakar. Für die Teilnahme ist eine FIA-Lizenz für Autos bzw. FIM-Lizenz für Motorräder erforderlich.

Africa Eco Race
Aktuelle Saison Africa Eco Race 2024
Africa Eco Race
Fahrzeugtyp Prototypen
Land oder Region International
Aktueller Name Africa Eco Race
Bisherige Namen Africa Race
Erste Saison 2009
Offizielle Website africarace.com
Africa Eco Race
Africa Eco Race 2012
Africa Eco Race
Africa Eco Race 2012
Africa Eco Race
Gewinner in der LKW-Klasse 2009, Jan de Rooy
Africa Eco Race
Africa Eco Race 2012

Geschichte

Der Gründer des Africa Eco Race war Hubert Auriol. Er sowie seine Partner René Metge und Jean-Louis Schlesser sehen das Africa Eco Race als Nachfolger der zwischen 2009 und 2019 nach Südamerika verlegten Rallye Dakar. Jan de Rooy, der 2009 ursprünglich die Rallye Dakar fahren wollte, nannte das Africa Eco Race auf den Routen der ursprünglichen Dakar „ein Geschenk Gottes“. Die Amaury Sport Organisation, Veranstalter der Rallye Dakar, ließ per einstweiliger Verfügung eine weitere Mitarbeit Auriols, des vormaligen Renndirektors der Rallye Dakar, am Africa Eco Race untersagen. Nach dem Ausscheiden Auriols sind seit der zweiten Auflage Jean-Louis Schlesser Veranstalter und René Metge Renndirektor des Africa Eco Race. Das Rennen führte seitdem jährlich über etwa 6500 km von Europa nach Marokko und weiter über Mauretanien in den Senegal. In einer Chronik sind die Daten der ersten sieben Läufe festgehalten, vom 11. Januar 2015 rückwärts bis zum Anmeldeschluss des ersten Rennens am 15. November 2008. Die 10. Ausgabe fand vom 31. Dezember 2017 bis zum 14. Januar 2018 mit etwa 200 Teilnehmern und über 100 Fahrzeugen statt. Zur Ausgabe 2020 nahmen 182 Fahrzeuge in allen Klassen teil. Ende 2020 wurde das Algeria Eco Race, mit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2021, angekündigt. Das deutlich kürzere und nur 5 Etappen lange Algeria Eco Race sollte als Vorbereitung für das Africa Eco Race dienen. Am 23. Oktober 2020 erklärte Jean-Louis Schlesser, dass das Africa Eco Race 2021 aufgrund Restriktionen im Rahmen der COVID-19-Pandemie nicht durchgeführt werden kann und daher abgesagt wird. Im Mai 2021 wurde das für den 5. bis 11. Oktober 2021 geplante Algeria Eco Race 2021 von Jean-Louis Schlesser wegen der Covid Restriktionen ebenfalls abgesagt bzw. auf das Jahr 2022 verschoben. Das 14. Africa Eco Race wurde ursprünglich für den 4. Januar bis zum 16. Januar 2022 geplant. Im April 2021 wurde es von Jean-Louis Schlesser erst auf den März 2022 und später auf den 15. bis 30. Oktober 2022 verschoben und führte wieder von Monaco über Marokko, die Westsahara und Mauretanien in das senegalesische Dakar. Das Africa Eco Race 2023 ist für den 30. Dezember 2023 bis 14. Januar 2024 geplant und ab diesem Jahr wurden die Rallye um eine Classic-Kategorie erweitert. Verantwortlicher in der AER-Organisation für die Classic ist der ehemalige französische Rallyefahrer Yves Loubet. Im Januar 2023 kündigte die Organisation des Africa Eco Race eine zukünftige Zusammenarbeit mit der jährlich im Frühjahr stattfindenden Carta Rallye an. Diese Rallye hat eine ähnliche Klasseneinteilung wie das AER und verläuft etwa 2000 km durch Marokko.

Filme

  • The Great Adventure, a journey inside Africa Eco Race 2022. Italienischer Dokumentarfilm über die Erlebnisse der Yamaha-Werksfahrer Alessandro Botturi und Pol Tarrés beim Africa Eco Race 2022.

Öffentliche Engagements

Der Veranstalter will Umweltbewusstsein fördern und verantwortlichen Umgang mit der Natur in die Organisation der Rallye integrieren. So wird ein Teil der Organisationsfahrzeuge durch Solarenergie betrieben und die Rennteilnehmer sind dazu angehalten, keine „Spur der Verwüstung“ hinter sich her zu ziehen. Zudem arbeitet man mit lokalen Unternehmen zusammen, statt wie konventionell mit europäischen Sponsoren.

Seit 2014 und in den folgenden Jahren beteiligten sich die Veranstalter des Africa Eco Race am Millionen-Baum-Projekt in Nouakchott. Im Rahmen dieses Projekts werden auf 2000 Hektar Land rund um die Stadt Nouakchott eine Million Bäume gepflanzt.

Seit 2015 unterstützen die Veranstalter und Teilnehmer des Africa Eco Race die humanitäre Meoni Stiftung des 2005 tödlich verunglückten Motorradrennfahrers Fabrizio Meoni.

Ab 2018 unterstützt das Africa Eco Race jährlich die World Association of Children’s Friends (AMADE). AMADE ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die 1963 von Fürstin Gracia Patricia von Monaco gegründet wurde, um die Entwicklung, Bildung und Gesundheit von Kindern weltweit zu unterstützen. Sie hat beratenden Status unter anderem bei UNICEF und der UNESCO. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit AMADE transportieren vor allem die am AER beteiligten LKW in Burkina Faso hergestellte Solarlampen, die die bis dahin weit verbreiteten Petroleumlampen in Subsahara-Afrika ersetzen sollen. Die Solarlampen können im Vorfeld der Rallye von Teams, Einzelteilnehmern, Partnern der Rallye, Mitgliedern der Rallyeorganisation sowie allen weiteren Interessierten für 20 Euro erworben werden und werden kostenfrei an Schulen, die in der Nähe der Strecke des AER in Mauretanien und Senegal liegen, geliefert.

Zur Ausgabe 2020 nahm Marcelina Zawadzka als Fahrerin in der LKW-Klasse teil und lieferte in Zusammenarbeit mit der Caritas Polen Milchpulver für kranke und unterernährte senegalesische Kinder aus. Im selben Jahr spendeten die Teilnehmer der Rallye über zehntausend Euro an AMADE.

„It's a race with values , human values, eco-responsable values… A true and efficient aid for the Children of Africa and that is important!
– Es ist ein Rennen mit Werten, menschlichen Werten, umweltbewussten Werten… Eine echte und effiziente Hilfe für die Kinder Afrikas und das ist wichtig!“

„Solidarity and unity, the Africa Eco Race is a rally at the origin of our values and this must remains...
– Solidarität und Einheit, das Africa Eco Race ist eine Rallye am Ursprung unserer Werte und das muss so bleiben...“

Abdou Thiam Präsident des senegalesischen Motorsportverbands Fédération Sénégalaise des Sports Automobile et Motocycliste 2022

Zur 14. Ausgabe 2022 spendeten verschiedene italienische Fahrer und die Organisation des AER einen sogenannten Tesorobus. Der zuvor in Italien umgebaute und neu instandgesetzte Bus wird im Senegal als Transportmittel sowie als Wanderschule für die Kinder eines Waisenhauses und des senegalesischen Dorfes Kabrousse dienen.

Sieger der verschiedenen Klassen

Jahr Route PKW Motorräder LKW
Fahrer Fahrzeug Fahrer Fahrzeug Fahrer Fahrzeug
2009 FrankreichAfrica Eco Race  MarseilleMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Arnaud Debron
Schlesser Buggy SpanienAfrica Eco Race  Jose Manuel Pellicer BMW NiederlandeAfrica Eco Race  Jan de Rooy
BelgienAfrica Eco Race  Dany Colebunders
PolenAfrica Eco Race  Darek Rodewald
Iveco
2010 PortugalAfrica Eco Race  PortimãoMarokkoAfrica Eco Race  AgadirSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Cyril Esquirol
Schlesser Buggy ItalienAfrica Eco Race  Marco Capodacqua KTM UngarnAfrica Eco Race  Miklós Kovács Scania
2011 FrankreichAfrica Eco Race  Châteaux de LastoursSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Cyril Esquirol
Schlesser Buggy FrankreichAfrica Eco Race  Willy Jobard KTM TschechienAfrica Eco Race  Tomáš Tomeček MAN
2012 FrankreichAfrica Eco Race  Saint-CyprienSpanienAfrica Eco Race  AlmeriaMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Cyril Esquirol
Schlesser Buggy ItalienAfrica Eco Race  Oscar Polli KTM TschechienAfrica Eco Race  Tomáš Tomeček Tatra
2013 FrankreichAfrica Eco Race  Saint-CyprienSpanienAfrica Eco Race  AlmeriaMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Cyril Esquirol
Schlesser Buggy BelgienAfrica Eco Race  Martin Fontyn KTM RusslandAfrica Eco Race  Anton Schibalow
RusslandAfrica Eco Race  Jewgeni Jakowlew
RusslandAfrica Eco Race  Dmitri Sotnikow
KAMAZ
2014 FrankreichAfrica Eco Race  Saint-CyprienSpanienAfrica Eco Race  MotrilMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Louis Schlesser
FrankreichAfrica Eco Race  Thierry Magnaldi
Schlesser Buggy FrankreichAfrica Eco Race  Michael Pisano Honda TschechienAfrica Eco Race  Tomáš Tomeček
TschechienAfrica Eco Race  Vojtěch Morávek
Tatra
2015 FrankreichAfrica Eco Race  Saint-CyprienSpanienAfrica Eco Race  MotrilMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Antoine Sabatier
FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Luc Rojat
Bugga’One NorwegenAfrica Eco Race  Pål Anders Ullevålseter KTM RusslandAfrica Eco Race  Anton Schibalow
RusslandAfrica Eco Race  Robert Amatych
RusslandAfrica Eco Race  Almaz Khisamiev
KAMAZ
2016 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar KasachstanAfrica Eco Race  Kanat Shagirov
KasachstanAfrica Eco Race  Vitaliy Yevtyekhov
Toyota NorwegenAfrica Eco Race  Pål Anders Ullevålseter KTM RusslandAfrica Eco Race  Anton Schibalow
RusslandAfrica Eco Race  Robert Amatych
RusslandAfrica Eco Race  Almaz Khisamiev
KAMAZ
2017 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar RusslandAfrica Eco Race  Wladimir Wassiljew
RusslandAfrica Eco Race  Konstantin Schilzow
Mini SudafrikaAfrica Eco Race  Gev Sella KTM RusslandAfrica Eco Race  Andrei Karginow
RusslandAfrica Eco Race  Andrei Mokejew
RusslandAfrica Eco Race  Dmitri Nikitin
KAMAZ
2018 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Mathieu Serradori
FrankreichAfrica Eco Race  Fabian Lurquin
LCR30 ItalienAfrica Eco Race  Paolo Ceci KTM NiederlandeAfrica Eco Race  Gerard de Rooy
NiederlandeAfrica Eco Race  Darek Rodewald
NiederlandeAfrica Eco Race  Moisès Torrallardona
Iveco
2019 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Jean-Pierre Strugo
FrankreichAfrica Eco Race  François Borsotto
Optimus MD ItalienAfrica Eco Race  Alessandro Botturi Yamaha PortugalAfrica Eco Race  Elisabete Jacinto
PortugalAfrica Eco Race  José Marques (Rallyefahrer)
PortugalAfrica Eco Race  Marco Cochinho
MAN
2020 MonacoAfrica Eco Race  MonacoItalienAfrica Eco Race  SavonaMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Patrick Martin
FrankreichAfrica Eco Race  Lucas Martin
Mercedes-Benz ItalienAfrica Eco Race  Alessandro Botturi Yamaha UngarnAfrica Eco Race  Miklós Kovács
UngarnAfrica Eco Race  Laszlo Acs
UngarnAfrica Eco Race  Peter Czegledi
Scania
2021 aufgrund COVID-19-Pandemie abgesagt
2022 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar FrankreichAfrica Eco Race  Philippe Gosselin
FrankreichAfrica Eco Race  Christophe Crespo
Optimus MD SlowakeiAfrica Eco Race  Štefan Svitko KTM TschechienAfrica Eco Race  Tomáš Tomeček Tatra 815
2023 MonacoAfrica Eco Race  MonacoFrankreichAfrica Eco Race  SèteMarokkoAfrica Eco Race  NadorSenegalAfrica Eco Race  Dakar
Commons: Africa Eco Race – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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