Phallus

As Fallus (latinisierti Form vom altgriech. φαλλός, phallós) bezäichnet mä hüte bsundrigs in kultuurgschichtlige Zämmehäng dr erigierti Penis vom Mensch.

In dr Embryologii isch dr Fallus en Übergangsstadium vom Genitalhöcker zur Klitoris bzw. zum Penis.

Phallus
"Fallus mit Flüügel“ us em 5. Jh. v. Chr. im Archeologische Nazionaalmuseum, Athen
Phallus
Altägüptischs Relief vom Gott Min mit eme erigierte Penis (linggs), dr blutte Fruchtbarkäitsgöttin Qadesch (Middi) und em Reschep (rächts)
Phallus
Wandzäichnig z Pompeii: dr Mercurius mit Ithyphallus

Dr Fallus gältet sit Joorduusige as Sümbool für Chraft und Fruchtbarkäit.

Kultischi Vereerig

Die kultischi Vereerig vom Fallus het s in alle Däil vo dr Wält gee. Us Nordöiropa si jungstäizitligi Felszäichnige vo Figuure mit erigiertem Gliid erhalte. D Menhire wärde eebefalls as Fallussümbool vom e Fruchtbaarkäitskult dütet.

In Egüpte het s e fallischi Sümboolik vor allem im Kult vom Fruchtbarkäitsgott Min gee und au dr Ba-Vogel, en Art Seel vom Mensch wird hüfig mit eme Fallus daargstellt.

Im antike Griecheland wird dr Fallus vor allem mit em Dionysos und dr Demeter in Verbindig brocht, so dass er dört en äidütigi Fruchtbarkäitssümbolik het. Eebefalls z Griecheland und spööter au im Römische Riich het mä im Zämmehang mit em Kult vom Priapos groossi Statue mit enorme, erigierte Gliider ufgstellt. As Ithyphallus bezäichnet mä, wenn dr Fallus stark vergröösseret isch; hauptsächlig in dr griechische Antike.

Im Hinduismus isch dr Fallus under em Naame Linga e Sümbool vom Gott Shiva. D Religioonswüsseschaftler si sich nid äinig, öb das dr Iifluss von ere prehinduistische Stäikult-Sümbolik isch; d Lingaform us Stäi weer denn ursprünglig nit spezifisch as Fallus, sondern allgemäin as magische Ort oder Götterwoonsitz vereert worde.

E baar Völker in Südethiopie (wie d Burji, d Hamar und d Konso) drääge bi bestimmte animistische Zeremonie e fallusartige Geegestand us Holz (Kallacca) uf dr Stirne, wo as Überdrääger vo dr kosmische Energii söll fungiere. Dur ethnologischi Beschriibige in dr erste Helfti vom 20. Joorhundert wird das Objekt as Fallussümbool in dr wüsseschaftlige Litratuur begriffe und au hüte dänke das die wo s aahäi eso. Eso chönne s d Kallaccas besser de Turiste verchaufe.

Mänggisch het dr Fallus as Fascinum au aberglöibischi Bedütig as Schutz gege dr „Böös Blick“ oder au e räin sexuelli Sümboolik ghaa: Im Pompeii vom 1. Joorhundert isch er e Wäägwiiser zu Bordell gsi.

Psüchoanalüse

Dr Fallus as dialäktischs Zäiche (Signifikanz) vom Körper het in dr Psüchoanalüse vom Lacan e bsundrigi Bedütig. D Dialektik lit do in dr Äihäit vom „Erhaabene“ (vo dr Züügig) und em „Niidere“ (em Uriniere). Dr Fallus bezäichnet do nit s Orgaan, sondern stoot as Zäiche für en Usgliich vom Feele (Kastrazioon) im Sümboolische.

S Fallusmuseum

Em Thema Fallus isch s Isländische Fallusmuseum (isl. Hið Íslenzka Reðasafn) z Húsavík gwidmet.

Litratuur

Phallus 
Antiki Skulptuur vom ene Satyr mit Phallus im Archeologische Nazionaalmuseum, Athen
  • Hans Bonnet: Phallus, in: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, Nikol Verlag Hamburg 2000 ISBN 3-937872-08-6 S. 590-592.

Fuessnoote

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