Der wesentliche Unterschied zwischen einem Wörterbuch (im Sinne von Sprachwörterbuch) und einer Enzyklopädie (Sachwörterbuch) besteht darin, dass ein Sprachwörterbuch lexikalische Einheiten (Wortschatz, Redewendungen) erklärt und eine Enzyklopädie Sachen, Dinge, Ereignisse, Abläufe, Ideen usw.
Wiki: Was Wikipedia nicht ist drückt dies so aus:
„Wiki ist kein Wörterbuch (im Sinne von Sprachwörterbuch). In der Wikipedia sollen in erster Linie Begriffe erläutert und keine gängigen deutschen Wörter erklärt werden, wie dies ein Wörterbuch tut. Fremdwörter, nichttriviale Redensarten und besondere deutsche Wörter können allerdings behandelt werden, wie auch in gedruckten Enzyklopädien üblich. Ein reines Wörterbuchprojekt ist das Schwesterprojekt Wiktionary.“
Zu kontrovers diskutierten Aspekten der Richtlinie besteht das seit dem 19. März 2006 abgeschlossene Meinungsbild Wörterbuch:
„Neben den Sachthemen dürfen auch Fremdwörter und Lehnwörter, veraltete deutsche und wichtige dialektale Wörter in eigenen Artikeln erklärt werden, sofern diese Eingang in Literatur und deutschen Sprachschatz gefunden haben. Außer der reinen Bedeutung sollte die Herkunft erläutert sein und ein Beispielsatz (z. B. ein Zitat) die Bedeutung und Verwendung veranschaulichen. Nicht erwünscht sind Wortschöpfungen (Neologismen), die noch keine Verbreitung gefunden haben, sowie ‚Fachwörter‘ eines einzelnen Autors, Werkes oder Genres (etwa Begriffe aus Star Wars). Wünschenswert wäre ein ergänzender, verlinkter Eintrag ins Wiktionary mit den dort gebotenen grammatischen Informationen, mehrsprachigen Übersetzungen und Synonymen.“
Diese Richtlinie geht auf eine Übersetzung des englischsprachigen Äquivalents „Wikipedia is not a dictionary“ zurück, das die Intention hatte, Autoren zu ermutigen, ausführlichere Artikel zu schreiben, als sie in manchen knapper gefassten Nachschlagewerken (z. B. einbändigen Wörterbüchern) üblich sind. Hinzu kam die Aufforderung, nicht für jedes Stichwort einen Artikel zu schreiben, sondern Synonyme und sehr ähnliche Begriffe zusammenzulegen.
Das hat zur Folge, dass in der Wikipedia für die meisten Wörter keine eigenen Artikel angelegt werden. Stattdessen gibt es beispielsweise von Auto eine Weiterleitung auf den Artikel Automobil. Ein weiteres Beispiel ist das Gebäck Förtchen, das regional unter den verschiedenen Begriffen bekannt ist: Pförtchen, Förte, Pförte, Æbleskiver, Futjes, Futtjes, Futtjens, Pfütten, Brunklüten, Appelkoken, Ossenoogen, … Es wäre sinnlos, unter jedem Stichwort denselben Sachverhalt aufs Neue zu beschreiben. Durch die Weiterleitungen von Synonymstichwörtern auf den Hauptbegriff (unter dem dann der betreffende Text zu finden ist) werden Redundanzen vermieden – also dass es für ein und denselben Gegenstand verschiedene Artikel gibt, die bestenfalls unmöglich auf demselben Aktualitätsstand zu halten sind und sich schlimmstenfalls komplett auseinanderentwickeln.
Das Wiktionary ist das Sprachwörterbuch-Gegenstück zur Wiki Deutsch. Artikel, die lediglich ein gängiges deutsches Wort erklären, seine Gegenstücke sowie einige grammatische Details nennen, gehören dorthin:
„Es ist ein freies und offenes Wörterbuch, das in deutscher Sprache Erklärungen zu Semantik (Bedeutung), Grammatik und Übersetzungen für Wörter aus allen Sprachen enthält.“
Es bietet keinen Fließtext und tritt nicht in Konkurrenz zur Wikipedia, denn:
„Erschöpfende inhaltliche Erklärungen von Wortbedeutungen gehören nicht ins Wiktionary.“
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