Triple-E-Klasse: Containerschiffsklasse

Die Containerschiffe der Triple-E-Klasse der dänischen Reederei Mærsk Line zählen zu den weltweit größten Schiffen ihrer Art.

Der Name Triple-E leitet sich von den drei beim Entwurf zugrundegelegten Maximen „Economy of scale“ (deutsch „Skaleneffekt“), „Energy efficient“ (deutsch „Energieeffizienz“) und „Environmentally improved“ (deutsch „verbesserte Umweltfreundlichkeit“) ab.

Triple-E-Klasse
Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik
Die Mærsk Mc-Kinney Møller beim Erstanlauf in Bremerhaven
Die Mærsk Mc-Kinney Møller beim Erstanlauf in Bremerhaven
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei A. P. Møller-Mærsk, Kopenhagen
Bestellung Februar 2011, Juni 2011, Juni 2015
Bauwerft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering, Geoje, Südkorea
Bauzeitraum 2012 bis 2019
Gebaute Einheiten 31
Fahrtgebiete Europa-Fernostroute
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 399,00 m (Lüa)
376,21 m (Lpp)
Breite 59,00 m
Seitenhöhe 30,30 m
Tiefgang (max.) 15,50 m
Vermessung 194.849 BRZ
79.120 NRZ
Ab 2. Generation
Länge 399,00 m (Lüa)
Breite 58,60 m
Tiefgang (max.) 16,50 m
Vermessung 214.286 BRZ
Maschinenanlage
Maschine MAN-Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 59.360 kW (80.707 PS)
Höchst­geschwindigkeit 25,0 kn (46 km/h)
Propeller 2× Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 194.153 tdw
Container 18.270 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 1800
Ab 2. Generation
Tragfähigkeit 206.000 tdw
Container 20.586 TEU
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping

Beschaffung und Einsatz

Erste Generation

Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Die Mærsk Mc-Kinney Møller beim Erstanlauf in Bremerhaven

Auftraggeber der Baureihe von ULCS-Einheiten war die Reederei Mærsk Line. Ende Februar 2011 wurden zunächst zehn Schiffe bei der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) zur Ablieferung von 2013 bis 2015 bestellt. Der Preis betrug rund 190 Millionen US-Dollar pro Einheit. Am 27. Juni 2011 wurde in Tokio die Option über den Bau des aus weiteren zehn Schiffen bestehenden zweiten Loses eingelöst. Eine bis Februar 2012 befristete Option über den Bau weiterer zehn Schiffe des Typs wurde von Maersk nicht wahrgenommen.

Eingesetzt werden die Schiffe auf der Route zwischen Asien und Europa, weil es bisher in Nordamerika keine für diese Schiffsgröße geeigneten Häfen gibt. Der einzige deutsche Hafen, den die Schiffe voll beladen anlaufen können, ist der 2012 eröffnete JadeWeserPort in Wilhelmshaven.

Das Typschiff der Serie, die Mærsk Mc-Kinney Møller, wurde nach dem 2012 verstorbenen Aufsichtsratsvorsitzenden der Mærsk-Gruppe benannt. Die Taufe fand am 14. Juni 2013 in Südkorea statt, abgeliefert wurde das Schiff am 2. Juli 2013. Zwei Wochen darauf trat es seine Jungfernreise von Busan (Südkorea) nach Rotterdam und Bremerhaven an.

Am 26. Januar 2015 lief die Mærsk Mc-Kinney Møller mit einer Beladung von 18.168 TEU von Algeciras (Spanien) nach Tanjung Pelepas (Malaysia) aus, der größten bis dahin von einem Schiff transportierten Containerzahl.

Zweite Generation

Im Juni 2015 wurden weitere elf Schiffe eines überarbeiteten Triple-E-Entwurfs mit ungefähr 206.000 Tonnen Tragfähigkeit und ungefähr 19.630 TEU bei DSME zur Ablieferung von April 2017 bis Mai 2018 bestellt. Des Weiteren existierten Optionen auf bis zu sechs weitere Schiffe.

Die Schiffe der zweiten Generation sind im Wesentlichen identisch zu denen der ersten, alle haben eine Länge von 399 Metern. Der entscheidende Unterschied liegt im unterschiedlichen Tiefgang, die Schiffe der zweiten Generation haben mit 16,5 Metern einen um 1 Meter größeren Tiefgang.

Unter anderem aufgrund des größeren zulässigen Tiefganges der Schiffe der zweiten Generation erhöht sich deren Tragfähigkeit von 194.153 tdw auf 210.019 tdw. Die maximale Anzahl der Stellplätze wurde von 18.270 TEU auf 20.586 TEU erhöht.

Das letzte Schiff, die Maastricht Mærsk, wurde im Januar 2019 abgeliefert.

Havarie Mumbai Mærsk

In der Nacht des 2. Februar 2022 lief die Mumbai Mærsk bei der (3,4 sm nördlich von Wangerooge) auf Grund. Das Schiff war auf dem Weg von der Maasvlakte zum Container-Terminal Bremerhaven. Unter der Leitung des Havariekommandos konnte die Mumbai Mærsk am 4. Februar gegen 1 Uhr von der Sovereign, der Neuwerk sowie sechs weiteren Schleppern wieder ins tiefe Fahrwasser gezogen werden. Nach einem erfolgreichen Funktionstest der Ruder- und Maschinenanlage fuhr die Mumbai Mærsk mit eigener Kraft und Schlepperbegleitung zum CT Bremerhaven, den sie gegen 14 Uhr erreichte. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei ergaben, dass die Mumbai Mærsk durch eine navigatorische Fehleinschätzung bei einem Wendemanöver auf einer Schüttstelle für Baggergut, die sich unmittelbar am Fahrwasser befand, festgekommen war.

Technik

Schiffbaulich bemerkenswert sind einige Innovationen und Details, die beispielsweise schon bei den etwas kleineren Baureihen der CMA-CGM-Christophe-Colomb-Klasse angewendet wurden. Das Deckshaus ist, anders als bei der Mehrzahl der herkömmlichen Containerschiffe, weit vorn angeordnet, was einen verbesserten Sichtstrahl und somit eine höhere Decksbeladung des Vorschiffsbereiches ermöglicht. Unterhalb des Aufbaus sind unter anderem die Bunkertanks angeordnet, um die seit August 2007 gültige MARPOL-Vorschrift 12A zu erfüllen.

Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Größenvergleich mit anderen Schiffen

Die Maschinenanlage wurde so weit wie möglich achtern angeordnet, wodurch kürzere und damit raumsparende Antriebswellen verwendet werden konnten, was zusätzliche Containerstellplätze ermöglichte. Die Konstruktion der Triple-E-Klasse mit zwei Motoren ermöglichte den Einbau von zwei langsam drehenden Propellern mit größerem Durchmesser, die einen höheren Wirkungsgrad als ein schneller drehender Einzelpropeller haben. Die beiden Triple-E-Propeller haben einen geringfügig größeren Durchmesser und zusammen eine mehr als doppelt so große Propellerfläche wie der Einzelpropeller der Schiffe der Emma-Mærsk-Klasse. Die Triple-E-Klasse ist auf ein wirtschaftliches langsames Fahren (Slow steaming) ausgelegt. Gegenüber der Maximalgeschwindigkeit von 25 Knoten soll die Treibstoffersparnis bei 22,5 Knoten 20 Prozent, bei 20 Knoten 37 % und bei 17,5 Knoten 50 % betragen. Die Schiffsmotoren sind für eine optimale Geschwindigkeit von 19 Knoten ausgelegt. Am 7. Juli 2011 wurde Maersk unter anderem für die Triple-E-Klasse mit dem Sustainable Shipping Operator of the Year Award (etwa: Preis als nachhaltiger Schiffsbetreiber des Jahres) geehrt. Die Abgase der beiden Hauptmotoren erzeugen in Abgaskesseln Dampf, mit dem eine Dampfturbine einen Generator antreibt (Abgasnutzung auf Schiffen). Die elektrische Energie kann wieder ins Antriebssystem eingespeist werden. Insgesamt soll der Treibstoffverbrauch durch das Zweipropellerkonzept mit langsamlaufenden (80/min) Zweitaktmotoren mit langem Hub, Abgaswärmerückgewinnung, geringerer Dienstgeschwindigkeit und zusätzlicher Transportkapazität gegenüber den Schiffen der Emma-Mærsk-Klasse um etwa 20 Prozent reduziert werden (das wären 2,1 Liter Schweröl pro 14 Tonnen schwerem Container pro 100 Kilometer bei 24 Knoten Geschwindigkeit).

Bis auf die Schiffslänge und den Tiefgang reichen die Kennwerte der Doppelhüllenschiffe teilweise deutlich über die bisher gebauten Containerschiffe hinaus. Bei einer Länge von knapp 400 Metern, einer Breite von 59 Metern und einer Bauhöhe von 73 Metern wurde eine Rumpfform mit verhältnismäßig großem Blockkoeffizient gewählt. Mit einer Stellplatzkapazität von 18.270 TEU übertreffen die Einheiten der Triple-E-Klasse die der bisher größten Containerschiffe der CMA-CGM-Marco-Polo-Typ-Klasse um 13 % bzw. 2220 TEU. Daneben waren sie Mitte 2013 mit einer Kapazität von 1800 Kühlcontainern (nach den Schiffen der Cap-San-Klasse (2100 Anschlüsse) der Reederei Hamburg-Süd) die zweitgrößten Kühlcontainerschiffe weltweit.

Die Schiffe haben 22 Laderäume, die mit je 4 Pontonlukendeckeln verschlossen werden. Unter Deck lassen sich 21 Reihen Container nebeneinander unterbringen, an Deck sind es 23. An Deck sind insgesamt 24 40-Fuß-Bays (vor dem Deckshaus 8, dahinter 10 und hinter den Maschinenaufbauten 6) hintereinander angeordnet, zwischen denen sich Laschplattformen (englisch lashing bridges) befinden, von denen aus die Container verzurrt werden. Sie haben die ungewöhnliche Höhe von vier Containern und stabilisieren die Ladung zusätzlich. Die Lukendeckel und Verzurrungspunkte sind so ausgelegt, dass sich 20- oder 40-Fuß-Container laden lassen, bei Bedarf auch 45-Fuß-Container. An Deck werden typischerweise sechs bis zehn Container aufeinander gestapelt.

Die Schiffe

Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Die Mærsk Mc-Kinney Møller im Containerhafen von Danzig
Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Die Madrid Mærsk, das erste Schiff der zweiten Generation
Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Die Matz Mærsk 2014 im Containerhafen von Göteborg
Triple-E-Klasse: Beschaffung und Einsatz, Havarie Mumbai Mærsk, Technik 
Das markante Deckshaus, hier die Monaco Mærsk 2018
Triple-E-Klasse
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Umbenennungen
und Verbleib
1. Generation
Mærsk Mc-Kinney Møller 4250 9619907 27. November 2012
24. Februar 2013
2. Juli 2013
so in Fahrt
Majestic Mærsk 4251 9619919 21. Januar 2013
27. März 2013
3. August 2013
so in Fahrt
Mary Mærsk 4252 9619921 8. Januar 2013
4. Mai 2013
30. August 2013
so in Fahrt
Marie Mærsk 4253 9619933 25. März 2013
18. Mai 2013
18. Oktober 2013
so in Fahrt
Madison Mærsk 4254 9619945 20. Mai 2013
13. Juli 2013
6. Januar 2014
so in Fahrt
Magleby Mærsk 4255 9619957 22. Juli 2013
5. Oktober 2013
10. Februar 2014
so in Fahrt
Maribo Mærsk 4256 9619969 10. September 2013
9. November 2013
7. April 2014
so in Fahrt
Marstal Mærsk 4257 9619971 8. Oktober 2013
7. Dezember 2013
20. Mai 2014
so in Fahrt
Matz Mærsk 4258 9619983 12. November 2013
4. Januar 2014
11. Juni 2014
so in Fahrt
Mayview Mærsk 4259 9619995 13. Januar 2014
8. März 2014
15. Juli 2014
so in Fahrt
Merete Mærsk 4262 9632064 11. Februar 2014
20. April 2014
23. August 2014
so in Fahrt
Mogens Mærsk 4263 9632090 27. Februar 2014
31. Mai 2014
17. September 2014
so in Fahrt
Morten Mærsk 4264 9632105 22. April 2014
28. Juni 2014
10. November 2014
so in Fahrt
Munkebo Mærsk 4265 9632117 3. Juni 2014
15. August 2014
18. Dezember 2014
so in Fahrt
Maren Mærsk 4266 9632129 30. Juni 2014
13. September 2014
29. Dezember 2014
so in Fahrt
Margrethe Mærsk 4267 9632131 20. Juni 2014
22. November 2014
13. April 2015
so in Fahrt
Marchen Mærsk 4268 9632143 30. Juni 2014
16. Januar 2015
27. Mai 2015
so in Fahrt
Mette Mærsk 4269 9632155 27. Juni 2014
16. Januar 2015
6. Mai 2015
so in Fahrt
Marit Mærsk 4270 9632167 27. Juni 2014
27. März 2015
5. Juni 2015
so in Fahrt
Mathilde Mærsk 4271 9632179 27. Juni 2014
11. April 2015
30. Juni 2015
so in Fahrt
2. Generation
Madrid Mærsk 4302 9778791 20. November 2015
10. Dezember 2016
11. April 2017
so in Fahrt
Munich Mærsk 4303 9778806 23. November 2015
25. Februar 2017
15. Juni 2017
so in Fahrt
Moscow Mærsk 4304 9778818 24. November 2015
8. April 2017
14. Juli 2017
so in Fahrt
Milan Mærsk 4305 9778820 25. November 2015
13. Mai 2017
13. September 2017
so in Fahrt
Monaco Mærsk 4306 9778832 26. November 2015
17. Juni 2017
30. Oktober 2017
so in Fahrt
Marseille Mærsk 4307 9778844 27. November 2015
18. Juli 2017
4. Januar 2018
so in Fahrt
Manchester Mærsk 4308 9780445 27. November 2015
18. September 2017
8. Januar 2018
so in Fahrt
Murcia Mærsk 4309 9780457 27. November 2015
4. November 2017
28. Februar 2018
so in Fahrt
Manila Mærsk 4310 9780469 1. Dezember 2015
2. Dezember 2017
29. März 2018
so in Fahrt
Mumbai Mærsk 4311 9780471 2. Dezember 2015
2. Dezember 2017
3. Mai 2018
so in Fahrt
Maastricht Mærsk 4312 9780483 3. Dezember 2015
2. März 2018
7. Januar 2019
so in Fahrt
Daten: Equasis, grosstonnage, ABS Record

Siehe auch

Commons: Triple-E-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Tags:

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