Theodor „Theo“ Öhlinger (geboren am 22.
Juni">22. Juni 1939 in Ried im Innkreis; gestorben am 10. Dezember 2023 in Wien) war ein österreichischer Verfassungsjurist und Hochschullehrer.
Nach dem Besuch der Volksschule (1946–1950) und eines humanistischen Gymnasiums (1950–1958) studierte Öhlinger von 1958 bis 1962 Philosophie und von 1962 bis 1966 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Innsbruck und Wien. Von 1967 bis 1972 war er Mitarbeiter im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes der Republik Österreich und war parallel dazu zwischen 1965 und 1974 auch als Universitätsassistent tätig. 1972 habilitierte er sich an der Universität Innsbruck und wurde dort im Jahr darauf zum ao. Professor für Europarecht ernannt. 1974 nahm er einen Ruf der Universität Wien an und wirkte dort fortan bis 2007 als Ordinarius für öffentliches Recht. Von 1995 bis 2005 übernahm er zusätzlich die Funktion des Vorstands des Instituts für Staats- und Verwaltungsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Gastprofessuren führten ihn an die Universität Paris-Nanterre, an die Dickinson School of Law der Pennsylvania State University sowie an die Universitäten von Fribourg und Universität Aix-en-Provence.
Von 1977 bis 1989 fungierte der Jurist als Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs, von 1989 bis 1995 war er Direktor der Verwaltungsakademie des Bundes. In den Jahren 1984 bis 1990 gehörte er dem Committee of Independent Experts der Europäischen Sozialcharta, von 1992 bis 2004 war er Vorstandsmitglied der International Association of Constitutional Law (IACL). Ab 1999 bekleidete er die Funktion des Stellvertretenden Vorsitzender des Kuratoriums des Kunsthistorischen Museums in Wien.
2003 bis 2005 war Öhlinger Mitglied des Österreich-Konvents, 2007 und 2008 Mitglied der Arbeitsgruppe Verfassungsreform im Bundeskanzleramt. Er bezog in Schriften, Reden, Vorträgen und Interviews regelmäßig Stellung zu historischen und aktuellen verfassungsrechtlichen Fragen.
Öhlinger wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. wurde er 2012 zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt und 2011 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. 2019 erhielt er den Wilhelm-Hartel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er wurde am Meidlinger Friedhof bestattet.
Personendaten | |
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NAME | Öhlinger, Theo |
ALTERNATIVNAMEN | Öhlinger, Theodor (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Verfassungsjurist und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1939 |
GEBURTSORT | Ried im Innkreis, Österreich |
STERBEDATUM | 10. Dezember 2023 |
STERBEORT | Wien, Österreich |
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