The Most Mysterious Song On The Internet: Lied unbekannten Ursprungs

The Most Mysterious Song on the Internet (auch Like the Wind, Blind the Wind, Check it In, Check it Out oder Take it In, Take it Out gemäß einigen nachempfundenen Songtexten) ist die Bezeichnung für ein New-Wave-Lied, dessen Aufnahme- und Erscheinungsjahr, Interpret, Liedtext und Titel lange unbekannt waren und auch heute noch nicht sicher geklärt sind.

Seit 2019 ist das Lied Gegenstand eines viralen Internetphänomens, dessen Ursprung von vielen Nutzern von Websites wie Reddit und Discord kontrovers diskutiert wird.

„Wie der Wind“ (Deutsch) / „Like the Wind“ (Englisch) aka „The Most Mysterious Song on the Internet“
Christian Brandl und Ronnie Urini
Veröffentlichung wahrscheinlich nur Demoaufnahme Ende 1983 / Anfang 1984
Länge 2:55 (Radio-Version)
Genre(s) Post-Punk
Autor(en) Christian Brandl und Ronnie Urini (registriert bei der AKM, aber nicht unumstritten) Anm.
Album wahrscheinlich ohne Albumveröffentlichung

Der Song wurde vermutlich zwischen 1982 und 1984 in der Radiosendung Musik für junge Leute im Norddeutschen Rundfunk (NDR) vom britischen Radiomoderator Paul Baskerville gespielt.

Baskerville und sein Plattenhändler wurden befragt, wobei sich Baskerville nicht an den Song erinnere und sein Plattenhändler raus aus dem Geschäft sei und nichts mehr davon wissen wolle.

Liedtext

Der Liedtext des Songs galt lange als unbekannt und wurde von vielen Nutzern diskutiert. Aufgrund der vergleichsweise schlechten Aufnahmequalität und des deutschen oder österreichischen Akzents des Sängers blieb Spekulationsspielraum. Auf YouTube existieren zahlreiche Cover- und nachbearbeitete Versionen des Songs, deren Geschwindigkeit und Tonhöhen korrigiert wurden, um den Text besser verstehen zu können.

Es gibt viele Theorien darüber, wovon der Song handelt. Die populärste ist, dass das Lied vom Kalten Krieg, dem Kommunismus in Ostdeutschland oder der Berliner Mauer handelt. Laut anderen Theorien soll der Sänger über eine Trennung von einer Person oder andere persönliche Dinge singen.

Das Rätsel um den Wortlaut des Text scheint mittlerweile gelöst zu sein (siehe unten: Abschnitt Lösungsansätze).

Geschichte

Eine anonyme Nutzerin lud am 18. März 2007 einen 74-sekündigen Ausschnitt eines Liedes, den ihr Bruder zwischen 1982 und 1984 von einem deutschen Radiosender auf einer Kassette aufgezeichnet habe, auf dem Forum spiritofradio.ca hoch und fragte, ob jemand den Titel des Songs kenne, wobei sie keine Antwort erhielt. Am 17. April 2011 lud der Nutzer redoalfo den Songausschnitt erstmals auf YouTube unter dem Namen „Unknown Song – Cancion Desconocida – Track Id.“ hoch. Am 1. Juli 2019 legte der Reddit-Nutzer Gabriel den Subreddit r/TheMysteriousSong an, in dem Hinweise zum Ursprung des Songs gesammelt und diskutiert werden. Am selben Tag kommentierte der Nutzer newacountz auf r/TheMysteriousSong, dass Paul Baskerville den Song während seines Programms Musik für junge Leute gespielt haben könnte, der um die Zeit, um die der Song angeblich auf NDR gespielt wurde, oft Musik von unbekannten Bands abspielte, woraufhin Gabriel ihn auf Facebook kontaktierte. Am 12. Juli 2019 postete der Nutzer johnnymetoo den vollen Song auf r/TheMysteriousSong, den er laut eigener Aussage im Jahr 2007 vom Usenet herunterlud. Am selben Tag wurde diese Version auf YouTube hochgeladen, wo sie bisher (Stand: Februar 2022) über 4,46 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte. Am 21. Juli 2019 spielte Baskerville den Song während seiner Sendung Nachtclub. Er antwortete Gabriel, dass seine Zuhörer der Meinung waren, dass er diesen Song wahrscheinlich nicht zwischen 1982 und 1984 spielte und noch die Möglichkeit bestehe, in seiner Plattensammlung nachzusehen, was aufgrund der Menge an Platten in seiner Sammlung laut eigener Aussage eine Aufgabe für ihn sei, wenn er in Rente ist. In einem Interview mit Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erklärte Baskerville, dass er 10.000 Platten habe. Er vermutet, dass es sich um eine Demoaufnahme gehandelt hat, die einmalig von einem NDR-Moderator gespielt und danach weggeworfen wurde.

Lösungsansätze

Neben dem erfolglosen Bemühen, den Song einer schon bestehenden Album- oder Singleveröffentlichung einer bestimmten Band zuzuordnen, wurden Zuordnungsversuche zu Bands bzw. Künstlern unternommen, bei denen insbesondere der Gesang auf veröffentlichten Songs durch Ähnlichkeiten zu Like the Wind aufgefallen war. Die so über ihre 1980 veröffentlichte Single Strangers ins Spiel gebrachte englische Post-Punk-Band The Sinking Ships führte schlussendlich durch die Auskunft ihres damaligen Mitglieds, Terry Welbourn, dass der Song nicht von The Sinking Ships stamme, ebenso zu keiner Lösung wie unzählige andere verfolgte Spuren, darunter auch solche, die sich als Fake herausstellten.

Derzeit werden zwei Lösungsansätze diskutiert, deren gewisse Brisanz sich dadurch auszeichnet, dass zwei Musiker aus unterschiedlichen Ländern bestätigt haben, an der Entstehung des Songs in den 1980er-Jahren beteiligt gewesen zu sein, und dass in der Folge davon noch ein weiterer Musiker aus einem dritten Land behauptet, an der Aufnahme des Songs mitgewirkt zu haben:

Statues in Motion

Nach Angaben von Billy Knight (bürgerlicher Name: Vasilis Paleokostas) handelt es sich bei Like the Wind um einen 1982 aufgenommenen Song der griechischen New-Wave-/Synthiepop-Band Statues in Motion, der es aus Platzgründen nicht auf die gleichnamige Albumveröffentlichung aus dem Jahre 1983 geschafft habe. Gesungen habe Alvin Dean (bürgerlicher Name: Giorgios/George Dalambira), über dessen Berlin-Aufenthalt nach Trennung der Band der Song seinen Weg ins deutsche Radioprogramm gefunden haben könne. U. a. die Diskrepanz zwischen dem im Song nach großem Konsens sehr wahrscheinlich verwendeten Synthesizer Yamaha DX-7 (erhältlich erst ab 1983), mit dem einige Synthesizer-Passagen des Songs überhaupt erst zu realisieren gewesen seien, und der Angabe von Billy Knight, den Song mit einem Yamaha CS-15D eingespielt zu haben, dessen technische Möglichkeiten nach Meinung der Kritiker dazu gar nicht ausgereicht hätten, sowie weitere Widersprüche in den Aussagen von Billy Knight sprechen gegen die Urheberschaft von Statues in Motion, an denen auch noch Ilias Mitsakis (alias Elli Kane) als Liedtexter und Manager beteiligt war.

Ronnie Urini und Christian Brandl

Vorläufiger Endpunkt der vorhandenen Lösungsansätze ist die von Armin Linder am 26. März 2021 online dargestellte Theorie, nach der die beiden österreichischen Musiker Ronnie Urini und der 1987 bereits verstorbene Christian Brandl (Gründungsmitglied von Chuzpe) das Lied Ende Dezember 1983 in einer deutschen und englischen Version komponiert haben. Urini soll als Schlagzeuger und Brandl als Sänger des Songs mitgewirkt haben. Laut Urini sei das Lied damals als Zwischenmix beim Radio gelandet. Pläne und Ideen für ein erweitertes Arrangement, bei dem u. a. der instrumentale Mittelteil des Songs für ein Saxofon-Solo von Heinz Hochrainer dienen sollte, wurden allerdings nicht mehr umgesetzt. Als Beleg führt Ronnie Urini ein altes Textblatt an, das er in seinem Keller gefunden habe, und auf dem die Lyrics des Songs auf Deutsch festgehalten sind. Urini hat das Lied mittlerweile beim österreichischen GEMA-Pendant, der AKM, registriert (unter der Werknummer: 25044186). Linder selber räumt die Möglichkeit ein, dass die von ihm recherchierte Lösung zwar stimmig sei, aber trotzdem nicht der Wahrheit entsprechen müsse, da unwiderlegbare Beweise fehlten, sich die Beteiligten auch getäuscht haben könnten. Mit dieser eher skeptischen Haltung ist es dann auch das Ziel von Linder, mit seinem Beitrag „möglicherweise für die Bestätigung oder Widerlegung der Theorie zu sorgen“. Gleichwohl hat die nach eigenen Angaben mit Ronnie Urini befreundete österreichische Band 1zu1, bestehend aus Gudrun Rubini und St. Ananas (alias Fritz Weisman), am 24. März 2021 eine Cover-Version des Songs mit den bisher unveröffentlichten deutschen Lyrics auf YouTube veröffentlicht. Als Komponisten werden Ronnie Rocket (alias Ronnie Urini) und Christian Brandl angegeben, als Entstehungsjahr wird 1983 genannt. Beide Textversionen (Englisch und Deutsch) finden sich im Posting zum Video. Im Dezember 2023 hat Urini seine Urheberschaft gegenüber der österreichischen Tageszeitung Die Presse noch einmal bestätigt.

Auch diese Lösungsvariante ist nicht ohne Widerspruch geblieben und gipfelt bisher in einem weiteren Bekenntnis zur Urheberschaft des Songs in einem Kommentar des YouTube-Users MTV's Sanctuary zum Video von 1zu1: Der Song sei 1984 von ihm mit seiner Band Jezebel And The Martyrs in Hamburg aufgenommen worden, um ein geplantes, aber letzten Endes nicht mehr fertig gestelltes Album in der NDR-Radiosendung Der Club zu promoten.

Einzelnachweise

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