Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft

Die spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft (spanisch Selección nacional de rugby de España) ist die Nationalmannschaft Spaniens in der Sportart Rugby Union.

Sie repräsentiert das Land bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Die Mannschaft trägt den Spitznamen Los Leones („die Löwen“). Die organisatorische Verantwortung trägt der 1923 gegründete Verband Federación Española de Rugby (FER). Vom Weltverband World Rugby wird die spanische Nationalmannschaft in die zweite Stärkeklasse (second tier) eingeteilt. Damit gehört sie zu den stärkeren europäischen Teams außerhalb der Six Nations.

Spanien
Logo
Spitzname(n) Los Leones
Verband Federación Española de Rugby (FER)
Nationalstadion Estadio Nacional Complutense, Madrid
Trainer ArgentinienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft Pablo Bouza (seit 2023)
Kapitän Mario Pichardie
WR-Kürzel ESP
WR-Rang 19. (64,37 Punkte)
(Stand: 18. März 2024)
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
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Heim
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
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Auswärts
Meiste Länderspiele
Francisco Puertas (93)
Meiste erzielte Punkte
Esteban Roqué (285)
Meiste erzielte Versuche
César Sempere (31)
Erstes Länderspiel
Spanien 1875Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft Spanien 9:0 Italien Italien 1861Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
(Barcelona, 20. Mai 1929)
Höchster Sieg
SpanienSpanien Spanien 90:8 Tschechien TschechienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
(Madrid, 2. April 1995)
Höchste Niederlage
SpanienSpanien Spanien 10:92 Australien AustralienAustralien
(Madrid, 1. November 2001)
Weltmeisterschaft
Teilnahmen: 1/10
Bestes Ergebnis: Gruppenletzter 1999

Das erste Test Match fand 1929 gegen Italien statt. Spanien nahm bisher an einer Weltmeisterschaft teil, kam bei der WM 1999 jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus. Die Mannschaft errang bei Europameisterschaften bisher keinen Titel und klassierte sich viermal auf dem zweiten sowie siebenmal auf dem dritten Platz. Traditionell spielt Spanien in roten Trikots mit blauen Hosen und blauen Socken.

Organisation

Verantwortlich für die Organisation von Rugby Union in Spanien ist die Federación Española de Rugby (FER). Der Verband wurde 1923 gegründet und trat 1988 dem International Rugby Board (IRB, heute World Rugby) bei. Die Federación Española de Rugby war außerdem im Jahr 1934 Gründungsmitglied des Kontinentalverbandes Fédération Internationale de Rugby Amateur (FIRA; jetzt Rugby Europe). Von 1934 bis 1941 besaß die Region Katalonien eine eigene Nationalmannschaft, deren Verband ebenfalls der FIRA angehörte.

Die höchste Rugby-Union-Liga in Spanien ist die semiprofessionelle División de Honor de Rugby mit zwölf Mannschaften. Allerdings ziehen es zahlreiche Spieler wegen der besseren finanziellen Möglichkeiten vor, für Vereine in Frankreich oder anderen westeuropäischen Ländern zu spielen. In Spanien tätige Nationalspieler gehören meist der professionellen Mannschaft Castilla y Leon Iberians an, die seit 2021 am Rugby Europe Super Cup teilnimmt. Nur eine Saison lang, von 2009 bis 2010, bestand die Profiliga Superibérica de Rugby.

Neben der eigentlichen Nationalmannschaft ruft die FER weitere Auswahlmannschaften zusammen. Wie andere Rugbynationen verfügt Spanien über eine U-20-Nationalmannschaft, die an den entsprechenden Europa- und Weltmeisterschaften teilnimmt. Hinzu kommt die Siebener-Rugby-Nationalmannschaft. Kinder und Jugendliche werden bereits in der Schule an den Rugbysport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung. Zu diesem Zweck hat der Verband ein aus mehreren Modulen bestehendes Konzept entwickelt, das von Sportlehrern auf der Grund- und Sekundarstufe angewendet werden kann.

Geschichte

Einführung und Verbreitung von Rugby

Wann genau Rugby in Spanien eingeführt wurde, ist unbekannt. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass hier ansässige Briten den Sport erstmals ausübten. Beispielsweise wird berichtet, dass in der Englischen Schule (Colegio de los Ingleses) in Valladolid von 1875 bis 1887 Spiele stattfanden, deren Regeln jenen von Rugby stark ähnelten. Ende der 1890er Jahre war das Rugbyspiel auch in den Lehrplänen einzelner spanischer Schulen enthalten. Bald jedoch begann sich der Fußball durchzusetzen, der bei den Spaniern aufgrund seiner Eleganz viel mehr Anklang fand. Das als „brutal“ geltende Rugby konnte sich um die Jahrhundertwende vorerst nur in Barcelona und in Teilen des Baskenlandes etablieren, nicht zuletzt wegen der Nähe zu den Rugbyhochburgen im Südwesten Frankreichs. Das erste dokumentierte Rugbyspiel fand im Februar 1901 im Velodrom von Bilbao statt, nachdem der Engländer Stuart Nicholson sich an den Racing Club aus Paris gewandt hatte. Er wollte „einen auffälligen Gegner für ein Turnier mit drei Mannschaften, an dem auch Einwanderer aus Barcelona teilnehmen sollten“. Zur Auswahl Barcelonas gehörte unter anderem der Schweizer Hans Gamper, der Gründer des FC Barcelona. Jahrelang blieb Rugby in Spanien allerdings eine weitgehend unbekannte Nischensportart und es fanden nur sporadisch Spiele mit überwiegend ausländischer Beteiligung statt.

Während des Ersten Weltkrieges verschwand das Interesse an Rugby in Spanien vorübergehend. Dies änderte sich im April 1921, als der Verein US Perpignan die französische Meisterschaft für sich entschied. Die katalanisch-nationalistische Zeitung La Veu de Catalunya feierte diesen Erfolg überschwänglich als patriotischen Triumph, da die Stadt Perpignan (katalanisch Perpinyà) in der Region Nordkatalonien liegt und somit fast alle Spieler Katalanen gewesen seien. Kurz darauf kehrte Baldiri Aleu Torres, der in Toulouse sein Studium der Tiermedizin abgeschlossen und dort den Rugbysport kennengelernt hatte, in seine Heimatstadt Sant Boi de Llobregat (einen Vorort von Barcelona) zurück. Dort gründete er die Unió Esportiva Santboiana, den ersten Rugbyverein Spaniens. Mit Unterstützung des französischen Rugbyverbandes, zu dem am Rande des Olympisches Kongresses in Lausanne Kontakte geknüpft worden waren, verbreitete sich der Rugbysport zunächst rasch in Katalonien und bald auch in anderen Regionen. Bereits am 13. April 1922 erfolgte die Gründung des nationalen Verbandes Federación Española de Rugby (FER) und 1923 gewann Santboiana die erste spanische Meisterschaft. Das erste Spiel in der Hauptstadt Madrid fand am 20. Mai 1923 im Stadium Metropolitano vor 10.000 Zuschauern (darunter König Alfons XIII.) statt, als die französischen Vereine Biarritz Olympique und Stadoceste Tarbais aufeinandertrafen.

Die ersten Jahre der Nationalmannschaft

1927 bestritt eine inoffizielle spanische Auswahl ein Spiel gegen Frankreich (darunter Yves du Manoir), es wird aber allgemein nicht als Test Match anerkannt. Im Rahmen der Weltausstellung Exposició Internacional de Barcelona trug die spanische Nationalmannschaft am 20. Mai 1929 in Barcelonas Estadi Olímpic de Montjuïc ihr erstes offizielles Länderspiel aus, das sie mit 9:0 gegen Italien gewinnen konnte. Dem Spiel wohnte die spanische Königsfamilie bei und sämtliche Nationalspieler stammten aus Katalonien. Das erste Auswärtsspiel fand am 18. Mai 1930 in Dresden gegen Deutschland statt und ging mit 0:5 verloren. 1934 gehörte die FER zu den Gründungsmitgliedern der Fédération Internationale de Rugby Amateur (FIRA), die als Konkurrentin zum angelsächsisch dominierten International Rugby Board (IRB, heute World Rugby) auftrat. Am 13. April 1935 begann die bis heute andauernde Rivalität mit Nachbar Portugal mit einem 6:5-Auswärtssieg in Lissabon.

Als die Zweite Spanische Republik 1932 der Region Katalonien die volle Autonomie gewährte, hatte dies ungewöhnliche Auswirkungen im Bereich des Sports. Der energisch nach Eigenständigkeit strebende katalanische Regionalverband Federació Catalana de Rugbi (FCR), der Regionalverband Kastiliens und die FER zerstritten sich 1933 heillos. Als Reaktion auf die Misswirtschaft beim nationalen Verband trat die FCR 1934 noch vor diesem der FIRA bei und stellte eine eigene Nationalmannschaft auf. Dieser radikale Schritt führte zum Ausschluss Kataloniens aus der FER, da sich die FIRA ihrerseits weigerte, eines ihrer Mitglieder auszuschließen. In der Folge spielte das katalanische Nationalteam mehrmals gegen Frankreich, Italien und Rumänien. Die sportliche Unabhängigkeit endete 1940 nach dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges. Die Regierung von Diktator Francisco Franco entmachtete die FCR, entzog ihr einen großen Teil der finanziellen Mittel und ließ viele ihrer Mitglieder inhaftieren. Sie erzwang auch den Ausschluss der FCR aus der FIRA und degradierte das katalanische Team zu einer reinen Regionalauswahl. In den darauf folgenden Jahren büßte Katalonien seine bisher unangefochtene Vorrangstellung innerhalb Spaniens ein.

Auf und Ab bei Europameisterschaften

Erst 1951, nach einer fünfzehnjährigen Pause, trat die spanische Nationalmannschaft wieder zu einem Test Match an. Ein Jahr später nahm sie erstmals an einer Europameisterschaft teil, dem Europapokal 1952. Beim Europapokal 1954 zog sie dank Siegen über Portugal und Belgien ins Halbfinale ein, scheiterte dann aber an Italien und teilte sich den dritten Platz mit Deutschland. Die Europameisterschaften ruhten für ein Jahrzehnt, weshalb lediglich Freundschaftsspiele gegen andere europäische Teams auf dem Programm standen. Eine Ausnahme von dieser Regel waren die Mittelmeerspiele, deren zweite Ausgabe 1955 in Barcelona stattfanden. Beim Rugbyturnier dieser Veranstaltung gewann Spanien hinter Frankreich und Italien die Bronzemedaille. Als die Europameisterschaften 1965 mit Beteiligung nordafrikanischer Länder wiederbelebt wurden, traten die Spanier in der zweiten Division an und strebten mehrmals vergeblich den Aufstieg in die erste Division an. Diesen verpassten sie beim FIRA-Nationenpokal 1969/70 denkbar knapp mit einer 8:11-Finalniederlage in Casablanca gegen Marokko. Schließlich gelang es beim FIRA-Nationenpokal 1971/72 gegen Italien, mit einem 10:0 im Hinspiel in Madrid und einem 6:6 im Rückspiel in Ivrea.

In den folgenden Jahren hielten sich die Spanier im Mittelfeld der ersten Division, ohne jedoch wirklich zu glänzen. Immerhin gelang ihnen 1977 ein Sieg über Italien, während sie beispielsweise gegen Rumänien oder Frankreich stets chancenlos waren. Sie verloren alle ihre Spiele des FIRA-Pokals 1978/79 und mussten daraufhin absteigen. Nachdem sie in der zweiten Division des FIRA-Pokals 1979/80 allen Gegnern deutlich überlegen gewesen waren und sogleich wieder aufstiegen, folgte nur ein Jahr später der erneute Abstieg nach dem Ende des FIRA-Pokals 1980/81. Im November 1982 empfing Spanien erstmals Nationalmannschaften von außerhalb Europas und Nordafrikas. Zunächst gingen zwei Begegnungen mit der Auswahl der Māori aus Neuseeland deutlich verloren. Anschließend hielt man mit Argentinien, der dominierenden Mannschaft Südamerikas, lange Zeit gut mit und musste sich nur relativ knapp mit 19:28 geschlagen geben.

Spanien blieb drei Jahre in der zweiten Division, ehe es im FIRA-Pokal 1983/84 ein weiteres Mal den Sprung in die höchste Division schaffte. Im Juli 1984 unternahm die Mannschaft eine kurze Tour ins südliche Afrika, wobei in zwei Test Matches gegen Simbabwe je ein Sieg und eine Niederlage resultierten. Spanien belegte im FIRA-Pokal 1984/85 den fünften Platz und musste daraufhin gegen das sechstplatzierte Tunesien um den Klassenerhalt spielen. Das entscheidende Spiel im französischen Lavelanet ging mit 9:12 verloren. In der zweiten Division des FIRA-Pokals 1985–1987 waren die Spanier wiederum souverän und gewannen fünf von sechs Partien. Im Aufstiegsspiel gegen die Niederlande setzten sie sich in Bordeaux mit 28:10 durch. Als gerade erst aufgestiegene Mannschaft erhielt Spanien keine Einladung für die 1987 erstmals ausgetragene Rugby-Union-Weltmeisterschaft. Stattdessen unternahm die Nationalmannschaft eine Südamerika-Tour; unter anderem gewann sie gegen Uruguay, unterlag aber Argentinien. 1988 erfolgte die Aufnahme des spanischen Verbandes in den International Rugby Board. Da Spanien im FIRA-Pokal 1987–1989 wiederum den letzten Platz der ersten Division belegte, folgte sogleich wieder der Abstieg.

Der Weg zur Weltmeisterschaftsteilnahme

Die Ergebnisse der zweiten Division des FIRA-Pokals 1989/90 flossen in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1991 ein. Mit drei Siegen und einem Unentschieden stieg Spanien erneut auf und blieb somit auch bezüglich WM-Teilnahme weiter im Rennen. Für die Ermittlung des Endrunden-Startplatzes wurden auch die Ergebnisse der Hinrunde des FIRA-Pokals 1990–92 herangezogen. Dabei belegte Spanien hinter Italien und Rumänien, aber vor den Niederlanden aus der zweiten Division, den dritten Platz, wodurch die Mannschaft die Endrundenqualifikation verpasste. Im April 1992 gelang erstmals ein Sieg über Rumänien. Nach Abschluss der Europameisterschaft einen Monat später war Spanien zwar erneut Tabellenletzter, doch dieses Mal gab es keinen Absteiger. Der FIRA-Pokal 1992–1994 war zweigeteilt in ein Vorrundenturnier und in eine Hauptrunde. Die Spanier platzierten sich in der Vorrundengruppe B als Dritte und zogen nach einem Tie-break gegen die Marokkaner, den Drittplatzierten der Gruppe A, in die Hauptrunde ein. Diese endete jedoch enttäuschend mit vier Niederlagen.

Das Vorrundenturnier des FIRA-Pokals 1992–94 (ohne die Begegnungen mit Tunesien) war auch Teil der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1995. Unterbrochen durch die Mittelmeerspiele 1993 in der französischen Region Languedoc-Roussillon, bei denen Spanien die Bronzemedaille gewann, wurde die WM-Qualifikation im Mai 1994 mit einem Dreiländerturnier fortgesetzt. Während das Spiel gegen Portugal gewonnen werden konnte, resultierte gegen Wales eine 0:54-Niederlage, weshalb die Spanier die Endrunde in Südafrika verpassten. Der FIRA-Pokal 1994–1997 war in zwei Phasen unterteilt. In der ersten qualifizierte sich Spanien souverän mit vier Siegen für die zweite Phase. Dazwischen fand im Spätsommer 1995 eine zweiwöchige Südamerika-Tour statt, die mit sieben Niederlagen endete, unter anderem in beiden Test Matches gegen Chile und Uruguay. Im März 1996 begann eine bis November 1997 anhaltende Siegesserie, als die Spanier neun Test Matches in Folge gewannen (bis heute die längste Siegesserie). In der zweiten Phase des FIRA-Pokals 1994–1997 belegten die Spanier hinter der zweiten Nationalmannschaft Frankreichs Platz 2 in Gruppe B und verpassten dadurch knapp den Finaleinzug.

Die Jahre 1997 bis 1999 waren eine Ära des Umbruchs im europäischen Rugby, da sich die FIRA einerseits dem IRB als Kontinentalverband unterordnete und sich gleichzeitig von den außereuropäischen Mitgliedern trennte. Außerdem nahmen mit Frankreich und Italien die beiden stärksten Teams nicht mehr an Europameisterschaften teil. Aus diesen Gründen fanden stattdessen Ersatzturniere statt, die nicht den Status von Kontinentalmeisterschaften hatten. Die Spanier entschieden dabei das FIRA-Turnier 1996/97 für sich, indem sie sich im Finale mit 25:18 gegen Portugal durchsetzten. Dadurch konnten sie die erste Runde der WM-Qualifikation überspringen. Mit vier Siegen in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Portugal, Deutschland, Tschechien und Andorra zogen sie souverän in die dritte Runde ein, deren Spiele alle im November 1998 im Murrayfield Stadium in Edinburgh stattfanden. Mit einem 21:17-Sieg über Portugal und trotz einer 3:85-Niederlage gegen Schottland gelang die Qualifikation für die Endrunde der Weltmeisterschaft 1999, ausgetragen in den Ländern der damaligen Five Nations. Die erste Weltmeisterschaftspartie endete mit einer 15:27-Niederlage gegen Uruguay. Es folgten ein 3:47 gegen den amtierenden Weltmeister Südafrika und ein 0:48 gegen Co-Gastgeber Schottland. Spanien schied als Gruppenletzter aus und war auch die einzige Mannschaft bei diesem Turnier, der es nicht gelang, einen Versuch zu legen. Zusammen mit den Vorbereitungsspielen vor der Endrunde erlitt Spanien im Verlaufe des Jahres 1999 acht Niederlagen hintereinander, so viele wie nie zuvor und danach.

Stagnierende Entwicklung

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Spanien gegen Deutschland am 15. November 2008
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Die spanische Nationalmannschaft 2009

Nach Abschluss der Umstrukturierung des europäischen Rugbysports spielten die Spanier in der ersten Division des European Nations Cup 1999/2000 und belegten hinter Rumänien den zweiten Platz. Im November 2001 machte Weltmeister Australien im Rahmen seiner Europa-Tour einen Abstecher nach Madrid und fügte den Gastgebern eine 10:92-Niederlage zu. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2003 nahm Spanien in der dritten Runde in Angriff. Diese verlief äußerst ausgeglichen, da am Ende alle drei Teilnehmer je einen Sieg und eine Niederlage aufwiesen: Während Spanien mit einer Gesamtpunktzahl von 49:48 in die vierte Runde einzog, schieden Portugal (60:60) und Polen (53:54) sehr knapp aus. Anschließend verlor Spanien beide Spiele gegen Italien und Rumänien, besaß aber noch die Chance, sich über das europäische Playoff im Oktober und November 2002 gegen Russland für die fünfte Runde zu qualifizieren. Während das Heimspiel in Madrid mit 3:36 verloren ging, resultierte auswärts in Moskau ein überraschender 38:22-Sieg. Obschon sie nach Gesamtpunktzahl unterlagen (41:58), erreichten die Spanier trotzdem das interkontinentale Playoff, da die Russen unerlaubt drei Südafrikaner eingesetzt hatten und deswegen nachträglich disqualifiziert wurden. Spanien bezwang im März 2003 zunächst Tunesien, unterlag dann aber einen Monat später den Vereinigten Staaten mit 13:62 und 13:58, womit es die Endrunde verpasste.

Als Sechstplatzierte des European Nations Cup 2002–2004 stiegen die Spanier in die zweite Division ab. Im European Nations Cup 2004–2006 überstanden sie ungeschlagen die beiden Gruppenphasen und trafen dann im Mai 2006 im Finale der zweiten Division auf Deutschland. Während sie das Hinspiel in Heidelberg mit 6:18 verloren, siegten sie im Rückspiel in Madrid mit 36:10 und schafften damit den Wiederaufstieg. Mit diesem Ergebnis verbunden war auch der Einzug in die vierte Runde der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2007, in der sich Spanien mit 46:17 gegen Tschechien durchsetzte. Die fünfte Qualifikationsrunde war ein Dreiländerturnier im Oktober 2006: Die Spanier unterlagen Rumänien und Georgien, womit sie ausschieden. Der European Nations Cup 2008–2010 entsprach auch einem Teil der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2011. Spanien verlor acht seiner zehn Spiele (die beiden einzigen Siegen resultierten gegen Deutschland) und verpasste als Fünftplatzierter die WM-Endrunde deutlich, auch für das interkontinentale Playoff um den letzten verbliebenen Startplatz reichte es nicht.

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Spanien gegen Portugal am 16. März 2013 in Santiago de Compostela

Im Februar 2012 rangierte Spanien erstmals unter den besten 20 der World-Rugby-Weltrangliste, nachdem es im Verlaufe des European Nations Cup 2010–2012 sowohl Rumänien als auch Georgien geschlagen hatte; in der Endabrechnung resultierte der dritte Platz. Hingegen verlief die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2015, die in den European Nations Cup 2012–2014 eingebunden war, weniger positiv. Je zwei Siege und Unentschieden standen sechs Niederlagen gegenüber, womit Spanien als Viertplatzierter zum vierten Mal in Folge nicht in die WM-Endrunde einzog. Allgemein herrschte die Meinung vor, dass der spanische Rugbysport zu wenig aus seinen Möglichkeiten mache und trotz ansehnlicher Erfolge im Juniorenbereich den Anschluss an die europäische Spitze zu verlieren drohe. Diese Kritik nahm die FER zum Anlass, sich neu zu orientieren und ihre veralteten Strukturen zu modernisieren.

Skandale verhindern zwei Endrundenteilnahmen

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Spanien gegen die Classic All Blacks im Madrider Estadio Metropolitano (2022)

Nach einer weiteren Formatänderung der Europameisterschaft trat Spanien in der höchstklassigen Rugby Europe Championship 2017 an. Deren Ergebnisse zählten ebenso wie jene der Rugby Europe Championship 2018 als Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 (abzüglich aller Partien mit Beteiligung der bereits qualifizierten Georgier). Die Spanier zeigten sich stark verbessert und belegten 2017 den dritten Platz. Das Turnier 2018 begann vielversprechend mit dem ersten Sieg über Russland seit 2002 und dem ersten Sieg über Rumänien seit 2012. Mit diesen Erfolgen führte Spanien hinter dem Tabellenersten Georgien die WM-Qualifikation an und hatte gute Chancen, die Endrunde direkt zu erreichen. Dann jedoch folgte am 18. März 2018 in Brüssel eine kontroverse 10:18-Auswwärtsniederlage gegen Belgien. Der rumänische Schiedsrichter Vlad Iordăchescu und die beiden ebenfalls rumänischen Assistenten trafen während des Spiels mehrere umstrittene Entscheidungen zugunsten der Belgier, was dazu führte, dass Rumänien anstelle Spaniens qualifiziert gewesen wäre.

Drei Wochen später kündigte World Rugby eine Untersuchung an. Die Funktionäre waren besorgt über die Nominierung eines offensichtlich nicht neutralen Schiedsrichterteams durch den Kontinentalverband Rugby Europe. Ebenso wollten sie zwischenzeitlich aufgetauchte Gerüchte untersuchen, wonach mehrere Mannschaften Spieler eingesetzt hätten, die nicht teilnahmeberechtigt gewesen seien. Rugby-Nationalmannschaften konnten damals neben Staatsbürgern auch ausländische Spieler umfassen, die ihren Wohnsitz seit mindestens drei Jahren ununterbrochen im entsprechenden Land hatten (seit 2020 sind es fünf Jahre). Mitte Mai 2018 veröffentlichte der von World Rugby beauftragte unabhängige Untersuchungsausschuss seinen Bericht. Demzufolge hatten Belgien, Rumänien und Spanien in mehreren Fällen Spieler eingesetzt, die gegen die Wohnsitzregelung verstießen. Spanien war in neun Spielen betroffen, davon acht im Zusammenhang mit der WM-Qualifikation, und wurde mit dem Abzug von 40 Tabellenpunkten bestraft (fünf je Spiel). Dadurch rutschte die Mannschaft vom zweiten auf den fünften Platz ab. Der Startplatz der ebenfalls bestraften Rumänen ging an Russland, während Deutschland anstelle Spaniens die nächste Qualifikationsrunde bestreiten durfte. Eine unabhängige Berufungsinstanz bestätigte im Juni das Urteil.

Die spanische Nationalmannschaft erholte sich rasch von diesem Rückschlag und belegte in der Rugby Europe Championship 2019 den zweiten Platz hinter Georgien. Wie vier Jahre zuvor waren die Rugby Europe Championship 2021 und die Rugby Europe Championship 2022 ausschlaggebend, um sich für die Weltmeisterschaft 2023 zu qualifizieren. Zunächst schien es so, als hätten die Spanier als Zweitplatzierte den direkten Einzug in die Endrunde geschafft. Auf Antrag des rumänischen Verbandes führte World Rugby Ende März 2022 erneut eine Untersuchung von Spielberechtigungen durch. Dabei stellte sich heraus, dass der gebürtige Südafrikaner Gavin van den Berg, der in zwei Spielen gegen die Niederlande eingesetzt worden war, entgegen den Beteuerungen der FER die Bedingungen der Wohnsitzregel noch nicht vollumfänglich erfüllte. Nach dem daraufhin verhängten Abzug von zehn Tabellenpunkten rutschte Spanien auf den vierten Platz ab. Der frei gewordene Startplatz ging an die Rumänen und an deren Stelle zogen nun die Portugiesen in die nächste Qualifikationsrunde ein.

Trikot, Logo und Spitzname

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Die spanische Mannschaft 2009

Die Trikotfarben sind den traditionellen Nationalfarben des Landes entlehnt; das rote Trikot und die blauen Hosen sind den Farben des Hauses Bourbon entnommen. Das aktuelle Heimtrikot besteht aus einem roten Shirt mit Dreiecksmuster und schwarzen Taillenseiten, dunkelblauen Hosen und dunkelblauen Stutzen, während das Auswärtstrikot aus einem dunkelblauen Shirt, roten Taillenseiten, dunkelblauen Hosen und dunkelblauen Stutzen besteht. Davor trug das spanische Team in den 1980er und 1990er Jahren ein gelbes Oberteil als Auswärtstrikot.

2013 wurde der irische Sporthersteller O’Neills als neuer Trikotausrüster Spaniens angekündigt. Diese Partnerschaft lief bis zum Ende des Jahrzehnts. Zuvor war das Team von Iberia, Orange und Renfe gesponsert. Frühere Trikotausrüster waren Canterbury, Westport, Viator, Carisbrook New Zealand und Puma. Aktueller Trikotausrüster der Nationalmannschaft ist seit 2016 der spanische Sportartikelhersteller Joma und seit 2017 ist das italienische Versicherungsunternehmen Assicurazioni Generali der Trikotsponsor. Auf den Trikots erscheint das Verbandslogo auf der rechten Seite, das Ausrüsterlogo links und das Sponsorenlogo in der Mitte.

Das Logo des Verbandes Federación Española de Rugby zeigt einen Löwen, der sich auf einem Rugbyball stützt, mit dem Schriftzug España Rugby darunter. Der Spitzname der Nationalmannschaft lautet Los Leones („die Löwen“).

Heimstadion

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Estadio Nacional Universidad Complutense

Spaniens Heimstadion ist das Estadio Nacional Universidad Complutense in der Hauptstadt Madrid. Es befindet sich auf dem Gelände der Universität Complutense Madrid, wurde 1943 eröffnet und bietet 12.400 Zuschauern Platz. Die Nationalmannschaft begann dieses Stadion 1952 zu nutzen, bisher fanden dort fast drei Viertel aller Heimspiele statt. Zweithäufigster Spielort ist Barcelona, gefolgt von Sevilla.

Test Matches

Spanien hat 178 seiner bisher 367 Test Matches gewonnen, was einer Gewinnquote von 48,50 % entspricht. Die Statistik der Test Matches von Spanien gegen alle Nationen, alphabetisch geordnet, ist wie folgt (Stand: 19. März 2024):

Land Spiele Gewonnen Unent-
schieden
Verloren % Siege
AndorraSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Andorra 3 3 0 0 100,00
ArgentinienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Argentinien 5 0 0 5 0,00
AustralienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Australien 1 0 0 1 0,00
Barbarians 2 0 0 2 0,00
BelgienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Belgien 18 15 1 2 83,33
BrasilienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Brasilien 2 2 0 0 100,00
BulgarienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Bulgarien 1 1 0 0 100,00
ChileSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Chile 6 4 0 2 66,67
DanemarkSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Dänemark 1 1 0 0 100,00
DeutschlandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Deutschland 26 16 2 8 61,54
FidschiSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Fidschi 2 0 0 2 0,00
GeorgienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Georgien 25 3 1 21 12,00
HongkongSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Hongkong 1 1 0 0 100,00
ItalienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Italien 27 3 1 23 11,11
JapanSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Japan 3 0 0 3 0,00
Jugoslawien Sozialistische Föderative RepublikSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Jugoslawien 4 4 0 0 100,00
KanadaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Kanada 4 2 0 2 50,00
KeniaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Kenia 1 0 0 1 0,00
KroatienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Kroatien 2 1 1 0 50,00
MarokkoSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Marokko 17 11 1 5 64,71
Moldau RepublikSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Moldau 1 1 0 0 100,00
NamibiaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Namibia 7 6 0 1 85,71
NiederlandeSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Niederlande 18 17 1 0 94,44
PolenSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Polen 16 10 0 6 62,50
PortugalSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Portugal 43 28 2 13 65,12
RumänienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Rumänien 42 6 0 36 14,29
RusslandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Russland 25 9 0 16 36,00
SamoaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Samoa 1 0 0 1 0,00
SchottlandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Schottland 1 0 0 1 0,00
SchwedenSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Schweden 2 2 0 0 100,00
SchweizSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Schweiz 1 1 0 0 100,00
SimbabweSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Simbabwe 7 5 0 2 71,43
SlowenienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Slowenien 1 1 0 0 100,00
SowjetunionSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Sowjetunion 7 0 0 7 0,00
SudafrikaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Südafrika 1 0 0 1 0,00
TongaSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Tonga 2 0 0 2 0,00
TschechienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Tschechien 9 7 0 2 77,78
TschechoslowakeiSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Tschechoslowakei 5 3 1 1 60,00
TunesienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Tunesien 6 5 0 1 83,33
UkraineSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Ukraine 2 2 0 0 100,00
UngarnSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Ungarn 1 1 0 0 100,00
UruguaySpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Uruguay 14 7 0 7 50,00
Vereinigte StaatenSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Vereinigte Staaten 3 0 0 3 0,00
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Wales 1 0 0 1 0,00
Gesamt 367 178 11 178 48,50

Erfolge

Weltmeisterschaften

Spanien hat bisher an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Dabei schied man 1999 ohne Sieg bereits in der Vorrunde aus.

Jahr Resultat Spiele Siege Unent. Ndlg. +/-
1987 Nicht eingeladen
1991 Nicht qualifiziert
1995
1999 Vorrunde 3 0 0 3 18:122
2003 Nicht qualifiziert
2007
2011
2015
2019
2023
2027 noch ausstehend
2031 noch ausstehend

Europameisterschaft

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Spanien gegen Tschechien, Madrid am 3. November 2007

Die spanischen Nationalmannschaft beteiligt sich seit 1952 an den Rugby-Europameisterschaften. Dabei gelang bisher kein Turniersieg. Viermal erreichte Spanien den zweiten Platz.

Jahr Spielklasse Platz
1952 Division 1 4
1954 Division 1 3
1965/66 Division 2 3
1966/67 Division 2 2
1968/69 Division 2 2
1969/70 Division 2 2
1970/71 Division 2 2
1971/72 Division 2 1
1972/73 Division 1 3
1973/74 Division 1 3
Jahr Spielklasse Platz
1974/75 Division 1 4
1975/76 Division 1 5
1976/77 Division 1 4
1977/78 Division 1 3
1978/79 Division 1 6
1979/80 Division 2 1
1980/81 Division 1 5
1981/82 Division 2 3
1982/83 Division 2 2
1983/84 Division 2 1
Jahr Spielklasse Platz
1984/85 Division 1 5
1985–87 Division 2 1
1987–89 Division 1 5
1989/90 Division 2 1
1990–92 Division 1 5
1992–94 Division 1 5
1994–97 Division 1 4
1999/2000 Division 1 2
2000/01 Division 1 4
2001–02 Division 1 4
Jahr Spielklasse Platz
2002–04 Division 1 6
2004–06 Division 2 1
2006–08 Division 1 4
2009 Division 1 5
2010 Division 1 5
2011 Division 1 5
2012 Division 1 2
Jahr Spielklasse Platz
2016 Division 1 4
2017 Division 1 3
2018 Division 1 5
2019 Division 1 2
2020 Division 1 2
2021 Division 1 4
2022 Division 1 4
2023 Division 1 4
2024 Division 1 3

Nations Cup

Spanien nahm von 2015 bis 2017 jährlich am Nations Cup teil. Dabei gelang jedoch kein Turniersieg.

Jahr Resultat Spiele Siege Unent. Ndlg. +/-
2006–2014 Nicht eingeladen
2015 3. Platz 3 1 0 2 35:53
2016 6. Platz 3 0 0 3 40:94
2017 5. Platz 3 1 0 2 34:74

Tbilisi Cup

Jahr Resultat Spiele Siege Unent. Ndlg. +/-
2013 Nicht eingeladen
2014 4. Platz 3 0 0 3 20:101
2015 Nicht eingeladen

Mittelmeerspiele

Bisher fand bei Mittelmeerspielen viermal ein Wettbewerb im Rugby Union statt. Die spanische Nationalmannschaft nahm dabei an allen Turnieren teil und erreichte 1955 und 1993 jeweils die Bronzemedaille.

Jahr Resultat Spiele Siege Unent. Ndlg. +/-
1955 Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Bronzemedaille 2 0 0 2 6:53
1979 5. Platz 3 1 0 2 79:32
1983 4. Platz 3 0 0 3 12:97
1993 Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Bronzemedaille 4 1 1 2 75:108

Weitere Test Matches

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Rugbynationen unternahmen die Spanier während der Amateurära keine ausgedehnten Touren nach Übersee. Ihre Gegner beschränkten sich während dieser Zeit auf europäische und nordafrikanische Länder im Rahmen der FIRA-Wettbewerbe. Erst seit den 1990er Jahren reist die Nationalmannschaft regelmäßig in Länder außerhalb dieser Regionen. Heute stehen für Spiele gegen solche Mannschaften zwei Zeitfenster zur Verfügung, die Mid-year Internationals im Juni und die End-of-year Internationals im November. Im Gegensatz zu anderen Rugbynationen spielt Spanien dabei jedoch um keine Trophäen gegen seine Gegner.

Spieler

Aktueller Kader

Die folgenden Spieler bildeten den Kader während der Rugby Europe Championship 2023/24:

Hintermannschaft (zagueros)
Spieler Position Mannschaft Länderspiele
Kerman Aurrekoetxea Gedrängehalb Biarritz 10
Estanislao Bay Gedrängehalb Recoletas Burgos 08
Joaquín Gali Verbinder Ealing Trailfinders RC 01
Bautista Güemes Verbinder Les Abelles 21
Gonzalo Otamendi Verbinder Silicius Alcobendas Rugby 00
Álvar Gimeno Innendreiviertel Ciencias Sevilla CR 35
Gonzalo López Innendreiviertel Rennes 04
Iñaki Mateu Innendreiviertel Recoletas Burgos 14
Pablo Rascón Innendreiviertel Recoletas Burgos 01
Pau Aira Außendreiviertel Barcelona 02
Martín Alonso Außendreiviertel Vannes 02
Federico Castiglioni Außendreiviertel Recoletas Burgos 39
Martiniano Cian Außendreiviertel VRAC Quesos Entrepinares 03
Arnau Andrés Schlussmann VRAC Quesos Entrepinares 00
John-Wessel Bell Schlussmann El Salvador 17
Stürmer (delanteros)
Spieler Position Mannschaft Länderspiele
Vicente del Hoyo Hakler Ciencias Sevilla CR 25
Álvaro García Hakler Stade Français 01
Enrique Cuadrado Pfeiler Ciencias Sevilla CR 00
Joaquín Domínguez Pfeiler CF Os Belenenses 06
Tomás Domínguez Pfeiler Recoletas Burgos 00
Thierry Futeu Pfeiler C’Chartres Rugby 28
Marcos Muñiz Pfeiler Ciencias Sevilla CR 02
Brice Ferrer Zweite-Reihe-Stürmer Dax 08
Alejandro Pérez Zweite-Reihe-Stürmer VRAC Quesos Entrepinares 00
Mario Pichardie (C)Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Zweite-Reihe-Stürmer Loughborough Students RUFC 09
Facundo Domínguez Flügelstürmer UE Santboiana 20
Matthew Foulds Flügelstürmer UE Santboiana 28
Ekain Imaz Flügelstürmer Biarritz 03
Ignacio Piñeiro Flügelstürmer Oyonnax 01
Alex Saleta Flügelstürmer Ordizia RE 00
Marc Sánchez Flügelstürmer VRAC Quesos Entrepinares 02
Imanol Urraza Flügelstürmer Rangers Vicenza 00

Spielerstatistiken

Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Pablo Feijoo (2008)
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Ignacio Martín (2008)
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Esteban Roqué(2008)
Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft 
Cesar Sempere (2008)

Nachfolgend sind die wichtigsten Statistiken aufgelistet, die Spieler Spaniens betreffen. Die mit * markierten Spieler sind noch aktiv und können sich weiter verbessern.

(Stand: März 2024)

Meiste Spiele im Nationalteam
Rang Name Zeitraum Spiele
01 Jaime Nava 2002–2018 78
02 Álvar Enciso 1993–2006 70
03 Pablo Feijoo 2002–2015 67
04 Francisco Puertas 1984–1999 66
05 Alberto Malo 1985–1999 64
06 Javier Salazar 2000–2014 59
07 Ferran Velazco 1995–2006 59
08 César Sempere 2004–2014 56
09 Ivan Criado 2002–2010 53
10 Jesús Moreno 2008–2018 53
Meiste Spiele als Kapitän
Rang Name Zeitraum Spiele
01 Jaime Nava 2014–2018 22
02 Pablo Feijoo 2009–2014 12
03 Jesús Recuerda 2012–2016 08
04 Álvar Enciso 1999–2006 07
05 Alberto Malo 1998–1999 07
06 Ferran Velazco 2004–2006 07
07 Ivan Criado 2007–2008 05
08 Gautier Gibouin 2017–2018 05
09 Mario Pichardie 2024–0000 05
10 Julio Álvarez 1990–1993 04
Meiste erzielte Punkte
Rang Name Zeitraum Punkte
01 Esteban Roqué 2004–2007 285
02 Brad Linklater 2015–2020 260
03 Andriy Kovalenco 1995–2007 198
04 César Sempere 2004–2014 177
05 Mathieu Peluchon 2010–2018 146
06 Pablo Feijoo 2002–2015 100
07 Francisco Puertas 1984–1999 097
08 Alfons Martínez 2000–2004 087
09 Ferran Velazco 1995–2006 081
10 Manuel Cascarra 2002–2003 080
Meiste erzielte Versuche
Rang Name Zeitraum Versuche
01 César Sempere 2004–2014 31
02 Pablo Feijoo 2002–2015 19
03 Ferran Velazco 1997–2006 13
04 Ivan Criado 2002–2010 09
05 Ignacio Martín 2000–2010 09
06 Álvar Enciso 1993–2006 08
07 David Mota 2004–2009 08
08 Rafael Álvarez 2006–2009 06
09 Jon Etxeberria 1990–1995 06
10 Jaime Nava 2002–2016 06

Trainer

Name Jahre
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Enrique Gutiérrez 1927–1928
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Manuel Ordóñez 1931–1932
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  José Hermosa 1935–1936
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  César Palomino 1936
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Jesús Luque 1952–1953
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Juan Vázquez 1953–1960
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Arnaldo Griñó 1960–1966
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Ramón Rabassa (interim) 1965
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Alberto Serena 1967–1968
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Alfredo Calzada 1968–1970
FrankreichSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Gérard Murillo 1970–1978
WalesSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Morgan Thomas 1978–1979
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Luis Mocoroa (interim) 1979
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Francisco Sacristán 1979–1982
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Jesús Linares 1982–1984
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Ángel Luis Jiménez 1984–1986
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  José Maria Epalza 1986–1989
FrankreichSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Gérard Murillo 1989–1993
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Alfonso Feijoo (interim) 1992
NeuseelandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Bryce Bevin 1993–1997
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Alfonso Feijoo 1997–1999
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Tomás García 1999–2002
FrankreichSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Pierre Pérez 2002–2003
EnglandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Gerard Glynn 2003–2010
FrankreichSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Régis Sonnes 2010–2012
NeuseelandSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Bryce Bevin 2012–2013
SpanienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Santiago Santos 2013–2023
ArgentinienSpanische Rugby-Union-Nationalmannschaft  Pablo Bouza seit 2023

Literatur

  • Richard Bath: The Complete Book of Rugby. Seven Oaks, 1997, ISBN 1-86200-013-1.
  • Huw Richards: A Game for Hooligans: The History of Rugby Union. Mainstream Publishing, Edinburgh 2007, ISBN 978-1-84596-255-5.
Commons: Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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