Die Familie von Schlüsselberg war ein hochadeliges fränkisches Adelsgeschlecht, das sich bis zu seinem Aussterben 1347 in der Fränkischen Schweiz als Konkurrenz der Bischöfe von Bamberg etablieren konnte.
Die Schlüsselberger gründeten unter anderem das Kloster Schlüsselau und die Stadt Schlüsselfeld (1336).
Die Vorfahren der Schlüsselberger wurden 1114 erstmals urkundlich erwähnt. Vor dem Bau des neuen namensgebenden Stammsitzes Burg Schlüsselberg hießen Mitglieder der Familie auch „von Greifenstein“ (1172 erste Erwähnung der Burg Greifenstein mit „Eberhard de Grifenstein“) und „von Adelsdorf“ (aus Adelsdorf, auch Otlohesdorf, Otelsdorf).
König Heinrich V., der gegen seinen Vater Heinrich IV. aufbegehrte und diese Auseinandersetzung auch im Nordgau austrug, entlohnte die ihn unterstützenden Adelsdorfer mit weiterem Besitz um Creußen. Dieser bildete die wirtschaftliche Grundlage für eine weitere Expansion des Geschlechts im heutigen Landkreis Forchheim.
Nachdem die Burg Schlüsselberg nach 1216 in ihren Besitz übergegangen war, nannten sich die Edelfreien von „Adelsdorf-Creußen-Greifenstein“ 1219 erstmals „von Schlüsselberg“.
Graf Konrad von Vaihingen versuchte am 11. November 1323 vor dem Hofgericht in Nürnberg vergeblich, die Ansprüche seiner Gattin Elisabeth, Tochter von Gottfried von Schlüsselberg, gegen Bischof Johann von Bamberg durchzusetzen, der das Amt anstelle ihres dafür vorgesehenen Onkels Ulrich von Schlüsselberg besetzt hatte.
Da die Fürsten und die sonstigen Stände kein gemeinsames Urteil fanden, kam König Ludwig mit seinem Rat überein, dass der Anspruch Konrads von Vaihingen gegenüber dem Bischof und dessen Hochstift ungerechtfertigt sei, „nachdem Burggraf Friedrich von Nürnberg, Heinrich Küchenmeister von Nortenberg, der Hof(gerichts)schreiber Adolf und Meister Hermann, Pfarrer zu Sankt Sebald in Nürnberg, auf ihren Eid erklärt hatten, dass der verstorbene Kaiser Heinrich mit rechtem Gericht und Urteil das Hochstift Bamberg von der vorbezeichneten Klage freigesprochen habe“.
Dieser Prozess könnte eine Wurzel des 1347 tödlich endenden Konflikts Konrads II. mit den benachbarten Bischöfen und dem Burggrafen von Nürnberg gewesen sein.
Konrad II. von Schlüsselberg war der letzte männliche Vertreter und wurde somit zur einflussreichsten Persönlichkeit seines Geschlechts. In der Schlacht von Gammelsdorf und insbesondere in der Schlacht bei Mühldorf erwarb er sich die Gunst König Ludwigs des Bayern und er erhielt einige Privilegien. So wurde er 1322 von König Ludwig zum Vorstreiter und Reichssturmfähnrich ernannt und deshalb mit der Reichsstadt Grüningen (heute Markgröningen) belehnt (bis 1336).
Die Fehde mit drei mächtigen Nachbarn, dem Bamberger Fürstbischof Friedrich von Hohenlohe, dem Fürstbischof von Würzburg und dem Burggrafen von Nürnberg, wurde für den exkommunizierten und damit vogelfreien Konrad II. zum tödlichen Verhängnis: Am 14. September 1347 streckte ihn bei der Verteidigung seiner Burg Neideck eine Blide nieder.
Die Sieger teilten das Territorium der nun ohne männlichen Erben verbliebenen Schlüsselberger großteils unter sich auf und speisten Konrads Witwe und Töchter mit Abfindungen ab. Der Streit um Konrads Erbe hielt noch viele Jahre an.
Auch wenn ein historischer Zusammenhang nicht gegeben zu sein scheint, gibt es in Bad Staffelstein eine Sage über einen Schlüsselberger Kreuzritter von Burg Staffelstein, der nach seiner Rückkehr versehentlich seinen Vater niederstreckte.
Einige Gemeinde- und Klosterwappen erinnern noch an das Geschlecht der Schlüsselberger und ihre Stiftungen. Ihr Wappenmotiv war ein silberner Schlüssel auf rotem Grund. Der verzierte Griff ist viereckig und mit einem abgerundeten Kreuz durchstochen. Der Schlüsselbart besteht aus zwei gespiegelten Zinken. Der Schlüssel erschien ursprünglich diagonal, im schwäbischen Raum senkrecht auf einem Dreiberg, teils mit Bart nach oben, teils nach unten.
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