Malsch ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | , 8° 20′ O48° 53′ N, 8° 20′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Karlsruhe | |
Höhe: | 145 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,24 km2 | |
Einwohner: | 14.929 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 291 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76316 | |
Vorwahlen: | 07246, 07204 | |
Kfz-Kennzeichen: | KA | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 15 046 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 71 76316 Malsch | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Markus Bechler (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Malsch im Landkreis Karlsruhe | ||
Die Gemeinde Malsch liegt etwa 20 km südlich von Karlsruhe in Baden. Der Kernort Malsch ist in der Rheinebene am Rand des Schwarzwaldes gelegen. In Malsch entspringt der Federbach.
Zur Gemeinde Malsch gehören die ehemaligen Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier. Zur Gemeinde Malsch in den Grenzen vom 31. Dezember 1970 gehören das Dorf Malsch, der Weiler Neumalsch, das Gehöft Hardteck und die Häuser Am Bergwald und Waldhaus. Zur ehemaligen Gemeinde Sulzbach gehört das Dorf Sulzbach. Zur ehemaligen Gemeinde Völkersbach gehören das Dorf Völkersbach, das Gehöft Rimmelsbacherhof und die Häuser Moosalbtal. Zur ehemaligen Gemeinde Waldprechtsweier gehören das Dorf Waldprechtsweier und die Häuser Waldprechtstal.
In der Gemeinde Malsch im Gebietsstand vom 31. Dezember 1970 liegen die Wüstungen Lindenhart und Ziegelhof, das wahrscheinlich jedoch in Malsch aufgegangen ist.
In den ehemaligen Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.
Malsch wird in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit einer Stiftung des Abtes Samuel (regierte 1055 bis 1097) an sein Kloster Weißenburg. Es sind zwei etwas voneinander abweichende Zeugnisse über diese Schenkung erhalten. Nach der im Nekrologium des Klosters Weißenburg enthaltenen Notiz von einer Hand des 12. Jahrhunderts handelte es sich um drei Hufen in „Bugchenesheim“, anderthalb Hufen in „Malsca“ und eine Hufe in „Adelbreddesuuilare“. Nach einem rund 200 Jahre jüngeren Text, dem Liber Possessionum des Abtes Edelin, waren es sechs Hufen, vier in „Bugenesheim“ und je eine in „Malsche“ und „Albrahteswilre“. Da der erstgenannte Text älter ist und detailliertere Angaben enthält, ist er textkritisch vorzuziehen. Die hier gebrauchte, sprachlich ältere, Form des Namens „Malsca“ stimmt auch mit anderen frühen Bezeugungen dieses Ortes überein, die „Malsca“, „Malska“ oder „villa malsc“ lauten. Allerdings enthält die ältere Bezeugung kein exaktes Jahr, in dem sich die Schenkung Samuels zugetragen hat. Das häufig genannte Jahr 1065 beruht auf dem jüngeren Liber Possessionum, der unter Historikern freilich als wenig verlässlich gilt.
Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbodo die Burg Waldenfels, von der auch heute noch Reste in den „Spielfinken“ im Malscher Bergwald zu sehen sind. Im 12. Jahrhundert erwarb die Markgrafschaft Baden den Ort, verkaufte Burg und Ort aber bereits 1318 an das Kloster Herrenalb. Als dieses im Zuge der Reformation 1535 aufgelöst wurde, fiel der Ort an Württemberg, das ihn 1603 im Tauschwege an Baden zurückgab.
Neben Kriegs-, Hunger- und Pestjahren fügte vor allem der große Kroatenbrand im Jahre 1623 der Gemeinde großen Schaden zu. Der größte Teil des Dorfes Malsch wurde niedergebrannt. Die Einwohnerzahl schrumpfte von 1.400 auf 300. Im Jahr 1796 fand hier die Schlacht bei Malsch im Rahmen des Ersten Koalitionskrieges statt.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden drei bis dahin selbstständige Gemeinden nach Malsch eingemeindet. Am 1. Januar 1971 erfolgte die Eingemeindung von Sulzbach, am 1. April 1972 die von Waldprechtsweier, das zuvor zum Landkreis Rastatt im Regierungsbezirk Südbaden gehört hatte, und am 1. Januar 1973 die Eingemeindung von Völkersbach.
Einwohner in den Gemeinden bzw. Ortsteilen
Seit 1985 erinnert an ihrem ehemaligen Standort in der Hauptstraße 26 eine Gedenktafel an die Synagoge der Jüdischen Gemeinde. Die letzten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Malsch wurden am 22. Oktober 1940 gemeinsam mit anderen badisch-pfälzischen Juden in das südfranzösische Internierungslager Gurs am Fuße der Pyrenäen deportiert.
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Am 27. Juni 2021 wurde Markus Bechler zum Bürgermeister gewählt. Bisherige Bürgermeister:
Der Gemeinderat hat 22 ehrenamtliche Mitglieder (2014: 28), die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.
Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):
Gemeinderat 2019 | ||||
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Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | ||
Freie Wähler | 31,1 % (+0,9) | 7 (−1) | ||
CDU | 25,4 % (−10,9) | 6 (−4) | ||
Bürgerliste für Umweltschutz (BfU)/Grüne | 21,3 % (+7,8) | 5 (+1) | ||
SPD | 15,4 % (−2,7) | 3 (−2) | ||
Bündnis für Völkersbach | 6,8 % (+4,9) | 1 (±0) | ||
Wahlbeteiligung: 62,7 % (+11,6) |
Blasonierung: „In Blau eine gestürzte silberne Pflugschar.“ | |
Wappenbegründung: Malsch ist eine sehr alte Siedlung. Sie war der Sitz der Grafen von Malsch auf Waldenfels. Seit 1318 gehörte sie zum Zisterzienserkloster Herrenalb, seit 1535 zu den Grafen von Württemberg, seit 1604 zu Baden-Durlach und schließlich seit 1622 zur Markgrafschaft Baden-Baden. Das Dorf hatte schon früh Siegel, es gehörte den Zisterziensern. Der erste bekannte Druck mit dem heutigen Muster ist 1471 nachgewiesen. Otto Hupps Aufriss basierte auf einem Gerichtssiegel von 1696, das die Pflugschar mit zwei Rosen in beiden oberen Ecken zeigt. Die verwechselten Tinkturen orientieren sich an Mustern aus dem 18. Jahrhundert. Das Wappen wurde vereinfacht und erhielt 1900 die aktuellen Tinkturen. Das Gemeindewappen wurde vom Innenministerium Baden-Württembergs genehmigt. |
Die Süddeutsche Teerindustrie STM besteht seit 1909. Von 1886 bis 2002 existierte in Malsch die Papierfabrik Jäger. Diese war von 1979 bis zur Schließung 2002 im Besitz der Palm Gruppe. In Malsch befindet sich die Europa-Zentrale des US-amerikanischen Unternehmens Communications Test Design, Inc.
Malsch liegt an der Bundesautobahn 5, Bundesstraße 3 sowie an der Rheintalbahn, an der zwei Stationen (Bahnhof Malsch, nach Umbau nur Haltepunkt, und Malsch Süd) vorhanden sind. Die Haltepunkte werden stündlich durch die S71/81 (Rastatt-Odenheim) des Karlsruher Stadtbahnnetzes bedient. Der Karlsruher Hauptbahnhof lässt sich so in unter 20 Minuten erreichen. Im ehemaligen Bahnhofsgebäude Malsch befindet sich eine Hausbrauerei. Die Buslinien 104 (Ettlingen Stadt – Ettlingenweier – Oberweier – Sulzbach – Malsch – Waldprechtsweier) und 110 (Ettlingen Erbprinz – Ettlingenweier – Bruchhausen – Neumalsch – Malsch) verbinden Malsch jeweils stündlich mit Ettlingen.
Mit der Hans-Thoma-Schule (Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule), der Johann-Peter-Hebel-Schule, der Mahlbergschule Völkersbach und der Schule Waldprechtsweier (jeweils Grundschulen) gibt es gleich vier allgemeinbildende Schulen am Ort. Außerdem besteht mit der Waldhausschule noch eine Schule für Erziehungshilfe. Daneben gibt es noch sieben Kindergärten (vier kommunale, zwei römisch-katholische, einen evangelischen).
Die Volkshochschule in Malsch ist eine öffentliche Einrichtung der Weiterbildung. Sie steht als Außenstelle unter der Rechtsträgerschaft des gemeinnützigen Vereins Volkshochschule im Landkreis Karlsruhe. Nach ihrem satzungsgemäßen Auftrag widmet sie sich neben der Erwachsenenbildung auch den Aufgaben der Jugendbildung.
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