Löhnberg ist eine Gemeinde nördlich von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | , 8° 16′ O50° 31′ N, 8° 16′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Limburg-Weilburg | |
Höhe: | 145 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,84 km2 | |
Einwohner: | 4645 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 137 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35792 | |
Vorwahlen: | 06471, 06477 (Obershausen) | |
Kfz-Kennzeichen: | LM, WEL | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 33 010 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Obertorstraße 5 35792 Löhnberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Schmidt (SPD) | |
Lage der Gemeinde Löhnberg im Landkreis Limburg-Weilburg | ||
Löhnberg liegt im Lahntal zwischen Wetzlar und der Kreisstadt Limburg an der Lahn, unweit der ehemaligen Residenzstadt Weilburg. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Löhnberg (Sitz der Gemeindeverwaltung), Niedershausen, Obershausen und Selters. Sie grenzt im Norden an die Gemeinde Greifenstein, im Osten an die Städte Leun und Braunfels (alle drei im Lahn-Dill-Kreis), im Süden an die Stadt Weilburg und im Westen an die Gemeinden Merenberg und Mengerskirchen (alle drei im Landkreis Limburg-Weilburg).
Ortsteile | Einwohner Stand: 1. Juni 2022 |
Löhnberg | 2907 |
Niedershausen | 1011 |
Obershausen | 561 |
Selters | 324 |
Gesamt | 4803 |
Ein im Hauptort Löhnberg entdecktes Reihengräberfeld deutet auf eine bereits in der Merowingerzeit bestehende Besiedlung hin. Alle vier Ortsteile wurden Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Im Falle von Selters ist das auf Grund der Namensgleichheit mit Selters (Westerwald) und Selters (Taunus) nicht ganz klar. Eine Urkunde aus dem Jahr 1317 lässt sich zweifelsfrei Selters an der Lahn zuordnen; möglicherweise wurde der Ort aber schon früher erwähnt. Im Jahr 1324 wurde die nassauische Laneburg erstmals erwähnt. Sie muss kurz vorher gebaut worden sein. Damals hieß der heutige Hauptort Löhnberg noch Heimau und erhielt unter diesem Namen im Jahr 1321 Stadtrechte, führte jedoch wegen der Nähe zu Weilburg und der Verpfändung an die dortige Nassauer Linie im Jahr 1344 ein Schattendasein. Die Laneburg hatte spätestens ab 1342 eine eigene Kirche und ab 1355 einen Pfarrer. Während der Reformation wurden die Bewohner des Ortes evangelisch. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Laneburg zu einem Renaissanceschloss ausgebaut und war kurzzeitig nassau-dillenburgische Residenz. Im Jahr 1900 brannte die Burg völlig aus.
Am 9. November 1901 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Löhnberg. Damit bildete sie mit weiteren bereits bestehenden Freiwilligen Feuerwehren den Löschbezirk Oberlahn im Feuerwehr-Verband für den Regierungsbezirk Wiesbaden, innerhalb dessen sie am 3. September 1906 bei der Bezirksversammlung in Obertiefenbach in einer Stärke von 63 Mitgliedern antrat. Die Katholiken von Löhnberg pilgern seit vielen Jahrzehnten zur Wallfahrtskapelle Maria Hilf in Beselich und geben dort ihren Glauben kund.
Der Ortsteil Niedershausen wurde erstmals im Jahr 1296 und Obershausen erstmals 1307 urkundlich erwähnt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 die bis dahin selbstständigen Gemeinden des ehemaligen Oberlahnkreises Löhnberg, Niedershausen und Obershausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Löhnberg. Die diesbezügliche offizielle Urkunde des Landes Hessen übergab Landrat Alfred Schneider im „Roten Salon“ des Hotels „Lord“ in Weilburg. Selters kam am 1. Juli 1974 durch Landesgesetz hinzu. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Löhnberg angehörte:
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Löhnberg 4310 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 729 Einwohner unter 18 Jahren, 1698 zwischen 18 und 49, 916 zwischen 50 und 64 und 966 Einwohner waren älter. Unter den Einwohnern waren 254 (5,9 %) Ausländer, von denen 46 aus dem EU-Ausland, 171 aus anderen Europäischen Ländern und 38 aus anderen Staaten kamen. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 10,2 %.) Die Einwohner lebten in 1845 Haushalten. Davon waren 561 Singlehaushalte, 531 Paare ohne Kinder und 570 Paare mit Kindern, sowie 159 Alleinerziehende und 24 Wohngemeinschaften. In 468 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1158 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Löhnberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 619 | |||
1840 | 653 | |||
1846 | 720 | |||
1852 | 716 | |||
1858 | 752 | |||
1864 | 851 | |||
1871 | 837 | |||
1875 | 870 | |||
1885 | 939 | |||
1895 | 1.005 | |||
1905 | 1.161 | |||
1910 | 1.301 | |||
1925 | 1.386 | |||
1939 | 1.603 | |||
1946 | 2.168 | |||
1950 | 2.192 | |||
1956 | 2.372 | |||
1961 | 2.574 | |||
1967 | 2.566 | |||
1970 | 4.331 | |||
1973 | 4.695 | |||
1975 | 4.539 | |||
1980 | 4.327 | |||
1985 | 4.238 | |||
1990 | 4.339 | |||
1995 | 4.480 | |||
2000 | 4.494 | |||
2005 | 4.470 | |||
2010 | 4.201 | |||
2011 | 4.310 | |||
2015 | 4.379 | |||
2020 | 4.539 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; 1972:; Hessisches Statistisches Informationssystem; Zensus 2011 Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
• 1885: | evangelische (= 95,85 %), 30 katholische (= 3,19 %) und 9 jüdische (= 0,96 %) Einwohner | 900
• 1961: | 1900 evangelische (= 73,82 %) und 621 (= 24,13 %) katholische Einwohner |
• 1987: | 3224 evangelische (= 75,3 %), 805 katholische (= 18,8 %), 250 sonstige (= 5,8 %) Einwohner |
• 2011: | 2712 evangelische (= 61,9 %), 710 katholische (= 16,5 %), 888 sonstige (= 20,6 %) Einwohner |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 44,5 | 10 | 62,6 | 14 | 49,3 | 11 | 45,3 | 11 | 46,6 | 11 | |
FW-BfB | Freie Wähler – Bürger für Bürger e. V. | 40,1 | 9 | — | — | 32,2 | 8 | 36,6 | 8 | 36,7 | 8 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 15,4 | 4 | 37,4 | 9 | 18,5 | 4 | 18,1 | 4 | 16,7 | 4 | |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 62,7 | 49,1 | 51,2 | 49,1 | 60,8 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Löhnberg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören. Bürgermeister ist seit dem 25. Mai 2009 Frank Schmidt (SPD), der dafür sein Mandat als Mitglied des 16. Deutschen Bundestags aufgab. Er wurde als Nachfolger von Jörg Sauer, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 23. November 2008 im ersten Wahlgang bei 68,1 Prozent Wahlbeteiligung mit 55,0 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im März 2021.
Beschreibung: Das Wappen zeigt eine goldene Lilie in einem blauen Schild.
Löhnberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
In Löhnberg befindet sich die Schloss-Ruine Laneburg. Zudem gibt es die evangelische Schlosskirche aus dem Jahr 1738 sowie die katholische Kirche des Kirchortes St. Hedwig.
Westlich des Ortes steht seit dem Jahr 2017 ein etwa 17,6 m hoher Aussichtsturm, der einen weiten Ausblick ins Lahn- und Kallenbachtal bietet. Er ist baugleich mit dem Aussichtsturm Nationalparkblick in Rascheid, Rheinland-Pfalz.
Im Ortsteil Selters gibt es zwei Abfüllbetriebe, die das dort geförderte Mineralwasser vermarkten, darunter auch das bundesweit bekannte und vermarktete Selters Mineralwasser.
Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 49, Limburg–Wetzlar.
Mit dem Bahnhof Löhnberg an der Lahntalbahn ist der Ort an das Schienennetz angeschlossen.
In Löhnberg gibt es eine Grundschule mit dem Namen Grundschule auf dem Falkenflug. Weiterführende Schulen stehen in der nahe gelegenen Stadt Weilburg zur Verfügung.
Anmerkungen
Einzelnachweise
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