Konfliktmoderation ist ein eigenständiges Konzept der Mediation, im Sinne der „Vermittlung im Konflikt“, das den Ansatz der Businessmoderation und die Methode Klärungshilfe, sowie den Ansatz der systemischen Beratung für die Konfliktklärung in Organisationen nutzt.
Der Konfliktmoderator versteht sich keiner der von den widerstreitenden Parteien angestrebten Vereinbarungen verpflichtet. Ziel ist eine Beziehungs- und Konfliktklärung zwischen den Beteiligten als Basis für die nach der Konfliktmoderation zu findenden Lösungsansätze und Vereinbarungen.
Konfliktmoderation ist ein Ansatz zur Klärung von Konflikten im betrieblichen oder organisationalen Kontext. Dabei werden sowohl Konflikte zwischen zwei Personen, etwa im Kontext der Mitarbeiterführung als auch Teamkonflikte bearbeitet. Unterschieden werden dabei, in Anlehnung an die Arbeiten von Gregory Bateson, Konflikte in einer symmetrischen Beziehung und Konflikte in einer komplementären Beziehung. Also etwa Konflikte zwischen gleichberechtigten Geschäftsführern oder Mitarbeitern und Konflikte zwischen einer Führungskraft und einem Mitarbeiter oder einem Projektleiter und seinem Projektteam. Für Konfliktmoderation gelten folgende Grundsätze:
Die Konfliktmoderation in der heutigen Form wurde von dem deutschen Pädagogen und Moderationsexperten Josef W. Seifert auf Basis der Businessmoderation entwickelt. Der Ursprung liegt in den 1980er Jahren, als sowohl die Klärungshilfe als auch der Moderationszyklus als Meta-Strukturmodell für Moderation entstanden. Die Verbindung beider Konzepte mit den theoretischen Grundlagen und praktischen Methoden systemischer Organisationsberatung begründete die moderne Konfliktmoderation. Systemisches Denken und Arbeiten bedeutet im „Beratungsbereich Konfliktmoderation“, dass man Organisationen und Organisationseinheiten, Arbeitsteams und Projektgruppen als soziale Systeme betrachtet, also als etwas Ganzes, das aus Elementen besteht, die miteinander in Beziehung stehen. Der Fokus liegt dabei auf den Wechselwirkungen (Beziehungen) zwischen den Elementen, nicht auf den inhärenten Eigenschaften der Elemente an sich. Dabei geht es nicht um die „harte Realität“, wie sie eine Expertise abbilden würde, sondern um die Bearbeitung der „weichen Realität“ der Kommunikationsphänomene zwischen Menschen.
Die Konfliktmoderation nutzt als Strukturmodell die Sechs Schritte des klassischen Moderationszyklus mit den Prozessphasen „Einsteigen“, „Sammeln“, „Auswählen“, „Bearbeiten“, „Planen“ und „Abschließen“.
Konfliktmoderation ist insbesondere durch die explizite Strukturiertheit des Klärungsprozesses und die bewusst nicht neutrale, sondern allparteiliche Haltung des Moderators von anderen Ansätzen der Mediation abgegrenzt. Allparteilichkeit bedeutet hierbei, dass der Moderator im Verlauf der Konfliktklärung immer dann – für eine kurze Zeit – die Seite einer Partei ergreift, wenn er dies für erforderlich hält und es der Konfliktlösung dient. Konfliktmoderation nutzt dazu das „Doubeln“, das der Kommunikationstechnik des „Doppelns“ aus dem Psychodrama nach Moreno entlehnt ist. Die Konfliktmoderation betrachtet „schwierige“ Gefühle, wie Wut oder Resignation, als „Scheinriesen“, die umso kleiner werden, je mehr man sich ihnen nähert. Du-Botschaften müssen nicht zu Ich-Botschaften „geschönt“ werden, damit sie gesagt werden dürfen. Themen müssen nicht „versachlicht“ werden, um bearbeitet werden zu können. Ein zentraler Grundsatz der Konfliktmoderation lautet daher: Offenheit muss aufrichtig sein, nicht „schön“!
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Konfliktmoderation, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.