Javorník (deutsch Jauernig, früher auch Johannisberg) ist eine Stadt im Okres Jeseník in Tschechien.
Javorník | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Olomoucký kraj | |||
Bezirk: | Jeseník | |||
Fläche: | 7742 ha | |||
Geographische Lage: | , 17° 0′ O50° 23′ 27″ N, 17° 0′ 10″ O | |||
Höhe: | 295 m n.m. | |||
Einwohner: | 2.604 (1. Jan. 2023) | |||
Postleitzahl: | 790 70 | |||
Kfz-Kennzeichen: | M | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Jeseník – Paczków Vidnava – Lądek-Zdrój | |||
Bahnanschluss: | Bernartice u Javorníka–Javorník ve Slezsku | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 5 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Jiří Jura (Stand: 2018) | |||
Adresse: | nám. Svobody 134 790 70 Javorník | |||
Gemeindenummer: | 536148 | |||
Website: | www.mestojavornik.cz |
Javorník liegt 24 Kilometer nordwestlich von Jeseník (Freiwaldau) am Javornický potok (Jauernigbach) am Fuße des Reichensteiner Gebirges, unmittelbar an der Staatsgrenze zu Polen. Historisch grenzte sie im Osten an die bis 1763 böhmische Grafschaft Glatz.
Die Gründung der Stadt, deren Ortsname sich von „Jawor“ (slawisch für Ahorn) ableitet, erfolgte vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung einer gotischen Burg, die 1428 von den Hussiten erobert wurde. Seit Ende des 13. Jahrhunderts gehörte Jauernig zum Fürstentum Neisse, das ein Territorium des Bistums Breslau war, in dem die Fürstbischöfe sowohl die geistliche als auch die weltliche Macht ausübten. Die Siedlung, die zum „Dorf Jauernig“ (Ves Javorník) gehörte, wurde als Markt bezeichnet. 1373 erhob Fürstbischof Preczlaw von Pogarell Jauernig zur Stadt.
Unter Fürstbischof Johannes V. Thurzo erfolgte zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Umbau der Burg zu einem Schloss, das nach dem Begründer Johannesberg genannt wurde. Außerdem wurde der Silber- und Eisenerz-Bergbau aufgenommen. Die Siedlung wurde vom Dorf Jauernig abgetrennt und erhielt das Aussehen eines Bergbauortes mit Hütte und Hammerwerk. Die erste Schule ist für das Jahr 1549 belegt. 1576 nahm die Stadt durch einen Brand großen Schaden. Viel zu erleiden hatte Jauernig im Dreißigjährigen Krieg, als es von durchziehenden Truppen mehrmals geplündert wurde. 1725–1726 wurde das Stadtbild durch den Neubau der Kirche, des Pfarrhauses, der Schule und des Rathauses neu gestaltet.
Bei der Teilung Schlesiens infolge des Ersten Schlesischen Krieges verblieb Jauernig bei Österreich und wurde dadurch Grenzort zu Preußen. 1748 wurde es unter Fürstbischof Philipp Gotthard von Schaffgotsch Sitz der Direktion des Dominikalguts des Bistums Breslau für die gesamte Region Freiwaldau. Zudem entwickelte es sich zu einem musikalischen und kulturellen Zentrum und wurde Sitz der Landesregierung für den österreichischen Teil des Fürstentums Neisse-Grottkau, das 1810 als Folge der Säkularisation durch Preußen aufgelöst werden musste. Nach mehreren Stadtbränden wurde Jauernig in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Empirestil wieder aufgebaut. Durch den erst 1897 erfolgen Bahnanschluss verzögerte sich die Industrialisierung.
Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Jauernig zur Bezirkshauptmannschaft Freiwaldau und war Sitz eines Bezirksgerichtes. In der Stadt lebten 1880 2292 Einwohner, das Dorf Jauernig hatte 1070 Einwohner. Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Jauernig 3067 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 2941 und am 22. Mai 1947 1678 Bewohner. Im 20. Jahrhundert erhielt Jauernig eine Eisenbahnverbindung nach Freiwaldau, an die in Haugsdorf eine Abzweigung nach Neisse anschloss. Außer der bekannten Brauerei siedelten sich auch einige kleinere Betriebe an. Nach dem Münchner Abkommen wurde Jauernig 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte zum neu geschaffenen zum Landkreis Freiwaldau.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für die deutsche Bevölkerung der Umgebung in Jauernig Internierungslager eingerichtet. Ein ehemaliges Lager des Reichsarbeitsdienstes diente als Männerlager, während die Frauen auf dem Schloss Johannesberg interniert waren, bis ihre Vertreibung nach Deutschland erfolgte. Die Güter der Bischöfe von Breslau wurden 1948 durch den tschechoslowakischen Staat konfisziert und enteignet.
Die Stadt Javorník besteht aus den Ortsteilen:
Grundsiedlungseinheiten sind Bílý Potok, Horní Hoštice, Hundorf, Kohout, Město Javorník, Podměstí, Račí Údolí, Travná, Ves Javorník und Zálesí.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bílý Potok, Horní Hoštice, Hundorf, Javorník-město, Javorník-ves, Travná u Javorníka und Zálesí u Javorníka. Zwischen 1985 und 1990 waren auch Uhelná (Sörgsdorf) und Vlčice (Wildschütz) nach Javorník eingemeindet.
In der Umgebung:
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1834 | 1695 | in 204 Häusern |
1900 | 2135 | zusammen mit dem benachbarten Dorf Jauernig 3.095 deutsche Einwohner |
1930 | 3067 | |
1939 | 2932 |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Javorník, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.