Heyl zu Herrnsheim ist der Name eines deutschen Adelsgeschlechts, das mit Philipp Heyl († 1620), Bürger zu Bacharach am Rhein erstmals erscheint und die Stammreihe mit Johann Nikolaus Heyl (1625–1675), Bürger und Schiffbauer in Bacharach, beginnt.
Johann Jakob Heyl erwirbt am 11. Januar 1715 das Bürgerrecht in Worms. Die Familie Heyl war reformierter Konfession.
Cornelius Heyl (1792–1858) gründete 1834 die Wormser Lederwerke Cornelius Heyl AG. Sein Enkel Wilhelm Heyl erwarb 1883 das Herrnsheimer Schloss mit Gutsbesitz; er wurde 1886, gemeinsam mit seinem Bruder Maximilian Heyl, von Großherzog Ludwig IV. von Hessen zum „Freiherrn von Heyl zu Herrnsheim“ geadelt.
Bereits vor dem Erwerb von Schloss Herrnsheim hatte die Familie Heyl in Worms repräsentative Stadthäuser erworben bzw. gebaut: Das Heyls-Schlößchen am einstigen Standort des mittelalterlichen Wormser Bischofshofs der Fürstbischöfe wurde bereits 1805 von Cornelius Heyl erworben; ein späterer Besitzer, Theodor Joseph Zell, erbaute 1843 das Palais in neuer Form, welches die Familie Heyl nach Rückkauf 1851 klassizistisch erweiterte und 1905 aufstockte. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ließ Siegfried Freiherr von Heyl zu Herrnsheim das Heyls-Schlößchen Ende der 1960er Jahre wieder aufbauen; es befindet sich bis heute im Familienbesitz.
1851 wurde am Wormser Domplatz, nördlich des Wormser Domes, zudem ein Teil des ehemaligen Gartens des Bischofshofs erworben, wo Cornelius Wilhelm Heyl durch den Architekten Bluntschli bis 1884 den repräsentativen Heylshof erbauen ließ. Das Gebäude nahm die Kunstsammlung der Familie auf, diente als Gästehaus für die zahlreichen Künstler und hochgestellten Persönlichkeiten, mit denen die Familie verkehrte, und gab den repräsentativen Rahmen für festliche gesellschaftliche Anlässe. Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl vermachten das Gebäude und den dazugehörigen Garten der Stadt Worms. Der Heylshof wurde im Frühjahr 1945 bei einem Luftangriff teilzerstört und danach, nur noch eingeschossig, mit Walmdach wiederhergestellt. Seit 1961 ist er wieder als „Kunsthaus Stiftung Heylshof“ öffentlich zugänglich.
Seit 1868 bis heute befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb Nonnenhof bei Bobenheim-Roxheim im Besitz der Familie. 1909 erwarb Wilhelm von Heyl auch ein Weingut im rheinhessischen Nierstein, das Weingut Heyl zu Herrnsheim, das 1969 durch Erbfolge aus der Familie ging. 1958 wurde Schloss Herrnsheim an die Stadt Worms verkauft. Von 1917 bis 1952 befand sich Schloss Rennhof im Besitz der Familie. Die Familienstiftung der Freiherren von Heyl zu Herrnsheim besitzt bis heute das als Sommersitz erworbene Schloss Pfauenmoos in Berg SG (Schweiz).
Cornelius Heyl (1792–1858) legte den Grundstein für das Lederwerk Cornelius Heyl AG. In dessen Blütezeit waren, gemeinsam mit den Lederwerken Doerr & Reinhart, bis zu 9000 Menschen in Worms in der Lederindustrie beschäftigt.
Nach dem Tod von Cornelius Wilhelm von Heyl 1923 übernahmen seine Söhne die Lederwerke. Cornelius VI. Wilhelm Karl (1874–1954) erbte das Stammwerk im Wormser Süden (mit 1924 gut 5.000 Beschäftigten), sein jüngerer Bruder Ludwig Cornelius von Heyl zu Herrnsheim (1886–1962) übernahm ein bisheriges Zweigwerk der Cornelius Heyl AG in Neuhausen, das er zu einem eigenständigen Betrieb mit dem Namen „Heyl'sche Lederwerke Liebenau“ formte. Die Lederwerke Heyl-Liebenau spezialisierten sich auf hochwertiges Chevreauleder und traten in den 1930er Jahren aus dem Schatten des Stammwerks Cornelius Heyl AG heraus. Ludwig von Heyl konnte seine führende Position in der Chevreauleder-Produktion bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs halten. An der Spitze der Cornelius Heyl AG stand seit 1933 der überzeugte Nationalsozialist Dr. Cornelius Bruno von Heyl (1908–1983). Während des Zweiten Weltkriegs waren in den Lederwerken – wie auch in anderen Wormser Betrieben – Zwangsarbeiter beschäftigt, weil die männlichen Betriebsangehörigen zur Wehrmacht einberufen wurden. Nach dem Krieg verlor die Lederindustrie in Worms vor allem durch die Konkurrenz der Kunststoffindustrie, aber wohl auch durch Preisdruck aus Niedriglohnländern zunehmend an Geltung, sodass sie 1974 mit der Liquidierung der Heyl’schen Lederwerke Liebenau vollständig erlosch.
In Blau ein schrägrechts aufwärts liegender altertümlicher goldener Schlüssel mit abwärts gekehrtem Bart, von je einer silbernen Lilie begleitet. Auf dem Helm mit rechts blau-silbernen und links blau-goldenen Decken ein wachsender feuerschnaubender rot bewehrter gold-grüner Drache mit ausgebreiteten Flügeln und einem schräglinks aufwärts gerichteten goldenen Schlüssel in der rechten Klaue. Schildhaupt: Zwei widersehende feuerschnaubende rot bewehrte gold-grüne Drachen mit pfeilspitzähnlichen Schwanzenden. Wahlspruch: Laboremus (Lasst uns arbeiten).
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