Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer ISE“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
(FhG) und befindet sich in Freiburg im Breisgau. Seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung in den Fächern Ingenieurwissenschaft und Naturwissenschaft auf dem Gebiet der Solartechnik und der Photovoltaik zuzuordnen. Das Fraunhofer ISE Labor- und Servicecenter Gelsenkirchen ist ein Außenstandort des Instituts, der sich der produktionsnahen Herstellung von Solarzellen widmet.
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE | |
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Institutsgebäude des Fraunhofer ISE in Freiburg | |
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Fraunhofer-Gesellschaft |
Rechtsform des Trägers: | Eingetragener Verein |
Sitz des Trägers: | München |
Standort der Einrichtung: | Freiburg im Breisgau |
Außenstellen: | Gelsenkirchen |
Art der Forschung: | Angewandte Forschung |
Fächer: | Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften |
Fachgebiete: | Solartechnik, Photovoltaik, Gebäudetechnik, Elektrotechnik, Wasserstofftechnologie |
Grundfinanzierung: | Bund (90 %), Länder (10 %); Anteil der Grundfinanzierung am Betriebshaushalt: 5 % |
Leitung: | Hans-Martin Henning und Andreas Walter Bett |
Mitarbeiter: | 1.163 |
Homepage: | www.ise.fraunhofer.de |
Das Institut wird seit Januar 2017 von Hans-Martin Henning und Andreas Walter Bett geleitet. Vorgänger als Institutsleiter waren von 2006 bis 2016 Eicke R. Weber, von 1993 bis 2005 Joachim Luther und Institutsgründer Adolf Goetzberger von 1981 bis 1993. Mit über 1100 Mitarbeitern ist das Fraunhofer ISE das größte Solarforschungsinstitut Europas. Das Budget beträgt 83,5 Mio. Euro.
Das Institut wurde 1981 gegründet und war das erste außeruniversitäre Solarforschungsinstitut in Europa. Das ISE wurde von Adolf Goetzberger gegründet, der das Institut von 1981 bis 1993 leitete. Die frühen Schwerpunkte waren: der Fluoreszenzkollektor FLUKO, die Transparente Wärmedämmung sowie erste Schritte in Richtung hocheffizienter Silicium- und III-V-Solarzellen, Dünnschichtzellen sowie Solarsilicium.
Bereits 1983 gelang die Entwicklung des ersten vollelektronischen ISE-Wechselrichters mit bis dahin nicht erreichtem Wirkungsgrad zum Einsatz in autonomen Photovoltaikanlagen. Im Jahr 1986 entsteht das erste Serienprodukt mit einem Fluoreszenzkollektor zur Energieversorgung. Im Rahmen des PV-Kleingeräteprogramms entstehen in Zusammenarbeit mit der mittelständischen Industrie zahlreiche weitere erfolgreiche Produkte. Mit der Inbetriebnahme des Reinraumlabors begann 1989 die Herstellung von hocheffizienten Solarzellen. Vom ISE entwickelte selektive Solarabsorberschichten für thermische Solarkollektoren gehen 1998 in die industrielle Fertigung.
Im Januar 2014 wurde dem Institut der vom Emirat Abu Dhabi ausgeschriebene Zayed-Future-Energy-Prize 2014 in der Kategorie NGO verliehen. Der Preis ist mit 1,5 Millionen US-Dollar dotiert.
Mit der Forschung des Fraunhofer ISE werden die technischen Voraussetzungen für eine effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung, sowohl in Industrieländern als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern, geschaffen. Hierzu entwickelt das Institut Materialien, Komponenten, Systeme und Verfahren und beschäftigt sich, über die Grundlagenforschung hinaus mit der Entwicklung von Produktionstechniken und Prototypen sowie der Ausführung von Demonstrationsanlagen und dem Betrieb von Testzentren.
Die Geschäftsfelder des Instituts spiegeln die hier im Überblick beschriebenen Arbeitsschwerpunkte wider:
Derzeit verfügt das Fraunhofer ISE über fünf akkreditierte Testeinrichtungen:
Weitere Serviceeinrichtungen:
Das Institut ist Gründungsmitglied und Geschäftsstelle der „Fraunhofer-Allianz Energie“. In dieser Allianz bündeln 16 Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen in Energietechnologien und -forschung, um Industrie und Energiewirtschaft Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus einer Hand anbieten zu können.
Das Institut ist außerdem in ein Netz von nationalen und internationalen Kooperationen eingebunden, es ist u. a. Mitglied des ForschungsVerbunds Sonnenenergie (FVS) und der European Renewable Energy Centers Agency (EUREC).
Im universitären Bereich besteht eine enge Kooperation mit dem Materialforschungszentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die den Grundlagenforschungsbedarf des Fraunhofer ISE abdeckt und durch die Doppelfunktionen des Institutsleiters (zugleich Lehrstuhlinhaber) begünstigt wird.
Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen sind Teil einer von Bund und den Ländern gewollten Strategie zur Verwertung von marktfähigen Forschungsergebnissen, die aus öffentlichen Mitteln gefördert wurden (Stichwort: Ergebnisse nicht in die Schublade, sondern dem Wirtschaftsstandort Deutschland zuführen). An solchen Ausgründungen beteiligen sich in der Regel Mitarbeiter der Einrichtungen und ggf. die Institute selbst.
Bisher hat es beim Fraunhofer ISE sieben solche Ausgründungen, auch „Spin-Offs“ genannt, gegeben.
Beispiele:
Am Institut sind 1.163 Mitarbeiter beschäftigt. Darunter sind unter anderem 124 Promovierende, 115 Diplomanden, 20 Gastwissenschaftler, 33 Praktikanten und 250 wissenschaftliche Hilfskräfte (Stand 31. Dezember 2016).
Über 27.000 m² Büros, Labors, Werkstätten und Besprechungsräume stehen für die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zur Verfügung.
Der Betriebshaushalt lag im Geschäftsjahr 2016 bei 72,9 Millionen Euro. Rund 84 % des Betriebshaushalts waren Erträge aus der Auftragsforschung der Wirtschaft, die restlichen Mittel stammen aus öffentlichen und sonstigen Erträgen. Zusätzlich tätigte das Institut 2016 Investitionen in Höhe von 8,2 Millionen Euro. (Stand: Dezember 2016)
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