Einwohnerentwicklung von Schwerin. Oben ab 1160 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Die Einwohnerentwicklung von Schwerin lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Bis zum Beginn der Neuzeit hatte die Stadt nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Einwohnerverluste erlebte die Stadt, als sie zwischen 1531 und 1697 durch mehrere große Brände zerstört wurde. Einen Rückgang der Bevölkerung brachte auch der Dreißigjährige Krieg (1618–1648).
Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1819 erst 5.854 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 38.000. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Flüchtlinge und Vertriebenen innerhalb weniger Monate bis Dezember 1945 um rund 20.000 Personen auf 87.000 Einwohner. 1971 hatte Schwerin 98.033 Einwohner. 1972 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Schwerin die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
1988 erreichte die Bevölkerungszahl mit über 130.000 ihren historischen Höchststand. 2001 ist die Einwohnerzahl jedoch wieder unter 100.000 gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit, des Geburtenrückgangs und der Abwanderung in das Umland bis 2005 etwa 34.000 Einwohner verloren. Vom Einwohnerverlust waren die Plattenbaugebiete in besonderem Maße betroffen. Durch den starken Wohnungs- und Eigenheimbau im Schweriner Umland wuchs dort die Einwohnerzahl um etwa 20.000. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Städten Ostdeutschlands (beispielsweise Cottbus, Gera, Jena und Zwickau) konnte der Einwohnerverlust Schwerins nicht durch Eingemeindungen gemildert werden. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Schwerin nach Fortschreibung des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern 96.280 Menschen (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1790 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1160 bis 1944
Jahr/Datum
Einwohner
1160
500
1500
2.500
1553
2.700
1590
956
1694
1.500
1764
3.288
1790
3.512
10. September 1819 ¹
5.854
27. November 1830 ¹
12.915
29. November 1840 ¹
16.648
Datum
Einwohner
30. November 1850 ¹
16.731
1. Dezember 1860 ¹
23.517
1. Dezember 1871 ¹
26.833
1. Dezember 1875 ¹
27.643
1. Dezember 1880 ¹
30.146
1. Dezember 1885 ¹
31.528
1. Dezember 1890 ¹
33.643
2. Dezember 1895 ¹
36.388
1. Dezember 1900 ¹
38.667
1. Dezember 1905 ¹
41.638
Datum
Einwohner
1. Dezember 1910 ¹
42.519
1. Dezember 1916 ¹
38.828
5. Dezember 1917 ¹
40.165
8. Oktober 1919 ¹
45.455
16. Juni 1925 ¹
48.157
31. Dezember 1930
52.800
16. Juni 1933 ¹
53.621
31. Dezember 1935
55.700
17. Mai 1939 ¹
64.614
31. Dezember 1940
67.200
¹ Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1989
Datum
Einwohner
1. Dezember 1945 ¹
87.214
29. Oktober 1946 ¹
88.164
31. August 1950 ¹
93.576
31. Dezember 1955
94.171
31. Dezember 1956
93.305
31. Dezember 1957
92.481
31. Dezember 1958
92.011
31. Dezember 1959
92.195
31. Dezember 1960
92.508
31. Dezember 1961
92.902
31. Dezember 1962
93.830
31. Dezember 1963
94.786
31. Dezember 1964 ¹
91.164
Datum
Einwohner
31. Dezember 1965
92.356
31. Dezember 1966
92.674
31. Dezember 1967
93.091
31. Dezember 1968
93.775
31. Dezember 1969
95.277
31. Dezember 1970 ¹
97.389
31. Dezember 1971
98.857
31. Dezember 1972
100.888
31. Dezember 1973
102.897
31. Dezember 1974
104.984
31. Dezember 1975
107.374
31. Dezember 1976
110.051
31. Dezember 1977
113.038
Datum
Einwohner
31. Dezember 1978
115.950
31. Dezember 1979
118.868
31. Dezember 1980
121.175
31. Dezember 1981 ¹
122.264
31. Dezember 1982
123.425
31. Dezember 1983
124.975
31. Dezember 1984
126.390
31. Dezember 1985
127.538
31. Dezember 1986
128.328
31. Dezember 1987
129.475
31. Dezember 1988
130.685
31. Dezember 1989
129.227
¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik
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