Die Einhausung Schwamendingen ist ein Strassenverkehrsprojekt in Zürich.
Der Spatenstich für das rund 450 Millionen Franken teure Bauprojekt erfolgte mit einigen Jahren Verzögerung im April 2019. Die Kosten werden zwischen dem Bundesamt für Strassen (56 %), dem Kanton Zürich (24,6 %) und der Stadt Zürich (19,4 %) aufgeteilt.
Seit 1980 führt die Autobahn A1l, eine der verkehrsreichsten Strassen der Schweiz, mit täglich rund 110'000 Fahrzeugen mitten durch ein Wohnquartier in Zürich-Schwamendingen. Als Folge davon werden die Lärm-Grenzwerte Tag und Nacht überschritten, die Luft ist stark mit Abgasen von Kraftfahrzeugen belastet. Die von der Autobahn verursachten Beeinträchtigungen sollen mit einer Einhausung ganz oder grösstenteils eliminiert werden, um die Lebensqualität des Wohnquartiers zu steigern. Das Projekt geniesst dementsprechend bei der Quartierbevölkerung, Vereinen, Organisationen sowie bei den Baugenossenschaften Unterstützung.
Die Einhausung Schwamendingen sieht vor, den Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Aubrugg und dem Schöneichtunnel der Nationalstrasse A1 auf einer Länge von 940 Metern mit einem richtungsgetrennten Tunnel vollständig zu umschliessen. Der Tunnel wird im Tagbau-Verfahren und unter rollendem Verkehr erstellt. Fertiggestellt werden sollte das Bauwerk etwa 2024.
Die Einhausung Schwamendingen schliesst direkt an den Schöneich-Tunnel an und verlängert diesen stadtauswärts auf insgesamt 1,7 Kilometer. Der Schöneichtunnel wird im Zuge der Bauarbeiten für die Einhausung lüftungs- und sicherheitstechnisch aufgerüstet sowie auf den neusten Stand gebracht. Unter anderem wird die Rasterdecke Waldgarten geschlossen und beim Westportal Tierspital ein neues Lüftungsbauwerk mit Abluftkamin gebaut.
Das Dach der Einhausung auf rund sieben Metern Höhe wird über eine Reihe von Aufgängen in Form von Rampen, Treppen und Liften erschlossen. Das Dach und etwas mehr als die Hälfte der Aussenwände werden bepflanzt. Die weitere Oberflächengestaltung mit Wegen, Beleuchtung und Sitzgelegenheiten lässt auf dem Dach einen neuen Grün- und Freiraum für die Quartierbevölkerung entstehen.
Entlang der Einhausung werden beidseits Fusswege erstellt. Diese sind öffentlich zugänglich und für den Langsamverkehr auch befahrbar. Von den Wegen aus können die verschiedenen Rampen, Treppen und Lifte zum neuen Grün- und Freiraum erreicht werden. Die Wege gewährleisten zudem Rettungs- und Einsatzkräften den raschen Zugang im Falle eines Ereignisses auf der Einhausungsdecke und dienen dem Unterhalt der Werkleitungen auf Ebene der Stadtstrassen.
Die erwartete Steigerung der Wohn- und Lebensqualität durch die Einhausung Schwamendingen hat zudem einen Impuls für die bauliche Entwicklung des angrenzenden Wohngebiets ausgelöst. Grundeigentümer und Genossenschaften reagieren mit Studien und Neubauplänen ihrer Liegenschaften. Der Wohnraum soll jedoch auch weiterhin auch für Familien erschwinglich bleiben.
Der Transformationsprozess wird von der Stadt Zürich unterstützt. Das Amt für Städtebau hat ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das Gebiet erarbeitet. Dieses basiert auf Testplanungen und Machbarkeitsstudien. Eine Sondernutzungsplanung wird die baulichen Möglichkeiten im Projektperimeter definieren.
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