Decimus Iunius Silanus: Römischer Konsul

Chr. oder etwas früher; † um 60 v. Chr.) war ein römischer Senator der späten Republik.

Silanus war Ädil in einem nicht genau bekannten Jahr nach 75 v. Chr., spätestens 70 v. Chr., und gab dabei offensichtlich prächtige Spiele, wie es üblich geworden war. Spätestens 67 v. Chr. muss er nach den Regeln der römischen Ämterlaufbahn die Prätur bekleidet haben, da er sich 65 v. Chr., allerdings vergeblich, um das Konsulat des folgenden Jahres bewarb. Zwei Jahre später war er mit seiner Bewerbung, u. a. gegen Lucius Sergius Catilina, erfolgreich. Als designierter Konsul nahm er an der Verhandlung im Senat über die Bestrafung der gefangenen Anhänger Catilinas am 5. Dezember 63 v. Chr. teil und sprach sich als erster Redner für die Todesstrafe aus, wurde aber unter dem Einfluss der zur Besonnenheit mahnenden Rede Gaius Iulius Caesars zeitweilig schwankend.

Während seines Amtsjahrs als Konsul 62 v. Chr. brachte er zusammen mit seinem Kollegen Lucius Licinius Murena ein Gesetz ein, nach dem alle Gesetzesvorschläge öffentlich im Aerarium deponiert werden sollten.

Seit Mitte der 70er Jahre gehörte Silanus zum Kollegium der Pontifices. Da er von Cicero für das Jahr 57 v. Chr. nicht mehr als Pontifex genannt wird, muss er vor diesem Jahr gestorben sein.

Silanus war mit Servilia verheiratet, einer Halbschwester des jüngeren Cato und zeitweiligen Geliebten Caesars. Aus erster Ehe hatte sie einen Sohn, den späteren Caesarmörder Marcus Iunius Brutus. Silanus und Servilia hatten zusammen drei Töchter, Iunia Prima, Iunia Secunda und Iunia Tertia.

• Hans Georg Gundel: Iunius I. 24. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 1556.
• Friedrich Münzer: Iunius 163. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band X,1, Stuttgart 1918, Sp. 1090 f.