Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung für nichtstaatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege.
Die BGW gehört zu den gewerblichen Berufsgenossenschaften und erfüllt als Körperschaft des öffentlichen Rechts ihre gesetzlich übertragenen Aufgaben in eigener Verantwortung unter staatlicher Aufsicht. Sie ist Mitglied im Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die BGW hat zwölf Standorte in Hamburg, Delmenhorst, Berlin, Bochum, Hannover (Außenstelle der Bezirksstelle Magdeburg), Köln, Magdeburg, Dresden, München, Karlsruhe, Mainz und Würzburg. Die Hauptverwaltung befindet sich in Hamburg.
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) | |
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Sozialversicherung | gesetzliche Unfallversicherung |
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Gründung | 17. Mai 1929 |
Zuständigkeit | Deutschland |
Sitz | Hamburg |
Vorstand | Dietmar Erdmeier (Vorsitzender), Erik Bodendieck (alternierender Vorsitzender) |
Geschäftsführung | Jörg Schudmann (Hauptgeschäftsführer) Claudia Drechsel-Schlund (Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin) |
Aufsichtsbehörde | Bundesamt für Soziale Sicherung |
Versicherte | fast 9,3 Millionen |
Geschäftsstellen | Berlin, Bochum, Delmenhorst, Dresden, Hamburg, Hannover (Außenstelle von Magdeburg), Karlsruhe, Köln, Magdeburg, Mainz, München, Würzburg |
Mitarbeiter | ca. 2200 |
Website | www.bgw-online.de |
Über die Berufsgenossenschaften sind jeweils Angehörige bestimmter Branchen versichert. Die BGW ist für fast 9,3 Millionen Versicherte in rund 660.000 Unternehmen zuständig (Stand: 2023). Bei der BGW versicherte Branchen:
Seit 1947 ist der Sitz der Hauptverwaltung in Hamburg. Die BGW ist bundesweit mit elf Bezirksverwaltungen vertreten, in denen die Versicherungsfälle der regionalen Mitgliedsbetriebe betreut werden. Außerdem verfügt die BGW über zwölf Bezirksstellen (inklusive einer Außenstelle), in denen der regionale Präventionsdienst (Aufsichtspersonen) tätig ist. Dieser arbeitet mit den Mitgliedsbetrieben bei der Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zusammen. Die BGW betreibt zehn Schulungs- und Beratungszentren, zwei Akademien und das studio78 für die Unterstützung des Friseurhandwerks bei Trends, Prävention und Hautschutz.
Ihre Organe sind die Vertreterversammlung sowie der Vorstand. Beide sind paritätisch mit Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten besetzt. Für das laufende Geschäft zeichnet der Hauptgeschäftsführer verantwortlich.
Die BGW verzeichnete 2022 insgesamt 75.781 Arbeitsunfälle und 35.402 Wegeunfälle mit Meldepflicht, das heißt, dass eine über drei Tage hinaus gehende Arbeitsunfähigkeit vorlag. Von den 237.828 meldepflichtigen Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit entfiel der größte Anteil auf Infektionserkrankungen (rund 227.496 COVID-19-Fälle). Dahinter folgten Haut- sowie Wirbelsäulenerkrankungen.
Die BGW wurde 1929 in Berlin gegründet. Sie ist die jüngste Berufsgenossenschaft Deutschlands. 1945 wurde durch Einführung der Einheitsversicherung in der sowjetisch besetzten Zone die Verwaltung in Berlin geschlossen. 1946 wurde die BGW in Hamburg neu gegründet und war ab 1950 in Westdeutschland als eigene Berufsgenossenschaft wieder verfügbar.
In den 1970er Jahren versäumte die BGW aktuelle Entwicklungen und arbeitete mit zu wenig Personal sowie veralteter Ausstattung. Daraus ergaben sich lange Bearbeitungszeiten und Rückstände. Deshalb wurde die BGW 1982 in einer Sonderprüfung durch das Bundesversicherungsamt „scharf“ kritisiert. In den Folgejahren reformierte sich die BGW. Unter anderem erhielt sie eine neue Geschäftsführung, richtete Bezirksverwaltungen und Bezirksstellen ein und zog 1987 in ein neues Hauptverwaltungsgebäude. Dabei wurde ein modernes EDV-System etabliert. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die Zuständigkeit der BGW auf die neuen Bundesländer ausgeweitet. Die BGW definiert ihre Arbeitsschwerpunkte jeweils für den sechs Jahre währenden Zeitraum zwischen den Sozialwahlen.
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