Bernstadt auf dem Eigen (amtlich: Bernstadt a.
d. Eigen, sorbisch Bjernadźicy) ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz. Sie gehört zur Oberlausitz und liegt inmitten des Städtedreiecks Görlitz-Zittau-Löbau. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf, die der kulturhistorischen Landschaft des Eigenschen Kreises weitgehend entspricht.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | , 14° 50′ O51° 3′ N, 14° 50′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Bernstadt/Schönau-Berzdorf | |
Höhe: | 231 m ü. NHN | |
Fläche: | 52 km2 | |
Einwohner: | 3229 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02748 | |
Vorwahl: | 035874 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 030 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Bautzener Straße 21 02748 Bernstadt a. d. Eigen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Markus Weise (parteilos) | |
Lage der Stadt Bernstadt a. d. Eigen im Landkreis Görlitz | ||
1957:
1994:
Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt. Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Klosters St. Marienstern. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.
Als Gründer von Bernstadt werden die wohl edelfreien Herren von Schönburg vermutet. Bernstadt war Hauptort des Eigenschen Kreises in der Oberlausitz, der 1403 erstmals als „von dem Eygen“ erwähnt wurde. Hier gab es vorrangig Eigengüter, die also frei von Lehnsverpflichtungen waren. Um 1200 war der Eigensche Kreis durch Schenkung des Kaisers an das Bistum Meißen gekommen. Die Bischöfe verkauften den Eigenschen Kreis um 1240 an das Haus Schönburg. Die Schönburger gaben diesen Besitz an die mit ihnen verschwägerten Herren von Kamenz weiter. Durch Stiftungen und Verkauf gelangte dieser Besitz der Schönburger und Kamenzer Herren an das 1248 durch Bernhard III. von Kamenz, Bischof von Meißen, gegründete Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern bei Kamenz.
1234: Bernhardistorf, 1245: Bernardistorf, 1280: Bernhartstorf, 1285: Bernhardus et Otto fratres dicti de Bernhartsdorf, 1290: Bernhardsdorph, 1339: civitas Bernardi, 1352: Bernhartsdorff, 1384: Bernersdorf, 1401: Bernstorph, 1425: Bernsdurff, 1497: Bernstat, 1516: Bernstadt, 1566: Bernstettel.
Den sorbischen Namen gab Filip Rězak 1920 mit Bjenadźicy und Bjarnaćicy an, Walter Wenzel gab ihn 2008 als Bjernadźicy aber auch als Bjenadźicy wieder, erwähnte aber auch Benadźice als Namensform von 1719. Da die Stadt außerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes liegt, gibt es keine amtlich verbindliche Form.
1835–1932: Kreishauptmannschaft Bautzen, 1932–1943: Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen, später Regierungsbezirk Dresden-Bautzen, 1952–1994: Kreis Löbau (Landkreis Löbau), 1994–2008: Landkreis Löbau-Zittau, seit 2008: Landkreis Görlitz.
|
|
Quelle: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen
Der Stadtrat besteht aus 14 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilen sie sich folgendermaßen auf die einzelnen Listen und Parteien:
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Freie Wählergemeinschaft Bernstadt | 77,1 % | 12 |
Alternative für Deutschland (AfD) | 12,1 % | 1 |
Christlich Demokratische Union (CDU) | 10,8 % | 1 |
Bürgermeister ist seit 2015 Markus Weise.
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2022 | Markus Weise | FWG – vereinigte Bürgerliste | 96,5 |
2015 | KL | 65,1 | |
2008 | Gunter Lange | Lange | 95,8 |
2001 | 97,0 |
Die Wappengeschichte des Oberlausitzer Ortes Bernstadt ist inhaltlich ein wenig kurios. Bernstadt trägt zwar auf blauem Feld eine feste Mauer und einen Turm, die den Stadtstatus besonders unterstreichen – aber Bernstadt besaß nie eine geschlossene Mauer, nur drei Stadttore „schützten“ die Stadt. Diese fielen jedoch dem großen Stadtbrand von 1828 zum Opfer.
Im Jahr 1900 wurde das heute gültige Wappen bestätigt, das sich aber sehr eng an eine seit 1538 bestehende Form anlehnt. Zwischenzeitlich existierte ein Wappen mit waagerecht verlaufender zinnenloser Mauer. Ein Verleihungszeitpunkt ist nicht bekannt. Mit Sicherheit aber ist anzunehmen, dass das Wappen vom damaligen Besitzer Bernstadts, dem Kloster Marienstern bei Kamenz, verliehen wurde.
Bernstadt unterhält Partnerschaften mit zwei Gemeinden, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 Bernstadt in Baden-Württemberg und seit 10. Mai 1997 die Stadt Bierutów (deutsch: Bernstadt an der Weide) in Polen.
Seit dem Oktober 2005 gibt es weitere Beziehungen zur Gemeinde Zawidów (deutsch: Seidenberg) in Polen, das betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr und der Schulen.
Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen erfasst.
Die Freiwillige Feuerwehr in Altbernsdorf, Bernstadt (Kunnersdorf), Dittersbach und Kemnitz sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht zugesprochen:
verstorben 2016
Folgende Publikationen sind über Bernstadt erschienen:
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Bernstadt a. d. Eigen, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.