Bahnstrecke Jammu–Baramulla

Die Bahnstrecke Jammu–Baramulla ist eine im Bau befindliche, teilweise eingleisige Eisenbahnstrecke, die das Kashmirtal im indischen Unionsterritorium Jammu und Kashmir mit dem Rest des Landes verbindet.

Die Strecke ist 345 Kilometer lang, sie beginnt in Jammu und endet in Baramulla. Wegen des zu durchquerenden Pir Panjal Gebirges im vorderen Himalaya ist das Projekt technisch sehr anspruchsvoll. Es ist die erste Eisenbahnlinie Indiens im Hochgebirge mit indischer Breitspur (1676 Millimeter). Die geschätzten Kosten betragen 13 Mrd. US-$. Nach Fertigstellung werden im Personenverkehr 10 bis 12 tägliche Zugverbindungen erwartet.

Jammu–Baramulla
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
Karte mit Streckenführung
Karte mit Streckenführung
Streckenlänge:345 km
Spurweite:1676 mm (Kolonialspur)
Betreiber: Indian Railways
Inbetriebnahme: ab 2005 in Etappen
Indien Jammu und Kashmir
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
von Jalandhar
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
0,0 Jammu Tawi 344 m
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11,0 Bajalta 384 m
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22,0 Sangar 448 m
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32,0 Manwal 490 m
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Tawi
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43,0 Ramnagar 575 m
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53,0 Udhampur 660 m
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62,0 Chak Rakhwal 710 m
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78,0 Katra 875 m
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Reasi Road
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Reasi
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Salal A
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Chenab Bridge
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Salal B
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Surukot
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Basindadhar
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159,9 Sangaldan
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Sangaldan Tunnel (7 km)
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Tunnel T-48 (10,2 km)
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Sumber
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Tunnel T-50 (12,8 km)
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Khari
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Tunnel T-74R (8,6 km)
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
208.0 Banihal 1702 m
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Pir Panjal Railway Tunnel (T-80) (11,2 km)
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
226,0 Quazigund 1722 m
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237,0 Sadura
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244,0 Anantnag 1600 m
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251,0 Bijbehara 1600 m
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258,0 Panzgom
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264,0 Awantipora 1596 m
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
275,0 Kakapora 1595 m
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Jhelam
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
280,0 Pampore 1593 m
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
286,0 Srinagar 1591 m
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
298,0 Budgam 1610 m
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
312,0 Mazhom
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320,0 Pattan
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329,0 Hamre
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
336,0 Sopore 1589 m
Bahnstrecke Jammu–Baramulla
343,0 Baramulla 1583 m

Streckenführung und Bauarbeiten

Das Projekt ist in vier Bauabschnitte eingeteilt, die mit „Leg 0“ bis „Leg 3“ bezeichnet sind. Der erste Abschnitt (Leg 0) hat eine Länge von 53 Kilometer, er beginnt in Jammu und endet in Udhampur. Die Strecke folgt teilweise dem Fluss Tawi und durchquert die Shivalik Hills. Sie hat 20 größere Tunnel und 158 Brücken, der längste Tunnel ist 2,5 Kilometer lang und die höchste Brücke 77 Meter hoch. Begonnen haben die Bauarbeiten 1983, aber erst seit 2005 ist die Strecke in Betrieb. Der zweite Abschnitt (Leg 1) ist 25 Kilometer lang, er führt von Udhampur nach Katra, er hat sieben Tunnel, wovon der längste 3,2 Kilometer lang ist, und 38 Brücken. Die Einweihung war am 4. Juli 2014. Die Bahnlinie ist vollständig elektrifiziert.

Der 148 Kilometer lange Abschnitt von Katra nach Qazigund (Leg 2) ist auf dem 80 Kilometer langen Teilstück bis Sangaldan noch im Bau (Stand Februar 2024). Seine Fertigstellung hat sich wiederholt verzögert, sie war ursprünglich für Ende 2022 geplant. Die Bahnstrecke durchquert das Pir Panjal Gebirge im Vorderen Himalaya. Bis zu 4000 m hohe Berge, instabile Hänge, tiefe Schluchten, Erdbebengefahr, Risiken von Bergrutschen, ungezähmte Flussläufe, schwierige geologische Verhältnisse und schneereiche Winter erschweren die Streckenführung und behindern die Baumaßnahmen. 62 Brücken sind geplant, wobei die Chenab Bridge mit einer Länge von 1315 m und einer Höhe von 359 m nach ihrer Fertigstellung die höchste Eisenbahnbrücke weltweit sein wird. Außergewöhnlich ist ebenfalls der bereits fertiggestellte Pir Panjal Railway Tunnel zwischen Banihal und Qazigund, der mit einer Länge von 11,2 km zwischenzeitlich der längste Eisenbahntunnel Indiens war. Im Februar 2024 wurde der Streckenabschnitt von Banihal nach Sangaldan über 48,1 Kilometer eingeweiht, hier befindet sich zwischen Khari und Sumber der 12,8 Kilometer lange Tunnel T-50, aktuell (April 2024) längster Tunnel Indiens.

Bahnstrecke Jammu–Baramulla 
Banihal Bahnhof

Der Abschnitt von Qazigund nach Baramulla (Leg 3) ist 112 km lang und seit Oktober 2009 in Betrieb. Die Strecke führt durch das weite und landschaftlich reizvolle Kaschmirtal. Es ist bisher ein Inselbetrieb ohne Gleisverbindung zu einem anderen Schienennetz. Seit Juli 2020 ist die Strecke elektrifiziert.

Die gesamte Strecke ist mit einer maximalen Neigung von 10 Promille projektiert. Der minimale Bogenradius beträgt 676 m und es soll eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h möglich sein.

Bedeutung

Erste Pläne für eine Eisenbahnanbindung des Kaschmirtals wurden bereits unter der britischen Kolonialherrschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgearbeitet. Eine Realisierung scheiterte jedoch angesichts der großen technischen Herausforderungen. Nach der Teilung Indiens 1947 war selbst die Provinzhauptstadt Jammu, die bisher nur über das nun pakistanische Sialkot per Eisenbahn erreichbar war, vom Rest Indiens abgeschnitten. 1975 erfolgte die Verbindung von Jammu nach Pathankot und damit an das landesweite indische Eisenbahnnetz. Eine Eisenbahnverbindung nach Kaschmir wurde danach verstärkt diskutiert. Neben militärischen Gesichtspunkten war es die Absicht, die wirtschaftlichen Grundlagen der Region durch eine verbesserte und ganzjährig nutzbare Verkehrsanbindung zu verbessern. 1994 machte der indische Eisenbahnminister Jaffer Sharief den offiziellen Vorschlag, eine Eisenbahnlinie in das Kaschmirtal zu bauen. Im März 2002 wurde das Vorhaben von der indischen Regierung als Projekt von nationaler Bedeutung beschlossen.

Anmerkungen

Einzelnachweise

Tags:

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