Alexandra Föderl-Schmid (geborene Schmid; * 30.
Januar">30. Jänner 1971 in Haslach an der Mühl, Oberösterreich) ist eine österreichische Journalistin. Von 2007 bis 2017 war sie Chefredakteurin und von 2012 bis 2017 auch Co-Herausgeberin der Tageszeitung Der Standard. Von 2017 bis 2020 war sie Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Israel, seit 2020 ist sie stellvertretende Chefredakteurin der SZ in München.
Alexandra Schmid wuchs in Klaffer am Hochficht im Mühlviertel auf und absolvierte von 1981 bis 1989 das Gymnasium in Rohrbach. Sie schrieb bereits während ihrer Schulzeit Beiträge für die Mühlviertler Nachrichten (heute BezirksRundschau) und die Oberösterreichischen Nachrichten.
Schmid studierte Publizistik, Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Salzburg. Ihren ersten Artikel für den Standard verfasste sie im Juni 1990 als Innenpolitik-Journalistin in Linz. In ihrer Diplomarbeit mit dem Titel Journalismus ist in der Realität ein Männerberuf beschäftigte sie sich mit dem Arbeitsmarkt im Medienbereich in Oberösterreich. 1993 heiratete Schmid den damaligen Chefredakteur des deutschen Nachrichtensenders n-tv Markus Föderl‑Höbenreich.
Von 1993 bis 2004 war Föderl-Schmid Korrespondentin des Standard in Berlin. 1996 wurde sie mit der Arbeit Vom Monopol zum Markt: zehn Jahre duales Rundfunksystem in Deutschland bei Hans Heinz Fabris promoviert. 2003 übernahm sie den stellvertretenden Vorsitz und 2004 als erste Frau den Vorsitz des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland.
Föderl-Schmid absolvierte 2005 im Rahmen des von der Austria Presse Agentur (APA) verliehenen Alfred-Geiringer-Stipendiums einen dreimonatigen Studienaufenthalt am Green College der Universität Oxford. Von April 2005 bis März 2006 war Föderl-Schmid Brüssel-Korrespondentin des Standard, ehe sie als Leiterin des Wirtschaftsressorts nach Wien wechselte. Im Juli 2007 wurde sie beim Standard als erste Frau Chefredakteurin einer österreichischen Tageszeitung. Zwischen 2007 und 2013 war sie auch als Autorin und Rezensentin politischer und historischer Bücher für die Europäische Rundschau tätig. Sie hat Beiträge zu Anthologien geliefert, die von ehemaligen Spitzenpolitikern der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (Hannes Androsch, Heinz Fischer) herausgegeben worden sind.
Zwischen 2008 und 2017 war sie die erste Moderatorin der Reihe Europa im Diskurs im Wiener Burgtheater. Von 2008 bis 2014 war Föderl-Schmid Vorstandsmitglied des in Wien ansässigen International Press Institute und von 2010 bis 2012 Mitglied der UNESCO-Jury, die jährlich den Preis für Pressefreiheit vergibt. Im Oktober 2012 wurde Föderl-Schmid Co-Herausgeberin des Standard. Nach der Zusammenlegung der Print- und Onlinesparten im Juli 2013 leitete sie die gemeinsame Redaktion. Im Sommersemester 2013 war sie Inhaberin der Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus der Universität Wien. Seit 2017 ist sie Mitglied im Advisory Board des Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford, das unter anderem jedes Jahr den Digital News Report herausgibt.
Ende August 2017 beendete Föderl-Schmid ihre Tätigkeit für den Standard. Von Anfang November 2017 bis Ende Juni 2020 war sie Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Israel. Seit 15. Juli 2020 ist sie bei der SZ stellvertretende Chefredakteurin. Föderl-Schmid war häufige Teilnehmerin der ORF-Sendung Pressestunde und bis 2017 regelmäßige Interviewerin in der Ö1-Sendung Im Gespräch.
Wegen des Vorwurfs des Branchenmagazins Medieninsider im Dezember 2023, Föderl-Schmid arbeite unsauber, beauftragte die Süddeutsche Zeitung im Februar 2024 eine externe Kommission mit der Prüfung der Vorwürfe, bestehend aus dem Ex-Chefredakteur des Spiegels Steffen Klusmann, der Leiterin der Deutschen Journalistenschule Henriette Löwisch und dem Journalistikprofessor Klaus Meier. Des Weiteren bat Föderl-Schmid die Universität Salzburg, ihre 1996 eingereichte Doktorarbeit zu überprüfen, um Plagiatsvorwürfen Stefan Webers entgegenzutreten, dessen Gutachten vom rechtspopulistischen Medienportal Nius im Dezember 2023 in Auftrag gegeben worden war. Anfang Februar 2024 zog sich Föderl-Schmid vorerst aus dem Tagesgeschäft der Süddeutschen Zeitung zurück.
Die Prüfung ihrer Dissertation durch die Universität Salzburg ergab im April 2024, dass „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ festzustellen sei. Einige Medienberichte bezeichneten die Plagiatsvorwürfe danach als haltlos. Nach Angaben der Universität wurde die Überprüfung nach den Bestimmungen des Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes durchgeführt, womit die Regelungen der guten wissenschaftlichen Praxis nicht zur Anwendung kamen, nach denen auch der Hinweisgeber Weber hätte angehört werden müssen. Auch wurden keine externen Gutachter berufen, wie sonst in solchen Verfahren üblich. Laut Jochen Zenthöfer in der FAZ lässt sich daher nicht nachvollziehen, ob sich die festgestellte mangelnde Relevanz des Fehlverhaltens auf eine geringe Zahl von Übernahmen oder einen nicht nachweisbaren Vorsatz bezieht. Die Entscheidung der Universität erscheine insgesamt akzeptabel, was Verfahren und Ergebnis der Prüfung angehe. Die Existenz von Plagiaten in der Dissertation sei aber nicht zu leugnen.
Personendaten | |
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NAME | Föderl-Schmid, Alexandra |
ALTERNATIVNAMEN | Schmid, Alexandra; Föderl-Höbenreich, Alexandra |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Journalistin, stv. Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1971 |
GEBURTSORT | Haslach an der Mühl |
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