A Raisin In The Sun: Theaterstück von Lorraine Hansberry

A Raisin in the Sun ist ein Theaterstück der US-amerikanischen Dramatikerin Lorraine Hansberry.

Es erzählt von einer afroamerikanischen Arbeiterfamilie, die im Ghetto Chicagos lebt und unter Armut und Rassismus zu leiden hat. Der Titel des Stücks ist dem dritten Vers des Gedichtes Harlem von Langston Hughes entlehnt.

Bei seiner Uraufführung im Jahre 1959 war A Raisin in the Sun das erste Stück einer afroamerikanischen Autorin am Broadway. 1960 wurde das Theaterstück von Regisseur Daniel Petrie mit Sidney Poitier verfilmt. In Deutschland wurde der Film unter dem Titel Ein Fleck in der Sonne veröffentlicht.

Handlung

Walter und seine Frau Ruth Younger leben zusammen mit ihrem Sohn Travis, Walters Mutter Lena und seiner Schwester Beneatha in einer baufälligen Zweizimmerwohnung im Südviertel von Chicago. Walter selbst kann mit seiner Arbeit als Chauffeur kaum seinen Unterhalt verdienen, sodass die Familie in Armut lebt. Walter kann sich nicht mit seiner Situation abfinden, insbesondere, weil er aufgrund seiner Hautfarbe (es handelt sich um eine afroamerikanische Familie) diskriminiert wird. So kommt es, dass er sich nach Wohlstand sehnt und so den Plan schmiedet, zusammen mit seinen Straßenbekannten Willy Harris und Bobo, von denen ersterer im gesamten Drama nicht auftritt, einen Schnapsladen zu eröffnen. Zu Beginn der Handlung erwartet Walters Mutter, Lena Younger, von der Lebensversicherung ihres verstorbenen Ehemannes einen Scheck über 10.000 US-Dollar, den Walter gerne in den Aufbau seines Ladens investieren möchte. Lena, die im Buch meist Mama genannt wird, ist damit zunächst allerdings nicht einverstanden, da sie aufgrund ihrer religiösen Überzeugung Abneigungen gegen Alkohol hegt. Auch Beneatha ist von Walters Plänen nicht überzeugt, da sie ihn daran erinnert, es sei die Entscheidung ihrer Mutter, was mit dem Geld anzufangen sei. Da Ruth und Walter ein weiteres Kind erwarten, Ruth aber eine Abtreibung in Erwägung zieht, da ein weiteres Kind womöglich keinen Platz in der engen Wohnung finden könnte, kauft Mama von einem Teil des Gelds ein neues Haus in einem Weißen-Viertel namens Clybourne Park, da dieses viel billiger ist als Wohnungen in Vierteln für Schwarze. Ruth kommentiert ihre Entscheidung: "Goodbye misery, I don't never wanna see your ugly face again ..." Den Rest des Vermögens überlässt Mama Walter, mit dem Hinweis, dass er 3.000 Dollar für Beneathas Medizin-Studium zurücklegen solle und mit dem verbleibenden Geld versuchen kann, seine Träume zu verwirklichen. Dies hat mehrere Folgen. Zum einen tritt Karl Lindner, ein Vertreter des Wohnviertels Clybourne Park, mit der Younger-Familie in Kontakt. Er macht diesen verständlich, dass die Bewohner des Weißen-Viertels in ihrer Umgebung keine Schwarzen erwünschen und bietet der Familie sogar eine Provision an, sollten sie den Umzug nicht antreten. Walter schlägt Lindners Angebot jedoch aus. Er gibt das gesamte Geld Willy, um den Laden zu gründen. Dieser taucht allerdings mit den übrigen 6.500 Dollar von der Lebensversicherung und dem Geld von Walters Freund Bobo, der ebenfalls in den Laden investieren wollte, unter und ruiniert damit nicht nur die Finanzlage der Youngers, sondern zerstört auch die Träume Walters.

Währenddessen erfährt der Leser einiges über Beneathas Privatleben. Derzeit ist sie mit dem wohlhabenden und gebildeten George Murchison liiert, der den vollständig assimilierten schwarzen Mann darstellt. Allerdings steht Beneatha auch in Kontakt mit Joseph Asagai, einem Medizin-Studenten aus Nigeria, den sie im College kennengelernt hat. Sie scheint sich in Joseph verliebt zu haben, da sie dessen Verbindung zu seinen Wurzeln in Afrika bewundert. Im Gegensatz zu Joseph verleugnet George Murchison seine wahre Herkunft.

Am Tag des Umzugs lädt Walter trotz Protesten der anderen Familienmitglieder Karl Lindner ein zweites Mal ein. Er möchte dessen Angebot und Provision annehmen und so vor seiner Familie Wiedergutmachung für das verlorene Geld leisten. Erst in letzter Sekunde durchläuft er einen Sinneswandel: Mit einer selbstbewussten Rede, seine Familie sei stolz auf ihre Herkunft und werde vorbildliche Nachbarn in Clybourne Park sein, lehnt er Lindners Angebot erneut ab.

Das Buch endet mit den Vorbereitungen der Familie auf den bevorstehenden Umzug und auf eine ungewisse Zukunft.

Sonstiges

Das Buch wird in Deutschland oft als Schullektüre in der gymnasialen Oberstufe verwendet und ist seit 2011 in einigen Bundesländern Abiturlektüre. Deshalb gibt es Ausgaben mit Lernhilfen (z. B. Klett: Text and study aids), Lehrerbücher und Unterrichtsmaterialien.

Literatur

  • Wiltrud Frenken, Brigitte Prischtt, Angela Luz: EinFach Englisch. Unterrichtsmodell für die Schulpraxis: "A Raisin in the Sun". Hg. Hans Kröger. Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 9783140412414 Für 11. Klasse
  • Christa Martin: Lektürehilfe "A raisin in the sun", genannt Hörstoff. Eine Medienkombination: ein dialogisches Fachgespräch auf MP3-CD (ca. 100 Min.), Lernstoff zu Autor, Inhalt, Aufbau, Umfeld usw. im Booklet von 60 Seiten. Fach Englisch, Niveau Abitur. Pons Lektürehilfe, Stuttgart 2009, ISBN 9783125615281
  • Gisela Hergt (Hrsg.): A Raisin in the Sun: Text and Study Aids. Klett-Verlag, Stuttgart 2008 ISBN 9783125788107
  • Dieter Ulm: Interpretationen Englisch - Hansberry: A Raisin in the Sun. Stark Verlag, Freising [i. e. Hallbergmoos] 2014, ISBN 978-3866686571
  • SparkNotes – Interpretationen und Analysen (englisch)
  • Cliff Notes – Interpretationen und Analysen (englisch)

Einzelnachweise

Tags:

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