Der Welttag des Hörens (englisch World Hearing Day bzw.
International Ear Care Day) ist ein weltweiter Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit nationalen Partnern globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenken möchte. Hintergrund ist, dass etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung (466 Mio. Menschen) hochgradig hörgemindert und dadurch behindert sind. Dies betrifft allein ein Drittel der über 65-Jährigen, aber auch 34 Mio. Kinder. Gemäß den WHO-Kriterien liegt die Prävalenz von Schwerhörigkeit in Deutschland bei 12 Prozent. Dies würde bedeuten, dass etwa 10 Mio. Menschen in Deutschland schwerhörig sind. 5,8 Millionen Deutsche über 15 Jahren haben zudem einen beeinträchtigenden Hörverlust von mehr als 35 Dezibel – davon sind lediglich zwei Millionen mit Hörsystemen versorgt.
Der Aktionstag findet jährlich am 3. März statt (bis 2015 unter der Bezeichnung „International Ear Care Day“).
Der Welttag wurde 2007 auf der „Ersten Internationalen Konferenz zur Prävention und Rehabilitation von Hörminderungen“ (engl.: First International Conference on Prevention and Rehabilitation of Hearing Impairment) in Peking ins Leben gerufen. Er hat ein jährlich wechselndes Schwerpunktthema (Auswahl, in Engl.):
2019 beteiligten sich zum ersten Mal die Hörakustikerverbände in Österreich und in der Schweiz an der vom Bundesverband der Hörsysteme-Industrie koordinierten deutschsprachigen Kampagne zum Welttag des Hörens. Auch in den Folgejahren klärten sie in einer gemeinsamen „D-A-CH-Kampagne“ in drei Staaten über Ursachen und Risiken von Hörminderungen auf und vermitteln Experten für eine optimale Versorgung schwerhöriger Menschen.
Im Vorfeld des 3. März veröffentlichten WHO und nationale Partnerorganisationen aktuelle statistische Daten zum jeweiligen Schwerpunktthema des Welttages.
Die Berichterstattung über den Welttag des Hörens 2024 erreichte in Deutschland in Online- und Printmedien rund 250 Millionen Leser. 50 Radiobeiträge wurden von mehr als 8 Millionen Menschen gehört und 21 Fernsehbeiträge, beispielsweise Tipps von Hörakustikern, erreichten 1,5 Millionen Zuschauer. Auf Social Media wurden 907 Posts zum Aktionstag erstellt. Erstmals unterstützen zehn Botschafter, die selbst an Hörminderung leiden, die Reichweite der Kampagne.
Im Jahr 2023 erreichte die Welttags-Kampagne „Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“ in Deutschland über verschiedene Medienkanäle 68,5 Millionen Leser, Zuschauer und Hörer: Print-Medien erzielten eine Reichweite von 8,7 Millionen Lesern. Über digitale Nachrichten, Nachrichtenseiten sowie Webportale wie Blogs und Newsletter wurden 46,2 Millionen Nutzer erreicht. Rund 1,2 Millionen Zuschauer sahen TV-Sendungen zu Themen des Aktionstags, über 12,4 Millionen Menschen hörten sie in Radio- und Podcastbeiträgen. Bei einer Veranstaltung im Deutschen Bundestag sprachen die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit Sabine Dittmar (MdB) und Referenten des Deutschen Schwerhörigenbundes e. V. sowie der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. vor Abgeordneten und machten sich für ein regelmäßiges Hörscreening ab dem 50. Lebensjahr als Vorsorgeleistung der gesetzlichen Krankenkassen stark.
Im Jahr 2022 stellten sich Hör-Expertinnen und Experten im Rahmen der deutschsprachigen Kampagne: „WIR geHÖREN ZU dir!“ zum Welttag des Hörens vor, beispielsweise mit Aktionen wie Hörtests vor dem Berliner Reichstag, akustischen Stadtführungen oder Informationsveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen. Erneut war die Kampagne in Deutschland auch medial sehr erfolgreich: 841 Veröffentlichungen in Online- & Print-Medien erreichten 27,5 Millionen Leser, etwa zum weltweiten Status quo von Ohr- und Hörproblemen oder zur Bedeutung des Hörsinns. Über neun Millionen Menschen hörten Radiobeiträge und Podcasts zum Aktionstag. In sozialen Netzwerken wurden zum Welttag 176 Beiträge erfasst. TV-Sendungen zum Thema erreichten rund 2,1 Millionen Zuschauer.
Im Jahr 2021 schlossen sich trotz eingeschränkter Möglichkeiten während der Corona-Pandemie rund 300 Partner der deutschen Kampagne „Hörgesundheit für Alle!“ (WHO: „Hearing Care for all“) zum Welttag des Hörens an. Die Botschaft des pandemiebedingt ersten rein digitalen Welttags des Hörens in Deutschland hörten und lasen mehr Menschen denn je: Sie erreichte 165 Millionen potenzielle Leser über 787 Artikel in Online & Print Medien in Deutschland, 1 Million Hörer im Radio, 39 Millionen Views über die Social-Media-Kanäle sowie 2,4 Millionen Zuschauer im TV mit 21 Sendungen.
Dem Motto „Hör nicht auf!“ haben sich 2020 bundesweit 4.700 Partner angeschlossen. Durch die mediale Berichterstattung über den Aktionstag wurden in Deutschland knapp 97,4 Millionen Leser, Hörer und Zuschauer über allgemeine Online- und Printmedien, Radio- und TV-beiträge sowie die Sozialen Medien erreicht und über Vorsorge- und Versorgungsmöglichkeiten informiert.
2019 schloss sich die deutsche Kampagne dem Motto der WHO „Check your hearing – Überprüfe dein Gehör“ an. Als Ableitung aus den kommunizierten Folgekosten unversorgter Hörminderung lag der Fokus auf Prävention und Vorsorge. Zur Unterstreichung der persönlichen Relevanz des Gehörs für die individuelle Lebensqualität wurde begleitend der Slogan „Hören. Der Sinn deines Lebens“ genutzt. Bundesweit haben Aktionspartner mit vielfältigen Aktionen über das Hören informiert. Durch die mediale Berichterstattung über den Aktionstag wurden in Deutschland knapp 31 Millionen Leser, Hörer und Zuschauer über allgemeine Online- und Printmedien, Radiobeiträge und private sowie öffentlich-rechtliche Fernsehsender erreicht und über Vorsorge- und Versorgungsmöglichkeiten informiert. Um auch die Parlamentarier des EU-Parlaments persönlich auf die Problematik aufmerksam zu machen, organisierte die WHO vor der zugehörigen Debatte vor dem Sitzungssaal im EU-Parlament einen Hörtest für Parlamentarier, an dem diese freiwillig teilnehmen und ihr Gehör testen lassen konnten.
2018 lag der Fokus in Deutschland wieder auf dem Motto „Hören. Der Sinn deines Lebens“. Rund 3.700 Partner haben dazu landesweit einen kostenlosen Hörtest zur Vorbeugung von Hörminderungen angeboten und über das Hören informiert. Die Berichterstattung über den Welttag erreichte hierzulande in allgemeinen Online- und Printmedien rund 14 Millionen Leser. 55 Radiobeiträge wurden von mehr als 6 Millionen Menschen gehört und gut 6 Millionen Zuschauer haben Fernsehbeiträge zum Welttag gesehen.
2017 beteiligten sich weltweit 55 Staaten und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen am Welttag des Hörens. In Deutschland haben sich unter dem Motto „Hören. Der Sinn deines Lebens“ 3.500 Partner für den Aktionstag engagiert. Die Berichterstattung über den Welttag erreichte hierzulande in allgemeinen Online- und Printmedien mehr als 24 Mio. Leser. 55 Radiobeiträge wurden von mehr als 6 Millionen Menschen gehört und fast 4 Mio. Zuschauer haben Fernsehbeiträge zum Welttag gesehen.
2016 fanden in 36 Staaten auf allen Erdteilen Aktionen am Welttag des Hörens statt. In den deutschen Medien wurde neben dem internationalen Rahmenthema Kinderschwerhörigkeit vor allem das mit zunehmendem Alter steigende Risiko einer Altersschwerhörigkeit thematisiert, sowie über Ohrhygiene, die Versorgung mit Hörgeräten und Cochlea-Implantaten aufgeklärt. Insgesamt wurden nach Zahlen der Veranstalter des Welttages allein in Deutschland mit der Informations- und Aufklärungskampagne über 14 Millionen Menschen erreicht.
2015 wurde der Aktionstag von den nationalen Gesundheitssystemen in 24 Staaten sowie von 14 nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen begangen. In zahlreichen Staaten war der Welttag Thema in den nationalen Medien, so zum Beispiel in Australien, Italien, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und Österreich. In der bundesweiten medialen Berichterstattung in Deutschland wurde neben der zunehmenden Gefährdung Jugendlicher durch zu lautes Musikhören insbesondere die – über alle Altersgruppen hinweg – gravierende Unterversorgung schwerhöriger Menschen mit Hörhilfen thematisiert. Demnach sind 20 Millionen Menschen in Deutschland schwerhörig, doch tragen nur 16 % davon ein Hörgerät. Dabei entstehen durch die Folgen unbehandelter Schwerhörigkeit – etwa durch den Verlust der kognitiven Leistung, durch Stürze, Depressionen und Berufsunfähigkeit – volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Dem Zusammenhang zwischen einer unversorgten Schwerhörigkeit und einem höheren Risiko, an Demenz zu erkranken, wurde in der Folge ebenfalls wachsende mediale Beachtung geschenkt.
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