Schrei Der Großstadt: Film von Robert Siodmak (1948)

Schrei der Großstadt (Originaltitel Cry of the City) ist ein in Schwarzweiß gedrehter US-amerikanischer Film noir von Robert Siodmak aus dem Jahr 1948.

Er entstand nach dem Roman The Chair for Martin Rome von Henry Edward Helseth.

Film
Titel Schrei der Großstadt
Originaltitel Cry of the City
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Robert Siodmak
Drehbuch Richard Murphy
Produktion Sol C. Siegel
Musik Alfred Newman
Kamera Lloyd Ahern
Schnitt Harmon Jones
Besetzung

Handlung

Nach einer Schießerei mit einem Polizisten, bei der dieser ums Leben kam, landet der Ganove Martin Rome schwer verletzt im Sicherheitstrakt eines Krankenhauses. Sein einstiger Jugendfreund, Polizeileutnant Candella, und der korrupte Anwalt Niles suchen ihn nacheinander auf, da in seinem Besitz ein Ring aus einem Raubmord gefunden wurde. Rome leugnet die Mittäterschaft und lässt seiner jugendlichen Freundin Teena heimlich die Weisung zukommen, sich zu verstecken, ehe man auch sie wegen des Raubs befragt.

Nach seiner Operation flieht Rome mithilfe des gutmütigen Gefangenen Orvy. Er sucht Niles auf, erzwingt den Zugang zu dessen Safe und findet neben Bargeld auch die Juwelen aus dem Raubmord, den man ihm anlasten wollte. Niles wird bei dem Versuch, Rome zu erschießen, selbst getötet. Rome, der unter den Folgen der Operation leidet, lässt sich von seiner Bekannten Brenda zu Dr. Veroff bringen, der ihn behandelt. Später sucht er die Masseuse Rose auf, die in den Raubmord verwickelt war, und bietet ihr die Juwelen im Tausch gegen Bargeld und einen Wagen an. Rose lässt sich zuerst zum Schein auf das Geschäft ein, zwingt aber dann stattdessen Rome mit Waffengewalt, den in einem Bahnhofsschließfach deponierten Schmuck auszuhändigen.

Dort treffen auch Candella und die Polizei ein, die sich an Romes Fersen geheftet haben. Rose verletzt Candella mit einem Revolverschuss, Rome kann erneut flüchten. Er bittet seinen jüngeren Bruder Tony, ihm die Ersparnisse ihrer Eltern zu bringen, und verabredet sich mit Teena in einer Kirche. Candella kann Teena überreden, sich nicht Rome anzuschließen, der andere Menschen stets nur für seine Zwecke ausnutze. Bei einem neuerlichen Fluchtversuch wird Rome von Candella erschossen. Tony, der es nicht über sich brachte, das Geld seiner Eltern zu entwenden, bricht weinend zusammen.

Hintergrund

Obwohl Regisseur Robert Siodmak bei Universal Pictures unter Vertrag stand, wurde er regelmäßig an andere Produktionsgesellschaften „ausgeliehen“, so im Falle von Schrei der Großstadt an 20th Century Fox. Fox-Produktionschef Darryl F. Zanuck ließ mehrere Drehbuchfassungen nach Helseths Roman anfertigen, unter anderem von Ben Hecht und Charles Lederer, bis er sich mit dem Ergebnis zufrieden zeigte. Siodmak zog wegen der größeren Kontrolle die Dreharbeiten im Studio der Arbeit „on location“ (= am Originalschauplatz) vor, doch Zanuck plante einen weiteren semi-dokumentarischen Film noir im Stil von Der Todeskuß und Bumerang und ließ Teile des Films in New York drehen. Siodmaks Zusammenarbeit mit seinem Star Victor Mature gestaltete sich zunehmend schwierig, nachdem er die Rolle des Martin Rome, die ursprünglich Mature spielen sollte, Richard Conte gab.

Schrei der Großstadt startete am 29. September 1948 in New York und am 13. Juli 1950 in den Kinos der BRD.

In späteren Jahren wiesen Kritiker wiederholt auf die ähnlichen Grundmotive – Freunde aus Kindheitstagen landen auf den entgegengesetzten Seiten des Gesetzes und geraten in Konflikt – zwischen Schrei der Großstadt und Manhattan Melodrama (1934) hin oder bezeichneten ersteren als direktes Remake.

Kritiken

„Die Authentizität von Schauplätzen und Dialogen und herausragende Figurenzeichnungen von Stars und Nebendarstellern verhelfen einem bekannten Thema zu Überzeugungskraft und nicht wenig Unterhaltungswert. […] Understatement zeichnet sowohl Robert Siodmaks Regie als auch Richard Murphys prägnantes Drehbuch aus. […] ‚Schrei der Großstadt‘ mag stellenweise grell erscheinen, aber Botschaft, Geschichte und Darsteller sind durch und durch wirkungsvoll.“

The New York Times

„Starke Atmosphäre und schwache Dramaturgie in einem harten Kriminalfilm.“

Literatur

  • 1947: Henry Edward Helseth: The Chair for Martin Rome. Dodd, Mead, New York 1947

Einzelnachweise

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