Liste Der Ehrenbürger Von Berlin: Wikimedia-Liste

Das Berliner Ehrenbürgerrecht wird vom Senat von Berlin in Einvernehmen mit dem Berliner Abgeordnetenhaus lebenden und toten Personen verliehen bzw.

aberkannt.

Wappen der Stadt Berlin
Wappen der Stadt Berlin

Die Stadt Berlin hat seit 1813 an 131 Personen zunächst ehrenhalber ohne Zahlung eines Bürgergeldes das Bürgerrecht verliehen. Ab 1851 wurde erstmals ein Ehrenbürgerrecht an einen Berliner Bürger verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach dem Datum der Zuerkennung.
Aberkannte Titel sind kursiv dargestellt.

Privilegien

Bei dem Berliner Ehrenbürgerrecht handelt es sich um eine persönliche Auszeichnung, die keine Sonderrechte oder -pflichten beinhaltet. Es werden aber gemäß beschlossener Richtlinien vom 20. August 1956 bestimmte Vorteile ohne Rechtsanspruch gewährt. Dazu zählen Einladungen zu repräsentativen Veranstaltungen des Landes Berlin, wie Empfänge, Bälle und Gedenkfeiern, eine Jahresfreifahrkarte der Berliner Verkehrsbetriebe, eine im Bedarfsfall vorgesehene Ehrenversorgung für den Ausgezeichneten und seine Hinterbliebenen, ein Begräbnis auf Landeskosten sowie eine Ehrengrabstelle auf einem Berliner Friedhof. Darüber hinaus können sich die so ausgezeichneten Personen von einem Künstler ihrer Wahl porträtieren lassen, die zugehörigen Gemälde werden im Gebäude des Abgeordnetenhauses ausgestellt.

Die Ehrenbürger der Stadt Berlin

Ehrenhalber verliehenes Bürgerrecht

      Oberkonsistorialrat und Propst zu Berlin
      Verleihung am 6. Juli 1813
      Ribbeck zeichnete sich durch die Verringerung der Leiden der Berliner Bürger während der französischen Besetzung 1806 aus.
      Rechnungsführer der Stadtschuldenkasse
      Verleihung am 28. Februar 1815
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Gebhard von Blücher
      Generalfeldmarschall der preußischen Armee
      Verleihung am 31. Januar 1816
      Von Blücher wurde für seinen maßgeblichen Anteil am Sieg in der Schlacht bei Waterloo 1815 ausgezeichnet.
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Ernst Ludwig Heim
      Arzt
      Verleihung am 15. April 1822
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Arzt-Jubiläums. Heim war einer der Begründer der modernen Medizin, führte die Pockenschutzimpfung ein und behandelte jährlich tausende Arme unentgeltlich. Nach ihm wurde die Heimstraße im Bergmannkiez in Berlin-Kreuzberg benannt.
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Ludwig von Brauchitsch
      Generalleutnant der preußischen Armee, Stadtkommandant von Berlin
      Verleihung am 19. Mai 1822
      Von Brauchitsch organisierte in den Befreiungskriegen den Berliner Landsturm.
      Preußischer Staatsminister (Innenminister) und Mitglied des Preußischen Staatsrats
      Verleihung am 11. Januar 1829
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums.
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Carl Friedrich Ludwig von Gontard
      Oberstleutnant der preußischen Armee, Platzmajor von Berlin
      Verleihung am 31. Juli 1829
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Militär-Jubiläums. Von Gontard machte sich während der französischen Besatzung der Stadt sehr um das Wohlergehen der Bürger verdient.
      Chordirektor
      Verleihung am 28. Oktober 1829
      Verliehen anlässlich des 25-jährigen Bestehens des durch ihn gegründeten Gesangsinstituts.
      Preußischer Staatskanzler, General der Infanterie
      Verleihung am 9. April 1834
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Militär-Jubiläums.
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Karl von Gerlach
      Polizeipräsident von Berlin 1832–1839
      Verleihung am 3. Oktober 1834
      Von Gerlach verdiente sich in hohem Maße das Vertrauen des Magistrats und die Sympathie der Bevölkerung.
      Justizrat
      Verleihung am 20. Januar 1837
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Neumanns bedeutendstes Projekt war die Reform des Prozessverfahrens.
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Zar Nikolaus I.
      Chefpräsident der preußischen Oberrechnungskammer
      Verleihung am 26. November 1839
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Von Ladenberg leitete die Staatskommission zur Verbesserung des Staatsorganismus.
      Wirklicher Geheimer Staats- und Justizminister
      Verleihung am 24. März 1840
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Von Kamptz strebte als Jurist danach, das bestehende System – besonders gegen freiheitliche Regungen – zu verteidigen.
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Gustav von Rauch
      General der preußischen Armee, Kriegsminister
      Verleihung am 6. April 1840
      Von Rauch bemühte sich besonders um die Einrichtung von Kriegsschulen und die Entwicklung des Ingenieur-, Festungs- und Pionierwesens der preußischen Armee.
      Oberpräsident der Provinz Brandenburg
      Verleihung am 31. März 1842
      Verliehen anlässlich seines Rücktritts aus gesundheitlichen Gründen.
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Karl von Müffling
      Präsident des Staatsrates, Gouverneur von Berlin
      Verleihung am 15. November 1842
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums.
      Kriegsminister
      Verleihung am 19. November 1842
      Von Boyen galt in Preußen als vielkritisierter, aber ambitionierter Reformer.
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Carl Streckfuß
      Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat
      Verleihung am 9. März 1843
      Verliehen anlässlich seines Austritts aus dem Staatsdienst. Streckfuß machte sich besonders durch italienische Übersetzungen, wie Dantes Göttliche Komödie einen Namen.
      Beamter im Berliner Stadtgericht
      Verleihung am 14. Mai 1843
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums im Dienste des Stadtgerichts.
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Ludwig von Borstell
      General der preußischen Armee
      Verleihung 6. September 1843
      Verliehen anlässlich des 30. Jahrestages der Schlacht bei Dennewitz. Von Borstells Sieg über die französischen Truppen verhinderte eine erneute Besetzung Berlins.
      Rechnungsführer der Armendirektion
      Verleihung 1844
      Heegewaldt gelang es, die Spenden für das Armenwesen deutlich zu erhöhen.
      Oberlandesgerichtsrat
      Verleihung am 12. Juni 1845
      Verliehen für sein Engagement für viele wohltätige Vereine.
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Eugen von Puttkamer
      Polizeipräsident von Berlin
      Verleihung am 27. Juli 1847
      Verliehen anlässlich seines Wechsels nach Frankfurt (Oder). Die Verleihung löste so kurz vor der Märzrevolution Proteste aus, da von Puttkamer als rechter Aristokrat galt.
      Finanzminister
      Verleihung am 14. Oktober 1847
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Von Rother zeichnete sich durch die Belebung des preußischen Handels und Gewerbes nach den Koalitionskriegen aus.
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Heinrich von Gagern
      Präsident der Frankfurter Nationalversammlung
      Verleihung am 19. März 1849
      Von Gagern erhielt die Ehrenbürgerwürde aufgrund seines Einsatzes für ein vereinigtes, freiheitliches Deutschland.
      Preußischer Ministerpräsident
      Verleihung am 6. Februar 1850
      Träger der Reaktion in Preußen. Als Ministerpräsident führte er eine Verfassung ein, die die Macht des Königs stärkte.
      Preußischer Innenminister
      Verleihung am 6. Februar 1850
      Träger der Reaktion in Preußen.
      Generalfeldmarschall der preußischen Armee
      Verleihung am 24. September 1850
      Träger der Reaktion in Preußen. Von Wrangel rückte mit seinen Truppen in die Stadt ein, verhängte den Ausnahmezustand und stellte so die Autorität des Königs wieder her.

Ehrenbürgerrecht

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Alexander von Humboldt
      Naturforscher und Entdecker
      Verleihung am 24. Januar 1856
      Von Humboldt gilt als einer der Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft.
      Oberpräsident verschiedener preußischer Provinzen
      Verleihung am 16. Februar 1856
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums.
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August Boeckh
      Altertumsforscher, Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität
      Verleihung am 15. März 1857
      Verliehen anlässlich des 50-jährigen Dienstjubiläums. Boeckh war auch maßgeblich an der ersten Gesamtausgabe der Werke Friedrichs II. beteiligt.
      Superintendent der reformierten und der lutherischen Diözese Friedrichswerder; Mitverfasser des Berliner Gesangbuchs aus dem Jahr 1829.
      Verleihung am 1. Juli 1858
      Verliehen anlässlich des 60-jährigen Dienstjubiläums.
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Heinrich Wilhelm Krausnick
      Oberbürgermeister von Berlin
      Verleihung am 30. Dezember 1862
      Verliehen anlässlich seiner Amtsniederlegung nach 26 Jahren Amtszeit.
      Chef des Generalstabes der preußischen Armee
      Verleihung am 18. März 1871
      Verliehen anlässlich der Siege in den deutschen Einigungskriegen.
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Otto von Bismarck
      Reichskanzler
      Verleihung am 27. März 1871
      Verliehen anlässlich der Gründung des Deutschen Reichs.
      Stadtverordneter von Berlin
      Verleihung am 14. Januar 1875
      Altertumsforscher
      Verleihung am 7. Juli 1881
      Verliehen anlässlich der Schenkung seiner trojanischen Goldschätze an das deutsche Volk und ihrer Ausstellung in Berlin.
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Leopold von Ranke
      Historiker, Professor an der Universität Berlin
      Verleihung am 31. März 1885
      Verliehen anlässlich des 60-jährigen Dienstjubiläums. Von Ranke gilt als der Begründer der quellenkritischen Methode in der Geschichtsforschung.
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Rudolf Virchow
      Mediziner und Sozialpolitiker
      Verleihung am 13. Oktober 1891
      Verliehen anlässlich seines 70. Geburtstags. Virchow kämpfte als Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei im preußischen Abgeordnetenhaus um die Verbesserung der hygienischen Zustände in der Stadt.
      Grafiker und Zeichner
      Verleihung am 8. Dezember 1895
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Menzel war ein bedeutender Vertreter des bürgerlichen Realismus. Er galt als berufener Maler der Werke König Friedrichs II.
      Mediziner, Stadtverordnetenvorsteher von Berlin
      Verleihung am 25. Mai 1900
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Langerhans beschäftigte sich mit der allgemeinen Gesundheitspflege und förderte unter anderem den Bau der Berliner Kanalisation.
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Heinrich Bertram
      Stadtschulrat
      Verleihung am 23. Dezember 1900
      Verliehen anlässlich seiner Amtsniederlegung aus gesundheitlichen Gründen. Bertram setzte sich besonders für Reformen im Volksschulwesen ein. Er förderte den Anschauungsunterricht, setzte sich für Zeichen- und Turnstunden ein und begründete die siebenklassige Gemeindeschule.
      Oberbürgermeister von Berlin
      Verleihung am 14. August 1904
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. In seiner Amtszeit als Oberbürgermeister hatte er dafür gesorgt, dass bisher staatliche Straßen und Brücken zu Eigentum der Stadt wurden. Er sorgte für eine moderne Kanalisation und förderte das Unterrichtswesen und die Krankenpflege.
  • Albert Haack (* 20. September 1832 in Berlin; † 14. März 1906 ebenda; ▭ Friedhof der Sophienkirchgemeinde, Gesundbrunnen)
      Stadtrat, Vorsitzender des Kuratoriums der Wasserwerke
      Verleihung am 22. Januar 1905
      Verliehen anlässlich des 35. Jubiläums als unbesoldeter Stadtrat im Dienste Berlins.
      Stadtrat
      Verleihung am 26. Januar 1911
      Verliehen anlässlich der Fertigstellung der Berliner Kanalisation, die er zusammen mit Rudolf Virchow und Arthur Hobrecht geplant hatte. Außerdem war er Mitglied des Kuratoriums für Beleuchtungsangelegenheiten, das 1882 am Potsdamer Platz die ersten elektrischen Lampen in Betrieb nahm.
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Martin Kirschner
      Oberbürgermeister von Berlin
      Verleihung am 15. Mai 1912
      Verliehen anlässlich seines Rücktritts aus gesundheitlichen Gründen. Kirschner hatte als Oberbürgermeister den Bau des Virchow-Krankenhauses und der Nervenheilanstalt in Buch in Auftrag gegeben. Weiterhin ließ er die städtische Nordbahn, den Osthafen und den Schillerpark bauen.
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Paul Michelet
  • Paul Michelet (* 26. Oktober 1835 in Berlin; † 29. November 1926 ebenda; ▭ Friedhof der französischen Gemeinde, Gesundbrunnen)
      Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung von Berlin
      Verleihung am 20. Januar 1914
      Verliehen anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums.
      Stadtverordneter von Berlin
      Verleihung am 20. Januar 1914
      Verliehen anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums.
      Stadtmedizinalrat
      Verleihung am 17./18. Dezember 1915
      Straßmanns Verdienste lagen in der Förderung des Desinfektionswesens, des Sanitärwesens und des Baus neuer Krankenhäuser und Nervenheilanstalten.
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Ludwig Hoffmann
      Architekt und Baustadtrat
      Verleihung am 13. März 1924
      Verliehen anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt. Hoffmann baute in Berlin 111 Bauanlagen mit insgesamt 300 einzelnen Gebäuden, darunter das Rudolf-Virchow-Krankenhaus und die Nervenheilanstalt Buch.
      Stadtverordneter von Berlin, Reichstagsabgeordneter
      Verleihung am 24. Juni 1926, erneut am 4. Dezember 1947
      Heimann schenkte der Stadt Berlin 1919 eine Bibliothek und Lesehalle.
      Die Ehrenbürgerschaft wurde, da Heimann jüdischer Herkunft war, von den Nationalsozialisten aberkannt, 1947 wurde Heimann in seine Rechte als Ehrenbürger wieder eingesetzt
      Handelsrichter, Vorsitzender des Berliner Vereins des Roten Kreuzes
      Verleihung am 26. Juni 1926
      Bamberg machte sich besonders durch seine Tätigkeit in den Aufsichtsräten der Sparkasse, Stadtbank und der Messegesellschaft einen Namen.
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Max Liebermann
      Preußischer Generalfeldmarschall, Reichspräsident
      Verleihung 1933; aberkannt am 30. Januar 2020
      Verliehen anlässlich der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Paul von Hindenburg galt als legendärer Militär, der bereits seit den 1860er-Jahren Offizier war. Im Ersten Weltkrieg wurde er als „Held von Tannenberg“ gefeiert, der die Besetzung Ostpreußens durch russische Truppen verhinderte. In seiner Zeit als Reichspräsident verkörperte er besonders die konservativen Kräfte im Land. Durch die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und die Unterzeichnung des Ermächtigungsgesetzes trug er wesentlich zum Untergang der Weimarer Republik bei. Die Ehrenbürgerschaft war umstritten und wurde am 30. Januar 2020 aberkannt.
      „Führer“ und Reichskanzler
      Verleihung am 1. April 1933; aberkannt am 16. Dezember 1948
      Adolf Hitler wurde als Anführer der nationalsozialistischen Bewegung gefeiert, die sich das Ziel gesetzt hatte, Deutschland auf Kosten anderer Staaten zur dominierenden Macht in Europa zu machen. Die Nationalsozialisten ermordeten auf Grundlage ihrer rassischen Ideologie im Holocaust mindestens 6 Millionen Juden. Durch den durch Hitler ausgelösten Zweiten Weltkrieg starben weiterhin über 50 Millionen Menschen.
      Er nahm sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs das Leben.
      preußischer Ministerpräsident, Reichstagspräsident, Oberbefehlshaber der Luftwaffe
      Verleihung 1934; aberkannt am 16. Dezember 1948
      Göring war einer der führenden Köpfe der nationalsozialistischen Bewegung. Der Internationale Militärgerichtshof sprach ihn der Verschwörung gegen den Weltfrieden, der Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen gegen das Kriegsrecht und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig.
      Reichspropagandaminister, Gauleiter von Berlin
      Verleihung 1934; aberkannt am 16. Dezember 1948
      Goebbels Aufgabe im nationalsozialistischen Reich war die gezielte Indoktrinierung des deutschen Volkes. Kurz nach der Machtergreifung wurden alle Zeitungen dem Propagandaministerium unterstellt. Goebbels initiierte die Novemberpogrome 1938 und propagierte 1943 angesichts einer hoffnungslosen militärischen Lage den totalen Krieg des deutschen Volkes.
      Er nahm sich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs das Leben.
      Reichsinnenminister
      Verleihung im März 1937; aberkannt am 16. Dezember 1948
      Wilhelm Frick war als Innenminister im NS-Staat dafür zuständig, die Gesetze zu verfassen, die die Weimarer Verfassung aushöhlen und die nationalsozialistische Führung zementieren sollten. Von ihm stammte unter anderem die Reichstagsbrandverordnung. Der Internationale Militärgerichtshof sprach ihn der Vorbereitung eines Angriffskrieges, Leitung und Teilnahme an Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig.
      Komponist
      Verleihung am 7. November 1941
      Verleihung anlässlich seines 75. Geburtstags. Paul Lincke war ein gefeierter Operettenkomponist, der lange Jahre am Berliner Varieté-Theater „Apollo“ gewirkt hatte. Von ihm stammt unter anderem der Marsch „Berliner Luft“. In den 1930er-Jahren wurden seine Werke durch den Rundfunk neu entdeckt.
      Mitglied des Reichstags, Reichsarbeitsminister 1928–1930
      Verleihung am 8. März 1949 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Wissell hatte sich für den Ausbau des Wohlfahrtsstaats eingesetzt und strebte eine demokratisch-soziale Grundordnung an.
      Bundespräsident
      Verleihung am 31. Oktober 1949 in West-Berlin
      Theodor Heuss war bereits in den 1920er-Jahren Bezirksvorsteher von Schöneberg gewesen. Für die DDP saß er bis 1933 im Reichstag. Nach dem Krieg wurde er Erster Vorsitzender der FDP.
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Paul Löbe
      Reichstagspräsident, Alterspräsident des Bundestags
      Verleihung am 14. Dezember 1955 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Paul Löbe war während der ganzen Zeit der Weimarer Republik Mitglied des Reichstags gewesen. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler kam er ins KZ Groß-Rosen. 1948 wurde er Mitglied des Parlamentarischen Rats.
      Reichstagsabgeordnete, Oberbürgermeisterin von Berlin 1947/1948
      Verleihung am 2. April 1957 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich ihres 70. Geburtstags. Louise Schroeder hatte von 1920 bis 1933 dem Reichstag angehört. 1947 war sie die letzte Oberbürgermeisterin von Gesamt-Berlin.
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Jakob Kaiser
      Reichstagsabgeordneter, Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen
      Verleihung am 8. Februar 1958 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 70. Geburtstags. Jakob Kaiser hatte 1933 dem Reichstag angehört. Nach dem Krieg gründete er in der sowjetischen Besatzungszone die CDU, ging aber nach Konflikten mit der Besatzungsmacht in den Westen. 1949 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt.
      Bischof von Berlin
      Verleihung am 15. Mai 1958 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Otto Dibelius war seit 1945 Bischof von Berlin und Brandenburg, durfte aber nicht mehr in die DDR einreisen. 1948 wurde er als erster Deutscher in den Ökumenischen Rat der Kirchen gewählt. 1949 bis 1961 war er zudem Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.
      Reichstagsabgeordnete, Alterspräsidentin des Bundestags
      Verleihung am 25. Juni 1958 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich ihres 80. Geburtstags. Sie war Frauenrechtlerin und Demokratin. 1919 bis 1933 war sie Abgeordnete im Reichstag. Von 1953 bis 1961 gehörte sie dem Deutschen Bundestag an.
      Bundespräsident
      Verleihung am 30. April 1962 in West-Berlin
      Verliehen in Würdigung von Lübkes Verbundenheit mit der Stadt Berlin.
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Lucius D. Clay
      General der US-Armee, Militärgouverneur in Deutschland
      Verleihung am 5. Mai 1962 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines Abschieds als Sondergesandter in Berlin. General Clay war nach dem Krieg Gouverneur der amerikanischen Besatzungszone. 1948 initiierte er die Berliner Luftbrücke, die die abgeschnittenen Bürger der Westsektoren versorgte.
      Staatsratsvorsitzender der DDR
      Verleihung am 29. Juni 1963 in Ost-Berlin, aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen anlässlich seines 70. Geburtstags. Unter der Führung Walter Ulbrichts war zwei Jahre zuvor die Berliner Mauer errichtet worden.
      Leiter des Instituts für Zellphysiologie in Berlin-Dahlem
      Verleihung am 8. Oktober 1963 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 80. Geburtstags. Träger des Nobelpreises für Physiologie und Medizin. Auf Warburgs Vorschlag wurde 1931 das Institut für Zellphysiologie gegründet, das er selbst leitete. 1949 kehrte er nach Forschungsreisen in den USA zu diesem Posten zurück.
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Konrad Adenauer
      Bundeskanzler
      Verleihung am 10. Oktober 1963 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt als erster Bundeskanzler nach 14 Jahren. In seiner Amtszeit lag das Wirtschaftswunder – der Wiederaufbau des zerstörten Westdeutschlands – sowie die Aussöhnung mit Frankreich, Großbritannien und den USA und die Integration der Bundesrepublik in die Westeuropäische Union.
      Sergeant der Roten Armee
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung. Kantaria hatte zusammen mit Jegorow die Siegesflagge auf dem Reichstagsgebäude in Berlin gehisst.
  • Michail Katukow (* 17. September 1900 in Bolschoje Uwarowo, Russland; † 8. Juni 1976 in Moskau)
  • Iwan Konew (* 28. Dezember 1897 in Lodeino, Russland; † 21. Mai 1973 in Moskau)
      Marschall der Sowjetunion
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung. Konew war Oberbefehlshaber der Truppen, die das KZ Auschwitz befreiten und an der Schlacht um Berlin teilnahmen. Konew wird vorgeworfen, Übergriffe seiner Soldaten auf die Zivilbevölkerung zumindest geduldet zu haben.
  • Alexander Kotikow (* 27. August 1902 in Bakino, Russland; † 19. Juli 1981 in Moskau)
      Offizier der Roten Armee
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung.
      Hochkommissar in Deutschland
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung.
      Marschall der Sowjetunion
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung. Sokolowski war von 1946 bis 1949 Chef der SMAD.
  • Michail Solomatin (* 5. Dezember 1894 in Kyschtym; † 22. Oktober 1986 in Moskau)
      Offizier der Roten Armee
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung.
      Marschall der Sowjetunion
      Verleihung am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin; aberkannt 29. September 1992
      Verliehen am 20. Jahrestag der Befreiung. Tschuikow hatte mit seinen Truppen an der Schlacht um Stalingrad und der Schlacht um Berlin teilgenommen. Von 1949 bis 1953 war er Oberbefehlshaber der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland.
      Oberbürgermeister von Berlin
      Verleihung am 5. Juli 1967 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Friedrich Ebert, Sohn des späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert, war am 30. November 1948 während der Teilung Berlins von der SED als Oberbürgermeister von Berlin eingesetzt worden.
      Schriftstellerin
      Verleihung am 14. Juli 1967 in West-Berlin
      Nelly Sachs hatte mit ihrem Werk Teil an der literarischen Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus. 1966 bekam sie dafür den Literatur-Nobelpreis verliehen.
      Chemiker
      Verleihung am 17. Juni 1968 in West-Berlin
      Otto Hahn, der Begründer der Kernchemie, entdeckte u. a. die Kernspaltung der schweren Elemente Uran und Thorium, wofür ihm 1944 der Nobelpreis für Chemie verliehen wurde. 1959 erhielt das in Berlin-Wannsee neugeschaffene Institut für Kernforschung den Namen Hahn-Meitner-Institut. Von 1946 bis 1948 amtierte er als letzter Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und von 1948 bis 1960 als Gründer und erster Präsident der aus ihr hervorgegangenen Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Hahn wurde aufgrund seines Nachkriegs-Engagement für eine atomwaffenfreie Welt von internationalen Organisationen mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
      Maler, Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost)
      Verleihung postum am 4. Februar 1970 in Ost-Berlin
      Otto Nagel beschäftigte sich in seinen Bildern besonders mit der Arbeiterklasse. Trotz Berufsverbots nach 1933 schuf er zahlreiche Ansichten Berlins vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
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Heinrich Zille
      Zeichner
      Verleihung postum am 4. Februar 1970 in Ost-Berlin
      Heinrich Zille hielt in seinem Werk besonders das Milieu der Berliner Mietskasernen und ihrer Bewohner fest.
      Maler
      Verleihung am 10. April 1970 in West-Berlin
      Karl Schmidt-Rottluff war Begründer der Künstlervereinigung „Brücke“ und einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus. An seinem 80. Geburtstag vermachte er Berlin eine Vielzahl an Werken, die in dem eigens dafür gegründeten Brücke-Museum ausgestellt sind.
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Heinrich Grüber
      Theologe und Widerstandskämpfer
      Verleihung am 8. Mai 1970 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich des 25. Jahrestages des Kriegsendes. Mit seinem „Büro Grüber“ half er ab 1937 verfolgten Christen in Deutschland. 1940 bis 1943 war er gefangen im KZ Sachsenhausen bzw. KZ Dachau. Nach dem Krieg war er Bevollmächtigter der Evangelischen Kirche bei der DDR-Regierung und bemühte sich um Ausgleich und Verständigung. Grüber wurde 1966 Ehrenpräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
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Willy Brandt
      Sowjetischer Botschafter in der DDR
      Verleihung im September 1971 in Ost-Berlin; aberkannt am 29. September 1992
      Abrassimow war maßgeblich am Zustandekommen des Berlinabkommens beteiligt, das den Status quo für Berlin sichern und weitere Konflikte verhindern sollte. Erich Honecker bat später in Moskau aufgrund seines zunehmend selbstherrlichen und bevormundenden Auftretens gegenüber der DDR-Regierung um Abrassimows Ablösung.
      Reichstagsabgeordneter, amtierender Oberbürgermeister von Berlin 1948
      Verleihung am 20. Oktober 1971 in West-Berlin
      Ferdinand Friedensburg war während der sich abzeichnenden Teilung der Stadt amtierender Oberbürgermeister. Er harrte so lange im (im Ostteil gelegenen) Berliner Rathaus aus, bis er mit Gewalt aus dem Gebäude entfernt werden musste. Im Deutschen Bundestag vertrat Friedensburg später West-Berlin als Abgeordneter.
  • Franz Neumann (* 14. August 1904 in Berlin; † 9. Oktober 1974 in West-Berlin)
      Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, Bundestagsabgeordneter
      Verleihung am 20. Oktober 1971 in West-Berlin
      Franz Neumann arbeitete bis 1933 als Jugendfürsorger für den Magistrat von Berlin. Wegen seiner Widerstandsarbeit für die SPD wurde er 1936 wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Nach 1945 gründete er die SPD Reinickendorf neu und war an der Verhinderung der Zwangsvereinigung von SPD und KPD in den westlichen Sektoren Berlins beteiligt. 1949 bis 1960 war Neumann Bundestagsabgeordneter für West-Berlin und förderte den Wiederaufbau der Technischen Universität Berlin.
      Mitglied des Parlamentarischen Rats, Bundestagsabgeordneter und Abgeordneter von Berlin
      Verleihung am 20. Oktober 1971 in West-Berlin
      Hans Reif vertrat 1949 bis 1957 West-Berlin im Deutschen Bundestag in Bonn. Ab 1953 unterrichtete er außerdem Europapolitik an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. 1963 bis 1971 war er außerdem Mitglied des Abgeordnetenhauses.
      Leiter des Philharmonischen Orchesters Berlin
      Verleihung am 23. November 1973 in West-Berlin
      Von Karajan war als Dirigent über 50 Jahre mit Berlin verbunden. Sein Durchbruch gelang ihm 1938 mit einer Aufführung des Fidelio an der Staatsoper Unter den Linden. 1941 bis 1944 war er deren Kapellmeister. 1955 kehrte er nach Berlin zurück und war bis 1989 Musikalischer Leiter der Berliner Philharmoniker, mit denen er auch international große Erfolge feierte.
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Gustav Heinemann
      Bundespräsident
      Verleihung am 18. Februar 1974 in West-Berlin
      Heinemann gehörte in der Zeit des Nationalsozialismus zu den führenden Männern in der Bekennenden Kirche. In Bonn wurde er zunächst Bundesinnenminister, legte aber dieses Amt aus Protest gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik nieder. Ab 1966 war er Bundesjustizminister und 1969 bis 1974 Bundespräsident. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde erfolgte kurz vor Ende seiner Amtszeit.
      Generaloberst der Roten Armee, erster Stadtkommandant von Berlin
      Verleihung postum am 2. Mai 1975 in Ost-Berlin; gestrichen am 29. September 1992; wiederaufgenommen am 11. Februar 2003
      Verliehen anlässlich des 30. Jahrestages des Endes der Schlacht um Berlin. Generaloberst Bersarin bemühte sich weit über seine Dienstpflicht hinaus, die Übergriffe der sowjetischen Soldaten auf die Zivilbevölkerung zu unterbinden, organisierte die Lebensmittelversorgung für die Bevölkerung und die Reparatur der Straßen, Strom- und Wasserleitungen und förderte außerdem den Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Berlin.
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Anna Seghers
      Schriftstellerin
      Verleihung am 19. November 1975 in Ost-Berlin
      Anna Seghers zählte zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzten. Ihre Romane Transit und Das siebte Kreuz wurden weltberühmt. 1952 bis 1978 war sie Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR.
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Waleri Bykowski
      Kosmonaut
      Verleihung am 21. September 1978 in Ost-Berlin
      Waleri Bykowski startete 1963 als fünfter Mensch in den Weltraum. Als Kommandant des Raumschiffs Sojus 31 flog er zusammen mit Sigmund Jähn ins All, wofür er die Ehrenbürgerwürde erhielt. Von 1988 bis 1990 war er Direktor des Hauses der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur in Berlin.
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Sigmund Jähn
      Kosmonaut
      Verleihung am 21. September 1978 in Ost-Berlin
      Sigmund Jähn startete als Forschungskosmonaut an Bord von Sojus 31 1978 als erster Deutscher in den Weltraum. Sein Flug dauerte acht Tage. Jähn arbeitete später für die Europäische Weltraumbehörde ESA.
      Bundesaußenminister, Bundespräsident
      Verleihung am 27. November 1978 in West-Berlin
      Walter Scheel war als Außenminister an der Verwirklichung der Ostpolitik und Entspannungspolitik im Kalten Krieg beteiligt. Die Ehrenbürgerwürde wurde ihm für sein Engagement für die Stadt verliehen.
      Leiter des Berliner Büros der Exil-CDU, Bundestagsabgeordneter
      Verleihung am 28. April 1982 in West-Berlin
      Gradl war 1945 Mitbegründer der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone. Von der SMAD wurde er 1947 mit einem Redeverbot belegt und musste den Osten verlassen. In West-Berlin gründete er dann die Exil-CDU. Von 1957 bis 1980 war er außerdem Berliner Abgeordneter im Deutschen Bundestag in Bonn. Gradl war stets ein Verfechter der deutschen Einheit.
      Staatsratsvorsitzender der DDR
      Verleihung am 25. August 1982 in Ost-Berlin, aberkannt 1989
      Erich Honecker war seit 1975 der erste Mann in der DDR. Zu seinen Leistungen zählt die Etablierung der DDR, in Form des Grundlagenvertrages und der Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. In seiner Amtszeit lag allerdings auch der wirtschaftliche Niedergang des Landes, der in Verbindung mit dem durch große Teile der DDR-Bevölkerung als unrechtmäßig empfundenen politischen System schließlich zur politischen Wende und zur Auflösung der DDR führte.
      Direktor des Aspen-Institut für humanistische Studien in Berlin
      Verleihung am 24. März 1983 in West-Berlin
      Stone widmete sich sehr der Förderung Berlins und der deutsch-amerikanischen Freundschaft. 1974 kam er als Direktor der von ihm angeregten Filiale des Aspen-Instituts in die Stadt und leitete hier zahlreiche Tagungen.
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Wolfgang Heinz
      Schauspieler
      Verleihung am 30. September 1983 in Ost-Berlin
      Heinz kam 1956 in die Stadt und arbeitete am Deutschen Theater, dessen Intendant er 1963 wurde. 1966 wurde er zum Präsidenten des Verbands der Theaterschaffenden der DDR ernannt. Nach 1968 arbeitete er vor allem am Berliner Ensemble.
      Bundespräsident
      Verleihung am 3. April 1984 in West-Berlin
      Hochkommissar in Deutschland
      Verleihung am 1. April 1985 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 90. Geburtstags. McCloy wirkte als US-amerikanischer Hochkommissar entscheidend an der Vorbereitung des Marshallplans mit, der den Grundstein für den Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft legte. 1963 initiierte er als Berater von Präsident John F. Kennedy dessen berühmten Besuch in Berlin.
      Künstler
      Verleihung am 11. April 1986 in Ost-Berlin
      Herzfelde begründete die Berliner „Dada-Bewegung“. In der Zeit des Nationalsozialismus gab er mit Anna Seghers und Oskar Maria Graf in Prag die antifaschistischen „Neuen Deutschen Blätter“ heraus. In New York City gründete er mit Thomas Mann den Aurora-Verlag. 1949 kehrte er als Professor für Soziologie der neueren Literatur nach Berlin zurück. Herzfelde wurde für die Gründung des Malik-Verlages mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.
      Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Berlin
      Verleihung am 26. November 1987 in West-Berlin
      Verliehen anlässlich seines 75. Geburtstags. Heinz Galinski und seine Familie wurden 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. Als einziger Überlebender seiner Familie wurde er 1945 befreit. Zurück in Berlin gründete er eine neue Jüdische Gemeinde, die zunächst das Ziel hatte, überlebenden Juden die Auswanderung nach Israel oder in die USA zu ermöglichen. Bald jedoch ging es der Gemeinde nicht mehr um Ausreise, sondern um den Wiederaufbau. Heinz Galinski war stets darum bemüht, die jüdische Gemeinde und eine neue demokratische Gesellschaft zu etablieren.
      Stellvertretende Oberbürgermeisterin von Ost-Berlin
      Verleihung am 9. Juli 1989 in Ost-Berlin, aberkannt am 29. September 1992
      Verliehen anlässlich ihres 100. Geburtstags.
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Helmut Schmidt
      Bundeskanzler
      Verleihung am 13. Dezember 1989 in West-Berlin
      Als Bundeskanzler schuf er die Voraussetzungen für die Entspannungspolitik zwischen den zwei deutschen Staaten. Der Ausbau der Transitwege und die Erleichterung der Einreise in die DDR, die er erwirkte, kamen besonders West-Berlin zugute.
      Regierender Bürgermeister, Bundespräsident
      Verleihung am 29. Juni 1990 in West-Berlin
      Richard von Weizsäcker war 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von West-Berlin. 1984 wurde er zum Bundespräsidenten gewählt und wurde zum ersten Staatsoberhaupt des vereinten Deutschlands. Von Weizsäcker bekannte sich zur Schuld der Deutschen am Holocaust und besuchte als erster deutscher Präsident Israel. Bereits vor dem entsprechenden Beschluss 1991 sprach sich von Weizsäcker ausdrücklich für Berlin als neue Bundeshauptstadt aus.
      Bundeskanzler
      Verleihung am 9. November 1992
      Verliehen am dritten Jahrestag des Mauerfalls. Kohl war einer der bedeutendsten „Architekten“ der deutschen Wiedervereinigung und wurde 1990 zum ersten gesamtdeutschen Bundeskanzler wiedergewählt.
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Ronald Reagan
      Bundesaußenminister
      Verleihung am 9. September 1993
      Hans-Dietrich Genscher bemühte sich als Antwort auf die Perestroika von Michail Gorbatschow um eine aktivere Entspannungspolitik.
      Unternehmer
      Verleihung am 20. Mai 1998
      Der Sohn des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter gilt als „Architekt“ des neuen Potsdamer Platzes. Noch vor der deutschen Wiedervereinigung beschloss er als Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz den Kauf des Grundstücks, das heute das QuartierDaimler beherbergt. Edzard Reuter setzte sich stets für Berlin als Zentrum von Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur ein.
      Bundespräsident
      Verleihung am 3. Februar 1999
      Verliehen anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt. Roman Herzog setzte sich besonders für die Förderung der inneren Einheit Deutschlands ein.
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George Bush
      Sänger (Bariton), Dirigent, Maler, Musikschriftsteller und Rezitator
      Verleihung am 6. Dezember 2000
      Der Sänger, von der Times als „bester Liedersänger der Welt“ bezeichnet, begann seine Karriere an der Städtischen Oper Berlin und feierte bis 1992 oft große Erfolge auf der Bühne.
      Sprecher des Berliner Senats, Berater von Bundeskanzler Brandt
      Verleihung am 18. März 2002
      Egon Bahr galt als einer der engsten Vertrauten von Willy Brandt. Er war Mitverfasser des Grundlagenvertrags zwischen der DDR und der Bundesrepublik und sprach sich für eine Entspannungspolitik aus. Durch sein Wirken erreichte er zumindest einige Erleichterungen für die Menschen im geteilten Deutschland.
      Schauspielerin und Sängerin
      Verleihung postum am 6. Mai 2002
      Verliehen anlässlich ihres zehnten Todestages. Marlene Dietrich feierte als Schauspielerin internationale Erfolge in Der blaue Engel und anderen Kinoproduktionen. In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sie sich stark gegen das NS-Regime.
Liste Der Ehrenbürger Von Berlin: Privilegien, Die Ehrenbürger der Stadt Berlin, Literatur 
Johannes Rau
      Bundespräsident
      Verleihung am 15. März 2004
      Johannes Rau lebte stets gemäß seinem Lebensmotto „Versöhnen statt spalten“. Er war zunächst lange Jahre Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. In diesem Amt besuchte er auch als erster Ministerpräsident die DDR. 1999 wurde er – wie sein Mentor Gustav Heinemann zuvor – zum Bundespräsidenten gewählt.
      Kunstmäzen
      Verleihung am 9. Juni 2004
      Heinz Berggruen wird mit der Ehrenbürgerwürde für seine Verdienste um die Klassische Moderne, die er mit verschiedenen bedeutenden Ausstellungen förderte, geehrt.
Liste Der Ehrenbürger Von Berlin: Privilegien, Die Ehrenbürger der Stadt Berlin, Literatur 
Wolf Biermann
      Liedermacher und Lyriker
      Verleihung am 26. März 2007
      Wolf Biermann wurde für seine Verdienste „als Fackel der Aufklärung im Nebel der Diktatur“ geehrt. Wolf Biermann übersiedelte als Jugendlicher in die DDR. Er wurde 1965 in der DDR mit Berufsverbot belegt und 1976 von der SED ausgebürgert. Um seine Ehrung gab es monatelange Diskussionen in der Berliner Landespolitik.
      Bundespräsident
      Verleihung am 19. November 2014
      Joachim Gauck erhielt die Ehrenbürgerschaft für das stetige Eintreten für Freiheit und Demokratie sowie gegen Diktatur und Unterdrückung.
Liste Der Ehrenbürger Von Berlin: Privilegien, Die Ehrenbürger der Stadt Berlin, Literatur 
W. Michael Blumenthal
      Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin
      Verleihung am 24. April 2015
      W. Michael Blumenthal hat „entscheidend dazu beigetragen, dass Berlin als Metropole wahrgenommen [wird], die sich ihrer Geschichte stellt und sich damit zu Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit bekennt.“
      Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesinnenminister, Bundesfinanzminister, Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und zuletzt Präsident des 19. Deutschen Bundestages
      Verleihung am 14. Juni 2016
      Journalistin und Autorin
      Verleihung am 26. Juni 2018
      Überlebende des Holocaust
      Verleihung am 26. Juni 2018
Liste Der Ehrenbürger Von Berlin: Privilegien, Die Ehrenbürger der Stadt Berlin, Literatur 
Frank-Walter Steinmeier
      Bundespräsident
      Verleihung am 4. Oktober 2021

Literatur

  • Birgit Fleischmann: Die Ehrenbürger Berlins. Haude und Spener, Berlin 1993, ISBN 3-7759-0380-1 (209 S. mit zahlr. Ill.).
  • Thorsten Müller: Berlins Ehrenbürger. Von Conrad Ribbeck bis Nelly Sachs. In: Berlinische Reminiszenzen. Nr. 18. Haude und Spener, West-Berlin 1968, DNB 457650389 (156 S. mit Abb.).
  • Brigitte Schellmann (Hrsg.): Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger Berlins 1813–2002 (= Brigitte Schellmanns Who's Top – Zeittafeln). Schellmann, Berlin 2002, ISBN 3-931230-11-2 (174 S.; hergestellt nach Bedarf).
  • Horst Ulrich, Uwe Prell, Ernst Luuk: Ehrenbürger. In: Berlin Handbuch. Das Lexikon der Bundeshauptstadt. FAB-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-927551-27-9, S. 316–319.

Einzelnachweise

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