Israelisches Südkommando

Das Südkommando ist eines der vier Regionalkommandos der israelischen Streitkräfte (Tzahal) und verantwortlich für die Gebiete Negev, Aravasenke und Eilat.

Derzeitiger Kommandeur ist Generalmajor (Aluf) Eliezer Toledano.

Unterstellte Verbände 2023

Israelisches Südkommando 
Südkommando Organisation 2023
  • Israelisches Südkommando  Südkommando
    •  Israelisches Südkommando  80. Division "Edom" (Territoriale Division)
      • Israelisches Südkommando  406. Territoriale Brigade "Yoav"
      • Israelisches Südkommando  460. Panzerbrigade "Bnei Or" (Training)
      • Israelisches Südkommando  512. Territoriale Brigade "Faran"
    •  Israelisches Südkommando  143. Division (Territoriale Division)
      • Israelisches Südkommando  261. Infanteriebrigade (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  6643. Territoriale Brigade "Katif" (Südlicher Gazastreifen)
      • Israelisches Südkommando  7643. Territoriale Brigade "Gefen" (Nördlicher Gazastreifen)
    •  Israelisches Südkommando  162. Division "Ha-Plada"
    •  Israelisches Südkommando  252. Division "Sinai" (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  10. Panzerbrigade Brigade "Harel" (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  12. Infanteriebrigade "Negev" (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  14. Panzerbrigade Brigade "Machatz" (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  16. Infanteriebrigade "Jerusalem" (Reserve)
      • Israelisches Südkommando  425. Artilleriebrigade "Tabor" (Reserve)
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Fernmeldebataillon
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Pionier Einheit
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Aufklärungseinheit
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Militärpolizei Einheit 392
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Medizin Einheit
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Reparatur Einheit 653
    • Israelisches Südkommando  Südkommando Training Basis "Tze'elim"
    • Israelisches Südkommando  5005. Logistik Einheit (Südwest)
    • Israelisches Südkommando  5006. Logistik Einheit (Südost)

Geschichte

Lange Jahre war das Südkommando in erster Linie für die Sicherung der Grenzen zu Ägypten (Sinaihalbinsel) zuständig. Es führte israelische Truppen in fünf Kriegen, im Unabhängigkeitskrieg, während der Sueskrise, während des Sechstagekrieges (1967), im Jom-Kippur-Krieg (1973) und die ganze Dauer im so genannten Abnutzungskrieg.

Die besonderen Belastungen bedingt durch die außerordentliche Operationsdichte führte dazu, dass die Kommandeure relativ häufig wechselten. Die historisch bedeutsamste Ablösung war die von Aluf Shmuel Gonen 1973 während des Jom-Kippur-Krieges. Sie wurde nötig, da es immer wieder zu Reibereien zwischen seinem Vorgänger und Vorgesetzten Ariel Scharon und Aluf Shmuel Gonen kam. Die Regierung intervenierte mit einer Sonderdirektive und ernannte wegen der ernsten militärischen Lage den ehemaligen Generalstabschef (Ramatkal) Generalleutnant Chaim Bar-Lev zum neuen Chef des Südkommandos. Nach dem erfolgreichen Ausgang des Krieges und dann endgültig, nach dem Abschluss des israelisch-ägyptischen Friedensvertrages, in dessen Folge durch Gebietsrückgaben an Ägypten (Sinaihalbinsel und Teile des Gazastreifens) der Verantwortungsbereich auch schrumpfte, wurde es erheblich ruhiger im Südsektor. Die Aufgaben beschränkten sich nun auf Grenzsicherung und den Kampf gegen (Waffen-)Schmuggel und palästinensische Guerilla- bzw. Terroroperationen.

Dies änderte sich mit dem Beginn der Al-Aqsa Intifada. Nun sah sich das Südkommando in der Verantwortung für die gesamte Terrorismusbekämpfung in der Region, insbesondere im Raum Gaza. Dieser Ort avancierte zur Hochburg islamisch-fundamentalistischer Extremisten und Terrorgruppen, wie der Hamas und dem Palästinensisch-islamischen Dschihad. Dies, gekoppelt mit einer der höchsten Geburtenraten der Welt, verschärfte die Sicherheitslage nicht nur für den israelischen Staat, sondern auch für die palästinensischen Zivilisten (Bevölkerung Gazas), da sie sowohl den israelischen Vergeltungsmaßnahmen als auch der politischen Gewalt ihrer eigenen so genannten Volksvertreter (Befreiungsorganisationen) ausgesetzt war.

Gaza entwickelte gleichzeitig zu einem bedeutenden Produzenten leichter Panzerabwehrwaffen, was den Patrouillendienst der leichtgepanzerten israelischen Einheiten stark gefährdete. Im Jahr 2004 eskalierten die Auseinandersetzungen im Raum Gaza noch zusätzlich, als sich das israelische Militär genötigt sah, auch mittels verdeckt ausgeführter gezielter Tötungen in palästinensisch kontrolliertem Gebiet und kurzen Panzerüberfällen sowie mit Kommandoeinsätzen zur Lokalisierung und Zerstörung illegaler Schmuggel-Tunnelsysteme (Nachschubwege der Palästinenser unterhalb der israelisch-ägyptischen Grenze), vorzugehen.

All diese aktiven Gegenmaßnahmen ließen die Verluste der IDF (Israel Defense Force) beträchtlich ansteigen. Dennoch gelang es nicht, das stetige Abfeuern von Kassam-Raketen und die Tunnelaktivitäten zufriedenstellend einzudämmen. Selbst die völkerrechtlich höchst umstrittenen systematischen Sprengungen ganzer Wohnblocks und anschließender Planierung durch Pioniere führte nicht zum gewünschten Ergebnis, aber zur politischen Ächtung durch internationale Menschenrechtsorganisationen, die nachrechneten, dass mehrere tausend Gebäude in Süd-Gaza bei diesen Aktionen zerstört worden seien.

Im Jahr 2005 war das Südkommando in den von Premierminister (von 2001 bis 2006) Ariel Scharon initiierten einseitigen Abkoppelungsplan eingebunden, der den Abbau sämtlicher israelischer Enklaven (Siedlungen) und den Rückzug der israelischen Bevölkerung hinter die sogenannte Grüne Linie (Grenzlinie) zum Ziel hatte. Das machte eine Umorganisation der bisherigen Kommandostruktur nötig und führte zur Dislozierung in neu geschaffene Stellungen nördlich der Demarkationslinie zum Gazastreifen, während die Philadelphi-Passage an Ägypten abgeben wurde. Die ägyptischen Grenzkontrollen waren aber nicht in der Lage oder willens, Personenbewegungen tausender Palästinenser zwischen Gaza, Rafah und der Sinaihalbinsel zu verhindern.

Diese Situation führte 2006 wieder zu einem Ansteigen von Kassam-Raketenangriffen, zu mehreren erfolgreichen Infiltrationen von Selbstmordattentätern meist des Islamischen Dschihad und der sogenannten Volksbefreiungsgruppen.

Nach wie vor ist dieser Krisenherd im Hauptfokus der Aktivitäten des Südkommandos.

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AravaEilatGeneralmajorIsraelische StreitkräfteNegev

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