In der Régl sein lei Pegriffe enthåltn, dé wesntlich va der Hoachspråch åweichn; aus dén Grunt wert man zun Peispiil „Nååse, Nåås, Nååsn“ (Nase) nét fintn. A guater Toal va di Pegriffe isch ausn Wérterpuach van Josef Schatz, des vór Mitte van 20. Jåårhundert gschriim gwórtn isch. Der alemannische Toal va Tiról in Westn isch nét pericksichtigg. Nét ålle Wérter sein in gånzn Lånt in Geprauch; åndrerseits sein Wérter derpei, dé aa außerhålb va Tiról só oder in åndrer Ausspråch verwéndet wern. A Toal Pegriffe sein veråltet, a Toal wåårscheinlich nimmer in Geprauch; man nimmp hait (unt net ersch hait) viile (medizinische) Ausdrick aus der Hoachspråch unt passt sii in Dialekt (zun Peispiil „Kérper“ fir Körper) ån óder aa nét. Di Órtsångåbm schliaßn nét aus, dass as Wórt åndernórts in gleicher óder éhnlicher Fórm vórkimmp.
Månche Ausdrick sein óhne Órtsångåb, wås nét pedaitet, dass sii in gånzn Lånt in Verwéndung sein. Di genauere Ausspråch isch pa di zitiartn Autórn zu fintn. Pa der verwéndetn Quellliteratur isch nét ålm klår, ób sich a Pegriff afn Ménsch oder af an Viich peziacht oder af poade, weil jå viil Gemeinsåmkeitn sein in Pau unt in di Lébnsfunkziónen.
Umfångreich isch der Wórtschåtz fir der ménschlichn Psichologii; er isch in dén Artikl kaum pericksichtigg. Viil åpwertende Pezeichnungen gip’s aa fir dicke Lait, sie sein aa nét ålle in dén Artikl drin
Ei isch wia ai zu lésn; fir e + i steat ej; ii isch långs i (Verdópplung va di Vokale isch generell Déhnung), iĕ pedaitet i + e. Die Laute ã, ẽ, ĩ, ũ, ñ sein nasal.
Anstått umsténtlich zu erklärn, wern di nåchfógentn Pegriffe af hoachtaitsch ibersétzt.
Organe, Toale va der Krippm
Aazar (Zill.): Mutterbrust; ahd. azan = ernähren Åch, Åche (Zill.), Åsch, Årsch: Arsch, Gesäß Åchkriane (Zill.): Gesäßfalte Åchzagl (Zill.): Steißbein Adam, Adamsputz: Adamsapfel Åder: Ader, Sehne, Nerv Årschdårbm (Passeiertal): Mastdarm Augnaapo (Pust.), Augnåper, Aaper, Åpar: Augenbraue, Wimper Augnluck; Augnlück (Zill.), Augnlauch, Lauch (Zill.): Lid Augnpopl, Ougepoppele: Pupille Augnzånd (Passeiertal): Eckzahn Augpraam: Augenbrauen Åxl, Åxn: Achsel Breetsch (Sarntal): Unterlippe (abwertend) Diĕch: Muskeln der Oberschenkel / Lenden Drissle (Stanzertal): Kehle; mhd. drüzzel Drossn, Drössn (Zill.): Lufröhre, Kehlkopf; ahd. drozza Druas (Passeiertal), Drias, Driĕse: Drüse Eggnkåtze (Zill.): Grüblein im Genick Ende, Enne (zimbrisch), Nend: Stirn Enkl, Enklpuan, Knotn: Fußgelenk; ahd. anka feechit (Sarntal): sommersprossig. Feache (Passeiertal): Sommersprosse Feig (Raum Bozen), Feige, Feign, Fut (Raum Bozen), Fute (Pust.), Füd, Fuud (Ui.): weibl. Geschlechtsteil Fersch (m., Kaltern), Fersche, Fearsch, Fearsche, Feascht, Fearne, Feache (Zill.), Facht (Ötztal): Ferse Filda, Fildo: Hautschuppe Flaxe, Flax (w., Kaltern), Flåxe: Sehne, Flechse; in Latzfons: Muskel Flek (Pust.): Zunge Fluignschis (Kaltern), Floignschiss: Sommersprosse Foachzar (Zill.): Gesäß; wörtlich: Furzer Fotz (Raum Bozen), Fouz (w., Kaltern), Fotza, Fötze, Gfris; Gfriis (Zill., Kaltern), Plertsch (alle derb): Gesicht Fötze, Funsl, Wispal, Pix (alle Zill.): weibliche Scham Fuaß (m., Kaltern), Fuĕß, Fuiß (Pustertal): Bein, Fuß Füd (Zill.): Steiß Gååder, Gåådr: Sehne; Blutadern (wörtl. das Geäder) Geegl (m., Kaltern): kleiner Finger Geff (Vin.): Gesicht (pejorativ?) Genagge, Ginagge, Ggnagg (s., Kaltern), Gnegg, Neggn, Eggn, Tnegg: Genick Ggåggelen (Kaltern), Gåggelen, Eier (alle Pl., Südtirol): Hoden Ggeengge (Welsberg): übergroße Nase Ggroaggl, Giigl (beide Passeiertal): weibl. Genital Gguul (Überetsch), Ggull: Gesäß; ital. culo Gigl (Südtirol): Fuß Gmacht, Gmach: Geschlechtsteile; ahd. gimahti Gnånte, Genånte (Zill.): Ringfinger Goam, Gaum, Gaume, Gume, Guĕm, Guĕmen, Guim, Gåume: Gaumen Gosch (Etschtal), Gousch (w., Kaltern), Gosche, Gösche (derb), Pappm (derb): Mund Greas (Matsch, Prad): Hüfte Grifl (w., Kaltern, derb): Finger, Hand Griit, Griite (Zill.): weibliches Scham; Grite (Ridnaun): Genitalien (tabuisierend) Grint (m., Überetsch), Scheedl, Schäidl: Kopf Der Schédl isch aus verschiidne Poaner gmåcht. Grügge (Zill.): Schenkelwinkel Gruschpl (Kaltern), Grusple: Knorpel; ahd. krospil / kruspil Gschåll (Latzfons): Intimbereich Gschire (Ahrntal): Oberkörper Güle, Güla (Zill.): Gesicht Gurgl: Hals, Adamsapfel; Schlund Håårwåx; Håårawåx (Kaltern), Hååderwåx, Håådawåx, Hårwaxe; Håårlåx (Sarntal): Sehne; mhd. hārwahs Hånt: di schiane Hant, as scheane Hantl (w., Kaltern): rechte Hand (bei Kindern) Hauler (Pl., Villanders): Gänsehaut Hax (Überetsch-Unterland), Hååx, Haxe; Hejx (Eggental): Bein Hechl: (Alpbach): Genick, Hinterkopf Herzkåstn: Brustkorb Hiirn: Stirn, Hirn Hiirnkaschtl (Kaltern): Stirn, Hirnhöhle Hintumma (Pust.): Gesäß; vgl. Vournummer Hoade, Hoadn: Hoden Huuf (w., Kaltern), Hüfe (Zill.), Huft: Hüfte Iĕgse, Iĕgsne: Achselhöhle; im oberen Zill.: Achsel; in Gries am Brenner: Schulter; ahd. uohsana Iĕgsnpåscht: Haare der Achselhöhle Keenzn (Passeiertal): Kinn Keff (Deutschnonsberg ): Nase Kegl, Kejgl: Gelenkkopf Kĩĩnråffl, Kiinepoan, Kĩĩnpuĕn: Kinnbein Kingepreche (Defr.): Kinnlade Kirpl (Ötztal): Körper des Menschen; mhd. körpel Knaspl (Zill.): hervorstehender Knochen am Handgelenk Kniĕpiĕge, Kniĕpuug: Kniekehle Kniifl, Kniibl: Fingerknöchel. Knüdl (Lusern): Knöchel Knivela (zimbrisch): Kinnlade Korpl: Skelett Krågn (Zill.): Hals Kraiz (Überetsch): Wirbelsäule Kråpm (Zill.): Hand Kraxe (Zill.): Körper Krippm, Kripm (w., Kaltern), Krippe: Körper; altfränkisch kruppa Kuiĕ, Kui (w., Kaltern), Koi, Koije: Kinn, (Unter)kiefer; Mund (derb) Kuipoan (Sarntal): Kieferknochen Lånke, Lönke (Zill.): Höhlung der Fußsohle; ahd. hlanka Låschn (Passeier): Ohren. Laschn (Latzfons): Ohren (derb) Lausgruĕw (Sarntal): Grüblein an der Hinterseite vom Hals; vgl. Nalle Leewer; Lewo (Pust.), Lejwer (Überetsch), Lejwere: Leber Lefze (Antholz), Lefzge (Oi.), Lefzg (Vin.), Leefez; Lejfaz (Kaltern); Lepse (Passeiertal), Leefter, Leff: Lippe Leller, Leler (m., Kaltern): Zunge Leppere (Oi.): dicke Unterlippe Lesch (derb): Unterlippe; Letsche (Eisacktal): Mund (abwertend) Loam (Sarntal): Bauch Louser (Bozen Umgebung), Lousner (Oi.); Lösar (Zill.): Ohren Lungl, Lunge, Lungle: Lunge Lunglroar (Sarntal): Luftröhre Lurfe (Kiens), Lärfis (Passeiertal): Gesicht; vgl. Lorpe Lustmoi (Ui.); Leberflek; Weinmoal (Passeiertal): Muttermal Maisl : Musikantenknochen am Ellbogen Marb (Paznaun): äußere Haut Markt (Zill.), Mårch: Knochenmark Mateere, Måteere, Måteare: Eiter; lat materia Maul (Südtirol, heute abwertend): Mund Merl: Sommersprosse im Gesicht. Gemerlt (Zill.) sommersprossig Miĕterle: Gebärmutter Muĕspårt (Passeiertal): Doppelkinn bei Kleinkindern Muffl (Kiens): Mund; vgl. Murfl Mundlar (Zill.), Nuudl, Nüedl (Zill.): Penis Muschgl, Muschggl (Überetsch), Muschgle: Muskel Naani (Schwaz): Nase Nalle (Oi.), Nelle (Lusern), Nello (zimbrisch): Grüblein im Genick; ahd. hnel: Hinterhaupt Nåppl, Nappala (Kaltern), Nååbl, Åpl: Nabel Natuur: Geschlechtsteile Negge, Neggn, Eggn: Nacken Nellen: Genick Nerv (Sarntal): Sehne Niĕsche (abfällig): Gesicht Oarwaschl, Oarwaschtl (Kaltern), Oarwatschl: Ohr(muschel) Pålg (Zill.): Körper, Leib Pålln (Passeiertal): Wade Pånzn, Pounzn (m., Kaltern): Bauch (salopp) Partl (Überetsch), Pårt (Sarntal): Kinn Pauchwarze (Passeiertal): Nabel Pfouse (Passeiertal): Gänsehaut Piiler (Oi., Pl.): Zahnfleisch; ahd. pilarna Pille (Zill.): noch nicht durchgebrochener Zahn eines Kleinkindes Pipsele, Pipala (s., Kaltern): Penis des Knaben Plantscha (Latzfons): Bauch (scherzhaft) Plutter (Pust.), Ploter (Zill.): weibl. Geschlechtsteil Poan (Überetsch), Puan , Puĕn, Paan: Knochen Poppele (Oi.): Pupille Pöttach (Zill., Tux): Körper, Rumpf; ahd. potach Praaft (Zill.): Augenwimpern Pråppl (Zill.): Mund Priĕgge (Zill.): Mund (derb) Puggl: Rücken (nicht: Buckel), verbreiteter Begriff Rap (w., Kaltern), Rapa; Rappe (Passeiertal): Wundschorf; ahd. rapfen: verkrusten Raxe (Defr.), Raazner (Ridnaun), Ratznar, Råtznar (Zill.): Schnurrbart Reichn (m., Kaltern), Reiche (Zill.): Fußrücken; mhd. rīhe Ringlasfinger (Ötztal): Ringfinger Roslen (Stanzertal), Rooslan (Ötztal): Sommersprossen, Hautflecken Rötzpuune: Rille in der Oberlippe Röüge (Tux): Skelett, magerer Mensch Schiĕpl (Sarntal): Hautschuppe. Schiĕpe (Passeiertal), Scheem (Pl., Zill.): Kopfschuppe Schlååf, Schleefn: Schläfe Schlek, Schlecka, Spiizleck; Spizlecke, Spiizleckar (Zill.): Zeigefinger Schlerp (Vin.): Zunge Schlerper (Pass.): Zeigefinger; schlerpm = schlecken Schlicht (Zill.): Leistengegend, Bauchfalte Schlunt (Pfitsch): Rachen. Der falscha Schlunt (Kaltern): Lufröhre Schmecker, Schmeck; Schmöcke (Zill.): Nase, Geruchsorgan; Geschmacksorgan Schnauzer (Ultental), Schnaunzgger (Kaltern), Schnaunzl (Landeck), Schnaunzer, Schnaunzpårt: Schnurrbart Schnuufl, Schnuffl (Zill.): Nase Schöttaugn (Tux): graue Augenwimpern Schwååsch (Fennberg), Schwås (Lusern): männliche Brust; Wåscha (Kaltern): Brust Schwitzkåschtn: Achselhöhle Secha (Kartitsch): Pupille Seene (Patsch): Gesicht; von sehen Sekkl, Sejkl (Kaltern), Paitl: Hodensack Seklet (Zill.): Skelett Sendl (Ui.): Nabelschnur; von Sehne Soachplåter (Zill.): Harnblase Sproozar (Zill.): Auge; sprotzn = stieren Stiiz (m., Kaltern), Stiize (Lüsen, Pfunds), Stuuz (Sarntal), Stuuze (Olang), Stããnze: Bein, Fuß (z. T. derb) Stimstok: Kehlkopf Stinker (Zill.): Gesäß Stokzåån, Stokzånd: Backenzähne Tåppar (Zill.): Beine, Füße Tåttln (Ridnaun): Finger Tåtz (w., Überetsch), Tåtze: grob für Hand Tengga (Zill.): linke Hand Testis, Testes, Teste, Teschl, Teschges, Testus (Kaltern); ital. testa Tiachl, Tiĕchl (Zill.): Oberschenkel Tinne (Passeiertal): Stirn, Schläfe. Tine (Kals): Schläfe Toppa (Paznaun): Finger Triĕl, Triĕle, Triale, Trial: Lippe: Unterlippe; Oberlippe Tscheadang, Scheedang (Pl., Zill.): Mundwinkel Tscheader, Tschäider (derb): Mund; Tschedo: Nasenlöcher; ahd. skerdar Tschiĕp, Tschüpe: Haarschuppe Tuttle (Landeck), Tuttn; Tutn (Kaltern); Tuttlang, Tittlang, Tüttlang (Zill.), Getittach (Zill.): weibliche Brust Våtterunserloch (Sarntal): Luftröhre Vournummer (m., Ridnaun): weibl. Brust; wörtl. vorne herum. Öbmumhar (Zill.): Busen; wörtl. oben herum Waffl: Mund (abwertend); von ital. baffo? (Schnurrbart) Wåmpm (m., Kaltern), Wåmpe: (dicker) Bauch Weache (Passeiertal): Lende weala Hånt (Zill.): linke Hand; wealach = hässlich Zånd, Zånt, Zåån; Zoun (Kaltern); Zahn (zimbrisch): Zahn Zapfe (Zill.): Adamsapfel. Zapfe (Zill.), Zapfl, Zapfle: Gaumenzäpfchen Zeach (m.): Zehe Zipfl, Pimper; Zers (zimbrisch), Fetzer, Prunzer, Prunzar: Penis Zwesp, Zwespe, Goggele: Hode. Zwesp (Zill.): weibl. Scham Flissigkeitn
aaflig: eitrig Åfl, Åfli, Åfle, Åfla, Oufla, Åftl, Åfa; Aafl (Zill.): Eiter ååfln, ååfl, aafl; aafln (Sarntal, Zill.): eitern, schwären åunspuuhe (Oi.), åunspuudern: beim Reden (jmdn.) anspucken duuchtig, düchtig, duĕchtig, tuuchtig (alle Zill.): durstig Fetze: Urin; fetzn: urinieren Geeler (Passeiertal): Spucke mit Schleim; wörtl. Gelber Geegl, Gẽngl (Zill.): vertrockneter Nasenschleim, Rotzfaden Ggregg (w., Kaltern), Gregg, Gregge (Antholz), Grenggn; Greenagge (Zill.), Greenaggn (Zill.): vertrockneter Schleim in der Nase und / oder in den Augen Gragg, Gragge: Rotz, Speichel, Schleim Griĕner (Passeiertal): Nasenschleim; vgl. Geeler Gsoachlach, Gsoachlig: Urin Gspiibla (Welschnofen, Vin.), Gspiibms (Kaltern), Gspiibit, Speiba (Kaltern), Spiip (Zill.): das Erbrochene, das Ausgespuckte Hårm (Pust., Zill.): Harn. Als Verb: harnen innmåchn (Eggental): eitern Kengl: herabhängender Nasenschleim Knotl (w., Kaltern), Nååsnknottl: Popel, verdichteter Nasenschleim lutzlen: saugen minzln (Ridnaun, Kindersprache): pissen; lat. mingere mundl, mundln, mundlen: harnen Nååsnputze, Putze: vertrockneter Schleim in der Nase, Popel Nååsntrepfl: Tropfen unter der Nasenspitze oatern, aatang, eitrn: eitern pååfn (Kaltern): geifern, Speichel verlieren. Pååfa (Pfitsch), Påfn (Kaltern): herabrinnender Speichel Pluatschuss (Zill.): Bluterguss Poppl (Ridnaun): Träne prunzn (Überetsch), pachelen (Silz), pachln (Matrei i.O., Sarntal); pachili måchn (Kindersprache, Sarntal): urinieren; mhd. brunne: Harn Rotzglogge, Rotzkengl, Rotzklachl: Rotzfaden aus der Nase sauregget (Oi.): triefäugig Scherfe (Oberes Pust.): Menstruation; scherpfn = sich loslösen schliifan (Ui.): den Speichel zusammenziehen schliĕre (Oi.): den Speichel laufen lassen, geifern Schneegl; Schlenggl (Kaltern): schleimiger Auswurf beim Husten. Schlanggl: Rotzfaden aus der Nase. Schneegl (Etsch, Fersental), Schniigl, Rotzschniigl (Oi.), Schnuudl, Schnöderling: Rotzfaden Schnorz, Rotz: Nasenschleim, Rotz. Schnotz (Lusern): Schleim schnuudern, schnuufn, schnuufl, schnurflen: Rotz durch die Nase einziehen Schuĕster (Überetsch): Menstruation schurlen, tschurlen (Unterpustertal, Kindersprache): harnen Schwitz (Überetsch): Schweiß As Pluat isch a wichtigs „Transpórtmittl“ schwoassig: voll Schweiß Soach, Soachla, Soacht, Gsoach, Gsoachlach, Gsoachlig, Gsochlet, Soawåsser: Urin soachn, sååchn, fezn (Kaltern), fetzn: harnen Soachwåsser (Zill.): Urin Soafer, Saafer: Speichelschaum soafern, saafern: Speichelfluss haben speibm: speien, sich erbrechen Speiwe, Speiwa: Speichel Spoachl (Kaltern, Sistrans), Spoakl (Ahrntal), Spoakla, Spoachla, Gspoachl, Gspoachla, Gspoachli: Speichel spoawezn: ausspeien Spuk: das Ausgespuckte spuudern (Etsch, Pust.): beim Sprechen spucken spuuzn: spucken Tante (Überetsch): Menstruation, verhüllend Teendl (Ridnaun): Nasenschleim Trenz, Trenzn, Trintschl: Speichelfluss trenzn (Zill.), trenze (Landeck): Speichel aus dem Mund laufen lassen, Speise aus dem Mund fallen lassen triĕln, triĕdln, trintschl: den Speichel fließen lassen Tschutter (Kastelruth, Völs): weibliches Geschlechtsteil, mancherorts auch: abfällig für Mädchen tuttlen, tittln, tuzln; zuzlen (Kaltern), sutzln: saugen versichtn (Lusern): eitern wåsseraugnen, wåsseraiglen: zu weinen beginnen wåsserougig (Oi.): weinend wischelen: urinieren (bei Kindern); Wischele: Kinderurin; ital. pisciare = urinieren Zaachern (Überetsch), Zaachn (Zill.): Tränen, Zähren Zoig (Pust.?): Menstruation; wörtlich: Zeug Zoũnsse (Oi.): Faden von Schleim, geronnenem Blut oder Eiter Krånkheit, Leidn, Wea
Hinfållets ; Hiinfålets (Kaltern), Hinfållits: Epilepsie Schåfplåttern : Windpocken aachl, aachle: schwächlich aafig (Ui.): eitrig, schwärend aarn: di Zende aarn: die Zähne schmerzen Åaweichn (Kaltern), Åpfiĕhrn, Åfiĕrn: Durchfall Agstål, Ausstål: Augenkatarr ånziiglen: sich eine Krankheit oder Ungeziefer zuziehen Åpostee: inneres Geschwür; griechisch apostea Årch (Latzfons): Kopfschmerzen bei kleinen Kindern åstiizn (Sarntal): ein Bein brechen aufachn (Tux), aufårn (Zill.): aufschürfen (die Haut) aufåmma: die Wöchnerin pflegen augiplant, auplant: aufgedunsen, aufgebläht (vom Bauch) Augnweal (Ui.): Gerstenkorn am Auge Ausprung (Fersental): Hautausschlag, Flechte Aussarschlååk (Tux): Hautausschlag auswårtn: Kranke pflegen Auszeerige (Ridnaun): Tuberkulose Buganzn (Südtiroler Unterland): Frostbeulen; it. buganze darklummen (Zill.): einen Krampf bekommen derfrearn (Kaltern): Frostprickeln an den Fingern derhengin (Sarntal): an Erstickung zugrunde gehen derik (Pust.), dejrig (Etsch): tuberkulös Durchfiar (Sarntal), Durchfiare (Ridnaun): Durchfall eadn: einen Rückfall erleiden, sich ein chonisches Leiden zuziehen Eiswurm (Vintl), Foirwurm (Rodeneck): Finger-Phlegmon enkln (Sarntal): sich die Fußknöchel mit dem anderen Fuß abstreifen Faulenza (Lüsen): Grippe, wohl von Influenza abgeleitet Fiirfåll (Passeiertal): Leistenbruch Fleche (Paznaun): Flechte, Hautausschlag Flengge (Oi.), Flenggn (Etsch., Zill.), Fleanggn: abgerissenes Stück Haut Fletzn (Zill., Ui.): Hautwunde, Ausschlag Fraisn (Kaltern), Froas (Angath): Krampfanfall, Epilepsie; ahd. freisa Freithofsjoudler: starker Husten, der zu besorgnis Anlass gibt (scherzhaft) Fressete: ’s Fessete: Krebskrankheit Frisl (Latzfons): Kindbettfieber froasig (Zill.): die Fraisen habend Fuirer, Fairer: brennender Schmerz fuirnäiglen: Prickeln der Finger vor Kälte, Frostprickeln gåggizn (Zill.): stottern Gålfiĕber, Gållfluss: Gelbsucht gauschat (Zill.): aufgebläht geaggn, geaggo, geazge, ggregizn, grozzn: vor Brechreiz aufstoßen, Brechreiz haben Gealsucht, Geelsucht, Gilm: Gelbsucht Geawoadla, Geawoadl; Geawoala: Durchfall; woadla = rasch Gepurtswerfn (Pust.): Gebärmuttervorfall Gfraasl (Ridnaun): Fremdkörper im Auge Ggråangglar (Sarntal): O-Beiner; ggråanggln: o-beinig gehen ggrungget (Matsch, Glurns): vor Kälte starr in den Fingern Ggulfer, Gguufer (Passeiertal): Mundfäule bei Kindern Giggn (Zill.): schwächliches Kind Giicht: Gicht; Fraisen der Kinder Gikaz (Sarntal): lästiges Hüsteln Gikriigl (Kaltern): ständiges Husten Glaggfoir (Zill.): Rotlauf Glåst: Hautentzündung, Sonnenbrand gnaggn: das Genick brechen Gogge, Gogga, Goggn, Ggoggn; Ggougg (Kaltern): Pustel, kleines eitriges Geschwür Gooder, Göder (Zill.): Doppelkinn, Kinn gråggat (Zill.): unempfindlich wegen Kälte (Finger) grill: Brechreiz bekommen Grimmen, Grimen (m., Kaltern), Grimmin, Grimm: Bauchschmerzen, Kolik grintig (Zill.): eine Haut mit Pickeln habend Grintwea (Überetsch), Schädlwea: Kopfschmerzen Grüügg, Gruĕgge, Gruĕggn, Gruĕngge: ungestaltes Bein gschlecht (Zill.): schlecht aussehend, mager Gschliĕr (Latzfons): Achseldrüsenabszess Gschwear (Kaltern), Gschweare: Geschwür gualn (Kaltern): Brechreiz haben; Kontraktion der Speiseröhre wegen Brechreiz Gwax, Giwax: Wucherung am Körper, Auswuchs Hackl, Heckl: Hauterkrankung wegen Kälteeinwirkung; vgl. Pamhaklen Hålspraine, Tiffteritis: Diphterie Haphirn: Kopfschmerzen harchln (Eggental): röcheln haudern (Oi.): frösteln Hennsteignhiĕterle (Eisacktal): schwächliches Kind, das in seiner Bewegung eingeschränkt ist Herzkaschper: Herzprobleme Hexnmilch: Milch aus der Brust eines pubertierenden Knaben, seltenes Phänomen hirntaamisch: geistig schwach, störrisch Hitzige Krånket, Hitzikrånkit: Lungenentzündung Huĕfzwung: Geschwür am Finger Hurnågl, Hoarnigl, Hoanigl: Frostprickeln der Finger Iibl: Krankheit, Übel Iiblghear (Zill.): Schwerhörigkeit. Iiblghearent (Zill.): schwerhörig iiblghearent (Zill.) schwerhörig iiwarenkn (Sarntal): Fußknöchel verstauchen Immåcha (Kiens): kleines Geschwür Kardaar (Ui.): Katarr kechazn (Atzwang): keuchen, stöhnen; vgl. krechl Klumper (w., Raum Bozen): Tuberkulose Kniĕschnaggl (Passeiertal): Schwäche in den Kniegelenken Knopf: Anschwellung / Knoten am Körper kooln, kool, kålln, kalln, koin: husten Kraaler, Kråtz, Kråtzer: Kratzwunde; mhd. krellen: kratzen Krååm (Oi., Überetsch), Kruum (Tiers), Kråmme; Kruume (Defr.), Kroon (Passeiertal), Krũũn (Fersental): Muskelkrampf Krååmåder, Kråmmåder: Krampfader Kraizwea (Überetsch): Rückenschmerzen Kråmpf: Herz- oder Magenkrampf Krånket: Krankheit krechl, krechazn; krechln, kröchln (Zill.): hustend atmen, röcheln Kreischte (Pust.): Katarr, Verschleimung kreischtn (Kaltern), kreiste: stöhnen, schwer atmen Krejwis, Kreewes, Kreps: Krebskrankheit kremmig / krejmi sein: Muskelkrampf haben, ermüdet sein Krep (Etsch), Krepe (Pust.): Lungenschwindsucht kreplen (Vin.): kränkeln Kriigl (w., Kaltern): (hartnäckiger) Husten kriiglen, krigl: rasselnd atmen, husten Krischtiĕr: Klistier Kritzn (Ridnaun): Kinderkrankheit mit Hautrötung, Juckreiz und Fieber, Krätze kropfet: einen Kropf habend Krumper: Hinkender krumpm, krimpm: hinken Laaf (Südtirol), Laffe; Laafete (Eis., Pust.): Durchfall; wörtl. das Laufen, das Laufende Laak (Zill.): entzündete, rote Haut laakig (Zill.): entzündet Lanzekuur (Welschnofen): Durchfall Lasse: Bruchschaden Lausmötzn (Zill.): velaustes Kind Laxe, Lexe: Durchfall; vgl. Laxativum = Abführmittel lechzge, leehezn, leechezn: lechzen, heftig atmen leehn, leache, leahe: keuchend atmen, lechzen Leiferer: Unterleibstyphus (vom Ort Leifers abgeleitet) Leipschådn (Zill.): Leistenbruch. Leipschådnig: Adjektiv dazu lem-massig, lemmerig (Zill.): gebrechlich, alt letz panånt sein: sich unwohl fühlen / sehr krank sein lidosichtig (Kiens): zur Gelenkentzündung neigend ligerig, liigerhaftig, pettligerig: kränkelnd Lungtiisl (Sarntal): Lungenseuche Mååse, Mååsn, Mååsl (Kaltern), Mååsle, Maase, Maaser, Maaserle: Narbe, Hautfleck; ahd. masa Måldr (Zill.): Wunde maroud (Kaltern), maroudik, måroude: unwohl, krank Måtter Tiisl: typhusähnliche Krankheit Maulschlåk (Pust.): Mundentzündung bei Kindern Maulsperre: krankhafte Muskellähmung am Hals Mäirzehackl: Frostbeulen am Handgelenk (im März) Milzepeckn (Zill., Tux): Seitenstechen milzn; es milzt mi: Seitenstechen haben Mitfresser: Mitesser, Pickel mutzet (Welschnofen): unwohl, kränklich nååblsear, nååblsearig; nååblsealig (Passeiertal): nabelkrank (bei Neugeborenen), an Nabelentzündung leidend näigln; näiglen (Kaltern), negl (Pust.); Kälteschmerz in den Fingern; vgl. auch oaniglen Niit (Welschnofen, veraltet): Schnupfen oanaggad, uĕnagget, uĕnegget: einäugig; ahd. einouggi oaniglen, oanäiglen, åånäigln (Vin.), uĕneeglen (Zill.), uneegl (Kartitsch); uuneegln (Ridnaun, Tux), oanigln; håånigl (Stubai) (Verb): Frostprickeln in den Fingern Oass, Oasser; Oas (Kaltern): Geschwür, Furunkel, Eiß och, oche, ochele, ocher, ouch, ach; au, aua: Ausruf des Schmerzes offn sein: eine Wunde haben; eine rissige Haut haben infoge von Kälte / Wind outret (Etsch): im Gesicht krankhaft aufgedunsen Paaz (w., Kaltern), Paaze (Rodeneck): Fieberblase Pamhaklen (Kaltern), Paamhacklen, Panhakln: Frostbeulen Pantlwurm: Bandwurm Påppl (Eisacktal): Fieberblase Peggl (Ui.): Siechtum peggln (Sarntal, Zill.): kränkeln Peiß (w., Kaltern), Peiße, Peißa: Juckreiz, Jucken peißn: jucken Peißpinggl (Passeiertal): juckender Insektenstich Pejle (Pust., Jaufental): eitrige Geschwulst pekirnen (Überetsch), pekiĕngin (nasal, Zill.), verkirnen: verschlucken Pettmundlar (Zill.), Pejtfezer (Kaltern): Bettnässer petuant (Eggental): taub, gefühllos (z. B. bei Durchblutungsstörung) Pfleeder: Durchfall Pfneachar (Zill.): Atemgeräusche eines alten oder kranken Menschen pfneechn (Zill.): schwer atmen, seufzen pfotelet (Kastelruth): schwach, krank pinarscht (Kiens), danåscht (Ui.): gefühllos vor Kälte (ein Glied) Pinggl (m., Überetsch), Palderli (westl. Oi.): Beule; ahd. bingo: Knolle, Pustel Plååbm (Kaltern), Plååwe (Etsch, Eisack), Praune (Pust.): blaue Verfärbung infolge einer Verletzung, Hämatom Plaagl (Latzfons): Epilepsie Platterlen: Bläschen (auf der Haut) pleedang, plaadang (Zill.): Durchfall haben. Pludo (Ahrntal): Durchfall Plern (Kaltern): Wunde, Verletzung am Fleisch Plertsche (Ridnaun): Hautgeschwür am Mund Plözzn (Zill.): Wundkruste Pluĕtwelfl (Meran): Blutharnen Prennagg (Ui.): Körnlein von Unreinem im Auge prestig (Zill.): kränklich Prestn (Zill.): Körperschaden (was genauer?) Prette (Defr.): Wundschorf Pröllar (Zill.): Prellgeschwulst Pruch (Kaltern): Leistenbruch Pstea: Geschwür, Auswuchs; griech. apostema Puanfråss (Passeiertal): Knochenfraß pugglt (Überetsch): einen Buckel habend Punzn (Zill., Ui.): Fieberblase, Ausschlag im Gesicht råchezn (Ui.): röcheln, sich räuspern; råchlen: geräuschvoll atmen; ahd. rachisōn Rap (Kaltern), Rappe: Rauhe Haut, Ausschlag, Wundschorf rappat (Zill.): mit Ausschlag behaftet rauch (Kaltern) heiser, verschleimt Rausch (Sarntal): Milzbrand Repf: leichter Hautriss; repfn = ritzen Rewetza (Kiens): Verletzung; Rawetzar, Rawötzlar (Sarntal): Verletzung, Kratzer Rotza (w., Latzfons): Nasenkatarr Roum, Ruam, Roam, Ruim, Ruĕm, Rom: Wochenbett rüslig, ruuslig, ruslik (Zill.): mit einem Ausschlag behaftet; vgl. Ruselen Ruuf, Ruufe; Riif (Etsch), Riifn (um Innsbruck): Wundschorf, Wundkruste Ruuselen (Pl., Kaltern), Ruusln (Eggental), Ruusilar (Pl., Sarntal), Rusten (Pl.); Rustln (Pl., Jaufental), Ruschggl (Pl., Lüsen); Ruschgln (Pl., Latzfons), Rouslin (Pl., Passeiertal): Masern; it. rosolia: Röteln Saiche, Saich: erbliche Krankheit; Seuche Schåådn: Bruchleiden Scharze (Oi.): Hautschrunden, Hautflechten, Ausschlag Scheem (Zill.): Kopfschmerzen Scheiss (w., Kaltern), Scheisse: Durchfall scheizla (Pust.): schwächlich, gesundheitlich angegriffen Schelcher (Überetsch): Muskelschmerzen am Hals beim Drehen des Kopfes; ahd. scelach = schief (man hält den Kopf schief) Schiĕdl, Schiĕl, Schial (m., Kaltern): losgerissenes Stück Haut, Wunde Schiifer (Etsch, Passeiertal), Schiifra: Holzsplitter im Fleisch Schilcher, Schiila: Schieler schilhn; schilchn (Kaltern), schiln: schielen Schirfl, Schirfl (Tux, Zill.): wunde Hautstelle Schlåg, Schlaagl (Kaltern) Schlaganfall Schlåk (Sarntal): Knochentuberkulose Schlåmpm: aberissenes Stück Haut oder Fleisch schlejglpauchn (Tux), schlebauchn: schwer atmen Schliĕr (Eisacktal): Geschwür, Achseldrüsenabszess schluggezn: krampfhaft Atem aufstoßen Schmåtte (Oi.): Wundnarbe, Wunde Schmatter, Schmåtter (Südtirol): Durchfall Schmirwer; Keil (m., Kaltern), Wischer (Kaltern), Tuljee: Alkoholrausch Schoarer (Zill.): Mensch mit Sprachfehler Schramme, Schrejm (m., Kaltern), Schremm: Narbe, Wunde, Hautverletzung Schriĕl (Passeier): tiefe längliche Wunde. Schial (Kaltern): Wunde Schriipf (Zill.): Schürfung Schrunt, Schrund: aufgesprungene Haut, Schrunde Schwachele: schwächliches Kind schwåmmerig: benommen; mir isch schwåmmerig: mir ist schwindelig schwearn, gschwearn, schwian, gschwejn: zu schwären beginnen, sich entzünden, eitern Schweche, Schwejchet (Kaltern), Schwechnt: Schwäche, Unwohlsein schwiirig: schmerzhaft Schwintsucht: Auszehrung, Tuberkulose schwirblig: schwindelig sear, seare, siirig: schmerzend (meist bei Hautwunden), empfindlich; a siiriger Zåån: ein schmerzender Zahn; ahd. sēr Sejcha (Ui.): starrer Blick selmen (Tux): Haut abschürfen serbm, serm, sarwe, searwe, sarfm, serfen: dahinsiechen, abzehren; serwet (Griĕs bei Bozen): verdächtig auf Lungenkrankheit sichtig: krank, entzündet, eiternd Siĕch (m.; Paznaun, Kartitsch): der Kranke siĕchn: krank sein, hinsiechen Siĕchnhaus (veraltet): Krankenhaus Siffl, Siffling; Psuuf (Kaltern), Psuf: Säufer, Alkoholiker Siirn (Pust.), Siir (Überetsch): Gereiztheit, schlechte Laune siirn: schmerzen sirchlen, sirchle: röcheln, rasselnd atmen Sood (Ui.), Soĕtnprennen (Tux), Soitnprennen: Sodbrennen Soudhåls, Sothålz (Vin.): Blähhals Speibtiisl (Passeiertal): Magengrippe mit Brechreiz Speiwe, Speib (Kaltern): Erbrechen, Brechreiz Spoawez (Etsch): Brechreiz sprissle (Galtür): in den Fingern prickeln sprittl (Defr.): einen gebrochenen Arm einschienen Sprotzle (Nauders): Durchfall Spuchtl: unfruchtbare Frau Spucker (Brixen): tuberkulöse Person spusi (Sarntal): schlecht / kränklich / kraftlos aussehend Ståår, Staar: Augenstar ståggezn; staggizn (Passeiertal), ståggl, ståtzge: stottern ståmm (Zill.): stumm Stickfluss: Asthma (aus „Volksmedizin“ von Matscher) Strauch (Überetsch, Sarntal), Strauche (Passeiertal), Straucha, Strauchn, Strauk, Strauke (Zill.), Strauggn: Schnupfen, Katarr; mhd strūche strauchig, straukig: verschnupft, verkühlt Strumm, Strummerl, Striem, Strieml: Taubstummer strummet (Tramin): taubstumm Struudl (Stilfs im Vin.): Grippe Stumm: der Stumme. Di Stummin: die Stumme sturm, sturn; storn (zimbrisch): schwindlig, verwirrt (ital. storno von langobardisch stornian) sturnig (Eppan bis Kurtinig): taub; ahd. stōrnen = erstaunt blicken Sucht: Krankheit, Eiterung Suire (Passeiertal); Soiang (Zill.), Soir, Soia, Soiĕr, Sire: Eiterblase, Pustel; ahd. siura: Krätzmilbe taab (Sarntal): betäubt taamisch (Überetsch): benommen, betäubt, widerspenstig taaper (Zill.): schwach, müde taasig (Kaltern): niedergeschlagen, benommen Tålggar (Sarntal): Stotterer Talzerei: Wundschmerz talzn: schmerzendes Pulsieren der Wunden tampisch (Ui.): wund, schmerzend Tangga, Tangger (Zill.): schwächliches Kind tåtschet (Kaltern), tåtschat, påtschet: unbeholfen, beschränkt Tåtschiësser (Zill.): Hexenschuss, Rheuma tear, tearisch, tearsch, toaret (Kaltern), toarless, tearles, toarlis, tuĕrless, tuĕrlas, tuĕrlos: gehörlos; mhd. tōreht. Tearnr (Latzfons): große Abschürfung tegglen (Zill.): schwächlich sein, kranklich sein Teggn (Südtirol): Gebrechen, krankhafter Zustand; altfränkisch tekka Temmar (Zill.): Verletzung teppet: geistig zurückgeblieben, beschränkt teppi (Sarntal): kränklich terpman (Sarntal): siechen, kränklich sein; paterp (Kaltern): halbtot Tiisl (Überetsch): ansteckene Krankheit; Krankheit mit Fieber, Grippe; hitziger Tiisl: Nervenvfieber tiisli, tiislig: kränklich; grippig Der Virus verursåcht an Tisl tirmisch (Ridnaun): schwindelig, starrköpfig. Tirmig, tirmelig, tirmik (Zill.): benommen, schwindelig toatnan (Sarntal): zwischen Leben und Tod dahinsiechen todl (Pust.), tålggn (Sarntal): stottern, lallen Tolfuĕß, Tulfuiß: Klumpfuß töttlet, tottlet, tottlt (Zill.): schwachsinnig toubm, toum: schmerzen bei Entzündungen traamhappet: geistig abwesend, benommen; wörtlich: traumhauptig Trål (Zill.): Epilepsie Tref, Treffer: Gebrechen, Verletzung trimslig (Oi.): schwindelig, benommen Tschåscher (Sarntal): gebrechlicher, hilfloser Mensch tschåschit (Sarntal), tschåtlat (Ridnaun), patschagglt (Kaltern): alt und gebrechlich tschergget (Kaltern), tscheaggit: krummbeinig, mit hinkendem Bein tschiĕnggle (nasal, Oi.): schielen, blinzeln tschinnerat (Afers): schwindelig Turm (Zill.): Schwindelgefühl; vgl. tirmisch uĕln: sich erbrechen. Gualn (Kaltern): Anstalten machen, sich zu erbrechen; latein. gula: Kehle Ummargångch (Zill.): umaliche Inektionskrankheit umvawisst, unverwisst: bewusstlos unkemet (Defr.): ansteckend Unsåmft (veraltet): Herzasthma unterwåxn: rachitisch Unverwoaß (m.): getrübte Sinneswahrnehmung; Zustand geistiger Umnachtung; Schlafwandel uriglen, hurnigeln, durnäigle: Jucken / Brennen der Finger vor Kälte; vgl. näigln Uuplås (Zill.): Fieberblase auf der Lippe Vergicht; Vajicht (Zill.): Fraisen; Gicht. Vriicht (Ridnaun, Sarntal): Fieberkrampf-Anfälle bei Kindern (V sprich F) verhertet sein: harten Stuhlgang haben veriiblen: entzünden (von einer Wunde) vrgegglt (Zill.): verkrüppelt Waagerung (Oi., Zill.): Besserung eines Krankheitszustandes, mhd. wäge: trefflich Wårre (Passeiertal); Warre, Werre, Weare, Wearl; Wåura (Latzfons), Wejr (zimbrisch): hartes Geschwür, Gerstenkorn am Auge, Geschwulst am Lid, eitrige Stelle Wea (Pauchwea usw.): Schmerz (Bauchschmerzen usw.) wea: schmerzend; a weaer Finger Weatåk, Weatig (Passeiertal), Weating, Betak (zimbrisch), Beata (Fersental), Wedoan, Weatum: Schmerz, Leiden, „Wehtag“ weawern, weawezn, weabm, weapm, weatn: stöhnen, wehklagen wei (Sarntal): empfindlich, wehleidig Weizel: Verbandspfropfen für die Wunde wekazn (Deutschnonsberg): stottern Welfl (Afers): Zahngeschwür Werze; Warz (Kaltern), Warze: Warze Weschpuĕscht: Furunkelherd am Genick Widogånk (Pust.): Hämorriden Wiidergiĕner: Geschwulst Wildasn (Kiens): eitriger Ausschlag Wimmer, Wiimer, Wimmerle, Wimerle: Narbe, kleiner Hautwulst wirfig, wirffig, wirfik, wirflig, wirflik: taumelig, schwindelig Wirfikat (Pust.): Schwindel, Benommenheit Wochertotl: Geschwulst im Gesicht (die eine Woche anhält) Wolf: Verkühlung am Gesäß; Hämorriden Wolkn (Passeiertal): Trübung im Gesichtsfeld? Wottl (Matsch): Achseldrüsengeschwür zåndeluckat; zounluket (Kaltern): eine Zahnlücke habend Zåntgschweer (Passeiertal): Zahnfleischentzündung ziggezn, züggezn (Zill.), ziĕchn; ziachn (Kaltern): einen ziehenden Schmerz verursachen Zistl (Unteres Pust.): kleines Geschwür; von Zyste? Zitterech, Zittrach, Zitra, Zittri, Zitera: Hautausschlag, Hautflechte. Zitter (Passeiertal): Hautkrankheit ähnlich der Gürtelrose zuĕgwåxner Håls: schwere Diphterie Kérpermérkmåle
aaglat (Zill.): Ränder um die Augen habend einmaulig (Zill.): hohlwangig Flågge (Zill.): absehendes Ohr. flåggat (Zill.): abstehend (Ohr). flåggoaret (Zill.): mit * abstehenden Ohren Floanggn (Zill.): Hängebusen foass (Ötztal, Pust.), fåås (Defr.), foascht (Überetsch): fett, feist Gångge: großgewachsener Mensch Gengge (Sillian in Osttirol): schwächliches Kind Ggraggl (Eggental): krumme Beine glågget (Eggental): abstehend (Ohren) griitn, gritte: o-beinig oder weitbeinig gehen; im Zill.: große Schritte machen Gritter, Griiter: Mensch mit O-Beinen gruĕgget, gruĕngget: krummbeinig Gruĕngger (nasal, Oi.): Krummbeiniger gspåkt: zierlich, flink Gwaggerle: körperlich zu klein gebliebenes Kind håggfüeßat (Zill.): mit auswärts gebogenen Beinen halch, halchit: schlank hauzn (Deutschnonsberg): ein finsteres Gesicht machen houlpuĕget: mit abstehenden Beinen, hohlbeinig hüttat (Zill.): eingeschrumpft (Haut) kaasig (Kaltern): bleich (wie Käse) Kejzl (Oi.) Fettkinn Klååper (Defr.), Klååpo (Pust.), Kloĕper: große Hand Klååte (Oi., Vin.): grobe Hand, Tatze kleewer (um Innsbruck), klejwer; kleewa (Ui.), klewo (Pust.), kleebr, kleeper (Zill.), kleaper: körperlich schwach entwickelt Klesch (Defr.): großer Mensch Knålse (Taufers im Ahrntal): frischer, lebendiger Bursche / Mann kniĕpechtat (Alpbach): x-beinig kniĕstechn, kniĕwetzn: x-beinig gehen kniĕweit: o-beinig Knoare (Defr.): dicker, derber Mensch kråpf (Oi.): körperlich stark, gut entwickelt Krucke: großer, grobknöchiger Mensch Labratsche, Låbratsch, Låbråtsche: hässlicher, verzerrter Mund; ital. labbro = Lippe långstãnzet (Oi.), långstiizet (Kaltern), långstuuzit, långhaxet: langbeinig Låtsche: wulstiges Gesicht Mäigere, Mäigra: Schlankheit mourelet: sommersprossig müetren (Zill.): der Mutter ähnlich sehen Nerggal (Zill.), Niĕdrundl (Zill.): kleiner Mensch, Zwergwüchsiger Nolggr (Latzfons): dicker Bub Påttile (Passeiertal): dickes Mädchen Plutsche, Plutzn: wulstiger Mund, aufgedunsene Wange potrat (Kiens): untersetzt Pråtzn (Überetsch): Hände, große Hände prettat, prettlebm: flachbrüstig (wie ein Brett) püschmaulat, puschmaulat (Zill.): mit wulstigen Lippen Pützn (Zill.): kleiner Mensch Rågar (Zill.): großgewachsener Mensch Rousmugge (Latzfons): dunkle Gesichtswarze sablhaxet: säbelbeinig såcket (Felthurns): Augensäcke habend Sokn, Soker: untersetzter Mensch stampet: vollschlank, von stattlichem Aussehen (von Mädchen, Frauen) stiirlmaulat (Zill.): mit wulstigen Lippen; Stirl = Schweinerüssel stoket; stouket (Kaltern): untersetzt, gedrungen Stüedl, Stüetl (Zill.): Frau mit langen Beinen Touzn, Touze, Tejzl: kleingewachsener Mensch Trachtl, Truchtl: dicke Frau Triĕnsche (nasal, Ui.): verzerrtes Gesicht Wåmper, Wåmpeler: Mann mit dickem Bauch wåmpet; woumpet (Kaltern): dick, fett Wantschl (Tux): kleiner, dicker Mensch Wenggn (Zill.): dicker Mensch Di Håår
flåxhååret: blond Ggunggl (Überetsch), Gegl (Pust.): Haarknoten bei Frauen glåtzet (Überetsch): kahlköpfig gstruublat (Zill.), gstruublt: lockig, kraushaarig gurlet, gurlhååret: kraushaarig Håårlejg: Frisur Håårsåtz: Haarknoten der verheirateten Kastelruther Frau Håårwuschl: Haarbüschel Mandlarstrich (Zill.): Haarstrich der Männer unter dem Nabel nåkit: bartlos (Passeiertal), nackt Pelz: dichtes Haar rauch (Zill.): stark behaart Rutschel, Rutschele; Rutschelen (Pl., Kaltern), Rutschile: Haarlocke, krauses Haar; ital. riccioli riitschat (Zill.): zottig rutschelet (Kaltern), rutscheled, rutschilat, rutschilit: gelockt, kraushaarig Schimml: hellblonder oder angegrauter Mensch Schmitzl (Passeiertal): Haarsträhne Schneegl: spiralig gewundener Haarknoten Schraatl (Passeiertal): Haarwirbel Schrattl (Latzfons): Haar mit ungewollten Verknotungen Schwerbl, Schwirpl: Haarwirbel Stroublkopf: wirres Haupthaar Trutnlecke; Håårlecker (Pfitsch): aufsteigendes Haar an der Stirn von Buben Tschåchwandl: wirres Kopfhaar Tschaup (Kaltern), Tschaupe, Tschaupm, Tschaunpl: Haarschopf, wirres Haar, Büschel Tschausch: struppiges Haar Tschigge, Tschike (Antholz): Haarwirbel Tschopf, , Tschoupf, Schopf: Haarschopf Tschuff (Latzfons, Oberes Pust.): aufstehende Frisur; ital. ciuffo von langobardisch zupfa Tschul (Welschnofen): Haarschopf Tschure, Tschuurl: Krauskopf Tschuurelen (Kaltern): Locken tschuuret; tschuurelet (Kaltern), tschurilat, tschuurlt: lockig, kraushaarig; latein. cirrus Waudl: Haarbusch zillat (Pfunders): unordentlich gekämmt Zitz, Zutz: Haarlocke Zopf; Zoupf (Kaltern), Zopfe, Zopfn, Zöpfn: Haarzopf Zootn (Sarntal): Haare der Frau zottlet, zottlt, zottlig: wirrhaarig Zootwolf, Zötwolf (Zill.): ungekämmter Mensch Zoute; Zoutn (Pl., Kaltern), Zout, Zoudn, Zottn, Zottlin: ungeordnetes Haar; zerzauste Haare; Haarsträhne Pewégung unt auffelligs Verhåltn
ååwanglen (Zill.): liebkosen durch der Nååsn redn (Kaltern): näseln Elpezar (Ötztal): Rülpser Früet (Zill.): körperliche Frische, Behendigkeit früetig (Zill.): behende gålzn (Aldein): zappeln, mit den Füßen treten; ital. calcio = Fußtritt gammas trågn (Zill.): auf dem Rücken tragen (ein Kind) gårfln (Latzfons): den Blick auf den Intimbereich freigeben; vgl. ggruaggn gedaucht, tauchet: gebückt Gemuĕse: undeutliches Reden. Muĕsn; muasn (Kaltern): undeutlich reden, Laute in die Länge ziehen Gewidla (Pust.): aufgeregtes, unruhiges Verhalten ggruaggn (Ridnaun): (obszön) die Beine spreizen (speziell von Frauen); ggruĕggn (Sarntal): unabsichtlich seine Blöße sehen lassen (bei Mädchen) gguufl (Pfunders): die Beine ungehörig entblößen ginaschik, gnaschig: naschhaft glåggn (Eisacktal, Pust.): mit dem Finger im Mund einen schnalzenden Ton erzeugen Gluurln måchn (Meran), Tejgl måchn: große Augen machen greetsn (Ulten, Deutschnonsberg): im Schlaf mit den Zähnen knirschen Griite (Zill., Oi, Ridnaun), Grita; Griit (Etsch), Gritl (Ahrntal), Gritte; Grittels (zimbrisch), Griid, Griidl (Ui.): Winkel, den die Oberschenkel bilden gsichtnan (Sarntal): grinsen, Nase rümpfen güggn, giggn (Zill.): durch unanständige Haltung die Scham entblößen gutschln, ggutschl, guzlen (Kaltern), gizlen: kitzeln haatschn (Kaltern): schleifend gehen, müde gehen heitschn, heitsch; heitschlen (Kaltern), heitsche måchn: streicheln hennlochet giĕn (Sulden): weitbeinig gehen Holzer (Vin.): Frau mit männlichem Auftreten knåppm (Obervinschgau, Galtür): ja-nicken knochazn, knåschzn: knien Kråtte (Oi.): Rülpser, Schluchzer kuttern, kuden, kütang: verhalten lachen lelln: die Zunge schlenkern. Auserlelln (Kaltern): die Zunge hervorstrecken leppern, leppere: hastig oder schlürfend trinken likln (Welschnofen): mit den Augen zwinken (Augnluk = Lid) luurlen: schlürfend trinken, heulend weinen maunggizn (Zill.): aneinanderkuscheln (Liebespaar) muasn (Kaltern), muĕsn; malsn (Sarntal), tålsn (Sarntal): undeutlich reden müffn (Zill.): zahnlos kauen musper, musterlig: frisch, lebhaft Nååsn stirggn (Kaltern): in der Nase bohren nauggln (Ui.): beißen, nagend essen naunggezn, nauggizn (Zill.): mit dem Kopf wackeln neidln, åneidln (Ui.): die Wangen der Kinder liebkosen näiplen: stolpern niitlen (Zill.): bei den Haaren packen noppm, nöppm (Zill.): an den Haaren oder Ohren ziehen nuĕnsle (nasal, Oi.), nuslen, nũnsle; nufl (Welsberg): näseln nurfln: knabbern Pech klaubm: in der Nase bohren plessn (Zill.), pleffn (Kaltern): weinen puggelagge, puggenagga; pugganagga (Kaltern); ein Kind auf dem Rücken tragen raache (Zill.): außer Atem, erschöpft rearn (Überetsch, Vin.): weinen; mhd. rēren: büllen refn; reeflen (Überetsch), kreefln, kreefl (Stubai), kreefn (Zillertal): auf den Knien rutschen, kriechen rottlen: an den Haaren / Ohren rütteln schårrn: scharrend reden (mit Zäpfchen-R) schloare (Oi.): schlürfend gehen schlurfn, schlurflen; schluufern (Welschnofen), schliifan, schliifang (Zill.), schlirffn; slörven (zimbrisch): beim Essen schlürfen schmaggezn (Ui, Zill.): schmatzend essen schnoatn (Kaltern): hastig oder gierig essen schnupfezn (Ui.): schluchzen, verhalten weinen schwergglen (Etsch, Überetsch, Tux), schweaggln (Ui.), schwerggezn (Tux); schwårggl (Stubai); tschwårggle (Imst), tschwårgglen; tschwerggl (Defr.), tschwoarggle (oberes Oi.); zwiĕrggle (Galtür): taumeln, torkeln, schwankend gehen. Schwärggl (Passeiertal): torkelnder Gang sprouzn: starr schauen, glotzen staffln, stafflen (Zill.), stååflen: stolpern stifl (Oberes Pust.): die Beine unanständig hochheben (bei Kindern) storggln: stolpern, taumeln stüedlen, stüetlen (Zill.): in ungehöriger Weise die Beine zeigen; stuidl (Pfunders): die Beine aufrecken, die Scham entblößen (von Frauen und Kindern) tålfen, tålggn, delfen, telfen: lallen, unverständlich reden teedere: hastig daherreden; tettern (Pass.): schnell und unverständlich reden tschanggn: unordentlich kauen tscharfl, tscherfl, tscherfln; tscherflin (Passeiertal), tscherflen (Kaltern), schårfln (Zill.): schlürfend gehen tschåschn, tschaschn, tschatschn, tschåtschn: schlürfend gehen wetschen (Defregen): wackelig gehen wiiflen: zappelig sein (von Kindern) zospm (Jaufental): schlürfend gehen zwåågn (Innerötztal, Navis, Tux, Lüsen), zwåågnen (Zill.), zwåågna (Ui.), zwååñga (Ui.), åzwåågn (Marling), zwåågnin (Villgraten); tschwåågnen (Jaufental): den Kopf / Körper waschen; ahd. dwahan, dwuog Niasen, giinen, schnaufn, essn, untsóweiter ååtnen, ååtnan, ååpmen, ååtazn; aatnizn (Zill.), aatazn (Zill.): atmen aatnig (Zill.): leicht atmend åischlintn (Kaltern): verschlingen åstoĕssn (Defr.): den ersten Hunger stillen gaiwizn: neugierig schauen ggaggn (Raum Bozen), scheißn: defäkieren ggroggezn, grölggezn (Zill.), grölggizn (Zill.), groigezn, grolpezn, gröpsgen, grolzen, groodln; gotzgn (Stilfs, Matsch), groozn (Sarntal): rülpsen giinen, giin, ginezn, gean: gähnen gnaunggn, gnauggn, gnapfezn: einschlummern. Naunggerle: Nickerchen goamezn (Kaltern), guamezn; guĕmezn (Zill.), gamezn, goamen: gähnen grepsge, grepsle, gorpse, gropse, grelpezn, grulpezn, grempezn, grulggezn, gruinggezn: rülpsen haschezn (Zill.): niesen hechazn: laut atmen. Heschezn, heschgizn (Zill.): schluchzen, heftg einatmen kiifl, kiiflen (Defr.): mühsam kauen, nagen kropfezn, kropfizn (Zill.), kroupfm (Kaltern): rülpsen lousn (Kaltern), lisn: horchen, lauschen lunzn (Ui.): sich ins Bett legen, schlafend liegen lüttlen, lüttln, luttln (Zill.): saugen (Kinder) niĕsn, niasn (Kaltern), gniĕsn, noisn (Defr.): niesen noisn (Defr.): einnicken, langsam einschlafen nucken, nückn, ainnuckn, nüggezn, nickn: einnicken, leicht schlafen pappm, papm (Kaltern): essen (Kindersprache) pfniichn (Ridnaun): keuchen, angestrengt atmen pfnutschn (Eggental), pfnitschn; pfnurchtschn (Ridnaun), pfnuchtschn, pfnurzn: niesen ragsn (Defr.): sich stark räuspern råssl, råsslen (Übetetsch), rüsslen: schnarchen rilpezn: rülpsen schlårpm (Etsch): schlürfen, lecken schlintn: schlucken, verschlingen schluggeze (Defr.), schnaggezn (Pust.): rülpsen, aufstoßen. Schluggitzn, schluggetzn (Zill.): Schluckauf haben, aufschlucken schnååre (Oi.): knabbern, annagen, naschen Schnaggl (Passeiertal), Schnaggler (Kaltern), Schluggitzr (Latzfons), Schluggitzar, Schluggetzar (Zill.), Ggluggezer: Schluckauf schnaufn (Raum Bozen): atmen schnepfizn (Defr.): stoßweise atmen schupfezn: stoßweise weinen sprozn; sprouzn (Kaltern): ins Leere schauen, gaffen; ånsprozn: anglotzen, angaffen tousn (Kaltern), tousnen, tousmen, tousme: leicht schlummern, einnicken tschatschn (Sarntal): plaudern; ital. mundartlich ciaccerar tscheppern (Kaltern): schwatzen tuuslen: einnicken Gschlecht unt Ålter Deandl, Diandl, Deanall (Zill.): Mädchen Fatschpoppm (Latzfons), Faatschpoppile (Passeiertal), Faatschpoupa (Kaltern): Wickelkind; fatschn = wickeln Gaagal (Zill.): Kleinkind, kleines Mädchen Gitsch (Überetsch, Raum Bozen), Gitsche (Pust.): Mädchen. Gitschele, Gitschala, Gitschile: kleines Mädchen Görrazar (Zill.): Kleinkind Gråssar (Zill.): alter Mann groaß (Zill.): schwanger. groaßtråge (Zill.): hochschwanger groĕsstråge (Tux): schwanger Gsellindl (Zill.): junges Mädchen Gwåxner, Giwåxner: Erwachsener Hoffnung: in der Hoffnung sein: schwanger sein Knåpp (Kaltern): Bursche Kuntin (Zill.): Mädchen, junge Frau Letzer (Pust.): Kleiner, Junger, Jüngerer: Letze: Junge, Jüngere Maadl (s., Vin., Überetsch): Mädchen. Madele: kleines Mädchen Mandermentsch; Manderlait (Pl.), Månniz (Passeiertal): Mann Månele (Vin.): Bübchen Motz, Metz, Metzl (Ui.): Mädchen Narl (Zill.): kleiner Bub Pfott (Vin., Passeiertal): Mädchen, Frau; mancherorts abwertend Poppila, Poppile, Poppele; Poupala (Kaltern): Säugling. Pubi (Kaltern): Bübchen (Koseform) Puĕ (Meran), Pua (Überetsch, Südtiroler Unterland), Pui (Pust.): Bub. Piĕbl, Piĕbile, Piabl: kleiner Bub Tårl (Zill.): Mädchen, Frau Weibermentsch, Weiberlait (Pl.), Weibez (s., Kaltern), Weibiz, Weibis, Weip: Frau Weibi: Mädchen (Kaltern, Koseform). Weibele: Mädchen Zoch (Vin.): Knabe, Bursche Åndre Såchn Åatn, Åatum (Oi.), Åådn (Ui.), Ååpm, Nåådn: Atem Ååtnig (Passeiertal): Atmung ååessn: einer Speise überdrüssig werden (weil man sie oft bekommt) ålåssn: ermüden, erschöpfen ånpumpm, uunfilln (derb): schwängern assig, assik, asik: bekömmlich, schmackhaft ausgeistern (Sarntal), hintergiĕn (Lüsen): sterben Faatsch (Überetsch), Faatsche: Mullbinde Faulhackl (Ridnaun, Sterzing): schrumpelige, unansehnliche (Horn)haut Feige: große Warze bei Kindern Feist (Zill.): Furz. Fist (Zill.): leiser Furz; mhd. vist = Furz flandan (Zill.): Kindern beim Gehen helfen gankl (Zill.): gesund, unverletzt gengig (Oberes Pust.): gut gehend, gut bei Fuß Gense (Passeiertal), Gejnsrupfn (Pl., Kaltern), Genserumpfn (Ridnaun), Hennrupf (Latzfons), Hennehaud, Gansschteftn; Gensefrigilan (Pust.): Gänsehaut Génsrupfm af der Haut Ggingganii (Glurns, Matsch, Trafoi): Verstand Graan (Pl., Defr.): Gänsehaut Gsejhe, Gsejhen: Sehvermögen gschtappig (Ahrntal): flink, stramm haia (Kaltern), haielen: schlafen (Kindersprache) Hejfåmme, Hejfåmma, Hejfåm, Hejfum, Hejfång, Hejfung, Hejfanga, Heriwåmme: Hebamme; ahd. hefihanna Hiinefåårt: das Sterben; mhd. hinefart hinterkinftig: homosexuell hummen (Ritten): stöhnen, ächzen, jammern hupm (Kaltern), happen (Eggental), happm, happlen (Zill.): ein Kind auf den Arm nehmen iibernachtig (Kaltern), iiwernachtig: nicht ausgeschlafen, übernächtigt Inte, Inde: Stimmung, Laune Keern, Laitsiler (beide Passeiertal): menschliche Exkremente Kinigotthuĕschte; Kinigouthuaschtn (w., Kaltern): gekünsteltes Husten Klaubauf (Ui.): Hebamme krejze (Zill.): nicht wehleidig, zäh kripflen: sich verschlucken (von „Kropf“ abgeleitet) Lårfnglås (Zill.): Brille leidlach (Zill.): empfindlich, wehleidig Lejrl: schwerfälliger, ungeschickter Mensch liiti (Sarntal): abgehärtet Lorpe (Ridnaun): Grimasse Luft håbm: hungrig sein mausn (Überetsch): geschlechtlich verkehren Motsch (Etsch), Mutsch (Vin.), Mutsche (Oi.): unwillig verzogenes Gesicht; Schmollmund; trauriges Gesicht Murfl (w., Kaltern), Murfle: Gesicht, Mund (abwertend), Miene; langobardisch murfian påårschink, påårschinket (Zill.): mit bloßen Schenkeln; barfuß Pfenar (Zill.): tiefes Atem Holen Pinockl (Zill.): Brille pläkstuuzat (Ridnaun), pleckstuzit (Passeiertal), pläkstiizet (Kaltern): mit bloßen Beinen, ohne Strümpfe pleckfuĕßit (Sarntal), plekstizet (Überetsch): barfuß. pluatsnåckat, pluĕtsnåcket: ganz nackt Priĕtsch (Vin.): unwilliges Gesicht Puandlkrååmer (Passeiertal): Sensenmann, Tod pussn; pusn (Kaltern), puslen, ååpussn: küssen Puut (Sarntal): Afterwind bei Kindern. Peet (Branzoll): lauter Afterwind Rechter (Kaltern): Rechtshänder rufig (Kaltern): rau (von der Haut); lat. ruvidus Scheedl (Zill.): Charakter Schlååfa (Branzoll): leiser Afterwind (im Unterschied zu Peet) schlåågat (Kiens): schlaff, ermüdet schnaxlen, schnaxln (Zill.): gschlechtlich verkehren schwitzelen (Überetsch): nach Schweiß riechen Seal, Seale: Seele settig, settek: sättigend Tenggabatsch (m., Kaltern), Tengg, Tengge: Linkshänder tengget: linkshändig Toad, Toat, Töe, Toa: der Tod, das Sterben tolwet: ungeschickt trittfaul (um Bozen), trittnoatig (Eisacktal): gehfaul Tschop (Kaltern), Tschoper, Tschope: unbeholfener, beschränkter Mensch Tschulle, Tschuller, Luller, Lulla, Lulle, Lullar, Lüllar (Zill.), Zutzl; Schnålze (Passeiertal): Schnuller tumlfitzek (Defr.): schwindelig vom Drehen tuuslig: schlaftrunken Tuzl: Schnuller; ahd. tuzzen = beruhigen ũũnfuuschtolan (Ahrntal), uumpfuschtalet (Defr.): ungepflegt, unsauber uuras (Oi., Zill.): übersättigt verpopplen; verpouplen (Kaltern), verpöpplen: verzärteln, verwöhnen Wårmer: Homosexueller wealeidig: empfindlich Weibrschmere (Zill.): Kosmetikum Wintschejwe (Defr.): Hautschuppen, die der Luftzug wegbläst Zååndokter: Zahnarzt Zeachnziiger, Zeachnkas: Schmutz zwischen den Zehen, Fußschweiß Zolln, Zolle; Gågl, Dreck: Kotstück Zwiinar, Zwindl, Zwindle, Zwindlar, Zwindling, Zwindlink, Zwindlkint: Zwilling(e) Lokalisiĕrung va kloane Órte Matsch, Stilfs, Glurns, Sulden: in óbern Vinschgau St. Andreä, Neustift, Vahrn, Pfeffersberg: Umgébung va Brixn (Brixen) Jaufental: Umgébung va Sterzing Tux: Nébmtål va Zillertål Åkirzungen m.: Artikl männlich w.: Artikl weiblich s.: Artikl sächlich ahd.: ålthoachtaitsch mhd.: mittlhoachtaisch Pl.: Plural ital.: italienisch Oi.: Óberinntål Ui.: Unterinntål Pust.: Pustertål Vin.: Vinschgau Zill.: Zillertal Defr.: Defreggental Etsch: Étschtål sidlich va Meran Verwéndete Literatur Wörterbuch der Tiroler Mundarten; Josef Schatz, Schlern - Schriften Nr. 119 –120, 1955 / 1956. Tiroler Wortschatz an Eisack, Rienz und Etsch; Hans Fink; Universitätsverlag Wagner; Innsbruck-München, 1972 Wörterbuch der Sarntaler Mundart; Anton Gruber, Edition Raetia, Bozen 2005 Zillertaler Wörterbuch; Wolfgang Ingenhaeff, Martin Reiter; Berenkamp, Schwaz 1992 Passeirer Wörterbuch; Harald Haller, Franz Lanthaler; verlag.Passeier, 2004 Ridnauner Dialektwörterbuch; Martin Wild; Universitätsverlag Wagner; Innsbruck 2005 Gsågg unt d’rfrågg in Flåtzpis; Bibliotheksgruppe Latzfons; Verlag A. Weger, Brixen 2004 Wörterbuch für das Eggental; Christian Zelger; Pescollderungg-Pluristamp & C. Zelger; Bozen 2004 Wörterbuch der Kalterer Mundart; Hartmann Wirth; Kaltern 2009
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