Diglossie

Mit Diglossi (Ussprooch: ; vùm Griechische διγλωσσία diglossía ‚zweisproochig‘) meint mer en Zuestand, wänn inere Sproochgmeinschaft zwei Sprooche, oder zwei klar drännti Varietäte vo einere Sprooch, bruucht werde.

Die zwei Varietäte hen debi beidi e klari Roll ùn Funktion, wommer au Domäne dezue sait. In de Regel bruucht mer eini Varietät, wommer au „H-Varietät“ sait, in de Literatur, bi offizielle ùn sehr formelle Aaläss, im Bildigswäse ùn äänligem. Di ondri Varietät, wommer au „L-Varietät“ dezue sait, wird dergäge zur normale Alldaagskommunikation bruucht.

Diglossie
e Byspil für di frieneri Diglossi im Griechische ussem Joor 2005. Katharevousa ùff em Gäldschyn, Dimotiki ùff de Rächnig ùn ùff de Münze.

E typischs Byspiil für e diglossischi Sproochgmeinschaft isch zum Byspil d Dütschschwyz, wo s Standarddütsch di ieblichi Schriftsprooch isch, aber im normale däägliche Ùmgang die alemannische Mùndarte bruucht werde. Wyteri Byspil sin d Verdeilig zwüsche gschriibenem Hocharabisch ùn de arabische Dialäkt, Änglisch ùn Spanisch z Gibraltar, oder s Standardchinesisch ùn friener s klassischi Chinesisch ùn di verschiidne sinitische Sprooche in de chinesischsproochige Länder.

Ei Merchmool vo ere Diglossi isch, dass die Situation über langi Zyt stabil blybt ùn keini vo de beide Sprooche di ondri verdrängt. Allerdings cha sich des au ändere, wie zum Byspil im Fall vùm Plattdütsche, wo hüt fascht nümm bruucht wird ùn vo de frienere „H-Sprooch“, em Hochdütsche, als Alldaagssprooch abglööst worde isch. Umgcheert cha au di „L-Sprooch“ d „H-Sprooch“ verdränge. Des isch zum Byspil im Griechische eso gsi, wo d Katharevousa hüt praktisch nümm bruucht wird.

Zerscht wüsseschaftlig bschriibe worde isch d Diglossi vùm amerikanische Linguischt Charles A. Ferguson im Joor 1959, au wänn er de Begriff nit sälber prägt het.

Ursprùng vùm Begriff

Diglossie 
de Emmanuel Royidis im Joor 1866

Zum erschte Mool bruucht worde isch s Wort wohl vùm griechische Schriftsteller Emmanuel Rhoides (griechisch Ἐμμανουὴλ Ῥοΐδης; 1836–1904) in sym Werch „Parerga“ als διγλωσσία (diglossía; /ði.ɣloˈsi.a/). Er het de Begriff dört für d Situation bruucht, wo Sprächer vùm Griechische verschiidni grammatischi Forme ùn Wörter bruucht hen, je nooch Situation, zum Byspil bi de Rede im Parlamänt ùn deno in de Parlamäntsdebatte.

Möglicherwys isch de Begriff au scho vùm Konstantinos Oikonomos (1780–1857) im Joor 1830 bruucht worde, wonner sich defür usssproche het, für s Altgriechisch die neugriechischi Ussprooch z bruuche statt ere separate Ussprooch.

Abgleitet isch de Begriff vùm altgriechische δίγλωσσος díglôssos (mit de Doppelbedütig ‚zweisproochig‘ oder au ‚falsch, tüüschend‘). Dass de Begriff ursprüngli vùmene Griech bruucht worde isch, siig en ganz sältene Fall devo, dass en modärne Fachbegriff mit griechische Wùrzle au datsächli vùmene Griech yygfiert worde siig.

Diglossie 
de Ioannis Psycharis

De Philolog Ioannis Psycharis (griechisch Ιωάννης (Γιάννης) Ψυχάρης; Französisch Jean Psychari; 1854–1929), wo z Odessa vo griechische Eltre ùff d Wält gcho isch, ùn z Konstantinopel ùn Marseille ùffgwaggse isch, het de Begriff deno im Französische als diglossie bruucht. Er het gschriibe „on souffre aujourd’hui de diglossie“, also „mir lyyde hüt aa Diglossi“, was wohl negativ gmeint isch. Scho 1886 het de Psycharis s Wort imene griechische Werch bruucht, wonner es als „orientalischs Phänomen“ bezeichnet, wo au für s Sanskrit, Chinesisch ùn Arabisch gilt, was er wohl negativ meint.

Des Wort isch deno au in ere Grammatik vùm Neugriechische vùm Gubert Pernot im Joor 1897 bruucht worde, wonner schryybt: „cette étrange diglossie qui, depuis les siècles, pèse si lourdement sur la Grèce“ („die gspässigi Diglossi, wo syt viile Joorhùndert eso schwer ùff Griecheland liit“). De Begriff isch deno au vo ondre französischsproochige Sproochwüsseschaftler bruucht worde, aber ällewell mit Bezug ùff s Griechisch. Im dütsche Sproochruum het es de Karl Krumbacher im Joor 1902 z Münche binere Vorlesig näbe em dütsche Begriff „Doppelsprachigkeit“ bruucht. Wie de Psycharis het er es mit de Situation im arabische Sproochruum vergliche ùn als orientalische Yyflùss bschriibe. Schliessli het es no de französische Orientalischt William Marçais (1872–1956) bruucht, wonner im Joor 1930 d Situation im arabische Sproochruum bschriibe het, allerdings au änder negativ, wonner s Arabisch als „idiome sémitique affligé d’une incurable disglossie“ („semitischi Sprooch, vo ere unheilbare Diglossi befalle“) beschryybt.

Die frieje Philologe ùn Sproochwüsseschaftler hen gmeinsam, dass si de Begriff zwar für öbis bruuche, wommer deno spööter wüsseschaftlich bschriibe het, aber die Situation negativ bewärte, als en Zuestand, wo miesst glööst werde oder sogar als e Chrankheit.

Diglossia vùm Ferguson

Wyter verbreitet isch d Beschryybig vo diglossische Sproochsituatione deno dur de amerikanische Linguischt Charles A. Ferguson worde, wo im Joor 1959 en Uffsatz mit em Titel „Diglossia“ veröffentlicht het. Er het de Begriff „diglossia“ im Änglische yygfiert, wonner vùm französische „diglossie“ abgleitet het. Er het die Situation als sehr wyt verbreitet, aber schlächt dokumentiert, bschriibe ùn als Byspil in sym Ùffsatz die Sprooche Neugriechisch (Katharevousa/Dimotiki) , Arabisch (Standardarabisch/regionali Dialäkt), Schwyzerdütsch/Standarddütsch ùn Haitianischs Kreol/Standardfranzösisch ussgwäält.

De Ferguson het die zwei Varietäte inere Sproochgmeinschaft (er het extra gschriibe, dass er die Begriff „Sprooch“, „Dialäkt“ ùn „Varietät“ ohni e bstimmti Definition würd bruuche) als H für „high“, also ‚hooch‘ ùn L für „low“, also ‚niidrig‘ bschriibe.

De Ferguson het au drùff hygwiise, dass e Diglossi nit eifach ei Stadium imene Sproochwandelprozäss isch, zum Byspil in de Standardisierig, sùndern e langi stabili Gschicht cha ha. Eso siig d Diglossi im arabische Sproochruum eso lang wie d Gschicht vùm Arabische sälber, ùn die griechischi Diglossi siig e paar hùndert Joor alt. Er meint aber au, dass e Diglossi sich chönnt ùfflööse, wänn inere Sproochgmeinschaft Stimme luut werde, wo d Sprooch eiheitlich wenn mache. Deno chönnt entweder die „H-Varietät“ d „L-Varietät“ verdränge, oder aber d „L-Varietät“ wird zunere literarische Standardsprooch ussbaut ùn di alti „H-Varietät“ verschwindet mit de Zyt oder überläbt nùmme als e Sprooch vo Glehrte oder als Liturgisprooch.

Luut em Ferguson hen die zwei Varietäte e klari, spezialisierti Funktion in ere Sproochgmeinschaft (e Sproochgmeinschaft isch e Grùppe oder Gsellschaft vo Lüt, wo gwüssi sprooochligi Norme ùn soziali Erwartige deile). Zue de Funktione ùn Domäne vo de „L-Varietät“ ghöre luut em Ferguson zum Byspil meischt:

Situation Domäne vo „H“ Domäne vo „L“
Predigt in de Chille oder Moschee X
Aawyysig aa Diener, Chellner, Arbeiter usw X
Persönliche Brief X
Politischi Red X
Vorlesig aa de Universität X
Gsprööch mit de Familie, Fründ, Kollege X
Noochrichtesändig X
e „Seipfeoper im Radio“ X
Zytigsartikel, Kolumne, Bildùnterschrift X
Bildùnterschrift binere Karikatur X
Gedicht X
Volchsdichtig X

Was luut em Ferguson debi wichtig isch, isch dass de Bruuch vo de „falsche“ Sprooch als en Regelbrùch im soziale Mitenand empfùnde wird. So würdi öber, wo e formelli Red in de „L-Varietät“ haltet, woorschyynts ussglacht, glych wie öber, wo sich imene alldägliche Gsprööch in de „H-Varietät“ ùnterhaltet. E Byspil devo, wo natürli nit vùm Ferguson stammt, wär, dass di alemannischi Wikipedia mit mùndartliche Sachteggscht bi viilene Schwyzer ùff Abläänig gstoosse isch, derwyylscht die glyche Lüt sich aber au nie ùntrenand ùff Schriftdütsch würde ùnterhalte.

Des würdi e Diglossi vo ondre Situatione ùnterscheide, wo regionali Dialäkt mit ere Standardsprooch koexistiere. Niemer in ere diglossische Sproochgmeinschaft würdi die „H-Varietät“ normalerwys für d Alldagskommunikation bruuche, wyl des entweder als „pedantisch ùn künschlet“ (für s Griechisch ùn Arabisch) aagluegt würdi, oder als Mangel vo Loyalität zur Sproochgmeinschaft (Schwyzerdütsch ùn Haitianischs Kreol). Derwyylscht wär in ondre Sproochgmeinschafte d „H-Varietät“ viilmool d Sprooch vùnere bstimmte Region, Stadt oder ere Elite, wo dörte au als natürlichi Alldagssprooch bruucht wird.

Aber die Lischt wär au abhängig vo de Sprooch. So wäre Gedicht im Griechische meischt in de „L-Varietät“ ùn im arabische Sproochruum würdi die „L-Varietät“ viilmool au im Bildigswäse zue Erklärige yygsetzt.

En wyytre wichtige Aspekt isch luut em Ferguson au no s Prestige vo de Varietäte. So würdi d Lüt in de Sproochgmeinschaft die „H-Varietät“ meischt ùff e gwüssi Art als „besser“ aaluege, oder als „schööner“, „logischer“ oder besser zume gwüssi Gedanke usszdrügge.

Dezue chùnt au no de Erwerb vo de Varietäte. Die „L-Varietät“ wird ùff „natürlichi“ Art vo de Lüt erworbe, eifach wyl alli die Sprooch mit de Chinder ùn ùntrenand schwätze. Die „H-Varietät“ dergäge wird praktisch nùmme dur formelli Schuelbildig glehrt. Dodezue ghört au no, dass d „H-Varietät“ in de Regel standardisiert isch, es also grammatischi Regelwerch, Rächtschryybig, Wörterbiecher, Ussproochhilfe ùn Stilregle git. Abwyychige devo sin nùmme imene chlyyne Raame toleriert. D „L-Varietät“ dergäge het e groossi Viilfalt bi de Ussprooch, grammatische Forme, Wortschatz. Es cha zwar au regionali Schriftforme oder mündlichi Standardforme vo de „L-Varietät“ gee, wo aber nùmme für di normale Rolle devo bruucht werde ùn au nit ganz klar feschtglait sin. So wär luut em Ferguson zum Byspil de Dialäkt vo Cairo en Quasi-Standard für s „L-Arabisch“ vo Ägypte.

Dezue chùnt au no, dass die „H-Varietät“ e langi literarischi Tradition hebi ùn als Deil vùmene literarische Erb gsee wird.

De Ferguson meint au no, dass d „H-Varietät“ grammatischi Kategorie hebi, wo die „L-Varietät“ nit kennt. Eso het s klassischi Arabisch drüü grammatischi Fäll, s umgangssproochichi Arabisch keini, oder s Französisch het grammatischs Gschlächt ùn Plural aber s Haitianischs Kreol keis vo beidem. Er git aber deno grad sälber zue, dass d Komplexität vo Sprooche e Froog wär, wommer chönnt drüber stryyte ùn dass zum Byspil d Sandhi im Schwyzerdütsche e Gägeargumänt chönnte sy.

Bim Wortschatz allerdings gäb es in de „H-Varietät“ e groossi Zaal vo Wörter für technischi ùn bildete Sache, wo es in de „L-Varietät“ eso nit git. Ùmgchert aber git es in de „L-Varietät“ viilmool Wörter ùn Wändige für alldäglichi ùn heimeligi Sache, wo in de „H-Varietät“ nit bruucht werde.

De Ferguson het sich in sym Ùffsatz drùff beschränkt, Situatione z bschryybe, wo zwei Varietäte bruucht werde, wo sehr nooch verwandt sin, wie öbe di alemannische Mùndarte in de Schwyz ùn s Standarddütsch. Er het aber inere Fuessnote scho gschriibe, dass es e äänligi Situation gäbi, wo „two distinct (related or unrelated) languages are used side by side in a speech community, each with a clearly defined role“, also au Situatione, wo zwei klar verschiideni Sprooche näbenand bruucht werde, jedi mit ere klar feschtglaite Roll. Er het aber gmeint, dass er in däm Ùffsatz nit würd versueche, sonigi Situatione z beschryybe.

Di erwyyterti Diglossi vùm Fishman

Diglossie 
de Joshua Fishman im Joor 2007

De amerikanischi Linguischt Joshua Fishman het de Begriff imene Ùffsatz im Joor 1967 wyter ussgarbeitet. Syn Konzept isch au als „extended diglossia“, also „ussgweiteti Diglossi“ bekannt. De Hauptùnterschid isch, dass er au Situatione als Diglossi bezeichnet, wo di Sprooche nit sehr nooch mitenand verwandt sin. Allerdings het des au scho de Ferguson erwäänt gha, ohni Byspil defür z gee.

De Fishman het in synre Arbet vier mööglichi Forme vo Meesproochigkeit ùnterschiide:

  • 1. Diglossi ùn Bilingualismus
  • 2. Diglossi ohni Bilingualismus
  • 3. Bilingualismus ohni Diglossi
  • ùn 4. Weder Diglossi no Bilingualismus.

Als Byspil für de 1. Fall het er zum Byspil d Dütschschwyz aagfiert, wo di ganzi Bevölcherig Schwyzerdütsch ùn Schriftdütsch cha ùn bruucht, oder Paraguay, wo alli Spanisch ùn Guarani chönne ùn yysetze. Mangmool aber wäre die zweisproochige Lüt nit wie in dänne beide Fäll di ganzi Bevölcherig, sùndern nùmme en Deil devo. Eso isch es zur Zyt vùm Fischman im arabische Ruum gsi, wo nùmme di bildeti Schicht s Standardarabisch het chönne.

Für de zweite Fall, Diglossi ohni Bilingualismus, git de Fishman s Byspil vo Gsellschafte, wo d Elite für gwüssi Funktione e Sprooch bruucht, wo di meischte Lüt nit chönne. Als Byspil git er di weschtlig ussbildeti Elite in afrikanische Länder, wo di Sprooche vo de Kolonisatore bherrsche oder au di frankokanadische Mittel- ùn Oberschicht, wo im Gägesatz zur französischsproochige Ùnterschicht s Änglisch cha (des het de Fishman vor de révolution tranquille z Québec gschriibe, wo s Änglisch in de Provinz Québec vo synrer Position als dominanti Sprooch im Handel ùn de Bildig verdrängt het).

Di beide ondre Fäll, wo es zwar Bilingualismus aber kei Diglossi, oder keis vo beide, git, gseet de Fishman als Fäll vo raschem soziale Wandel oder nùmme als mögli in sehr chlyyne, isolierte Sproochgrùppe.

Vo ondre Linguischte sin die beide Fäll au als „Binnediglossi“ (di beide Varietäte sin nooch verwandt, wie Standarddütsch ùn Schwyzerdütsch) ùn „Ussediglossi“ (beidi sin nit verwandt, öbe Guarani ùn Spanisch) bezeichnet worde.

Wyteri Begriffserwyyterige

Di ursprüngliche Idee vo de Diglossi sin vo zwei Varietäte ussgange. Für d Bschryybig vo bstimmte Fäll sin au Begriff wie „Triglossi“ ùn wyteri bruucht worde.

De französischi Linguischt Philippe Blanchet uss Marseille het zum Byspil de Begriff „Triglossi“ bruucht, zume 1989 d Situation im Süde vo Frankrych z bschryybe. Es hebi dört en Standardfranzösisch gee, wo vo de offizielle Institutione bruucht worde isch, deno e regionals Französisch, wo als normali Ùmgangssprooch vo viile Lüt bruucht worde isch, ùn deno no s yyheimischi Provenzalisch. Er gseet die Situation als Triglossi, wyl s Standardfranzösisch vo de Institutione bruucht wird, s regionali Französisch aber di alldäglichi Sprooch vo fascht allne Yyheimische gsi siig (ùn in derre Roll stabil siig), ùn s Provenzalisch au no gwüssi Funktione vo de regionale Identität erfüllt hegi.

Vùm Robert J. Blackwood wird Triglossi au bruucht, zume d Situation ùff Korsika z bschryybe. Dörte isch ursprüngli s Standarditalienisch di „H-Varietät“ gsi, wo d Korse zum schryybe, in de Schuele, de Verwaltig, Chile ùn für d Literatur bruucht hen. S Korsisch isch dergäge für alles ondre, also di alldägliche Kommunikation bruucht worde. Wo d Insel en Deil vo Frankrych worde isch, het s Französisch nodisno d Funktione vùm Italienische überno. Zerscht in de Verwaltig, wobi s Italienisch no d Sprooch vo de Bildig ùn vo Literatur bliibe isch, bis schliessli zum Änd vùm 19. Joorhùndert s Französisch komplett die H-Funktione vùm Italienische überno het.

Für s Rätoromanisch in de Schwyz isch au vo „dopplete Diglossi“ gschriibe worde, wyl d Romane dörte näbe ihrer Ortsmùndart au no ihr Schriftidiom bruuche, dezue s Schwyzerdütsch für di L-Domäne bruuche, wänn si mit Dütschschwyzer z due hen, ùn schliessli au no s Standarddütsch für di Dütschschwyzer H-Domäne .

Für e Situation, wo e stabili Diglossi sich eso verschiebt, dass ei Sprooch schliessli verschwindet, isch vùm italienische Soziolinguischt Gaetano Berruto de Begriff „dilalie“ prägt worde. Mit „Dilali“ meint mer, dass die „H-Varietät“ aafangt, au di informelle Funktione vo de „L-Varietät“ z übernee, was deno dezue fiert, dass di „L-Varietät“ all weeniger bruucht wird ùn eventuell usstirbt. De Begriff isch vùm Berruto als Reaktion ùff d Situation vùm Italienische bruucht worde, wo inzwüsche viili Mänsche s Standarditalienisch als Erschtsprooch schwätze ùn au in Situatione bruuche, wo nooch de Definition vùnere Diglossi eigetli d Domäne vo de regionale Dialäkt sötte sy.

De Begriff isch zum Byspil au viilmool für d Situation in de Welschschwyz bruucht worde, wo je nooch Kanton bis ins 19. Joorhùndert e stabili Diglossi zwüsche Französisch ùn Frankoprovenzalisch gherrscht het, bis s Französisch au di mündliche, informelle Funktione vùm Patois überno het. Di einzig Ussnaam in de französischsproochige Schwyz wär no s Dorf Evolène, wo de Patois no alli Rolle vo de „L-Varietät“ übernimmt. D Marinette Matthey beschryybt d Situation z Evolène debi als „Mikrodiglossi“, wyl d Patoissproochige vo Evolène en chlyne Rescht vo de ursprüngliche frankoprovenzalischsproochige Bevölcherig vo de Weschtschwyz sin.

Quelle

  • Berruto, Gaetano (2020). Langue, dialecte, diglossie, dilalie. In Langage et société 2020/3 (N° 171), 55-87.
  • Blackwood, Robert J. (2004). The Gallicisation of Corsica: the Imposition of the French Language from 1768 to 1945. Language Policy 3, 133–152.
  • Blanchet, Philippe (1989) Idiome spécifique et culture populaire : le français régional de Provence. L'Information Grammaticale, N. 43, 32-35.
  • Christakoudy-Konstantinidou, Fotiny. The problem of Greek diglossia - diachronic and synchronic aspects.
  • Ferguson , Charles A. (1959) Diglossia, WORD, 15:2, 325-340.
  • Fishman, Joshua (1967). Bilingualism with and without Diglossia. Diglossia With and Without Bilingualism. Journal of Social Issues, Volume 23.
  • Goebl, Hans. Externe Sprachgeschichte des Rätoromanischen (Bündnerromanisch, Dolomitenladinisch, Friaulisch): Ein Überblick.
  • Haas, Walter (2004). Die Sprachsituation der deutschen Schweiz und das Konzept der Diglossie. Dialekt, Regiolekt und Standardsprache im sozialen und zeitlichen Raum. Beiträge zum 1. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen, Marburg/Lahn, 5.-8. März 2003 / Christen, Helen. - Wien: Edition Praesens. - 2004, 81-110.
  • Kehrein, Roland (2008). Regionalsprachliches Spektrum in der Kleinregion Waldshut-Tiengen (Hochalemannisch).
  • Mackridge, Peter (2019). The Greek origin of the term “diglossia”.
  • Maître, Raphaël (2003). La Suisse romande dilalique. In. Vox Romanica ; No. 62, 170-181.
  • Schiffman, Harold F (2017). Diglossia as a Sociolinguistic Situation. In The Handbook of Sociolinguistics.
  • Siebenhaar, Beat und Wyler, Alfred (1997). Dialekt und Hochsprache in der deutschsprachigen Schweiz. Zürich (Edition "Pro Helvetia", Dokumentation - Information - Presse). 5., vollständig überarbeitete Auflage. 46 S.
  • Tobiasz, Lesław. (2018). Linguistic Landscape in Scuol als Ausdruck der kultursprachlichen Vielfalt der lokalen Gemeinschaft. Katowice : Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego.

Fuessnote

Dr Artikel „Diglossie“ isch einer vo de läsige Artikel.

Churz zämmegfasst, isch de Artikel sproochlig un stilistisch guet gschriibe, bhandlet die wichtigscht Aspekt vum Thema, isch sachlig korrekt un neutral un wenn mögli bebilderet.

Alli sin härzlich yglade wyter aa däm Artikel z schaffe, z erwiitre un z verbessre!

Tags:

Diglossie Ursprùng vùm BegriffDiglossie Diglossia vùm FergusonDiglossie Di erwyyterti Diglossi vùm FishmanDiglossie Wyteri BegriffserwyyterigeDiglossie QuelleDiglossie FuessnoteDiglossie

🔥 Trending searches on Wiki Alemannisch:

PrimfaktorzerlegungErster WeltkriegHeinrich I. (Ostfrankenreich)Deutsches ReichRegion StuttgartPolizeiKarl der GroßeHundSexualitätGalicienBritish-European-Airways-Flug 706TaubenBerndeutschKfz-Kennzeichen (Deutschland)BahrainHIm RöseligarteCarles PuigdemontVictor HugoBosnien und HerzegowinaStaatLiechtensteinerischChuchichäschtliRömisch-katholische KircheFlammenkuchenStraßenbahn ReimsNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei1935SprachePtolemäerÑInternationale StandardbuchnummerParlamentarische RepublikPhönizisches AlphabetMontagErdeBeine-NauroyGlobale ErwärmungKanton Boulay-MoselleChilzInformationVölkermord an den ArmeniernGemeinfreiheitFair useWalliserdeutschCunnilingusLandkreis LudwigsburgAdult Video News Hall of FameOsmanisches ReichMumbaiTennisAlemannische OrtsnamenBadnerliedTechnologieBehinderung🡆 More