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Die Politik des Jahres 1933 ist geprägt durch die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler im Deutschen Reich und das damit verbundene Ende der Weimarer Republik und den Beginn des „Dritten Reichs“. Praktisch zeitgleich beginnt in Österreich durch die von der christlich-sozialen Bundesregierung unter Engelbert Dollfuß so bezeichnete „Selbstausschaltung des Parlaments“ die Zeit des austrofaschistischen Ständestaates, womit nach Italien (1922), Albanien (1925), Polen (1926), Litauen (1926) und Jugoslawien (1929) zwei weitere kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstandene Demokratien in Europa scheitern.
1933 | |
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Adolf Hitler übernimmt die Macht im Deutschen Reich. | Franklin D. Roosevelt beschreitet den Weg des New Deal. |
Das KZ Dachau wird als erstes Konzentrationslager in Deutschland eröffnet. | Mit der Selbstausschaltung des Parlaments beginnt in Österreich der Austrofaschismus unter Bundeskanzler Engelbert Dollfuß |
1933 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 1381/82 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1925/26 (10./11. September) |
Baha’i-Kalender | 89/90 (20./21. März) |
Bengalischer Solarkalender | 1338/39 (Jahresbeginn 14. oder 15. April) |
Buddhistische Zeitrechnung | 2476/77 (südlicher Buddhismus); 2475/76 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 77. (78.) Zyklus Jahr des Wasser-Hahns 癸酉 (seit 26. Januar, davor Wasser-Affe 壬申) |
Chuch’e-Ideologie (Nordkorea) | Chuch’e 22 |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 1295/96 (Jahreswechsel April) |
Dangun-Ära (Korea) | 4266/67 (2./3. Oktober) |
Iranischer Kalender | 1311/12 (um den 21. März) |
Islamischer Kalender | 1351/52 (25./26. April) |
Japanischer Kalender | 昭和 Shōwa 8; Kōki 2593 |
Jüdischer Kalender | 5693/94 (20./21. September) |
Koptischer Kalender | 1649/50 (10./11. September) |
Malayalam-Kalender | 1108/09 |
Minguo-Kalender (China) | Jahr 22 der Republik |
Seleukidische Ära | Babylon: 2243/44 (Jahreswechsel April) Syrien: 2244/45 (Jahreswechsel Oktober) |
Suriyakati-Kalender (Thai-Solar-Kalender) | 2475/76 (1. April) |
Tibetischer Kalender | 1679 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1989/90 (Jahreswechsel April) |
Im Deutschen Reich führen die Nationalsozialisten das Einparteiensystem ein und beginnen innerhalb kurzer Zeit mit dem Terror gegen Juden, Minderheiten und Andersdenkende und der Errichtung von Konzentrationslagern, das erste dieser Lager ist das KZ Dachau.
Nach einer inszenierten Volksabstimmung tritt Deutschland aus dem Völkerbund aus, ebenso wie Japan, womit die eklatante Ohnmacht der nach dem Ersten Weltkrieg zur Wahrung des Friedens gegründeten völkerrechtlichen Organisation offengelegt wird.
Wirtschaftlich ist das Jahr überschattet von der seit 1929 andauernden Weltwirtschaftskrise. In den Vereinigten Staaten beginnt der neu gewählte Präsident Franklin D. Roosevelt mit der Bekämpfung der Großen Depression mit dem New Deal.
Chronologie | |
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1. Januar | Schweiz: Edmund Schulthess wird zum vierten Mal Bundespräsident. Nicaragua: Juan Bautista Sacasa wird als Präsident in sein Amt eingeführt. |
2. Januar | Nicaragua: Nach 20-jähriger Okkupation verlassen die letzten Einheiten des United States Marine Corps das Land. |
4. Januar | Weimarer Republik: Adolf Hitler und Franz von Papen vereinbaren Vorbereitungen für eine Regierungsübernahme. |
30. Januar | Deutsches Reich: (Machtergreifung) Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt. |
31. Januar | Deutsches Reich: In Mössingen findet der einzige größere Streik gegen die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers statt. |
1. Februar | Deutsches Reich: Reichstag auf Wunsch Hitlers von Reichspräsident Paul von Hindenburg aufgelöst |
3. Februar | Hitlers erste Ansprache vor Befehlshabern der Reichswehr (Ziel der Außenpolitik: Lebensraum im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung) – Liebmann-Aufzeichnung |
4. Februar | Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes; die Grundrechte der Weimarer Verfassung, insbesondere Versammlungs- und Pressefreiheit werden eingeschränkt |
20. Februar | Geheimtreffen vom 20. Februar 1933 von Hitler mit Industriellen wegen finanzieller Wahlkampfunterstützung |
27. Februar | Reichstagsbrand in der Nacht zum 28. Februar |
28. Februar | Reichstagsbrandverordnung |
3. März | Deutsches Reich: der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann wird verhaftet. |
4. März | Vereinigte Staaten: Amtseinführung von Franklin D. Roosevelt als 32. US-Präsident Österreich: „Selbstausschaltung des Parlaments“, Beginn des Austrofaschismus Deutsches Reich: Die SPD-Zeitung Vorwärts erscheint zum letzten Mal. |
5. März | Deutsches Reich: Reichstagswahlen, die NSDAP erreicht über 43 % der Stimmen. |
13. März | Errichtung des Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda |
15. März | Österreich: Der Nationalrat wird von der Bundesregierung mit Waffengewalt am Zusammentreten gehindert. |
21. März | Deutsches Reich: Tag von Potsdam, Staatsakt in der Garnisonkirche |
22. März | Die ersten Häftlinge werden ins neu errichtete Konzentrationslager Dachau gebracht. |
23. März | Der Deutsche Reichstag verabschiedet das Ermächtigungsgesetz. |
27. März | Japan erklärt seinen Austritt aus dem Völkerbund. |
31. März | Österreich: Die Dollfuß-Regierung verbietet den Republikanischen Schutzbund. Deutsches Reich: Im Reichsgesetzblatt wird die Lex van der Lubbe veröffentlicht, ein rückwirkend geltendes Strafgesetz zum Reichstagsbrand. |
1. April: | Durch die Nationalsozialisten organisierter Boykott jüdischer Geschäfte, Anwaltskanzleien und Arztpraxen. |
7. April | Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums |
7. April | Im Zweiten Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich erhält die nationalsozialistische Regierung in Deutschland die Befugnis, Reichsstatthalter einzusetzen. |
10. April | Adolf Hitler erklärte den 1. Mai als „Feiertag der nationalen Arbeit“ zum Staatsfeiertag. |
26. April | Erlass des kommissarischen preußischen Innenministers Hermann Göring zur Bildung des Geheimen Staatspolizeiamtes |
29. April | Hermann Göring gründet den Reichsluftschutzbund, der seine Mitglieder über luftschutzmäßige Vorbeugung, Brandbekämpfung, den Schutz vor Gasangriffen, Erste Hilfe und das Meldewesen ausbildet. |
2. Mai | Gewerkschaften werden verboten. |
3. Mai | Nach dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt wird im Dritten Reich die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt gegründet. |
10. Mai | Bücherverbrennung missliebiger Autoren Gründung der Deutschen Arbeitsfront und Abschaffung des Streikrechts |
17. Mai | Adolf Hitler hält vor dem Reichstag die „Friedensrede“ |
26. Mai | Österreich: Verbot der Kommunistischen Partei |
27. Mai | Deutsches Reich: Tausend-Mark-Sperre: Für jede Reise nach Österreich werden 1.000 Reichsmark Gebühr abverlangt. |
20. Juni | Siam: Jüngere Offiziere der Volkspartei putschen gegen Ministerpräsident Phraya Manopakorn Nititada. |
21. Juni | Deutsches Reich: SA-Leute beginnen den Terror der Köpenicker Blutwoche. Am Folgetag wird der SPD deutschlandweit jede Betätigung verboten. |
14. Oktober | Joseph Goebbels erklärt den Austritt des Deutschen Reichs aus dem Völkerbund. Zugleich verlässt Deutschland die Genfer Abrüstungskonferenz. |
29. Oktober | Spanien: Gründung der faschistischen Falange |
11. November | Österreich: Die Todesstrafe für Mord, Brandstiftung und öffentliche Gewalttätigkeit durch boshafte Beschädigung fremden Eigentums wird wieder eingeführt. |
12. November | Deutsches Reich: Reichstagswahl nach Einheitsliste und Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund |
17. November | Die USA erkennen die seit Ende 1922 existierende Sowjetunion völkerrechtlich an. |
19. November | Spanien: Bei den Parlamentswahlen gewinnen die Rechtsparteien, die bisher regierenden Liberalen und Sozialisten erleiden eine vernichtende Niederlage. |
15. Dezember | Deutsches Reich: Zwangsvereinigung der kommunalen Spitzenverbände zum Deutschen Gemeindetag |
Andauernde Ereignisse | |
Obwohl die Nationalsozialisten bei der Reichstagswahl am 6. November 1932 erstmals Verluste haben hinnehmen müssen, gelingt es nicht, eine stabile Reichsregierung zu etablieren. Das Kabinett Papen wurde am 3. Dezember 1932 mit Unterstützung durch Reichspräsident Paul von Hindenburg vom Kabinett Schleicher abgelöst. Der vom „Verrat“ seines früheren Weggefährten Kurt von Schleicher zutiefst enttäuschte Franz von Papen trifft sich am 4. Januar im Kölner Haus des Bankiers Kurt Freiherr von Schröder mit Adolf Hitler zu Geheimverhandlungen, bei denen sie eine gemeinsame Regierungsübernahme vereinbaren. Diesem Gespräch folgten weitere, zuletzt auch unter Anwesenheit des Staatssekretärs des Reichspräsidenten Otto Meissner und dem Sohn des Reichspräsidenten Oskar von Hindenburg.
Am 30. Januar 1933 erfolgt die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Reichspräsident Hindenburg. Hindenburg, der sich lange gesträubt hat, wird mit dem Hinweis beruhigt, dass ein von einer konservativen Kabinettsmehrheit „eingerahmter“ NSDAP-Führer nur eine geringe Gefahr bedeute. Hitler bildet daraufhin eine so genannte Nationale Regierung aus Konservativen, Deutschnationalen und Nationalsozialisten. Von Papen wird Vizekanzler, der Regierung gehören außer Hitler nur zwei weitere Nationalsozialisten an, nämlich Wilhelm Frick als Innenminister und Hermann Göring als Minister ohne Geschäftsbereich und kommissarischer preußischer Innenminister.
Bereits am 1. Februar wird der Reichstag auf Wunsch Hitlers vom Reichspräsidenten aufgelöst. Die letzte freie Wahl am 5. März wird zu einem überwältigenden Erfolg für die NSDAP, die 43,9 % der Stimmen erhält. Die Einberufung des neuen Reichstags wird am 21. März mit dem Tag von Potsdam öffentlichkeitswirksam zelebriert.
Von Beginn der Machtergreifung an beginnen die Nationalsozialisten mit der Ausschaltung der Demokratie und der Gleichschaltung des Reiches. Durch die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes vom 4. Februar werden die Grundrechte der Weimarer Verfassung, insbesondere die Versammlungs- und Pressefreiheit, eingeschränkt. Am 13. März wird das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Propagandaminister Joseph Goebbels gegründet. Am 23. März beschließt der Reichstag das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich (auch Ermächtigungsgesetz), das der Regierung Hitler quasi diktatorische Vollmachten überträgt. Nur die Abgeordneten der SPD unter Otto Wels stimmen gegen dieses Gesetz. Mit den Gesetzen vom 31. März und 7. April werden den Ländern ihre relativen Souveränitätsrechte entzogen und Reichsstatthalter eingesetzt.
In Österreich kommt es am 4. März aufgrund einer verfahrenstechnischen Unachtsamkeit zur Beschlussunfähigkeit des Nationalrats, die der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß für einen Staatsstreich nutzt, indem er diese als „Selbstausschaltung des Parlaments“ bezeichnet. Als der Nationalrat unter dem dritten Nationalratspräsidenten Sepp Straffner am 15. März zusammentreten will, um diesen Verfahrensfehler zu korrigieren, werden die Abgeordneten von der austrofaschistischen Bundesregierung mit Polizeigewalt am Zusammentreten gehindert. Obwohl eine von über einer Million Menschen unterschriebene Petition ihn auffordert, die Regierung Dollfuß abzuberufen und auf Vorschlag einer von ihm bestellten Interimsregierung Neuwahlen zu veranlassen, bleibt der ebenfalls christlichsoziale Bundespräsident Wilhelm Miklas untätig, was es Dollfuß ermöglicht, weiter diktatorisch zu regieren. Am 23. Mai wird auch der Verfassungsgerichtshof am vollständigen Zusammentreten gehindert und damit die Gewaltentrennung in Österreich abgeschafft.
Zunächst geben die Christlichsozialen an, nur für einige Zeit autoritär regieren und in Verhandlungen mit der Opposition eine Änderung der Geschäftsordnung des Nationalrates und eine Reform der Verfassung erreichen zu wollen. Ernsthafte Gespräche darüber finden jedoch nie statt. Die Dollfuß-Regierung löst stattdessen am 31. März den sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbund und am 26. Mai die Kommunistische Partei Österreichs durch Verordnung auf. Am 19. Juni wird auch die NSDAP verboten.
Ab April wendet Dollfuß sich zunehmend um Unterstützung gegen Deutschland an Benito Mussolini, der im Gegenzug nachdrücklich die endgültige Abschaffung des Parteienstaats fordert. Dollfuß verkündet daraufhin in einer Rede am Wiener Trabrennplatz am 11. September die Errichtung des Ständestaates. Da er sich dabei auf Papst Pius XI. und dessen Sozialenzyklika Quadragesimo anno beruft, wird er von der katholischen Kirche unter Kardinal Theodor Innitzer unterstützt. Bei einer Regierungsumbildung am 20. September wird Parteiobmann Carl Vaugoin entmachtet und Heimwehrführer Emil Fey Vizekanzler. Ernst Rüdiger Starhemberg löst den Heimatblock auf und tritt mit der Heimwehr in die am 20. Mai gegründete Vaterländische Front ein, die den Alleinvertretungsanspruch für die gesamte österreichische Bevölkerung stellt.
Am 26. Mai erfolgt das Verbot der KPÖ. Am 31. März wird der Republikanische Schutzbund verboten, und auch die Freidenker fallen der Verbotswelle zum Opfer. Die NSDAP erreicht bei Gemeinderatswahlen zwar meist unter 25 % der Stimmen, sorgt aber durch jeweils mehr als 40 % bei den Wahlen in Zwettl und Innsbruck für Unruhe bei der regierenden VF. Zudem findet auch eine Terrorwelle von NS-Anhängern ihren Höhepunkt, als in den ersten Wochen des Juni bei Anschlägen vier Menschen getötet und 48 verletzt werden. Die österreichische NSDAP wird am 19. Juni 1933 verboten. Auslösendes Moment ist ein Anschlag mit Handgranaten in Krems. Der NS-Terror nimmt in den folgenden Monaten ab, jedoch sind bis Jahresende immer noch fünf Tote und 52 Verletzte zu beklagen.
Am 3. Oktober wird Dollfuß vom Nationalsozialisten Rudolf Drtil durch zwei Schüsse leicht verletzt. Der Attentäter wird unter Berücksichtigung ‚geistiger Minderwertigkeit‘ zu fünf Jahren Kerker verurteilt. Durch Verordnung vom 10. November wird mit Wirkung des folgenden Tages das standrechtliche Verfahren und mit ihm die 1920 abgeschaffte Todesstrafe für Mord, Brandstiftung und öffentliche Gewalttätigkeit durch boshafte Beschädigung fremden Eigentums wieder eingeführt.
In Spanien ist es der Zweiten Republik im Laufe des Vorjahres trotz verschiedener Aufstände und Putschversuche gelungen, eine gewisse Stabilität zu erlangen. Doch ein Aufstand im Januar in dem andalusischen Dorf Casas Viejas, der von der Regierung brutal niedergeschlagen wird, führt zu einer rapiden Verschlechterung des Klimas im Land und zu einer Steigerung der Skepsis der demokratischen Staatsform gegenüber. Premierminister Manuel Azaña gründet eine neue paramilitärische Polizeitruppe, die Guardia de Asalto (Sturmgarde), um sie gegen ihre Feinde verteidigen zu können. Ihr Oberbefehlshaber wird General Emilio Mola.
Im September schließlich zerbricht die Regierungskoalition aus Liberalen und Sozialisten. Bei den darauf folgenden Wahlen am 19. November, bei der erstmals auch Frauen wahlberechtigt sind, siegen die Konservativen unter Alejandro Lerroux und bilden eine Regierung mit der rechtsautonomen Confederación Española de Derechas Autónomas unter José María Gil-Robles y Quiñones und der monarchistischen Renovación Española. Die Wahlbeteiligung liegt dabei bei knapp 60 %, weil die von der Linken enttäuschte Arbeiterschaft sich in weiten Teilen der Stimme enthält.
Im Teatro de la Comedia in Madrid wird am 29. Oktober die faschistische Falange Española gegründet. Den Vorsitz übernimmt eine Dreiergruppe, die aus dem Anwalt José Antonio Primo de Rivera, dem Piloten Julio Ruiz de Alda und dem Schriftsteller Alfonso García Valdecasas besteht. Die Bewegung kann bis zum Ende des Jahres rund 2.000 Mitglieder gewinnen, vor allem enttäuschte Anhänger der traditionellen Rechtsparteien und Studenten, die über die im November gegründete Studentengruppe Sindicato Universitario Español (SEU) zur Partei kommen.
In den Vereinigten Staaten wird am 4. März der Demokrat Franklin D. Roosevelt als 32. US-Präsident angelobt. Er löst den Republikaner Herbert Hoover ab, den er bei den Präsidentschaftswahlen im November des Vorjahres erdrutschartig geschlagen hat. Es ist die letzte reguläre Amtseinführung eines US-Präsidenten an einem 4. März. Diese seit den Anfängen der USA bestehende Tradition wird durch den am 23. Januar ratifizierten 20. Zusatzartikel ab 1937 mit der zweiten Einführung Roosevelts durch den 20. Januar ersetzt.
Roosevelt wird am ehesten zugetraut, die vorwiegend wirtschaftlichen Probleme lösen zu können. Mit dem New Deal, einem Wahlversprechen, das er sofort nach seiner Angelobung in die Tat umzusetzen beginnt, wird über die folgenden Jahre die Große Depression bekämpft.
Außenpolitisch bemüht sich Roosevelt den Eindruck eines US-amerikanischen Imperialismus zu zerstreuen. Gleich bei seiner Antrittsrede verkündet er eine Good Neighbor Policy mit den lateinamerikanischen Staaten und unterzeichnet am 26. Dezember gemeinsam mit seinem Außenminister Cordell Hull die Konvention von Montevideo, mit der die Vereinigten Staaten Abstand von einer Interventionspolitik im Sinne der Monroe-Doktrin und der Roosevelt-Corollary nehmen.
Am 23. März unterzeichnet Präsident Roosevelt ein als Cullen-Harrison Act bekannt gewordenes Gesetz, um den Volstead Act aufzuheben und Herstellung und Verkauf bestimmter alkoholischer Getränke zu erlauben. Am 5. Dezember hebt die Unterzeichnung des 21. Verfassungszusatzes den 18. Zusatzartikel auf. Die Prohibition in den Vereinigten Staaten ist damit nach fast 15 Jahren beendet.
Am 17. November erkennt die US-Regierung die seit Ende 1922 existierende Sowjetunion völkerrechtlich an.
In Nicaragua wird der neu gewählte Präsident Juan Bautista Sacasa am 1. Januar in sein Amt eingeführt. Bereits am nächsten Tag verlassen die letzten Einheiten der United States Army das Land. Sie hinterlassen eine von ihnen aufgebaute und trainierte Nationalgarde, die Guardia Nacional de Nicaragua unter dem Befehl ihres Vertrauten Anastasio Somoza García.
Die Amtsübernahme durch den Liberalen Sacasa führt zu einem Ende des seit 1927 andauernden Bürgerkriegs, weil der Aufständische General Augusto César Sandino seine Loyalität zu der neuen Regierung bezeugt und mit seinen Truppen die Waffen niederlegt, die im Gegenzug Amnestie erhalten sowie Landbesitz im Norden des Landes in Jinotega.
Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.
Preis | Person | Land | Begründung für die Preisvergabe | Bild |
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Nobelpreis für Physik | Erwin Schrödinger (1887–1961) | Österreich | „für die Entdeckung neuer produktiver Formen der Atomtheorie“ (Weiterentwicklung der Quantenmechanik) | |
Paul Dirac (1902–1984) | Vereinigtes Königreich | |||
Nobelpreis für Chemie | nicht verliehen | |||
Nobelpreis für Physiologie oder Medizin | Thomas Hunt Morgan (1866–1945) | Vereinigte Staaten | „für seine Entdeckungen über die Bedeutung der Chromosomen als Träger der Vererbung“ | |
Nobelpreis für Literatur | Iwan Bunin (1870–1953) | Staatenlos, wohnhaft in Frankreich (geboren in Woronesch, Russland) | „für die strenge Künstlerschaft, womit er die klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt“ | |
Friedensnobelpreis (verliehen 1934) | Norman Angell (1874–1967) | Vereinigtes Königreich | Mitglied der Exekutivkommission des Völkerbunds und des Nationalen Friedensrats |
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