Religioo

Under Religioo verstoot mer e System vo Aasichte und Glaubessätz, wo versuecht d Welt z erchläre - maist verbunde mit moralische und ethische Grundsätz.

E Religioo werd inere Kultur traditionell wittergee. Vili Religioone gönd ufen Gründer zrugg und hend mindestens ai Hailigi Schrift, wo die wichtigste Grundsätz beschribet. E Religioo cha monotheistisch (s git ain Gott), polytheistisch (s git vill Gotthaite) oder au atheistisch (s git kai Gotthaite) sii, oder au agnostisch (d Froog öbs e Gott git, werd offeloo). Naturreligioone stelet sich vor, as d Welt vo Gaister bilebt isch (Animismus). D Grenze zwüschet Religioo und Philosophii isch nöd immer aidütig.

Religioo
Religioo

Etymologi

S Wort Religioo chunt vom latinische religiō „Vereerig, Gottesfurcht, Frommsii, Biwusstsii, Bedenke, Glaube“. De Usdruck isch scho en Begriff vode altrömische Religioo gsii. De St. Augustin het da Wort as re-ligare „wider-verbinde“ düttet, en Etymologii, wo vo de christliche Theologii akzeptiert werd. Die nödreligiösi Sproochforschig degege het sich bis hüt nöd chöne uf e Dütig ainige.

Grossi Religioone

Mosaischi Religioone
Religioo  Judetum
15 Mio
As Urvätere vo dere monotheistische Religioo vom „userwäälte Volch“ weret de Moses und de Abraham aglueget. Die hailigste Schrifte sind d Tanach mit de Tora und de Talmud, und di hailigi Sprooch isch Hebräisch. As hailigsti Stadt gelt Jerusalem. D Aafäng vom Judetum werdet im 12. Jh.v. Chr. vermuetet. E jüdisches Gotteshuus werd Synagoge gnennt. Religioo 
Religioo  Christetum
2,1 Mia
D Religioo vo de Nöchsteliebi isch vom Jesus Christus vo Nazareth (7. v. Chr.-30 n. Chr.) verchündet wore. Sis Lebe isch i de vier Evangelie („di gueti Botschaft“) ufgschribe, wo en Bistandtail vo de Bible bildet. S wichtigste Gibet isch s Paternoster. Die klassische hailige Sprooche sind Hebräisch, Altgriechisch und Latiinisch. Wichtigi Städt sind Jerusalem und Rom, früener au Byzanz. E christlichs Gotteshuus werd Chile gnennt.
„Lieb di Nöchste wie di selber!
Religioo 
Religioo  Islaam
1,3 Mia
De Verchünder vo dere monotheistische Religioo isch de Prophet Mohammed (570-632) gsii. Di hailig Schrift isch de Koran, wo uf Arabisch gschriben isch. S wichtigsat Gibet isch d Fatiha und die hailgste Städt sind Mekka, Medina und Jerusalem, wo uf arabisch al-Quds („di Hailigi“) haisst. E muslimisches Gotteshuus werd Moschee gnennt.
"S git kan Gott usser GOTT."
Religioo 
Religioo  Bahá'í
7 Mio
Im 19. Joorhundert het de de Perser Bahá'u'lláh (1817-1892) e noiji monotheistischi Religioo uf de Grundlaag vom Judetum, Christetum und em Islam verchündet. S Grundprinzip vo de Bahaireligioo isch, as alli Religione vom gliche Gott stammid und Gott i jedem Ziitalter en noie Gottesboote schickt. S oberschte Ziil vo de Bahá'í-Religioo isch d Einheit vo Gott und allne Religione, und da drus abgleitet d Einheit vo de Menschheit. Im Uursprungsland vo de Bahá'í-Religioo, im Iran aber au in andere islamische Länder, sind d Bahá'í schwerste Verfolgige uusgesetzt. S Bahai-Weltzentrum isch z Haifa. Religioo 
Iraanischi Religioone
Religioo  Parsismus
2,6 Mio
De Stifter isch de Zarathuschtra (628-551 v. Chr.) gsii. Di hailigi Schrift isch de Avesta und d Sprooch Avestisch. Die Religioo isch ursprünglich monotheistisch prägt gsii, mitem Ahura Mazda („Herr vo de Waishait“) as ursprüngliche Gott. Typisch för die Religioo isch de usprägti Füürkult.
„D Rainhait vo Gidanke, Wort und Taat isch d Essenz vo de Religioo.“
Religioo 
Religioone wo z Indie entstande sind
Religioo  Hinduismus
900 Mio
Die hailigste Schrifte, d Vede, sind vode Götter ade Mensch gschenkt worde und d Bhagavadgita isch vom Gott Krischna verchündet wore. Di hailigi Sprooch isch Sanskrit. As de hailigste Fluss gelt d Ganga (de Ganges) und aini vode hailige Städt isch Varanasi (Benares). Die wichtigste Gotthaite sind de Brahma, de Vishnu und de Shiva. Di hailigsti Silbe isch „Om“. Di ältiste schriftliche Zügnis stammet usem 14. Jh.v. Chr. Religioo 
Religioo  Buddhismus
376 Mio
De Bigründer isch de Buddha Siddhattha Gotama (563-483 v. Chr.) gsi. Di wichtigst Sprooch isch Pali, denebet aber au Sanskrit. De Grundsatz isch d Lehr vom Liide, die „Vier Edle Woorete“. Di wichtigste Ort sind Bodhgaya und Sarnath z Indie. Religioo 
Religioo  Jainismus
4,2 Mio
Die polytheistischi Religioo verlangt vo sinene Aahänger en starche Asketismus und isch vom Mahavira Vardhamana Kashyapa (599-527 v. Chr.) gstiftet wore. D Schrifte sind maist uf Ardhamagadhi oder Gujarati, enere indische Sprooch, gschribe worde. De wichtigst Gott isch de Donnergott Indra.
„Nödverletze isch woorli di anzig Religioo.“
Religioo 
Religioo  Sikhismus
23 Mio
Im 15. Joorhundert het de Guru Nanak (1469-1538) usem Hinduismus und em Islam e noiji monotheistischi Religioo gründet. S Hailige Buech isch de Guru Granth Sahib, wo uf Panjabi gschriben isch. S Zentrum isch de Goldig Tempel z Amritsar.
„S git nu ann Gott und sin Name isch Wooret.“
Religioo 
Fernöstlichi Religioone
Religioo  Dao
2,7 Mio
De Daoismus (Dao Jia) isch e atheistischi Philosophi, wo z China glehrt werd. Bigründet wore isch er vom Laotse (Lao Zi: 604-531 v. Chr.) und sini Üssrige sind im Dao De Jing („Buech vom Tugedweg“) ufgschribe. S Dao gelt as „Muetter vom All“.
„De seeb, wo sich selber öberwunde het, dee isch mächtig.“
Religioo 
Konfuzianismus
6,3 Mio
Im 6. Jh.v. Chr. het de Maister Konfuzius (Kong Fu Zi: 551-479 v. Chr.) di alti chinesischi Religioo und Mythologi reformiert und e noiji Ethik brediget. Sini Aasichte sind i de Wu Jing („Füüf Büecher“) ufgschribe. Di alti traditionelli chinesischi Volksreligioo zält öppe 385 Milioone Aahänger, wird aber vo vile nid as eigeni Religioo agluegt.
„Wa du nöd wötsch, wa mer a der aatuet, da tue o kaim andre aa!“
 
Religioo  Cao Dai
5 Mio
De Gründer vo dere monotheistische Religioo isch de Vietnames Ngo Van Chieu (1878-1925). Sini Religioo bezaichnet er as „Groosses Gibäude“, wo s Christetum, de Buddhismus, de Daoismus und de Konfuzianismus veraint.
Religioo  Shinto
4 Mio
De Shinto isch die alti polytheistischi Religioo vo Japan, s wichtigsti Buech haisst Kojiki. D Hoptgöttin isch d Sunegöttin Amaterasu.
„Gsee nünt Böses, ghöör nünt Böses und red nünt Böses.“
Religioo  Tenrikyo
4 Mio
D Japaneri Miki Nakayama (1798-1887) het die monotheistischi Religioo usem Shintoismus entwicklet.
Witteri Religioone
Witters gits hüt no vill anderi Religioone uf de Welt. 15 Milione hanget em Animismus aa, 100 Milione ghöret zude traditionelle afrikanische Religione und 300 Milione zu anderne chline indigene Religione. Öber ai Miliaard Mensche bizaichnet sich as säkulär, nödreligiöös, atheistisch oder agnostisch. Dezue chömet no 19 Milioone Koreaner, wo a de Philosophi Juche ahanget, e Form vom Marxismus, wo dütlichi religiöösi Forme aninnt, wa aber vode Partaivertretter abgstritte werd. Zo de Noije religiööse Biwegige ghöört au d New Age-Spiritualität oder s Noihaidetum, wo bsunders z Nordamerika, z Europa und z Australie uufchunnt.

Histoorischi Religioone

Religioo 
de Sunewage vo Trundhom stammt us de Bronzezit

Die ältiste Zügnis vo de religiööse Vorstellige liferet d Archäologii, wo Tempel, Greber und Kultbilder us de Vorgschicht usgrabe het. Spöter chömet literarischi Zügnis dezue.

Die mesopotamisch Religion het ä Kosmogonii kennt, wo s Wältbild vo de Mesopotamier drus usegwachse isch. Si het ä Vilzahl vo Götter kennt, wo z erst nume lokali Bedütig gha hai, aber ä Deil drvo in dr ganze Region bekannt und verehrt worde isch. S ältiste Werch, wo sich mit dr Mythologii befasst, isch de sumerischi Mythos vom Held Gilgamesch us em schboote dritte Johrduusig vor dr Ziitwändi.

Im Alte Riich vo Ägypte isch öbbe zur gliiche Ziit d Idee entwicklet und in de Pyramideteggscht vom Pharao Unas (zweiti Hälfti vom 23. Johrhundert) und andere Herrscher ufgschriibe worde, ass dr König noch siim Dod zum Himmel ufschdiige und as Schdärn unschdärblig wurd. Die polytheischdischi ägyptischi Religion isch im zweite Johrduusig ä Religion vo dranszendänte und universale Gottheite worde, und alli Ägypter hai chönne erwarte noch em Dod eins z wärde mit em Göttlige und für ewig z läbe.

Die alte Grieche hai es Pantheon vo Gottheite gha, won en Art Übermensche gsi si, mit übermenschlige Mächt und unschdärblig. Si si in heilige Wäldli und in Tämpel verehrt worde mit Gebät und Opfer. D Grieche hai an es Läbe noch em Dod im finschdere Hades glaubt. Vom dritte Johrhundert vor dr Ziitwändi a het die griechisch Religion immer meh Aspekt us orientalische Religione uufgnoo.

D Gottheite vo de alte Römer si ursprünglig nit as menschlig empfunde und in de früehe Ziite au nit dargstellt worde, so het s näbe de bekannte Götter wie em Jupiter, em Mars und em Quirinus, wo di ursprünglige Hauptgötter si, au abstrakti Begriff wie Fides („Dreui“) usw. ge, wo as Gottheite verehrt worde si. Sit em 6. Johrhundert vor dr Ziitwändi hai d Grieche die römisch Ideäwält beiiflusst und d Römer hai ihri Götter de griechische afo gliichsetze. Mit dr Erwiiterig vom Römische Riich nach Oste, hai sich unter de Römer anderi Religione afo verbreite wie dr ägyptisch Isis- oder dr persisch Mithraskult.

Lueg au

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Büecher

  • Hubert Cancik (Hrsg.): Die Religionen der Menschheit; Kohlhammer-Verlag, Stuttgart. (36 Bd.)
  • Mircea Eliade: Geschichte der religiösen Ideen, Freiburg (2002), ISBN 3-451-05274-1
  • Michael Klöcke und Udo Tworuschka (Hg.): Ethik der Weltreligionen. Ein Handbuch, Darmstadt (2004)
  • Wulf Meth (Hrsg.): Handbuch Weltreligionen: eine umfassende Einführung in Gedanken und Riten der Weltreligionen; R. Brockhaus (2003). ISBN 3-417-24779-9
Religioo  Commons: Religion – Sammlig vo Multimediadateie

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Fuessnote

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