Wolfgang Rudolf Langenbucher (* 24.
April 1938 in Pforzheim) ist ein deutsch-österreichischer Kommunikationswissenschaftler. Er war 1984 bis 2006 Vorstand des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Zusammen mit Peter Glotz war er 1965 Herausgeber von Versäumte Lektionen, dem vielbeachteten Gegenentwurf zu den seinerzeit in der Schule üblichen, einem traditionalistischem und bildungsbürgerlich geprägten Begriff von „Dichtung“ verpflichteten Formen von Lesebüchern.
Wolfgang R. Langenbucher ist ein Sohn des nationalsozialistischen Kulturfunktionärs Hellmuth Langenbucher, der im Reichspropagandaministerium tätige Erich Langenbucher war ein Onkel. Der Konfrontation mit seinem Vater wich er aus.
Nach dem Abitur studierte Langenbucher in Stuttgart und München Volkswirtschaftslehre, Philosophie, Germanistik und Zeitungswissenschaft. Während des Studiums war er freiberuflich vor allem für verschiedene Radioredaktionen journalistisch tätig. Er promovierte 1963 bei Hanns Braun mit einer Arbeit zur „Geschichte und Theorie der Unterhaltungsliteratur“.
Danach war er Assistent von Otto B. Roegele am Institut für Zeitungswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Aus dieser Zeit stammen die gemeinsamen Veröffentlichungen mit Peter Glotz. 1968 erhielt er zusammen mit Glotz den Kurt-Magnus-Preis der ARD für die Sendereihe „Presse und Demokratie“.
Seine Habilitationsschrift „Kommunikation als Beruf“ (1973) kann man als theoretische Grundlegung seiner Bemühungen zur Reform der Journalistenausbildung sehen, die im Münchner Modellversuch eines berufsbezogenen Studienganges (seit 1979 Diplom-Studiengang Journalistik) ihren institutionellen Niederschlag fanden. Von 1975 bis 1983 war Langenbucher als Professor am inzwischen umbenannten Institut für Kommunikationswissenschaft (vormals Zeitungswissenschaft) der Universität München tätig.
In den 1970er-Jahren hat er sich immer wieder über die Grenzen des Faches hinaus engagiert, so als Mitverfasser des kommunikationspolitisch folgenreichen Memorandums des Deutschen Presserates zur Journalistenausbildung, als Mitglied der Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems (KtK) und des Projektteams Lokaljournalisten (Konzeption eines Weiterbildungsmodells), als Leiter der Wissenschaftlichen Kommission Lesen, als Berater beim Feldversuch Bildschirmtext Düsseldorf / Neuss und schließlich als Beauftragter des Landes Berlin für ein Projektdesign Kabelkommunikation Berlin. Mit diesen Aktivitäten sorgte er dafür, dass die zukunftsorientierte Telekommunikationspolitik zu einem Gegenstand seiner Disziplin wurde.
Im Mai 1982 erhielt Wolfgang Langenbucher einen Ruf auf das Ordinariat für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, den er im April 1984 annahm. Mit 30. September 2006 emeritierte er.
Die erste Auswahlbibliographie mit über 160 selbständigen Schriften, Buchveröffentlichungen und Aufsätzen wurde 1988 von Walter Hömberg erarbeitet und ist Teil einer Internetbibliographie des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Anlässlich des 60. Geburtstages von Wolfgang R. Langenbucher fertigte Hömberg eine weitere Auswahlbibliographie.
Zur Emeritierung von Wolfgang Langenbucher aktualisierte Hömberg das Werkverzeichnis, wobei mit Ausnahme von Vorworten, Interviews und Nachdrucken Vollständigkeit angestrebt wird. Neben 46 Beiträgen in Editionen, 168 Aufsätzen in Büchern und Sammelpublikationen, 136 Beiträgen in Zeitschriften und Zeitungen und 85 Rezensionen sind folgende 21 selbständige Schriften und Buchveröffentlichungen angeführt:
als Herausgeber:
Personendaten | |
---|---|
NAME | Langenbucher, Wolfgang R. |
ALTERNATIVNAMEN | Langenbucher, Wolfgang Rudolf (vollständiger Name); Langenbucher, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunikationswissenschaftler, Professor für Publizistik |
GEBURTSDATUM | 24. April 1938 |
GEBURTSORT | Pforzheim |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Wolfgang R. Langenbucher, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.