Die Welt: überregionale deutsche Abonnement-Tageszeitung und Nachrichtenwebsite

Die Welt (Eigenschreibweise: DIE WELT oder DIE WeLT) ist eine überregionale deutsche Tageszeitung der Axel Springer SE.

In der britischen Besatzungszone in Hamburg gegründet, erschien sie erstmals am 2. April 1946 und wurde 1953 vom Verleger Axel Springer übernommen.

Die Welt

Logo von Die Welt
Beschreibung Tageszeitung
Sprache Deutsch
Verlag Axel Springer SE (Deutschland)
Hauptsitz Berlin
Erstausgabe 2. April 1946
Erscheinungsweise montags bis freitags, Samstag und Sonntag: Welt am Sonntag
Verkaufte Auflage 83.764 Exemplare
(IVW 4/2023, Mo–Fr)
Reichweite 0,70 Mio. Leser
(MA 2020 I)
Chefredakteurin Jennifer Wilton
Herausgeber Stefan Aust
Weblink welt.de
Artikelarchiv Mai 1995 ff.
ISSN (Print)
CODEN WLTTA

Das Blatt wird dem bürgerlich-konservativen Spektrum zugerechnet und gilt als „deutlich marktliberal eingestellt“. Der Redaktionssitz von Welt und Welt am Sonntag befindet sich in Berlin.

Die Welt erscheint im Nordischen Format. Ihre Hauptkonkurrenten sind die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Süddeutsche Zeitung. Die verkaufte Auflage beträgt 83.764 Exemplare, ein Minus von 61,6 Prozent seit 1998. Das Medienmagazin DWDL bezifferte die harte Auflage aus Abonnements und Einzelverkäufen zum regulären Preis im 2. Quartal 2023 auf 36,230 und somit 7,4 Prozent niedriger als noch 2022.

Geschichte

Die Welt war eine Gründung der britischen Militärregierung und erschien zum ersten Mal am 2. April 1946 zum Preis von 20 Pfennig. Das Konzept der Zeitung war, Fakten scharf von Kommentaren zu trennen, in den Leitartikeln kamen gegensätzliche Standpunkte zur Sprache. Unter dem seit Frühjahr 1946 amtierenden Chefredakteur, dem SPD-Mitglied und ehemaligen Insassen des KZs Bergen-Belsen Rudolf Küstermeier, kollidierte das Blatt mehrmals mit den britischen Besatzungsbehörden, die die Welt als PR-Organ nutzen wollten. Die Auflage stieg bis auf eine Million Exemplare, so dass beim anstehenden Verkauf 1952 an Interessenten kein Mangel herrschte. Für zwei Millionen DM erhielt Axel Springer den Zuschlag.

Unter dem ersten Springer-Chefredakteur, dem rechtskonservativen Hans Zehrer (der bereits 1946 kurzzeitig das Blatt geleitet hatte, aufgrund seiner Vergangenheit aber von den Briten abgesetzt worden war), wandelte sich das einst liberale Blatt zur „großen nationalen Zeitung“, wie sie 1965 offiziell tituliert wurde. Autoren wie Ilse Elsner, Sebastian Haffner und Erich Kuby beendeten allmählich die Mitarbeit. Für die Welt arbeiteten Journalisten wie Winfried Martini, Friedrich Zimmermann oder der ehemalige Pressechef im NS-Außenministerium Paul Karl Schmidt alias Paul Carell, der von 1958 bis 1979 für die Welt schrieb. Dessen damaliger Mitarbeiter Hans Georg von Studnitz sowie konservative Schreiber wie Matthias Walden und William S. Schlamm prägten kurzfristig den Charakter der Zeitung.

Die Welt: Geschichte, Auflage, Online-Ausgabe 
Das Axel-Springer-Haus mit Welt-Schriftzug, 2008

Während der Springer-Kampagne während der Studentenproteste in den 1960er Jahren gegen Axel Springer wurde auch Die Welt Zielscheibe von Kritik. Laut Hans-Peter Schwarz verhandelte Axel Springer Mitte der 1970er Jahre mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über den Verkauf der defizitären Welt, bei dem die Welt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aufgehen sollte. Springer soll sich jedoch kurz vor Vertragsabschluss gegen den Verkauf entschieden haben.

Verlagsleiter von Die Welt und Welt am Sonntag ab 1963 war der zuvor bei den Lübecker Nachrichten und als Wirtschaftsredakteuer bei Die Welt tätig gewesene Diplom-Volkswirt Ernst-Dietrich Adler (1927–2014). Die Zentralredaktion der Welt zog 1975 von Hamburg nach Bonn und 1993 nach Berlin, die der Welt am Sonntag folgte 2001 von Hamburg nach Berlin. 2002 wurden die Redaktionen von Welt und Berliner Morgenpost fusioniert. 2006 wurde diese Redaktion mit der Redaktion der Welt am Sonntag und den Online-Redaktionen der drei Zeitungen zusammengelegt.

Ab dem 24. Mai 2004 erschien neben der herkömmlichen Welt auch Die Welt Kompakt, in der Inhalte der großen Ausgabe auf 32 Seiten im kleineren Format zusammengestellt wurden. Im Jahr 2007 schrieb Die Welt erstmals schwarze Zahlen.

Die Welt: Geschichte, Auflage, Online-Ausgabe 
Logo von 2010 bis zum 29. November 2015

Am 15. Februar 2010 übernahm der bisherige Chefredakteur Thomas Schmid die Position des Herausgebers und Jan-Eric Peters wurde Chefredakteur aller Welt-Publikationen. Im Oktober 2012 gab die Axel Springer AG bekannt, dass die Redaktion der Welt noch vor dem Jahresende mit der des Hamburger Abendblattes zusammengelegt wird. Die neue Zentralredaktion wurde in Berlin angesiedelt. In Hamburg blieb nur noch eine Abendblatt-Lokalredaktion bestehen.

Seit 2010 lässt die Kulturredaktion einmal jährlich sogenannte Künstlerausgaben der Zeitung durch namhafte Bildende Künstler nach deren Vorstellung gestalten, beispielsweise 2010 Georg Baselitz und 2011 Ellsworth Kelly.

Mit dieser neuen Strategie scheint die weitere Existenz von Die Welt als Printversion zur Disposition zu stehen. Der Verlag wolle, so hieß es, im Falle neuer Einbrüche „keine lebensrettenden Maßnahmen“ für die gedruckte Ausgabe mehr ergreifen. Von Bedeutung seien allein noch die Online-Redaktion und die Welt am Sonntag. Deshalb wurde die gesamte Redaktion auf die Online-Ausgabe ausgerichtet. Alle Inhalte werden online first veröffentlicht, weshalb die Redaktion auch durchgehend von frühmorgens bis zum späten Abend thematisch vollständig besetzt sein muss. Die Medienseite der tageszeitung fasste den Wandel so zusammen:

„Kurz vor Feierabend wird zwar noch eine Zeitung gedruckt, doch das ist eher ein Abfallprodukt dessen, was für welt.de sowieso geschrieben wurde. Eine Papierausgabe für all die treuen Abonnenten, die noch nicht gestorben sind. Fast ohne störende Anzeigen.“

Jürn Kruse: die Tageszeitung

Im Dezember 2012 führte Welt Online ein Bezahlmodell ein: Kostenlos waren nur noch 20 Online-Artikel pro Monat abrufbar, für darüber hinausgehende Abrufe musste ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen werden. Am 9. Dezember 2013 gab die Axel Springer SE den Kauf des Fernsehsenders N24 bekannt. Der bisherige N24-Gesellschafter Stefan Aust wurde am 1. Januar 2014 Herausgeber der Welt. Nach der Genehmigung durch das Bundeskartellamt im Februar 2014 wurden die Redaktionen von Welt und N24 zusammengelegt, um multimediale Nachrichten produzieren zu können. Zum 1. Januar 2015 wurden die gemeinsamen Aktivitäten in der WeltN24 GmbH gebündelt.

Die Welt: Geschichte, Auflage, Online-Ausgabe 
Redaktion von „Die Welt“ im Axel-Springer-Hochhaus, 2012

Im 2. Quartal 2014 gingen 41,5 Prozent der gemeldeten verkauften Auflage nicht an Abonnenten oder in den Straßenverkauf, sondern wurden als Bordexemplar oder per Sonderverkauf abgesetzt. Der Verlag erhält dafür keine oder wesentlich geringere Erlöse. Axel-Springer-Zeitungsvorstand Jan Bayer gab im April 2015 ein klares Bekenntnis zur Zukunft der gedruckten Welt ab: Sie solle „intellektuelles Leitmedium“ werden und man investiere „sehr konsequent in Qualität“. Die Berliner Lokalausgabe wurde zum 1. September 2015 eingestellt. Zum 29. November 2015 wurde die WeLT am Sonntag und ab dem 30. November 2015 DIE WeLT auf ein neues Logo in einem Entwurf von Erik Spiekermann samt Markenauftritt umgestellt.

Am 1. Januar 2016 übernahm Stefan Aust zusätzlich zur Herausgeberschaft auch den Posten des Chefredakteurs von Jan-Eric Peters. Im Februar 2016 wurde ein neues Redaktionskonzept vorgestellt, nach dem es statt vierzehn acht Ressorts geben soll. Auch das Bezahlmodell änderte sich von dem Metered Model auf ein Freemium Model. Aktuelle und schnell erstellte Artikel sind danach weiterhin frei verfügbar, Hintergrundberichte und ausführliche Reportagen oder Analysen sind kostenpflichtig. Zum 70-jährigen Jubiläum erschien am 2. April 2016 eine von Udo Lindenberg illustrierte Sonderausgabe. Am 6. September 2016 wurde Ulf Poschardt neuer Chefredakteur.

Im September 2019 gab die Axel Springer SE bekannt, dass am 31. Dezember 2019 Die Welt Kompakt und die Hamburger Lokalausgabe eingestellt werden und die Sportredaktion aufgelöst wird. Die Berichterstattung in diesem Bereich wird vom Kompetenzcenter Sport der Axel Springer SE übernommen. In dem am 6. Oktober 2020 eröffneten Axel-Springer-Neubau in Berlin verfügen die Bereiche Print, Digital und Fernsehen erstmals über gemeinsame Räumlichkeiten.

Ab dem 6. September 2021 wurde die Print-Ausgabe der Welt von Montag bis Freitag von bislang 24 auf 16 Seiten gekürzt. Die Samstagsausgabe der Welt erschien am 4. September 2021 zum letzten Mal. Dafür erscheint die Welt am Sonntag seit dem 11./12. September 2021 in zwei Ausgaben, von denen eine bereits am Samstag verfügbar ist. Das Projekt „5+2“ wird als „Tageszeitung fürs Wesentliche“ bezeichnet und als Anpassung an gewandelte Anforderungen von Lesern und Inserenten verkauft. Das Medienmagazin DWDL bezeichnet die Kürzung als Reaktion auf gesunkene Auflagenzahlen und Verkäufe.

Beim Einstieg des Finanzinvestors KKR in die Axel Springer SE wurde ein Passus im Angebot bekannt, wonach vereinbart wurde, „den Geschäftsbereich der Welt-Gruppe fortzuführen“ – dies jedoch „unter der Voraussetzung einer angemessenen Steuerung der jährlichen Ergebnissituation“.

Auflage

Die Auflage der Welt wurde von 2005 bis 2019 gemeinsam mit der Welt Kompakt ausgewiesen. In den vergangenen Jahren hat die Zeitung erheblich an Auflage eingebüßt. Die harte Auflage aus Abonnements und Einzelverkauf lag im 2. Quartal 2023 bei 36.230 Exemplaren, darunter 31.171 Abonnements, darin 2287 ePapers, und 5059 Exemplare im Einzelverkauf, darin 42 ePapers. Zehn Jahre zuvor, im 2. Quartal 2013, lag die harte Auflage noch bei 137.690 Exemplaren.

Online-Ausgabe

Unter dem Namen Welt Online wurde das Nachrichtenportal der Welt-Gruppe im Internet entwickelt. Die Website der Zeitung wurde 1995 gestartet und bietet ein elektronisches Zeitungsarchiv aller Artikel seit der Digitalisierung ab Mai 1995. Ein PDF-Ganzseitenarchiv erlaubt ferner das Herunterladen von einzelnen Seiten, ausgewählten Rubriken (z. B. Titel, Deutschland, Ausland) oder einer kompletten Ausgabe der seit dem 9. Januar 2001 erschienenen Nummern.

In einem vergleichenden Beitrag zur redaktionellen Behandlung und Moderation von Leserkommentaren beschäftigte sich der Journalist Stefan Niggemeier im März 2008 angesichts der zunehmenden Welle an Hasskommentaren mit den Leser-Kommentarbereichen mehrerer im Netz verfügbarer Medien. Welt Online zählte er zusammen mit Stern zu den Portalen, die „am weitestgehenden der Idee des barrierelosen Meinungsaustausches treu geblieben“ seien. Dies habe jedoch auch zur Folge, dass viele Hasskommentare auf der Seite sichtbar seien. Über Welt Online schrieb er: „Auch die Kommentarbereiche auf Welt Online sind ein unwirtlicher Ort – und gelten teilweise als Spielwiese für Rechtsradikale, Spinner und Hetzer aller Art.“ Seit 2020 ist das Kommentieren von Artikeln nur noch mit einem Abo möglich.

2012 wurde der Internetauftritt in Die Welt umbenannt und zum einheitlichen Namensauftritt aller Medien der Welt-Gruppe gemacht; ausgenommen davon die Welt am Sonntag. Im gleichen Jahr führte Die Welt als erste überregionale Tageszeitung in Deutschland für ihren Internetauftritt ein Bezahlsystem ein. Nutzer können seitdem pro Kalendermonat 20 Artikel kostenlos abrufen, danach wird beim Abruf eines weiteren Artikels der Abschluss eines Abonnements verlangt. Nach dem ersten halben Jahr mit einer Paywall zog der General Manager der digitalen Welt-Produkte (Welt Digital) bei einer Tagung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger eine erste Zwischenbilanz. Die konkrete Zahl der Zahler nannte er nicht; er bezeichnete sie als „ermutigend“. Nach eigenen Angaben betrug die Zahl der digitalen Abonnenten der Welt zum 30. Juni 2013 mehr als 47.000. Diskutiert wird allerdings die Aussagekraft der Zahlen hinsichtlich der Bereitschaft für Inhalte im Internet zu zahlen, da das Abo unter anderem in Kombination mit einem iPad mini beworben und verkauft wurde. Im Juni 2016 hatte Die Welt mehr als 75.000 digitale Abonnenten. Bis April 2022 stieg die Zahl auf über 200.000.

Am 15. September 2015 wurde die digitale Zeitung Welt Edition eingeführt. Sie ist die weiterentwickelte Version der bisherigen iPad-App Welt HD und das erste Angebot, das unter dem neuen Markendach Welt erschienen ist. Mit der Zusammenlegung von Die Welt und N24 unter dem Dach von WeltN24 hat sich welt.de zum gemeinsamen Nachrichtenportal gewandelt. In Russland wird welt.de seit dem 10. Juli 2022 blockiert, weil angeblich Nachrichten verbreitet werden, die gesetzlich verboten sind, womit Nachrichten über den Ukraine-Krieg gemeint sein dürften.

Chefredakteure

Kooperationen

Die Welt ist Gründungsmitglied der Leading European Newspaper Alliance (LENA), in der sie seit 2015 mit sieben ausländischen Tageszeitungen in der internationalen Berichterstattung zusammenarbeitet.

Die Welt veranstaltet in Kooperation mit der Lobbyorganisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Diskussionsveranstaltungen zu Bundestagswahlen.

Rezeption

Rügen und Missbilligungen des Deutschen Presserates

Seit 2002 hat die Welt sechs Rügen und eine Anzahl von Missbilligungen des Deutschen Presserates wegen Verstoßes gegen den Pressekodex erhalten. 2019 kritisierte Stefan Niggemeier die enge Kooperation der Welt mit Volkswagen zur Ausgabe vom 7. Mai 2019, welche unter anderem den VW-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess zum „Co-Chefredakteur“ machte. Als Folge von drei Beschwerden über diese Ausgabe (eine davon mit Beteiligung Niggemeiers) sprach der Deutsche Presserat eine Missbilligung wegen Verstoßes gegen den Pressekodex aus.

Umgang mit COVID-19-Pandemie

Die Welt stand während der COVID-19-Pandemie in der Kritik, Falschinformationen zur Pandemie unkritisch zu übernehmen. So sorgte etwa ein Interview mit Matthias Schrappe für heftige Kritik unter dem Schlagwort „Weltgate“, da Schrappe irreführende Aussagen über Statistiken zur Intensivbettenkapazität vorgeworfen wurden. Mittlerweile hat jedoch auch der Bundesrechnungshof am 9. Juni 2021 berichtet, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Intensivbetten-Statistik gab, wodurch sich Schrappe entlastet sieht. Das Watchblog Volksverpetzer schrieb: „Es ist in letzter Zeit relativ deutlich geworden, dass in der WELT-Redaktion entweder Personal sitzt, das derartigem verschwörungsideologischen Denken anhängt oder zynisch die teilungsfreudige Blase von Rechtsextremist:innen, Pandemie-Leugner:innen und Co. mit vermeintlicher Bestätigung ihrer wissenschaftsfeindlichen Weltanschauung bedienen will. Oder beides.“ Das Magazin Medieninsider warf der Zeitung vor, „mit verschwörungstheoretischen Ansätzen auf Abonnentenfang am rechten Rand zu gehen“. Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft sah in der Berichterstattung der Welt Parallelen zu rechtspopulistischen Narrativen, in denen Corona-Maßnahmen eine „Generalprobe für die Klimadiktatur“ darstellten (etwa durch den Chefredakteur Ulf Poschardt und den Publizisten Jörg Phil Friedrich 2021). Diese „populistische Generalkritik an der Krisenintervention“ fände sich auch bei Werte-Union und der AfD. Gunnar Hamann argumentierte in einem Artikel im Volksverpetzer, dass neben Journalisten, die Querdenkern nahestehende Meinungen verbreiten, auch Querdenker selbst Beiträge in der Welt schreiben können.

Berichterstattung zur Klimakrise

Wiederholt kamen Wissenschaftler zum Ergebnis, dass die Welt zusammen mit der Welt am Sonntag von allen deutschen Zeitungen die meisten klimaskeptische Artikel publiziert. Eine 2017 erschienene Studie, die über ein Jahr die Publikationen verschiedene Zeitungen im Zeitraum Juni 2012 bis Mai 2013 untersuchte, fand heraus, dass 21 von 49 in der Stichprobe enthaltenen Welt-Artikel klimaskeptisch ausgerichtet waren. Dies entspricht einem Anteil von 43 % und war der höchste Wert aller deutschen Zeitungen. 11 dieser 21 Artikel gaben sogar ausschließlich klimaskeptische Ansichten wieder.

Eine weitere Studie, die konkret die Berichterstattung zur UN-Klimakonferenz in Durban 2011 untersuchte, kam ebenfalls zum Ergebnis, dass in der Welt die meisten klimaskeptische Behauptungen in deutschen Zeitungen publiziert wurden. In dieser Berichterstattung enthielten mehr als 17 % der Welt-Artikel klimaskeptische Elemente. Die Welt war dabei nicht nur vergleichsweise skeptisch bezüglich der Klimaforschung selbst, sondern insbesondere in Bezug auf die Existenz der globalen Erwärmung und ihrer Ursachen. Insgesamt ermittelten die Forscher in den Welt-Artikeln 40 verschiedene klimaskeptische Erzählungen, von denen die Welt 36 positiv darstellte, vier neutral und keine einzige negativ. Daraus schlossen die Forscher, die Welt könne „als Unterstützer [klima]-skeptischer Ideen interpretiert werden.“

Die Welt wurde 2023 dafür kritisiert, den „besonders bösartigen Fake-News-Artikel“ aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda“ von Günter Ederer nicht gelöscht oder mit einem Warnhinweis versehen zu haben. Ederer trat noch im Jahr 2022 bei der AfD-nahen Lobbyorganisation EIKE auf, welche als Zentrum der politisch aktiven und organisierten Klimaleugnerszene in Deutschland beschrieben wird. Zusätzlich warf das Portal Volksverpetzer 2021 und 2023 der Welt hinsichtlich weiterer Artikel vor, unwissenschaftliche Behauptungen über den Klimawandel zu verbreiten.

Befragungen zu Antisemitismus

Das Magazin Übermedien kritisierte die Zeitung im Jahr 2023 für ihren Umgang mit einer Befragung von Prominenten zum Antisemitismus in Deutschland. Die Welt hatte dabei verschiedene Persönlichkeiten gebeten, eine Stellungnahme abzugeben. Personen, die absagten oder keine Rückmeldung abgaben, wurde vorgeworfen, hier zu schweigen während sie sich aber vorgeblich für andere soziale Themen engagieren. Die Welt nahm kurz darauf Korrekturen in ihrer Darstellung vor, da Stellungnahmen von Prominenten vorlagen, denen sie zuvor Schweigen vorgeworfen hatte.

Welt-Literaturpreis

Von 1999 bis 2019 verlieh Die Welt den internationalen WELT-Literaturpreis, mit dem sie an den Publizisten Willy Haas erinnerte. Der jährlich vergebene Preis war zunächst mit 10.000 Euro, seit 2018 mit 12.000 Euro dotiert. Die Preisträger waren:

Commons: Die Welt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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